Von der Redaktion
Im 20. Jahrhundert schienen nur wenige Menschen von Engelserscheinungen berichten zu können. Nicht selten galten solche Leute als sonderbar bzw. exzentrisch. Kein Wunder also, dass der Glaube an die Existenz von Engeln nicht sehr verbreitet war. In den letzten 20 Jahren wurden Engel aber wiederentdeckt, sowohl hinsichtlich der Möglichkeit ihrer kommerziellen Vermarktung als auch in Bezug auf Erlebnisberichte über angebliche Besuche bzw. Erscheinungen von Engeln. Man spricht seither auch vom wachsenden „Engelsphänomen“.
Diese „Engel-Renaissance“ begann zu Beginn der 1990er Jahre in den USA und setzte ihren Siegeszug hier in Europa fort. Anscheinend gibt es heute viele Menschen, die schon einmal eine Art Begegnung mit Engelswesen hatten. Es sei dahingestellt, ob sie sie nun tatsächlich gesehen oder auf irgendeine Weise Kontakt mit ihnen gehabt haben. Manch einer berichtet darüber, wie sein persönlicher Schutzengel ihm das Leben rettete. Laut einer Umfrage des Ipsos-Instituts glaubt die Mehrheit der Amerikaner an Engel. Unter den befragten Christen in den USA glauben 97 Prozent an Engel, aber auch mehr als die Hälfte der „Glaubenslosen“ sind überzeugt, dass es Engel gibt. Bemerkenswert ist auch, dass 65 Prozent der Amerikaner an die Existenz des Teufels glauben.
Laut einer 2005 im Auftrag des Magazins Geo durchgeführten Umfrage überwiegt unter uns Deutschen der Glaube an die Existenz von Schutzengeln noch vor dem Glauben an die Existenz Gottes und des Teufels. Nach der Forsa-Umfrage vertrauen sogar zwei Drittel aller Deutschen auf die Hilfe von Schutzengeln. Dagegen glauben 64 Prozent der Bundesbürger an die Existenz Gottes. Nur jeder vierte ist der Meinung, dass es einen Teufel gibt (Hamburger Abendblatt, 20. Dezember 2005). Im Internet findet man zahlreiche Webseiten, die Engeln gewidmet sind. Auf manchen Seiten wird dem Besucher versprochen, durch Bilder und Geräusche die Gegenwart eines Engels erleben zu können. Andere Webseitenautoren bieten an, mit dem persönlichen Schutzengel des Besuchers Kontakt aufzunehmen.
Wenn man aber nach konkreten Aspekten des christlichen Glaubens fragt, wird deutlich, wie sehr religiöse Überzeugungen von einem biblisch fundierten Glauben abweichen. So halten 50 Prozent der Deutschen Wunder für möglich, nicht aber das biblisch bezeugte Wunder von der übernatürlichen Zeugung des Sohnes Gottes. Daran glauben nur sechzehn Prozent. Eine Umfrage im Auftrag des Nachrichtenmagazins Der Spiegel ergab, dass nur 45 Prozent der Befragten die christliche Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod teilen (Der Spiegel, 33/2005). Mit 30 Prozent fällt auch die Zahl derjenigen eher niedrig aus, die danach streben, „ein gottgefälliges Leben zu führen“.
Im Gegensatz dazu steht als Spiegelbild der Faktor Spaß in der persönlichen Lebensgestaltung. 66 Prozent der Bundesbürger meinen nämlich, sie seien in erster Linie dazu auf die Welt gekommen, um „mein Leben zu genießen“ (Hamburger Abendblatt, 20. Dezember 2005).
Unsere Redaktion möchte ihren Lesern helfen, im Zeitalter der Informationsüberflutung Fakten von Märchen unterscheiden zu können und so den christlichen Glauben auf ein Fundament zu stellen, das mehr als nur ein gefühlsbetontes Erlebnis ist. Informieren Sie sich in der vorliegenden Ausgabe ausgiebig über die Fakten der Geistwelt.