Durch einige Worte der Ermutigung können wir anderen helfen, der Gegenwart und Zukunft mit Mut zu begegenen!
Von Becky Sweat
Mit Blumen in der Hand klingelte ich an der Tür einer Freundin. Nach drei Wochen auf einer neuen Arbeitsstelle hatte ihr Chef sie diesen Morgen zu sich gerufen und sie darüber informiert, daß es Probleme gäbe und er sie entlassen müßte. Ich wußte, daß meine Freundin dies schwer traf; sie hatte einige Monate gebraucht, um diese Stelle zu finden.
Mein Herz klopfte, als ich mich der Tür näherte. Was sollte ich sagen? Sollte ich versuchen, sie zum Lachen zu bringen und von ihrer Situation ablenken? Wenn ich sie fragte, wie es ihr geht, würde sie denken, ich sei zu neugierig? Wenn ich nichts von dem, was heute geschehen ist, erwähne, würde sie denken, daß ich nicht verstehe, was sie gerade durchmacht?
Als die Tür aufging, reichte ich meiner Freundin die Blumen und brachte nervös heraus, daß ich mir Sorgen um sie machte und daß ich ihr helfen wollte, wenn sie mich bräuchte. Ich konnte erkennen, daß sie an diesem Tag sehr viel durchgemacht hatte, und blieb deshalb nur ein paar Minuten, umarmte sie zum Abschied und ging nach Hause. Ein paar Tage später sandte sie mir eine Karte, in der sie mir für die Blumen dankte, aber ganz besonders für die ermutigenden Worte.
Im Leben der meisten Leute gibt es Enttäuschungen: finanzielle Schwierigkeiten, ein gescheitertes Projekt bei der Arbeit oder in der Schule, Gesundheitsprobleme, Schwierigkeiten in der Familie oder mit einem Freund. Dies sind Zeiten, in denen man leicht frustriert oder mutlos sein kann.
Unsere Worte können ein wertvolles Werkzeug sein, eine mutlose Person aufzuheitern. Ein bekanntes Sprichwort aus der Bibel sagt uns: „Ein Wort, geredet zu rechter Zeit, ist wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen“ (Sprüche 25, Vers 11). Durch einige aufmunternde Worte können wir anderen helfen, sich ihrer Gegenwart und Zukunft mit einer positiven Einstellung und Mut zu stellen.
Aber oft ist das leichter gesagt als getan. Manchmal wollen wir helfen, sind jedoch nie in einer ähnlichen Situation gewesen. Uns fehlen dann die Worte. Vielleicht kennen wir die Umstände dieser Person nicht gut genug, um speziell auf etwas einzugehen, wollen aber trotzdem unsere Anteilnahme zeigen. Wenn Sie jemandem Mut zusprechen wollen und nicht wissen, was Sie sagen sollen, hier sind zehn Sätze, die zu einer positiven Einstellung gegenüber dem Leben verhelfen können.
1. „Laß mich wissen, wenn du reden möchtest.“ Eine Möglichkeit zu helfen ist, die andere Person wissen zu lassen, daß Sie zum Zuhören zur Verfügung stehen, wenn sie je über das Problem sprechen möchte. Vielleicht werden Sie aufgrund Ihrer eigenen Erfahrungen keinen Rat geben können, manchmal hilft es aber schon, der anderen Person einfach nur zuzuhören und zu versuchen, sie zu verstehen. Über das spezielle Problem sprechen zu können ist oft gerade das, was jemand braucht, um seine Sorgen zu ordnen und mit der gegenwärtig schwierigen Situation fertig zu werden.
2. „Du hast Fortschritte gemacht.“ Mutlose Menschen sehen selten die eigenen Erfolge in ihrem Leben und bei ihren beruflichen oder schulischen Zielen. Sie können diejenigen, die niedergeschlagen sind, anspornen, indem Sie ihnen helfen, ihr persönliches Wachstum und ihre Erfolge zu sehen. Sie könnten z. B. sagen: „Vor ein paar Monaten hast du wenig Sport gemacht. Ich bin wirklich beeindruckt, daß du dein Aerobicprogramm durchhältst“, oder „Du hast mir immer gesagt, daß du dich nie daran gewöhnen würdest, einen Computer zu benutzen. Jetzt kennst du dich wie ein Profi aus!“
Weisen Sie auf Trends hin, die Sie über die Monate und Jahre bei Ihrem Freund gesehen haben, wie z. B. Verbesserungen in seiner Beziehung zu anderen. Helfen Sie Ihrem Freund, sich auf seine Fortschritte zu konzentrieren, anstatt nur auf die Fehlschläge zu schauen und sich von ihnen lähmen zu lassen.
3. „Du bist nicht allein.“ Sie können den anderen daran erinnern, daß er nicht allein ist – Sie möchten das Problem mit ihm teilen, und andere stehen ihm sicherlich auch bei. Helfen Sie Ihrem Freund zu erkennen, daß er nicht die einzige Person mit diesem Problem ist. Wenn Sie andere Leute kennen, die in einer solchen Situation gewesen sind, schlagen Sie vor, mit diesen Personen zu sprechen. Ihr Freund wird sich weniger isoliert fühlen und konstruktive Informationen erhalten, die bei der Lösung des Problems helfen können.
4. „Ich bewundere dich für ...“ Jemand, der entmutigt ist, hat oft seine guten Qualitäten aus den Augen verloren. Sie können dieser Person helfen, indem Sie auf die wirklichen Stärken hinweisen. Was sind die natürlichen Talente und Qualitäten Ihres Freundes? Welche persönlichen Eigenschaften schätzen Sie an ihm? Wodurch fühlen sich andere zu dieser Person hingezogen? Gehen Sie über Erscheinung und Persönlichkeit hinaus. Weisen Sie auf die persönlichen Stärken hin, wie z. B. Verläßlichkeit, Freundlichkeit, Vertrauenswürdigkeit, Geduld, Ernsthaftigkeit und andere Charaktereigenschaften, die Sie an ihm schätzen. Sprechen Sie über den positiven Einfluß, den Ihr Freund im Leben anderer Leute hat. Aussagen wie: „Dein Lächeln muntert mich wirklich auf“ oder „Wie du deine Kinder behandelst, ist für mich wirklich ein Beispiel“, können aufbauend sein.
5. „Heute ist nicht morgen.“ Manchmal kann man vor lauter Problemen das Licht am anderen Ende des Tunnels nicht mehr sehen. Man kann sich kaum vorstellen, daß die Zukunft einmal besser sein wird. Stellen Sie deshalb Fragen wie z. B.: „Was möchtest du nächsten Monat tun können, was du heute noch nicht kannst?“ „Wie möchtest du nächstes Jahr um diese Zeit leben?“ Ermutigen Sie Ihren Freund ein paar Ziele aufzuschreiben. Achten Sie auf Aussagen wie: „Ich wollte schon immer ...“ oder „Ich wünschte, ich könnte ...“ Ermutigen Sie Ihren Freund, seine Ziele anzugehen und zu verwirklichen. Sich auf etwas Positives und eine bessere Zukunft zu konzentrieren, hilft die niederdrückende Gegenwart zu überwinden.
6. „Du bist kein Versager.“ Ein anderer Weg, die Niedergeschlagenheit in den Griff zu bekommen, ist, andere daran zu erinnern, daß sie keine Versager sind, nur weil sie an einem niedrigen Punkt angekommen sind und negative Gefühle erleben. Erinnern Sie Ihren Freund daran, daß es normal ist, hier und da Frustration, Entmutigung und Enttäuschung zu fühlen; als Christen sollten wir jedoch nicht zulassen, daß die Depression uns zerstört.
7. „Ich möchte dir helfen.“ Bieten Sie Ihrem Freund Hilfe an und helfen Sie ihm, wo Sie können. Das wird Ihrem Freund einige Last von den Schultern nehmen, damit er sich auf das eigentliche Problem konzentrieren kann. Erkennen Sie, daß es der anderen Person vielleicht schwer fällt, um Hilfe zu bitten. Deshalb wird Ihr Angebot, auf eine bestimmte Weise zu helfen, vielleicht eine große Last von der anderen Person nehmen. Bieten Sie sich an, die Kinder Ihrer Freundin in den Park zu nehmen oder auf sie aufzupassen. Fragen Sie, ob Sie für sie einkaufen gehen sollen oder ob Sie die Kleider mit zur Reinigung nehmen können. Bieten Sie sich an, eine ganze Mahlzeit zu kochen und vorbeizubringen, ihren Garten zu bewässern oder sie vom Flughafen abzuholen. Versetzen Sie sich in die Lage der anderen Person und versuchen Sie die echten Bedürfnisse vorauszusehen.
8. „Es gibt eine Lösung.“ Entmutigte Leute sehen sich oft in einer ausweglosen Situation und können die möglichen Mittel nicht erkennen, die ihre Probleme lösen können. Helfen Sie Ihrem Freund zu erkennen, daß es mindestens einen Weg gibt, die Situation zu verbessern. Denken Sie gemeinsam über jede Möglichkeit nach und helfen Sie Ihrem Freund herauszufinden, welcher Plan am besten ist.
9. „Das hast du wirklich gut gemacht.“ Eine entmutigte Person ist oft mit einem bestimmten Versagen oder Fehler beschäftigt. Versuchen Sie, etwas zu finden, was Sie wirklich loben können: „Da hast du gute Arbeit geleistet!“ „Ich schätze deinen Einsatz sehr.“ „Ich war von deiner Einsicht beeindruckt.“ „Du hast einige großartige Ideen!“ Übersehen Sie nicht die kleinen, alltäglichen Dinge. Sagen Sie Familienmitgliedern, wie sehr Sie den Einsatz bei der Hausarbeit oder bei der Vorbereitung einer besonderen Mahlzeit schätzen. Loben Sie ehrlich die Initiative Ihrer Freundin, ihre Ideen, Erfolge oder Entscheidungen.
10. „Du bist etwas Besonderes.“ Keine andere Person hat dieselben einzigartigen Gelegenheiten im Leben oder denkt, wie Ihr Freund es tut. Kein anderer kann seine Persönlichkeit, Kindheit, das Familienleben oder andere Erfahrungen wiederholen. Kein anderer hat diese besondere Kombination von Talent, Einsicht und Persönlichkeitseigenschaften. Weisen Sie auf die Einzigartigkeiten Ihres Freundes hin. Sagen Sie Ihrem Freund: „Es hat und wird nie eine andere Person wie dich geben, und ich bin dankbar dafür, dich zu kennen.“ Lassen Sie Ihren Freund wissen, wie sehr Ihnen an ihm liegt und daß Sie das Zusammensein genießen.
Denken Sie daran, daß Ermutigung ehrlich sein muß. Sie ist keine blinde Beruhigung, wie z. B. zu sagen: „Es ist in Ordnung“, oder „Es wird bald wieder besser werden“, wenn die Tatsachen genau das Gegenteil zeigen. Wenn wir versichern, alles sei in Ordnung, obwohl das nicht der Fall ist, kann dies Verwirrung und Schuldgefühle hervorrufen. Wiederum können wir auch nicht die Zukunft vorauszusagen und sagen, daß alles gut werden wird. Ist die Wirklichkeit dann anders, wird die Person, die unsere Hilfe braucht, nur enttäuscht werden und alle Zuversicht verlieren.
Konzentrieren Sie sich auf das, was wahr ist: daß Ihnen die Person wichtig ist und Sie ihr helfen wollen. Zu wissen, daß es andere gibt, die sich um einen sorgen und die selbst in schlechten Zeiten zu einem halten, kann diejenigen, die entmutigt sind, die Kraft geben, die sie brauchen, um Rückschläge und Herausforderungen mit einer positiven Einstellung zu begegnen.