Wußten Sie, daß keine Überlieferung der Antike eine stärkere wissenschaftliche Untermauerung erfährt als der Anfang der Bibel mit der Schöpfungsgeschichte?
In den letzten 150 Jahren ist kein Teil der Bibel derart unter Beschuß genommen worden wie die Schöpfungsgeschichte in 1. Mose 1. Die Darwinisten haben aus den Indizien dafür, daß die Erde zwischen fünf und fünfzehn Milliarden Jahre alt ist, viel Kapital geschlagen. Andererseits zogen einige nach Prüfung des biblischen Geschlechtsregisters im Zusammenhang mit der Geschichtsschreibung den Schluß, daß die Erde erst 6000 Jahre alt sei.
Bevor wir auf diesen Gegensatz eingehen, wollen wir uns mit dem Aufbau der Schöpfungsgeschichte in 1. Mose 1 befassen. Welches Organisationsprinzip steht dahinter? Wie werden dem Leser die Schöpfertaten vorgestellt? An was für einem Gefüge wird das Schöpfungsepos aufgehängt?
Die Grundelemente der Schöpfungsgeschichte sind der 24-Stunden-Tag und die Siebentagewoche. 1. Mose 1 beschreibt die ersten sechs Tage der Schöpfungswoche, während der siebte Tag in den ersten Versen von Kapitel zwei geschildert wird.
Der Schöpfungsbericht von 1. Mose 1 ist leicht verständlich, denn seine Gliederung entspricht unserer täglichen Erfahrung. Denn von der Wiege bis zur Bahre erleben wir eine unaufhörliche Abfolge von Tag und Nacht. „Die Bilder der Schöpfungsgeschichte werden uns in sechs Tagesrahmen präsentiert“ (The New Bible Commentary: Revised, Seite 82).
Die Erde in ihrer Umlaufbahn
Durch Beobachtung wissen wir, daß die Erde ein Jahr braucht, um die Sonne zu umkreisen, und 24 Stunden, um sich um die eigene Achse zu drehen. Die Drehung der Erde um die eigene Achse ist für die vertraute Abfolge von Tag und Nacht verantwortlich. Unser Planet dreht sich wie ein Kreisel und ist mit einem konstanten Winkel zur Ebene, in der seine Umlaufbahn um die Sonne liegt, geneigt. Die vier Jahreszeiten sind das Ergebnis dieser Neigung.
Was hat die Geschichte in 1. Mose 1 mit diesen Phänomenen zu tun? Ist der Schöpfungsbericht überhaupt ernst zu nehmen?
„Und Gott sah, daß das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag“ (1. Mose 1,4-5). Wir sehen, daß Gott den Tag-und-Nacht-Zyklus gleich zu Beginn einrichtete. Tag und Nacht sind das Ergebnis der Rotation der Erde um die eigene Achse.
Es ist offensichtlich, daß 1. Mose 1 von 24-Stunden-Tagen handelt. Wir merken auch ferner, daß Gott der Sonne aufgab, das Licht von der Dunkelheit und Tag von Nacht zu scheiden (Vers 14).
Die Schöpfungstage von 1. Mose 1
Nachdem die Naturwissenschaftler erkannt haben, daß sich das Alter der Erde nach Jahrmilliarden mißt, hat es wohlmeinende Versuche gegeben, die biblische Darstellung mit den Ergebnissen der Wissenschaften auf einen Nenner zu bringen. So haben manche die Vermutung geäußert, die sieben Tage der Schöpfungsgeschichte seien in Wirklichkeit lange Zeitspannen gewesen, die vielleicht sogar Jahrmillionen umfaßten. Unter anderem behaupten sie, das hebräische Wort yom, das mit „Tag“ wiedergegeben wird, bedeute in 1. Mose 1 eine Zeitspanne unbestimmter Länge.
Es stimmt, daß yom eine Zeitspanne unbestimmter Länge bedeuten kann, aber daß es diese Bedeutung in 1. Mose 1 hat, ist höchst zweifelhaft. Denn der Satz „Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag“ wird in 1. Mose 1 auch für jeden der fünf anderen Tage wiederholt.
Es leuchtet wohl ein, daß das Wort „Tag“ in 1. Mose 1 die Zeit bedeutet, welche die Erde für eine Umdrehung um die eigene Achse braucht. Durch die ganze Geschichte des hebräischen Volkes hindurch war der Abend stets der Beginn eines 24-Stunden-Tages.
Da die Schilderung des siebten Tages nicht mit dem gewohnten Schluß endet (siehe 1. Mose 2, Verse 1-3), wird von manchen behauptet, der Sabbat der Schöpfung dauere noch an, obwohl sein Beginn schon einige tausend Jahre zurückliegt. Wenn der siebte Tag so lang sein dürfe, müsse auch jeder der anderen sechs Tage mehrere Jahrtausende umfassen dürfen. Läßt sich diese Sicht aber mit den Aussagen der Bibel vereinbaren?
Die Bibel legt sich selber aus. Wie lang die Schöpfungstage, einschließlich des ersten Sabbats, waren, wird in der Verkündung der Zehn Gebote klar. Nachfolgend der Wortlaut des vierten Gebotes: „Gedenke des Sabbattages, daß du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun ... Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht ... und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn“ (2. Mose 20,8-11).
In seinen Anweisungen zu einem der jährlichen Sabbate, dem Versöhnungstag, sagt uns Gott: „[Am] Abend sollt ihr diesen Ruhetag halten, vom Abend an bis wieder zum Abend“ (3. Mose 23,32; Hervorhebung durch uns). Wir können davon ausgehen, daß diese Anweisung auch für alle anderen wöchentlichen und jährlichen Sabbattage gilt. (Für nähere Informationen zum biblischen Ruhetag fordern Sie bitte unsere kostenlose Broschüre Der biblische Ruhetag – Samstag, Sonntag oder ...? an.)
1. Mose 1, Verse 1-2 gedeutet
Die beiden ersten Verse der Bibel spielen in dieser Diskussion eine Schlüsselrolle. „Der Anfang von 1. Mose stellt die Wahrheiten vor, auf denen jede gültige Erkenntnissuche aufzubauen hat“ (The New Bible Commentary: Revised, Seite 81). Wir wollen uns also 1. Mose 1, Verse 1-2 aus neuer Perspektive ansehen.
Mehrere Bibelübersetzungen und -kommentare räumen ein, daß die Aussage, die in deutscher Übersetzung traditionell mit „Die Erde war wüst und leer“ wiedergegeben wird, genausogut mit „Die Erde wurde wüst und leer“ übersetzt werden könnte. Nach der ursprünglichen Schöpfung, die in Vers 1 erwähnt wird, ist die Erde von Verwüstung und Verwirrung heimgesucht worden. Gott mußte wieder Ordnung schaffen und hat dies während der in 1. Mose 1,3 – 2,3 beschriebenen Schöpfungswoche getan. Näheres zu dieser Auslegung finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre Die Bibel – Wahrheit oder Legende?.
Wir begnügen uns hier mit der Feststellung, daß Gott keine Unordnung schafft (1. Korinther 14,33). Dem Erzengel Luzifer sagte er: „Du warst ohne Tadel in deinem Tun von dem Tage an, als du geschaffen wurdest, bis an dir Missetat [Gesetzlosigkeit] gefunden wurde“ (Hesekiel 28,15). Alles, was Gott schafft, ist vollkommen, geordnet und schön. Wenn irgendwo Unordnung entsteht, müssen Engel oder Menschen am Werke sein.
Wir können also folgern, daß auf die Schöpfung, die in 1. Mose 1, Vers 1 beschrieben wurde, Satan (der ehemalige Luzifer), zusammen mit einem Drittel der Engel (Offenbarung 12,4), die zu Dämonen geworden waren, für weitläufige Unordnung sorgte. Später stellte Gott alles im Laufe von sechs 24-Stunden-Tagen wieder her. Am siebten Tag schuf er den Sabbat, indem er von seiner Arbeit ruhte (2. Mose 20,11).
Die Zeitlücke zwischen 1. Mose 1, Vers 1 und 1. Mose 1, Vers 2 kann theoretisch Jahrmilliarden umfaßt haben, denn es werden in der Bibel zu ihrer Dauer keinerlei Angaben gemacht. Es besteht also gar kein Widerspruch zwischen dem Schöpfungsbericht der Bibel und den Erkenntnissen, die Geowissenschaftler über das Alter der Erde in den letzten zwei Jahrzehnten gemacht haben. Die Bibel löst das Rätsel selbst. Es ist also nicht nötig, die sieben Schöpfungstage künstlich zu verlängern.
Weitere Informationen zur Schöpfungsgeschichte
Wir können jedesmal etwas Neues lernen, wenn wir die herrliche Schöpfungsgeschichte in 1. Mose 1 studieren. Manchmal kann eine andere Übersetzung neues Licht auf eine Sache werfen und zu neuem Verständnis verhelfen.
So lautet 1. Mose 1, Vers 14 in der Einheitsübersetzung: „Dann sprach Gott: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu scheiden. Sie sollen Zeichen sein und zur Bestimmung von Festzeiten, von Tagen und Jahren dienen.“
Freilich ist keine Übersetzung vollkommen. Es kann sogar vorkommen, wie in dieser Passage, daß gleichzeitig Licht und Dunkel auf ein Thema geworfen werden. Denn „Himmelsgewölbe“ ist hier eine unglückliche Formulierung für „Himmel“ bzw. „Firmament“. Aber der Hinweis auf „Festzeiten“ kündigt Gottes Wohltaten für die Menschheit an. Gleich nach der Erschaffung des Menschen gab uns Gott den Sabbat (Markus 2,27). Die biblischen Feste offenbarte er „der Gemeinde in der Wüste“ (Apostelgeschichte 7,38; 3. Mose 23) erst viel später. Jesus Christus, seine Apostel und die ersten Christen hielten diese Festtage, nicht die Feste, die erst viel später durch ein abgewandeltes Christentum eingeführt wurden.
Sowohl der Sabbat an jedem siebten Tag der Woche als auch die jährlichen Feste tragen wesentlich zum Verständnis des Planes Gottes bei. Der Ablauf des Festkalenders ist mit den natürlichen Jahreszeiten in der nördlichen Hemisphäre verwoben. Während die von Menschen erfundenen Kalender das Jahr im tiefen Winter beginnen lassen, bricht das Jahr nach Gottes Kalender mit dem Frühling an, mit der Zeit, in der Grünes aus der Erde sprießt, die Zugvögel zurückkehren, und Helligkeit und Wärme für Aufbruch und Freude sorgen.
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Die Sonne: das große, feurige Gestirn
Im Vergleich mit anderen Sternen ist die Sonne, nach Angaben der Astronomen, ein ganz bescheidener Himmelskörper. Dennoch ziehen sämtliche Lebewesen auf der Erde – ob Pflanzen, Bäume oder Tiere – ihre ganze Energie direkt oder indirekt vom Licht und von der Wärme der Sonne. Wäre die Entfernung zwischen Sonne und Erde nur etwas anders, hätte das katastrophale Folgen. Würde die Sonne erlöschen, gäbe es auf Erden kein Leben mehr.
Obwohl nur ein winziger Bruchteil der Sonnenenergie auf die Erde gelangt, ist alles irdische Leben darauf angewiesen. Im Durchschnitt beträgt die Entfernung zwischen Erde und Sonne ungefähr 150 Millionen Kilometer: ein bequemer Abstand von diesem mit Weißglut brennenden Energieball. Die Raumsonde Soho hat uns zwar mit neuen wissenschaftlichen Daten zur Sonne versorgt, aber manches grundlegende Wissen kommt nur von einer Quelle.
Es wäre sehr merkwürdig gewesen, hätte die Bibel nichts über die Sonne gesagt. In der Tat wird dieser Wärmespender über 150mal erwähnt. Am wichtigsten dürfte die Feststellung sein, daß sie ein Geschöpf Gottes ist (1. Mose 1,1. 14). Infolgedessen hat der Mensch keinen gültigen Grund, diese Feuerkugel anzubeten, wie es Israeliten und Angehörige anderer Völker der Antike getan haben (siehe 2. Könige 23,11; Hesekiel 8,16-17; Römer 1,25).
Manchmal wird die Sonne im Zusammenhang mit dem 24-Stunden-Tag in der Bibel erwähnt. Andere Male wird sie metaphorisch verwendet. Als Jesus Christus z. B. verklärt wurde und so aussah, wie er im Reich Gottes aussehen wird, leuchtete sein Angesicht „wie die Sonne“ (Matthäus 17,2). Über den von den Toten auferstandenen Jesus heißt es: „[Sein] Angesicht leuchtete wie die Sonne scheint in ihrer Macht“ (Offenbarung 1,16). Der Apostel Paulus vergleicht sogar die Auferstehung der Gerechten mit der Herrlichkeit der Himmelskörper, wobei er ausdrücklich die Sonne erwähnt (1. Korinther 15,40-44). Der hebräischen Bibel zufolge werden diese gerechten Männer und Frauen „leuchten wie des Himmels Glanz“ (Daniel 12,3). Oder, wie es Jesus Christus selbst zum Ausdruck brachte, „werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich“ (Matthäus 13,43).
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Warum sieht die Erde flach aus?
Wir wissen, daß die Erde eine sich drehende Kugel ist. Aber dem unbedarften Betrachter kommt sie mit dem bloßen Auge gesehen flach vor. Das liegt an unserer kurzen Sichtweite. In den späten vierziger Jahren haben Raketen die ersten Bilder geliefert, aus denen klar hervorging, daß die Erde tatsächlich rund ist. Seit 1969 haben Aufnahmen vom Weltraum aus alle Zweifel an der kugeligen Gestalt unseres glitzernden Planeten endgültig ausgeräumt.
Dennoch leben die meisten Menschen so, als ob die Erde flach wäre. Wir gehen unseren Alltagsgeschäften nach, ohne an die rasenden Bewegungen unserer irdischen Heimat durch den Weltraum zu denken. Wir sitzen bequem im Fernsehsessel, ohne zu ahnen, daß wir im Lauf von 24 Stunden mit einer Geschwindigkeit von 1100 Stundenkilometern einen riesigen Salto seitwärts vollziehen.
Der Ablauf der Tage und der Jahreszeiten ist uns vertraut, aber das Raumschiff Erde ist derart stabil gemacht worden, daß wir durchs Leben gehen können, ohne allzu viele Gedanken auf die komplizierten Mechanismen zu verschwenden, die unsere Reise durchs All bestimmen. Lange bevor der Mensch zur Erkenntnis der Schwerkraft gelangte, die alle himmlischen Körper in ihren Bahnen hält, stellte der biblische Autor Hiob fest: „[Gott] spannt den Norden aus über dem Leeren und hängt die Erde über das Nichts“ (Hiob 26,7). Wie wunderbar sind die Werke unseres Gottes!
Wir denken nur selten an die Kräfte und Gegenkräfte, die uns auf Kurs halten und für den Ablauf der Jahreszeiten sorgen. Wir können dankbar sein, daß wir die Fahrt genießen können, ohne die komplizierte, dahinterstehende Physik verstehen zu müssen.