Für uns als Eltern gibt es nichts Wichtigeres, als unsere Kinder in eine liebevolle Beziehung zu Gott zu führen. Doch wie soll das gelingen? Hier sind einige praktische Schritte, die uns dabei helfen können.
Von Joy Jones
Als Eltern gibt es nichts Schöneres und Befriedigenderes, als zu erleben, wie unsere Kinder eine enge und liebevolle Beziehung zu ihrem Vater im Himmel entwickeln. Welche Schritte können wir als Eltern unternehmen, um ihnen zu helfen, Gott als real zu erkennen und ihn kennenzulernen?
In der letzten Ausgabe von Gute Nachrichten (März-April 2024) haben wir vier Wege aufgezeigt, wie Eltern dazu beitragen können, dass Gott für ihre Kinder Wirklichkeit wird. In dieser Ausgabe wollen wir uns nun mit drei weiteren wichtigen Ansätzen beschäftigen, die Sie anwenden können, um dieser wichtigen und lohnenden Verantwortung gerecht zu werden.
Zeigen wir ihnen, dass Gott ein Teil unserer Familie ist
Kürzlich fragte ich meine Tochter Sarah, wie sie die Frage beantworten würde: „Wie haben dich deine Eltern an Gott herangeführt?“ Wir gingen spazieren, und ich musste immer wieder an diesen Artikel denken. Sie schwieg einen Moment und sagte dann einfach: „Er war nie abwesend.“
Der Herr, unser Gott, sollte in unserem Haus immer anwesend sein. Geben wir ihm einen Platz am Tisch, einen Platz im Auto, einen Platz in unserem Leben. Unsere Kinder sollten ihre frühesten Erinnerungen mit guten Erfahrungen füllen, wie unser himmlischer Vater ist und wie er sie liebt.
Die Heilige Schrift sagt uns: „Nähert euch Gott, und er wird sich euch nähern“ (Jakobus 4,8; Gute Nachricht Bibel).
Wir sollten Gott in jeden Aspekt unseres Lebens einbeziehen. Er sollte das geistliche Haupt unserer Familie sein. Erinnern wir uns im Alltag an ihn, wenn wir mit unseren Kindern sprechen.
Es muss nicht formell sein oder wie eine Schulstunde behandelt werden. Erlauben wir ihm einfach, immer dabei zu sein. So wie wir unsere Gedanken mit unseren Kindern teilen, teilen wir auch die Gedanken unseres himmlischen Vaters mit ihnen. Wenn unser Schöpfergott immer Teil unseres Lebens ist, wird er nie abwesend sein.
Mein Sohn Isaac, sechs Jahre alt, sagte kürzlich zu mir: „Mama, ich habe zwei Väter.“ Ich war neugierig, worauf er mit dieser Aussage hinauswollte, und fragte ihn, was er damit meinte.
„Ich habe zwei Väter“, sagte er wieder. „Gott und Papa.“ Als ich das hörte, seufzte ich dankbar und flüsterte ein leises „Danke!“ – dankbar dafür, dass er schon mit sechs Jahren weiß, dass Gott ein liebender Vater ist und ihn liebt.
Helfen wir ihnen, Gott durch uns zu sehen
Ganz am Anfang der Bibel wird uns gesagt, dass der Mensch nach dem Bilde Gottes geschaffen wurde: „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.“
Wir wurden zu Gottes Ehre geschaffen. In Jesaja, Kapitel 43, Vers 7 spricht Gott über „alle, die mit meinem Namen genannt sind, die ich zu meiner Ehre geschaffen und zubereitet und gemacht habe“ (alle Hervorhebungen durch uns).
Wir sind nach dem Bild Gottes geschaffen, zu seiner Ehre. Wir sollten uns bemühen, ihn in allem, was wir tun und sagen, widerzuspiegeln. Wenn wir Eltern sind, werden unsere Kinder sehr wahrscheinlich durch uns zum ersten Mal mit Gott in Berührung kommen.
Wir können ihnen sein Wort vorlesen, ihnen helfen, die Heilige Schrift auswendig zu lernen, und jeden Abend mit ihnen beten. Aber wenn wir uns nicht bemühen, unseren Glauben zu leben und Gott in allem, was wir tun und sagen, widerzuspiegeln, dann wird all unser Lehren nichts nützen. Wir sind aufgerufen, den Weg zu gehen.
In 2. Mose, Kapitel 20, Vers 16 werden wir ermahnt: „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“ Was versteht man unter einem falschen Zeugnis? Wir vereinfachen es oft auf das Erzählen einer Lüge, aber es ist mehr als das. „Falsches Zeugnis ablegen“ bedeutet, jemanden falsch darzustellen. Es bedeutet, eine andere Geschichte darüber zu erzählen, wer diese Person ist. Durch die Täuschung sehen die Betrachter etwas anderes als die Wahrheit.
Tun wir das auch mit Gott?
Könnte es sein, dass wir im Widerspruch zu dem leben, was wir zu glauben behaupten? Gehen wir nach dem Gottesdienst nach Hause und reden schlecht über den Pastor oder andere Gemeindemitglieder? Oder legen wir unsere Bibel beiseite und holen sie erst in einer Woche wieder hervor? Ja, es ist möglich, dass wir ein „falsches Zeugnis“ gegen unseren Schöpfer ablegen.
Unsere Kinder beobachten uns ständig. Was sehen sie?
Sehen unsere Kinder, dass unser Leben das widerspiegelt, was wir ihnen im Glauben beibringen? Sehen sie, dass wir unser Bestes geben, um unseren Glauben zu leben? Wenn wir in unserem Verhalten stolpern oder versagen, bereuen wir es, entschuldigen uns und stehen wieder auf, um weiterzumachen?
Der Apostel Paulus sagte in Philipper, Kapitel 3, Vers 12: „Ich meine nicht, dass ich schon vollkommen bin und das Ziel erreicht habe. Ich laufe aber auf das Ziel zu, um es zu ergreifen, nachdem Jesus Christus von mir Besitz ergriffen hat“ (Gute Nachrichten Bibel).
Die Last, die wir als Eltern tragen, ist immens, aber wir sind nicht auf uns allein gestellt. Wir haben den Geist Gottes, der uns unterstützt: „Dabei hilft uns der Geist Gottes in all unseren Schwächen und Nöten. Wissen wir doch nicht einmal, wie wir beten sollen, damit es Gott gefällt! Deshalb tritt Gottes Geist für uns ein, er bittet für uns mit einem Seufzen, wie es sich nicht in Worte fassen lässt“ (Römer 8,26; „Hoffnung für alle“-Bibel).
Begrüßen wir die Fragen unserer Kinder
Wenn unsere Kinder klein sind und uns zum zehnten Mal fragen „Warum?“, greifen wir oft zu dem Satz, den schon so viele Eltern vor uns verzweifelt gesagt haben: „Weil ich es gesagt habe!“
Das mag funktionieren, wenn unsere Kinder klein sind, aber wenn sie älter werden, beginnen sie, tiefergehende Fragen zu stellen, besonders wenn es um Gott geht. Das kann für Eltern beängstigend sein. Wir befürchten vielleicht, dass sie, wenn sie Fragen stellen, an Gott zweifeln. Vielleicht denken wir, dass sie den Glauben, den wir ihnen so sehr beizubringen versucht haben, aufgeben, wenn sie das, was wir sie über Gott gelehrt haben, in Frage stellen oder anzweifeln.
Aber anstatt sich vor Fragen zu fürchten, sollten wir sie willkommen heißen. Ermutigen wir unsere Kinder, ihre Fragen zu Hause zu stellen, und geben wir ihnen die Gewissheit, dass wir unser Bestes tun werden, um die Fragen zu beantworten. Vielleicht haben wir nicht immer eine Antwort parat, und das ist in Ordnung.
Wenn diese Momente kommen, sollten wir ehrlich sein. Wir sollten zugeben, dass wir noch lernen müssen, um die Fragen besser beantworten zu können. Suchen wir Hilfe bei anderen. Die Ältesten der Kirche Gottes sind dazu da, uns und unsere Kinder zu betreuen, zu leiten und zu begleiten.
Bringen wir unseren Kindern bei, dass wir um Antworten beten sollen. Jesus lehrte:
„Bittet Gott, und er wird euch geben! Sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, und euch wird die Tür geöffnet! Denn wer bittet, der bekommt. Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet. Wer ist unter euch Menschen, der seinem Sohn, wenn er ihn bittet um Brot, einen Stein biete? Oder, wenn er ihn bittet um einen Fisch, eine Schlange biete? Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!“ (Matthäus 7,7-11; „Hoffnung für alle“-Bibel).
Die großen Patriarchen des Glaubens, Abraham und Mose, wunderten sich manchmal, wenn sie Gottes Entscheidungen nicht verstanden. Manchmal „stritten“ sie mit Gott. Sie quälten sich mit Fragen, die sie ihm stellten. Das hat ihren Glauben nicht zerstört, sondern gestärkt!
Fragen können unseren Kindern helfen, ihren Glauben zu formen, wenn sie lernen, „alles zu prüfen“ und „das Gute zu behalten“ (1. Thessalonicher 5,21; ebenda).
Als Eltern wollen wir, dass unser Zuhause ein sicherer Ort ist, an dem unsere Kinder ihre geistigen Muskeln trainieren können. Sie dürfen Fragen stellen. Seien wir bereit, ihnen eine Antwort zu geben, und freuen wir uns auf den Gedankenaustausch. Mit der Zeit werden wir gemeinsam aus diesem Dialog gestärkt hervorgehen.
Die Teile zusammensetzen
Jahrelang habe ich meinen Kindern gesagt, dass sie die unbezahlbare Einladung erhalten haben, in die Familie Gottes aufgenommen zu werden. Sie haben diese Einladung durch den heiligen Geist Gottes erhalten, der in ihren Eltern wohnt, weil sie in den Leib Christi hineingetauft wurden (vgl. Apostelgeschichte 2,38-39; 1. Korinther 7,14).
Sie haben diese kostbare Einladung durch uns erhalten, aber wir können sie nicht für sie annehmen. Wir können ihnen davon erzählen und ihnen ihre Schönheit zeigen, aber wir können sie nicht für sie annehmen. Eines Tages werden sie sich entscheiden müssen, ob sie die Einladung annehmen wollen oder nicht. Diese Entscheidung können wir ihnen nicht abnehmen.
Wir können die Weichen stellen, solange sie jung sind, um ihnen die Einladung so leicht wie möglich zu machen. Wir können ihnen helfen, die Stimme des himmlischen Vaters zu hören, sein Wort zu lieben und täglich mit ihm zu beten. Wir können ihnen seine Treue zeigen, Gott durch unser Beispiel widerspiegeln und ihre Fragen beantworten, wenn sie kommen. Wenn wir das tun, helfen wir unseren Kindern, Gott kennenzulernen und ihn als real in ihrem Leben zu erfahren!