Für Millionen Gläubige ist Ostern der wichtigste religiöse Feiertag des Jahres. Würde aber Jesus Christus Ostern feiern, wenn er heute wieder auf der Erde leben würde?
Von Jerold Aust
Jedes Jahr im Frühling kann man die Vorfreude auf das Osterfest spüren. Zu Hause malen Kinder die Ostereier bunt an, und Eltern verstecken diese bunten Symbole im ganzen Haus und im Garten, damit ihre Kinder sie am Ostermorgen suchen können. Hasen als kuscheliges Stofftier oder Schokohasen sind Verkaufsschlager in den Wochen vor diesem religiösen Fest.
Zu Ostern werden dann mancherorts Gottesdienste bei Sonnenaufgang veranstaltet. Gläubige versammeln sich, um von der Auferstehung Jesu zu hören und dieses wundersame Ereignis zu ehren, indem sie gemeinsam zuschauen, wie die Sonne im Osten aufsteigt.
Was haben aber Osterhasen und bunte Eier mit der Auferstehung Jesu zu tun? Wie wurden solche nichtreligiösen Symbole mit diesem Fest in Verbindung gebracht?
Gibt es historische oder biblische Berichte darüber, dass Jesus und seine Jünger Ostern feierten bzw. Eltern und Kindern beibrachten, wie man an diesem Feiertag Eier anmalt und das Haus mit Osterhasen schmückt? Wiesen Jesus oder seine Apostel ihre Nachfolger an, sich am Ostersonntag – oder an irgendeinem anderen Tag – bei Sonnenaufgang zu versammeln, um der Auferstehung Jesu zu gedenken?
Wenn Jesus nicht zur Feier seiner Auferstehung aufrief und seine Apostel das Osterfest nicht hielten, wo kam dieser Brauch her? Oder anders ausgedrückt: Wenn Jesus heute als Mensch unter uns leben würde, würde er Ostern feiern bzw. andere ermutigen, dieses Fest zu feiern? Die Antworten werden deutlich, wenn wir uns der Geschichte und der Bibel zuwenden.
Jesu Apostel und Ostern
So überraschend es auch klingen mag, im Neuen Testament findet man keinen einzigen Hinweis auf Ostern. Von dem Zeitpunkt der Gründung der neutestamentlichen Kirche an bis zum Ende des ersten Jahrhunderts hinterließen die Apostel Jesu keine Berichte darüber, dass sie Ostern feierten bzw. andere anwiesen, ein solches Fest einzuführen. Von Jesus bis zur Offenbarung des Johannes gab nicht einer der Apostel den kleinsten Hinweis darauf, dass der heute als Ostersonntag bekannte Feiertag gehalten oder als christlicher Brauch gelehrt wurde. Das bedeutet aber nicht, dass die frühe neutestamentliche Kirche keine besonderen religiösen Festtage kannte. 25 Jahre nach dem Tod und der Auferstehung Jesu wies der Apostel Paulus die Gläubigen der Gemeinde in Korinth eindeutig an, das Passah zu halten, wie Christus es geboten hat.
Paulus schrieb: „Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich euch weitergegeben habe: Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach’s und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis.
Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. Wer nun unwürdig von dem Brot isst oder aus dem Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig sein am Leib und Blut des Herrn“ (1. Korinther 11,23-27). Paulus machte sich Sorgen darüber, ob die Gemeindemitglieder in Korinth das Passah in würdiger Weise hielten, mit Ehrerbietung und dem richtigen Verständnis seiner symbolischen Bedeutung.
Die Schriften von Paulus und Lukas, Paulus’ Reisegefährte und Autor der Apostelgeschichte, erwähnen regelmäßig das Halten des wöchentlichen Sabbats und der biblischen Festtage, die in 3. Mose 23 aufgeführt werden. Auffälligerweise fehlt aber Ostern (1. Korinther 5,6-8; 16,8; Apostelgeschichte 2,1-4; 13,42. 44; 17,1-3; 18,4; 20,6. 16).
Wenn Jesus und die Apostel das Osterfest nicht eingeführt haben, wo kam es dann her? Und wie kam es dazu, dass es zu einem wichtigen Bestandteil des heutigen Christentums wurde?
Der Ursprung von Ostern
Es ist nicht sehr schwierig, den Ursprung von Ostern und dessen Bedeutung zu finden. Viele wissenschaftliche Werke zeigen, dass Ostern ein vorchristliches religiöses Fest war. Es entstand lange vor der Zeit Jesu. Die Tradition dieses Festes wurde durch die Weltreiche Babylon, Persien, Griechenland und Rom bis in die Neuzeit weitergegeben.
Das Nachschlagewerk Vine’s Complete Expository Dictionary of Old and New Testament Words schreibt über Ostern: „Der Begriff Ostern hat keinen christlichen Ursprung. Er ist ein anderes Wort für Astarte, ein Titel der chaldäischen [= babylonischen] Göttin, der Königin des Himmels. Das Pascha-Fest [Passah], das von Christen in der postapostolischen Zeit gefeiert wurde, war eine Fortsetzung des jüdischen Festes . . . Das Pascha-Fest unterschied sich deutlich von dem heidnischen Fest Ostern. Dies wurde in die abtrünnige westliche Religion als Versuch eingeführt, die heidnischen Feste dem Christentum anzugleichen“ (W. E. Vine, 1985, Stichwort „Easter“).
Alexander Hislop untersuchte in seinem Buch Von Babylon nach Rom (2002) die Ursprünge von Ostern. Er entdeckte, dass Ostern von vielen Nationen gehalten wurde, nicht nur von denjenigen, die sich zum Christentum bekannten: „Was bedeutet der Begriff Ostern an sich? Er hat keine christliche Bedeutung. Er trägt seinen chaldäischen Ursprung auf der Stirn geschrieben. Der englische Begriff für Ostern, Easter, ist nichts anderes als Astarte, einer der Titel der Beltis, der Königin des Himmels, deren Name damals offensichtlich vom Volk Ninives genauso ausgesprochen wurde, wie es heute in England üblich ist. Dieser Name lautet . . . Ischtar“ (Seite 93).
Ostern und die Bräuche, die damit verbunden sind, können auf verschiedene heidnische Rituale zurückgeführt werden. Hislop erklärt: „Die vierzig Tage Abstinenz in der Fastenzeit wurden direkt von den Verehrern der babylonischen Göttin übernommen“ (Seite 94). In Ägypten wurde das vierzigtägige Fasten „zum Gedenken des Adonis bzw. Osiris abgehalten, des großen Mittlergottes“ (Seite 95).
Ein vorchristliches Frühlingsfest
Wie entstand die Verbindung zwischen der vierzigtägigen Fastenzeit und der Auferstehung? Hislop fährt fort: „Für die Heiden scheint diese Fastenzeit eine unerlässliche Vorbereitungszeit für das große jährliche Fest zum Gedenken des Todes und der Auferstehung des Tammuz gewesen zu sein, das durch abwechselndes Weinen und Sich-Freuen gefeiert wurde und in vielen Ländern beträchtlich später als das christliche Fest stattfand“ (Seite 105).
Tammuz war ein babylonischer Gott und der Ehemann der Göttin Ischtar. Die Verehrung des Tammuz war in der Antike so weitverbreitet, dass sie sich sogar bis nach Jerusalem ausweitete. In Hesekiel, Kapitel 8, Verse 12-18 beschreibt Gott diesen Götzendienst und nennt ihn einen Gräuel – etwas, das ihm zuwider und abscheulich ist. Jedes Jahr im Frühling hielten die Babylonier ein großes Fest, um den Tod und die angebliche Auferstehung Tammuz’ zu feiern, was viele Jahrhunderte vor der Zeit Christi stattgefunden haben soll. Hislop dokumentiert viele Hinweise, die zeigen, dass die Ursprünge des Osterfestes schon mehr als 2000 Jahre zurückliegen!
Hislop zitiert die aus dem fünften Jahrhundert stammenden Schriften von Cassianus, einem katholischen Mönch aus Marseille. Sie handeln davon, dass Ostern ein heidnischer Brauch und keine neutestamentliche Tradition ist: „Man sollte wissen, dass es das Einhalten der vierzig Tage nicht gab, solange die Vollkommenheit dieser Urgemeinde unversehrt blieb“ (Seite 94).
Der Ethnologe James Frazer beschreibt, wie die Osterzeremonien in die etablierte Kirche eingeführt wurden: „Wenn wir uns vor Augen halten, wie geschickt die Kirche es verstanden hat, das Reis des neuen Glaubens dem alten heidnischen Stamm aufzupfropfen, dürfen wir wohl annehmen, dass die Osterfeier des toten und auferstandenen Christus einer ähnlichen Feier des toten und auferstandenen Adonis aufgepflanzt wurde, die . . . um dieselbe Zeit in Syrien abgehalten wurde“ (Der Goldene Zweig – Das Geheimnis von Glauben und Sitten der Völker, 2004, Seite 503).
Warum Eier und Hasen?
Wie steht es mit den anderen Osterbräuchen? Ein katholischer Schriftsteller erklärt, wie Eier und Hasen mit Ostern in Verbindung gebracht wurden. In der Bibel gibt es nämlich keinen Hinweis auf diese Bräuche:
„Das Ei wurde zum beliebten Ostersymbol. Schöpfungsmythen vieler antiker Völker drehen sich um ein kosmogonisches Ei, aus dem das Universum entstand. In dem antiken Ägypten und Persien tauschten Freunde zur Frühjahrs-Tagundnachtgleiche, zu Beginn ihres neuen Jahres, bemalte Eier aus.
Diese Eier waren für sie ein Fruchtbarkeitssymbol, denn das Hervorgehen eines Lebewesens vom Ei war für Menschen der Antike etwas Überraschendes. Im Nahen Osten übernahmen Christen diesen Brauch, und das Osterei ist zu einem religiösen Symbol geworden. Es stellte das Grab dar, aus dem Jesus zu neuem Leben erweckt wurde“ (Greg Dues, Catholic Customs and Traditions, 1992, Seite 101; Hervorhebungen durch uns).
Wie die Eier werden auch Hasen mit Ostern in Verbindung gebracht, denn sie waren Symbole antiker Fruchtbarkeitsriten. „Kleinen Kindern wird erzählt, dass die Ostereier vom Osterhasen gebracht werden. Hasen sind ein Teil der vorchristlichen Fruchtbarkeitssymbole, weil sie sich so schnell fortpflanzen können. Der Osterhase hatte nie eine religiöse Bedeutung“ (ebenda, Seite 102).
Manche Bibelgelehrte geben offen zu, dass weder Jesus noch seine Apostel Ostern gefeiert haben. In den nachfolgenden Jahrhunderten löste Ostern mit der Zeit bei denen, die sich Christen nannten, das Passah ab, eine biblische Zeremonie, die Christen nach Anweisung Jesu und der Apostel halten sollen. Fast drei Jahrhunderte nachdem Jesus gekreuzigt wurde und wieder auferstand, wurde Ostern auf dem Konzil von Nizäa, das von Kaiser Konstantin einberufen wurde, offiziell eingeführt.
Im Nachschlagewerk The Encyclopaedia Britannica ist darüber zu lesen: „Eine endgültige Beilegung des Streites [darüber, ob und wann Ostern oder Passah gehalten werden sollte] war einer der Gründe, warum Konstantin das Konzil von Nizäa im Jahr 325 n. Chr. einberief . . . Das Konzil entschied einstimmig, dass Ostern am Sonntag gehalten werden sollte, und zwar am selben Sonntag überall auf der Welt, und dass ,niemand fortan der Blindheit der Juden folgen sollte‘ “ (11. Auflage, Seite 828-829, Stichwort „Easter“).
Konstantins Entscheidung erwies sich für das Christentum als schicksalhafter Wendepunkt. Diejenigen, die den Anweisungen Jesu und der Apostel treu blieben, waren von nun an Ausgestoßene, eine kleine und verfolgte Minderheit (Johannes 15,18-20). Ein ganz anderer Glaube mit völlig anderen Praktiken – wiederbelebt von einer alten vorchristlichen Religion, aber mit einem christlichen Gewand – wurde von der Mehrheit angenommen.
Was würde Jesus tun?
Da Ostern (mit seinen heidnischen Symbolen) von der römisch-katholischen Kirche Jahrhunderte nach der Himmelfahrt Christi übernommen wurde, stellt sich die Frage, ob Christen dieses Fest halten sollen. Um diese Frage zu beantworten, sollten wir den Titel dieses Artikels berücksichtigen: „Würde Jesus Christus Ostern feiern?“
Sicherlich hätte er es uns mitgeteilt. Das hätten die Apostel auch tun können, deren Lehren im Buch der Apostelgeschichte und in den Briefen von Paulus, Petrus, Jakobus, Judas und Johannes für uns niedergeschrieben wurden. Wir finden aber nirgends den geringsten Hinweis auf das Begehen von Ostern oder etwas, was dem ähnlich ist. Wir finden aber die klare Anweisung von Jesus und Paulus, das Passah und die anderen biblischen – und daher wirklich christlichen – Feste zu halten.
Die Heilige Schrift billigt keine vorchristlichen Feste der Heiden. Im Gegenteil, sie verurteilt solche Feiern. Die Bibel lehnt heidnische Praktiken bzw. die Verehrung falscher Götter ab (5. Mose 12,29-32). Wir können daher davon ausgehen, dass Jesus Christus kein Interesse an Ostern hat und es auch nicht befürwortet. Jesus lehnt religiöse Rituale ab, die ihn angeblich ehren sollen, ihren Ursprung aber im Götzendienst haben.
Im Markusevangelium weist Jesu auf das Verhalten von Menschen hin, die den Menschen statt Gott gefallen möchten: „Euch Scheinheilige hat der Prophet Jesaja treffend im Voraus beschrieben! In seinem Buch heißt es ja: Dieses Volk ehrt mich nur mit Worten, sagt Gott, aber mit dem Herzen ist es weit weg von mir. Ihr ganzer Gottesdienst ist sinnlos, denn sie lehren nur Gebote, die sich Menschen ausgedacht haben. Das Gebot Gottes schiebt ihr zur Seite und haltet euch stattdessen an Vorschriften, die von Menschen stammen“ (Markus 7,6-9; Gute Nachricht Bibel).
Das Osterfest ist nicht auf ein Gebot des Schöpfergottes zurückzuführen, sondern ist eine menschliche Tradition. Und es ist noch mehr: Es ist eine heidnische, von Menschen geschaffene Tradition, die – wie andere Traditionen, die sich auf Götzendienst gründen – dem wahren Schöpfergott ein Gräuel ist.
Jesus und seine Apostel würden die Einhaltung dieses Festes nie befürworten, weil hier Heidentum mit angeblich christlichen Symbolen und Ritualen vermischt wird. Sie sind in antiken vorchristlichen Fruchtbarkeitsriten verwurzelt, die nichts mit Jesus bzw. seiner Auferstehung zu tun haben.
In Wirklichkeit ist das Osterfest eine Täuschung, auf die ahnungslose und wohlmeinende Menschen hereinfallen. Der allmächtige Schöpfergott möchte, dass treue Gläubige ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten (Johannes 4,23-24). Sie sollen alte heidnische Riten, mit denen Götzen angebetet wurden, nicht wieder aufleben lassen.
Selbst die Zeitfolge der Ereignisse, die angegeben wird, um eine Feier der Auferstehung am Sonntagmorgen zu rechtfertigen – dass Jesus am Nachmittag des Karfreitags gekreuzigt und vor Sonnenaufgang am Sonntagmorgen auferstanden sein soll – ist falsch, wie eine Untersuchung der Heiligen Schrift zeigt.
Jesus gab denjenigen, die einen konkreten Beweis dafür haben wollten, dass er der Messias und Erlöser der Menschheit ist, ein Versprechen: „Ein böses und abtrünniges Geschlecht fordert ein Zeichen, aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden, es sei denn das Zeichen des Propheten Jona. Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein“ (Matthäus 12,39-40).
Es ist völlig unmöglich, drei Tage und drei Nächte vom späten Freitagnachmittag bis zum Sonntagmorgen vor Sonnenaufgang zu errechnen. Entweder hat Jesus sich geirrt, oder diejenigen, die behaupten, er sei am Freitag gekreuzigt und am Sonntag auferstanden, irren sich. Beides kann nicht richtig sein.
Jesus ändert sich nicht
Wenn Jesus heute die staubigen Straßen von Galiläa entlanggehen würde, würde er Ostern feiern? Ganz sicher nicht. Er ändert sich nicht (Hebräer 13,8). So würde er beispielsweise das jährliche Passah auf die gleiche Weise halten, wie er es seinen Nachfolgern geboten hatte (1. Korinther 11,23-26; Johannes 13,15-17). Und Jesus würde auch die Tage der ungesäuerten Brote auf die gleiche Weise halten, wie er Paulus inspiriert hat, die ersten Christen darin zu unterweisen (1. Korinther 5,6-8).
Jeder, der ein wahrer Jünger Christi sein möchte, wird seinen Glauben und seine Praktiken anhand der Bibel überprüfen. Wer dies tut, wird nicht versuchen, Gott mit alten heidnischen Praktiken zu ehren, die gegen seine klaren Anweisungen verstoßen (5. Mose 12,29-32). Viele Osterbräuche sind eindeutig götzendienerischen Ursprungs.
Dass etwas zu Ehren Gottes getan wird, macht es für Gott nicht akzeptabel. Ostern symbolisiert nicht wirklich den auferstandenen Jesus Christus. Stattdessen – so schwer es auch sein mag, das zuzugeben – ist es nur eine Umwandlung der heidnischen Bräuche, mit denen vor Tausenden von Jahren Götzen angebetet wurden.
Wenn wir Gott wirklich dienen wollen, müssen wir uns von den Traditionen, die Gott ein Gräuel sind, verabschieden (Offenbarung 18,1-5). Unser Schöpfer möchte, dass wir ihn nach seinen Vorgaben ehren und seinen Anweisungen gehorchen, zu denen auch die wahren Feste der Bibel gehören. In dieser Zeit eines abgewandelten Christentums erfordert das wahren Mut. Wenn Sie mehr über diese Festtage erfahren wollen, dann können Sie unsere kostenlose Broschüre Gottes Festtage – Der Plan Gottes für die Menschen bestellen oder im Internet als PDF-Datei herunterladen.
Die heidnische Verbindung zur Auferstehung
Wie kam es zu einer Verbindung zwischen der Anbetung antiker Götter und dem Tod und der Auferstehung Jesu Christi? Die Details darüber sind mit der Zeit verloren gegangen. Dennoch hilft uns eine nähere Untersuchung des antiken Götzendienstes zu verstehen, wie sich heidnische Praktiken in heutigen Osterbräuchen fortsetzen konnten.
Unter den ersten Göttern, über die man Aufzeichnungen fand, sind der babylonische Fruchtbarkeitsgott Tammuz und die Göttin Ischtar. Man glaubte damals, dass Tammuz „jedes Jahr von neuem sterben und von der sonnigen Erde in die düstere Unterwelt eingehen“ müsse (Sir James Frazer, Der goldene Zweig – Das Geheimnis von Glauben und Sitten der Völker, 2004, Seite 475).
Der Zyklus der Jahreszeiten wurde mit Tammuz’ angeblichem jährlichem Tod und seiner Auferstehung in Verbindung gebracht. „Unter dem Namen Osiris, Tammuz, Adonis und Attis stellten die Völker Ägyptens und West-Asiens den jährlichen Verfall und das Wiedererstehen des Lebens dar . . ., das sie als Gott verkörperten, der alljährlich starb und wieder von den Toten auferstand. In Bezug auf Namen und Einzelheiten wechselten die Riten von Ort zu Ort; dem Wesen nach waren sie gleich“ (Seite 474).
Viele dieser Riten sollten Tammuz’ Rückkehr von den Toten herbeiführen. Über eine dieser Zeremonien wird in dem Buch Hesekiel, Kapitel 8, Vers 14 berichtet, als der Prophet Hesekiel eine Vision von einer Gräueltat hatte – Frauen „beweinten den Tammus“ im Tempel des Schöpfergottes.
Das Nachschlagewerk The Expositor’s Bible Commentary sagt zu diesen Versen: „Tammuz, der später durch den Namen mit Adonis und Aphrodite in Verbindung stand, war ein Gott der Fruchtbarkeit und des Regens . . . Im mythologischen Zyklus der Jahreszeiten starb er im Herbst, als die Vegetation verwelkte. Seine Wiederbelebung, durch Ischtars Klagen, wurde durch die Frühlingsknospen und die Fruchtbarkeit der Erde symbolisiert. Diese Wiederbelebung wurde durch zügellose Fruchtbarkeitsfeiern ermutigt und gefeiert . . . Die Frauen beklagten Tammuz’ Tod. Wahrscheinlich folgten sie auch dem Ritual der Ischtar, für die Wiederbelebung Tammuz’ zu weinen“ (Ralph Alexander, Band 6, 1986, Seite 783-784).
Als sich die Anbetung Tammuz’ und Ischtars im Mittelmeerraum ausbreitete, einschließlich des Gebiets vom biblischen Israel, wurde dieses Götterpaar unter anderen Namen verehrt – Baal und Astarte (Ashtoreth), Attis und Cybele und Adonis und Aphrodite. Gott verurteilte die sinnliche und pervertierte Anbetung Baals und Astartes aufs Schärfste (Richter 2,11-15; 3,7-8; 10,6-7; 1. Könige 11,4-6. 31. 33; 16,30-33; 22,51-53).
Im antiken Götzendienst finden wir die Mythologie, die diese alten Bräuche letztendlich mit dem Tod und der Auferstehung Christi in Verbindung brachte. Der Religionsphilosoph Alan Watts schreibt dazu: „Es würde sehr langwierig sein, all die Einzelheiten, die über die verschiedenen Riten für Tammuz, Adonis . . . und viele andere . . . festgehalten wurden, aufzuzählen. Ihre universelle Thematik – das Drama von Tod und Auferstehung – macht sie zu den Vorläufern des christlichen Ostern, und somit zu den ersten ,Ostergottesdiensten’. Während wir fortfahren, das christliche Osterfest zu beschreiben, werden wir sehen, wie viele seiner Bräuche und Zeremonien diesen vergangenen Riten ähneln“ (Easter: Its Story and Meaning, 1950, Seite 58).
Der Götzendienst an Tammuz-Adonis-Attis verbreitete sich in unterschiedlicher Form durch das ganze römische Reich, einschließlich Rom selbst. Während sich das Christentum im ganzen Reich ausbreitete, haben religiöse Führer anscheinend die Bräuche und Praktiken, die mit diesem antiken „auferstandenen“ Gott in Verbindung standen, vermischt und auf den auferstandenen Sohn Gottes bezogen.
In dieser Hinsicht folgte Ostern dem Beispiel von Weihnachten, das ebenfalls allgemein angenommen und in der Kirche willkommen geheißen wurde. Der Ethnologe James G. Frazer schreibt dazu: „Ähnliche Beweggründe [mögen] die kirchlichen Behörden dazu bestimmt haben, das Osterfest des Todes und der Auferstehung eines anderen asiatischen Gottes anzugleichen, das in dieselbe Zeit fiel. Die Osterriten, die noch heute in Griechenland, Sizilien und Süditalien abgehalten werden, weisen in mancher Beziehung eine auffallende Ähnlichkeit mit dem Adonisritus auf, und ich habe angenommen, dass die Kirche bewusst das neue Fest seinem heidnischen Vorgänger zu dem Zwecke anpasste, Seelen für Christus zu gewinnen“ (ebenda, Seite 523-524).