
Wo werden die Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien in der Bibel erwähnt? Die Antwort auf diese Frage ist ein wichtiger Schlüssel zum besseren Verständnis biblischer Prophezeiungen.
Von der Redaktion
Ein Großteil der biblischen Prophezeiungen befasst sich mit der Endzeit – der Zeit, die in der verheißenen Wiederkunft Jesu Christi gipfelt. In diesen Prophezeiungen kommen heutige Nationen vor, aber sie werden nicht mit ihren modernen Namen genannt. Es ist daher wichtig, diese Nationen zu identifizieren, wenn wir die für die Endzeit vorhergesagten Ereignisse verstehen wollen.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion waren die Vereinigten Staaten von Amerika die einzige verbliebene Supermacht. Eine ähnliche Stellung hatte Großbritannien im 19. Jahrhundert als größtes Weltreich der Geschichte inne. Ignoriert die Bibel diese beiden Nationen, zumal andere, viel kleinere Nationen in ihren Prophezeiungen vorkommen? In diesem Artikel untersuchen wir biblische Prophezeiungen über den Aufstieg zweier großer Nationen in der Zeit vor der Wiederkunft Jesu Christi.
Vielen Menschen ist die einstige Dominanz Großbritanniens heute nicht mehr bewusst. Auf dem Höhepunkt seiner Macht gehörten Kanada, Australien, Neuseeland, Indien und Teile Afrikas, Asiens und des Nahen Ostens zum britischen Empire. Es umfasste fast ein Viertel der Landmasse der Erde und ein Viertel der Weltbevölkerung! Ein britisches Sprichwort aus dieser Zeit lautete: „Die Sonne geht im britischen Empire nie unter.“
Wo werden die Vereinigten Staaten und Großbritannien in der Bibel erwähnt? Die Antwort auf diese Frage ist ein wichtiger Schlüssel zum besseren Verständnis biblischer Prophezeiungen – solcher, die sich bereits erfüllt haben, und solcher, deren Erfüllung noch bevorsteht.
Gottes Verheißungen an Abraham, Isaak und Jakob
Befassen wir uns zunächst mit den erstaunlichen Verheißungen Gottes an Abraham und seine Nachkommen.
Gott berief Abram (Abrahams ursprünglicher Name) und forderte ihn auf, seine Heimat in Mesopotamien zu verlassen. Abram sollte sein Leben im Glauben an Gott und seine Verheißung einer herrlichen ewigen Stadt führen (Hebräer 11,8-10). In Offenbarung 21, Vers 2 erfahren wir, dass diese Stadt das neue Jerusalem sein wird.
Abram war 75 Jahre alt, als Gott ihm erschien und die Verheißung erstmalig verkündete:
„Und der Herr sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden. Da zog Abram aus, wie der Herr zu ihm gesagt hatte, und Lot zog mit ihm. Abram aber war fünfundsiebzig Jahre alt, als er aus Haran zog“ (1. Mose 12,1-4).
Wie sollten in Abram „alle Geschlechter auf Erden“ gesegnet werden? Zum einen sollten alle Menschen durch den Nachkommen Abrams, Jesus Christus, geistlichen Segen erfahren. Durch die anderen Nachkommen Abrams sollten viele Menschen den materiellen Segen des Friedens und des Wohlstands erleben.
Im Laufe der Jahre erweiterte Gott seine Verheißung an Abram. Seine Nachkommen sollten so zahlreich sein wie die Sterne am Himmel. Abrams Frau Sarai (ihr ursprünglicher Name) blieb jahrelang kinderlos, aber Abram sollte einen Nachkommen zeugen:
„Herr, mein Gott, was willst du mir geben? Ich gehe dahin ohne Kinder und mein Knecht Eliëser von Damaskus wird mein Haus besitzen. Und Abram sprach weiter: Mir hast du keine Nachkommen gegeben; und siehe, einer von meinen Knechten wird mein Erbe sein. Und siehe, der Herr sprach zu ihm: Er soll nicht dein Erbe sein, sondern der von deinem Leibe kommen wird, der soll dein Erbe sein“ (1. Mose 15,2-4; alle Hervorhebungen durch uns).
Als Abram 99 Jahre alt war, schloss Gott einen besonderen Bund mit ihm und änderte seinen Namen in Abraham, was „Vater vieler Völker“ bedeutet. Sarais Name wurde in Sara („Prinzessin“) geändert. Ein Jahr später gebar Sarai Abrahams verheißenen Sohn Isaak. Sie war 90 Jahre alt, Abraham war 100 Jahre alt (1. Mose 17,5. 15. 17; 21,1-5).
Als Isaak erwachsen war, prüfte Gott den Glauben Abrahams, indem er ihn aufforderte, Isaak zu opfern. Als Abraham die Prüfung bestand und Gott deshalb Isaaks Leben verschonte, bekräftigte Gott seine Verheißung an Abraham: „Weil du solches getan hast und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont, will ich dein Geschlecht segnen und mehren wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres, und deine Nachkommen sollen die Tore ihrer Feinde besitzen; und durch dein Geschlecht sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorcht hast“ (1. Mose 22,16-18).
Die Verheißung an Abraham wurde auf Isaak übertragen (1. Mose 26,4) und später auf Isaaks Sohn Jakob (1. Mose 28,3-4. 13-14). Jakobs Erstgeburtsrecht erhielten sein Sohn Josef und dessen Söhne (1. Mose 48,15-16. 19-20). Jakob bekam den zusätzlichen Namen Israel („Überwinder mit Gott“; 1. Mose 32,28), sodass seine Nachkommen als Israeliten bekannt wurden.
Jakobs Nachkommen wachsen zur Nation Israel heran
In der Geschichte der Menschheit kam es immer wieder vor, dass aus einer Familie eine Sippe oder ein Stamm wurde, aus dem sich später eine Nation entwickelte. Zum Beispiel zeigt uns die „Völkertafel“ in 1. Mose 10 die vielen Nachkommen Noahs, die zu Stammvätern von Stämmen und Nationen wurden. Die Bibel berichtet uns, dass Jakob, dessen Namen Gott in Israel änderte, und seine zwölf Söhne zu den Stammvätern aller Israeliten wurden – den „zwölf Stämmen Israels“ (1. Mose 49,28).
Als Jakob (Israel) und seine Angehörigen nach Ägypten auswanderten, zählten sie nur ca. 70 Personen (2. Mose 1,5). Doch mit der Zeit „wuchsen die Nachkommen Israels und zeugten Kinder und mehrten sich und wurden überaus stark, sodass von ihnen das Land voll ward“ (2. Mose 1,7). In Ägypten wurden Jakobs Nachkommen „ein großes, starkes und zahlreiches Volk“ (5. Mose 26,5; vgl. dazu 1. Mose 46,3) – die Nation Israel.
Es war Gottes Absicht, die Israeliten „mitten aus einem Volk herauszuholen durch Machtproben, durch Zeichen, durch Wunder, durch Krieg und durch seine mächtige Hand und durch seinen ausgereckten Arm und durch große Schrecken“ (5. Mose 4,34).
Als die Israeliten aus Ägypten zogen, „zog auch mit ihnen viel fremdes Volk“ (2. Mose 12,38). Fremde durften immer in Israel leben, wenn sie Gott anbeteten und seine Gesetze hielten (2. Mose 12,48). Die Identität des Volkes Israel sollte nicht nur durch seine Herkunft, sondern auch durch seine Beziehung zu Gott bestimmt sein. Die Berufung der Israeliten zu seinem Volk durch Gott war also keine Günstlingswirtschaft und geschah auch nicht, weil die Israeliten an sich ein gerechtes Volk waren (5. Mose 9,6). Ihre Berufung war schon vor ihrer Geburt durch die Verheißung Gottes an Abraham festgelegt, die auch seinen Nachkommen galt.
Gott hat die Israeliten als Modellvolk ausgewählt, um anderen Völkern zu zeigen, welchen Segen der Gehorsam gegenüber Gottes Gesetzen bringt (5. Mose 7,6-8; 4,6-8). Leider zeugt die Geschichte Israels vom Gegenteil: Die Israeliten waren häufig ein Beispiel für den Fluch des Ungehorsams, denn Gott musste sie immer wieder bestrafen, bis hin zur endgültigen Verschleppung durch fremde Mächte.
Der geografische Schwerpunkt der Heiligen Schrift liegt auf dem Gelobten Land. Deshalb werden die Nachbarländer Jerusalems in der Bibel am häufigsten erwähnt. Betrachten wir nun einige der wichtigsten Prophezeiungen für Jakob bzw. Israel.
• Was fügte Gott der früheren Verheißung an Abraham hinzu, als er Jakob (Israel) erschien?
„Und Gott erschien Jakob abermals, nachdem er aus Mesopotamien gekommen war, und segnete ihn und sprach zu ihm: Du heißt Jakob; aber du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel sollst du heißen. Und so nannte er ihn Israel. Und Gott sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; sei fruchtbar und mehre dich! Ein Volk und eine Menge von Völkern sollen von dir kommen, und Könige sollen von dir abstammen“ (1. Mose 35,9-11).
„Ein Volk und eine Menge von Völkern sollen von dir kommen“, war Gottes Verheißung an Jakob. Welche Nation und Gruppe von Nationen waren in den letzten zwei Jahrhunderten die mächtigsten? Es waren das Britische Empire und die Vereinigten Staaten von Amerika. [Zum besseren Verständnis dieser Thematik empfehlen wir Ihnen unsere kostenlose Broschüre Amerika und Großbritannien: Was sagt die Bibel über ihre Zukunft?, die Sie als PDF-Datei herunterladen oder als Druckausgabe bei uns bestellen können.]
• Ging das Erstgeburtsrecht von Jakob auf seinen Sohn Josef über?
„Die Söhne Rubens, des Erstgeborenen Israels – denn er war zwar der Erstgeborene, aber weil er seines Vaters Bett entweihte, wurde sein Erstgeburtsrecht gegeben den Söhnen Josefs, des Sohnes Israels, doch wurde er nicht in das Geschlechtsregister als Erstgeborener aufgezeichnet; denn Juda war mächtig unter seinen Brüdern und einem aus seinem Stamm wurde das Fürstentum gegeben, Josef aber erhielt das Erstgeburtsrecht“ (l. Chronik 5,1-2).
„Ruben, mein erster Sohn bist du, meine Kraft und der Erstling meiner Stärke, der Oberste in der Würde und der Oberste in der Macht. Weil du aufwalltest wie Wasser, sollst du nicht der Oberste sein; denn du bist auf deines Vaters Lager gestiegen, daselbst hast du mein Bett entweiht ...
Josef wird wachsen, er wird wachsen wie ein Baum an der Quelle, dass die Zweige emporsteigen über die Mauer. Und wiewohl ihn die Schützen erzürnen und gegen ihn kämpfen und ihn verfolgen, so bleibt doch sein Bogen fest und seine Arme und Hände stark durch die Hände des Mächtigen in Jakob ...
Von deines Vaters Gott werde dir geholfen, und von dem Allmächtigen seist du gesegnet mit Segen oben vom Himmel herab, mit Segen von der Flut, die drunten liegt, mit Segen der Brüste und des Mutterleibes. Die Segnungen deines Vaters waren stärker als die Segnungen der ewigen Berge, die köstlichen Güter der ewigen Hügel. Mögen sie kommen auf das Haupt Josefs und auf den Scheitel des Geweihten unter seinen Brüdern!“ (1. Mose 49,3-4. 22-26).
Nachdem Ruben sein Erstgeburtsrecht verloren hatte, gab Jakob es an seinen Sohn Josef weiter. Josefs Nachkommen sollten fruchtbar, wohlhabend und mächtig sein. „Es wird das Zepter von Juda nicht weichen“, prophezeite Jakob auch, womit eine königliche Dynastie im Stamm Juda gemeint war (1. Mose 49,10). Aus der Linie Davids sollte der Messias hervorgehen.
Mit der Eroberung Jerusalems durch die Babylonier im 6. Jahrhundert v. Chr. endete die Herrschaft der Dynastie Davids im Heiligen Land. Die Nachkommen dieser Dynastie lebten jedoch weiter und sind heute zum Teil im britischen Königshaus vertreten. Bei seiner Wiederkunft wird Christus als rechtmäßiger Nachfolger dieser königlichen Linie seine Herrschaft antreten.
• Gingen das Erstgeburtsrecht und der Name Israel auf Josefs zwei Söhne über?
„Und er [Jakob] segnete Josef und sprach: Der Gott, mit dem meine Vorfahren Abraham und Isaak gelebt haben, der Gott, der mein Hirt war mein Leben lang bis auf diesen Tag, der Bote, der mich erlöst hat aus aller Not, er segne die Knaben, dass in ihnen mein Name fortlebe und der Name meiner Vorfahren Abraham und Isaak, dass sie zahlreich werden mitten im Land ...
Ich weiß, mein Sohn, ich weiß. Auch dieser wird zu einem Volk werden, und auch er wird groß sein. Aber sein jüngerer Bruder wird größer sein als er, und seine Nachkommen werden zu einer Menge von Völkern werden. So segnete er sie an jenem Tag, indem er sprach: Durch dich wird Israel segnen und sprechen: Gott mache dich wie Ephraim und Manasse. Und so gab er Ephraim den Vorrang vor Manasse“ (1. Mose 48,15-16. 19-20; Zürcher Bibel).
Kurz vor Jakobs Tod segnete er die beiden Söhne Josefs, Ephraim und Manasse, mit dem Erstgeburtsrecht. Die Nachkommen Manasses sollten ein großes Volk werden und die Nachkommen Ephraims „eine Menge von Völkern“ (Vers 19). Im Grunde genommen adoptierte Jakob diese Enkel als seine eigenen Söhne (Vers 5). Er sagte, dass sein Name – Israel – in ihnen weiterleben würde (Vers 16).
Viele biblische Prophezeiungen über die Endzeit haben mit Israel zu tun. Die Übertragung des Namens Israel auf Josefs Söhne ist bedeutsam, denn mit „Israel“ können Ephraim und Manasse in diesen Prophezeiungen gemeint sein.
Der Segen des Erstgeburtsrechts für Ephraim erfüllte sich im britischen Weltreich und im Commonwealth („eine Menge von Völkern“), und sein Bruder Manasse wurde zu den Vereinigten Staaten von Amerika. Es ist kein Wunder, dass Briten und Amerikaner im Laufe der Geschichte eine brüderliche Beziehung zueinander hatten – sie sind Nachkommen von Brüdern!
• Was prophezeite Mose für Josef, als er die Nachkommen Jakobs (Israel) segnete?
„Und über Josef sprach er [Mose]: Gesegnet vom Herrn ist sein Land mit dem Köstlichsten vom Himmel droben, dem Tau, und mit der Flut, die drunten liegt, mit dem Köstlichsten, was die Sonne hervorbringt, und mit dem Köstlichsten, was die Monde erzeugen, mit dem Besten uralter Berge und mit dem Köstlichsten der ewigen Hügel, mit dem Köstlichsten der Erde und ihrer Fülle.
Die Gnade dessen, der in dem Dornbusch wohnte, komme auf das Haupt Josefs, auf den Scheitel des Geweihten unter seinen Brüdern. Sein erstgeborener Stier ist voll Herrlichkeit, und seine Hörner sind wie die Hörner wilder Stiere; mit ihnen wird er die Völker stoßen bis an die Enden der Erde. Das sind die Zehntausende Ephraims und die Tausende Manasses“ (5. Mose 33,13-17).
Josefs Söhne sollten großen materiellen Segen erhalten.
• Was passierte mit dem Königreich Israel nach dem Tod von König Salomo?
„Es begab sich aber zu der Zeit, dass Jerobeam aus Jerusalem hinausging und es traf ihn der Prophet Ahija von Silo auf dem Wege und hatte einen neuen Mantel an, und es waren die beiden allein auf dem Felde. Und Ahija fasste den neuen Mantel, den er anhatte, und riss ihn in zwölf Stücke und sprach zu Jerobeam: Nimm zehn Stücke zu dir! Denn so spricht der Herr, der Gott Israels: Siehe, ich will das Königtum aus der Hand Salomos reißen und dir zehn Stämme geben“ (1. Könige 11,29-31).
„Als nun ganz Israel hörte, dass Jerobeam zurückgekommen war, sandten sie hin und ließen ihn rufen zu der Gemeinde und machten ihn zum König über ganz Israel; niemand folgte dem Hause David als der Stamm Juda allein. Und als Rehabeam nach Jerusalem kam, sammelte er das ganze Haus Juda und den Stamm Benjamin, hundertachtzigtausend streitbare Männer, um gegen das Haus Israel zu kämpfen und das Königtum an Rehabeam, den Sohn Salomos, zurückzubringen“ (1. Könige 12,20-21).
Die Prophezeiung Ahijas erfüllte sich, als sich zehn der zwölf Stämme Israels vom Königshaus Juda trennten und den Namen Israel beibehielten. Sie wurden fortan das Haus Israel genannt. Die beiden Stämme Juda und Benjamin blieben zusammen mit den Leviten als Haus Juda übrig und wurden als Juden bekannt. Für manche ist es überraschend zu erfahren, dass die Juden, als sie zum ersten Mal in der Bibel erwähnt werden, Krieg gegen Rezin, den König von Aram, und Israel führten:
„Damals zogen Rezin, der König von Aram, und Pekach, der Sohn Remaljas, der König von Israel, nach Jerusalem hinauf zum Kampf; und sie belagerten Ahas, konnten aber nicht gegen ihn kämpfen. In dieser Zeit brachte Rezin, der König von Aram, Elat wieder an Aram und trieb die Juden aus Elat hinaus“ (2. Könige 16,5-6; Elberfelder Bibel).
Die Israelis des heutigen Staates Israel sind in ihrer großen Mehrheit Juden. In den Endzeitprophezeiungen der Bibel ist mit „Juda“ vor allem diese Nation gemeint, aber auch andere Juden in der sogenannten Zerstreuung.
• Warum ging das Haus Israel als die verlorenen zehn Stämme Israels in die Geschichte ein?
„Und der König von Assyrien führte Israel weg nach Assyrien und ließ sie wohnen in Halach und am Habor, dem Fluss von Gosan, und in den Städten der Meder, weil sie nicht gehorcht hatten der Stimme des Herrn, ihres Gottes, und seinen Bund übertreten hatten und alles, was Mose, der Knecht des Herrn, geboten hatte; sie hatten nicht gehorcht und nicht danach getan“ (2. Könige 18,11-12).
Die zehn Stämme Israels rebellierten gegen das Herrschende assyrische Reich, was zur Belagerung der israelischen Hauptstadt Samaria durch die Assyrer führte (ca. 724-722 v. Chr.). Nach der Kapitulation Samariens deportierten die Assyrer die überwiegende Mehrheit der Israeliten. In der Ferne nahmen die Israeliten die Sprache und Kultur ihrer neuen Umgebung an.
Schon bald nach ihrer Trennung von Juda hatten die zehn Stämme Israels den Sabbat und die Feste Gottes verworfen und damit das Zeichen ihrer Identität als Volk Gottes verloren (vgl. dazu 2. Mose 31,13). Viele ihrer Nachkommen wanderten mit der Zeit nach Nordwesten, nach Europa.
Gott war dabei, seinen Plan mit diesen Israeliten zu verwirklichen. Er wollte „das Haus Israel unter allen Völkern schütteln, wie man mit einem Sieb schüttelt und kein Stein bleibt auf dem anderen“ (Amos 9,9). Da die Israeliten ihre ursprüngliche Identität verloren hatten, meinten manche Historiker, sie seien einfach ausgestorben oder vollständig in anderen Völkern aufgegangen.
Im Gegensatz zu den Israeliten der zehn Stämme hielten die Juden, die mehr als ein Jahrhundert später als Gefangene nach Babylon verschleppt wurden, an ihrer Sprache und ihrem Glauben fest, einschließlich der Heiligung des Sabbats. Später erlaubten die Perser einigen von ihnen, nach Judäa zurückzukehren, das im 2. Jahrhundert n. Chr. von den Römern in Palästina umbenannt wurde. Im Gegensatz zu den zehn Stämmen bewahrten die Juden ihre Identität, indem sie den Sabbat weiterhin heilig hielten.
• Welche Beweise gibt es dafür, dass die Nachkommen der verlorenen zehn Stämme Israels nicht ausgestorben sind?
„Und des Herrn Wort geschah zu mir: Du Menschenkind, nimm dir ein Holz und schreibe darauf: Für Juda und Israel, die sich zu ihm halten. Und nimm noch ein Holz und schreibe darauf: Holz Ephraims, für Josef und das ganze Haus Israel, das sich zu ihm hält. Und füge eins an das andere, dass es ein Holz werde in deiner Hand. Wenn nun dein Volk zu dir sprechen wird: Willst du uns nicht zeigen, was du damit meinst?, so sprich zu ihnen ...
Siehe, ich will die Israeliten herausholen aus den Heiden, wohin sie gezogen sind, und will sie von überall her sammeln und wieder in ihr Land bringen und will ein einziges Volk aus ihnen machen im Land auf den Bergen Israels, und sie sollen allesamt einen König haben und sollen nicht mehr zwei Völker sein und nicht mehr geteilt in zwei Königreiche“ (Hesekiel 37,15-18. 21-22).
In einer Prophezeiung über die tausendjährige Herrschaft Jesu Christi auf Erden sagte Gott voraus, dass die Nachkommen Ephraims, repräsentiert durch das Haus Israel – die zehn Stämme, mit ihren Brüdern aus dem Haus Juda – den Juden – wiedervereinigt werden. Wären die Nachkommen der zehn Stämme vollständig in anderen Völkern aufgegangen oder ganz ausgestorben, könnte Gott sie in der Zukunft nicht in das verheißene Land zurückführen und mit ihnen und den Juden wieder eine Nation bilden.
Jesus sagte: „Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel“ (Matthäus 15,24). Jesus sandte seine Jünger „zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel“ (Matthäus 10,6). Jesu Halbbruder, der Apostel Jakobus, schrieb „an die zwölf Stämme in der Zerstreuung“ (Jakobus 1,1). Jesus und Jakobus waren überzeugt, dass man das Evangelium allen Stämmen Israels predigen sollte – auch den sogenannten „verlorenen zehn Stämmen“.
• Was meinte Gott, als er Abraham sagte, dass „nur nach Isaak dein Geschlecht benannt werden soll“?
„Aber Gott sprach zu ihm: Lass es dir nicht missfallen wegen des Knaben und der Magd. Alles, was Sara dir gesagt hat, dem gehorche; denn nur nach Isaak soll dein Geschlecht benannt werden“ (1. Mose 21,12).
Der Name „Isaak“ ist die deutsche Form des hebräischen Yishaq. Nun fallen aber im Hebräischen die stimmhaften Konsonanten weg – erst recht der nur halb stimmhafte Laut „Y“. Es bliebe also nur Shaq oder Saac übrig. Ist es wiederum nur Zufall, dass die Bezeichnung „Sachsen“ bzw. „Saxons“ ganz ähnlich klingt wie „Saac’s sons“ – „Söhne Isaaks“ im Englischen?
Viele verwechseln die Angelsachsen mit den germanischen oder deutschen Sachsen. Ihr Name leitet sich jedoch von einem anderen Wort ab, dem althochdeutschen Sahs, das Schwert oder Messer bedeutet. Die schwerttragenden „Altsachsen“ auf dem Festland haben nichts mit den Angelsachsen zu tun, die nach Britannien kamen.
• Wann trennten sich die Nachkommen Manasses von den Nachkommen ihres Bruders Ephraim?
In der Zeit der britischen Kolonialherrschaft siedelten sich viele Nachkommen Manasses in Nordamerika an. Mit der Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 rebellierten die dreizehn britischen Kolonien gegen ihre KolonialHerren und wurden zu den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Beilegung des Konflikts dauerte mehr als 40 Jahre, doch danach arbeiteten die USA und Großbritannien in der internationalen Politik häufig als Partner zusammen.
In den biblischen Prophezeiungen über die Endzeit bezieht sich „Israel“ oft nicht auf die Juden, sondern auf die Nachkommen Jakobs oder das Haus Israel, vor allem auf Ephraim und Manasse. In diesen Prophezeiungen wird das Gericht Gottes über die rebellischen Nachkommen Israels angekündigt, die ihrer Verantwortung, der Welt ein Beispiel der Gerechtigkeit zu sein, nicht nachgekommen sind.
Im Gegenteil: Wie im alten Israel (Jeremia 5,7-9) nimmt die Unmoral in den USA und in den Ländern des ehemaligen britischen Empire rapide zu. Habgier und Materialismus sind zur Nationalreligion von Ländern geworden, die sich lange Zeit stolz als „christliche“ Nationen bezeichneten. Millionen suchen Trost in Alkohol und Drogen. Sex und Gewalt dominieren die Unterhaltungsindustrie. Geistiger Müll wird als Kultur verkauft. Millionen leben in Angst, Opfer krimineller Gewalt zu werden.
Die Nachkommen Josefs sind heute weit davon entfernt, die von Gott für die Nachkommen Abrahams vorgesehenen Modellnationen zu sein. Mehr Informationen über die Herkunft und Zukunft der Nachkommen Jakobs finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre Amerika und Großbritannien: Was sagt die Bibel über ihre Zukunft?.