Kleine Länder wie Jordanien und Libyen werden in den Prophezeiungen der Bibel erwähnt. Wie sieht es mit den USA, Großbritannien, Kanada und Australien aus? Kommen sie in biblischer Prophetie nicht vor oder wissen wir nur nicht, wonach wir in der Bibel suchen müssen?
Von Howard Davis
Es mag vielen Menschen als eine unsinnige Fiktion erscheinen – vielleicht auch für Sie. Aber ein beachtlicher Teil der biblischen Prophezeiungen handelt speziell von den USA und anderen wichtigen englischsprachigen westlichen Nationen zu unserer Zeit in der Geschichte.
Die meisten Leser der Bibel wissen, dass sie viele Prophezeiungen enthält. Aber ohne den entscheidenden Schlüssel zum Verständnis davon, wo sich bestimmte Nationen in der Bibel finden lassen, können Christen nicht erkennen, was als Nächstes in der Welt geschehen wird.
Kleine und große Nationen werden in der Bibel genannt
Mehrere mittelgroße und kleinere Nationen wie Ägypten, Jordanien und Libyen werden in der Bibel klar identifiziert. Macht es daher Sinn, dass die größte Einzelnation unserer Zeit oder die größte Nationengemeinschaft der Geschichte nicht erwähnt werden?
Viele Ereignisse der Vergangenheit wurden in der Bibel bereits im Voraus beschrieben. Gottes Propheten haben den Aufstieg und Fall großer Reiche und Nationen korrekt vorhergesagt, manchmal auch die Reihenfolge bestimmter Könige. Viele Prophezeiungen, darunter auch diejenigen, die sich mit den USA und anderen englischsprachigen Nationen befassen, wurden Tausende von Jahren vor ihrer Erfüllung niedergeschrieben.
Prophezeiungen machen etwa ein Viertel bis ein Drittel der Bibel aus. Aber warum werden die Bibelstellen, die die USA identifizieren und Informationen über deren Zukunft vermitteln, von heutigen Christen nicht verstanden und gelehrt?
Ein Hauptgrund ist, dass der Schlüssel zum Verständnis der Prophezeiungen weitgehend ignoriert worden ist. Dieser kann in den ersten Büchern der Bibel gefunden werden – vor allem in 1. Mose.
Der Schlüssel zu den Prophezeiungen über die USA
In 1. Mose können wir sehen, dass Gott einem Mann große Verheißungen gegeben hat – Abram, dessen Name in Abraham geändert wurde. Das lesen wir in 1. Mose 12, Verse 1-3: „Und der Herr sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden“ (alle Hervorhebungen durch uns).
Gottes Worte an Abram enthalten zwei Verheißungen. Die erste ist, dass Gott ihn zu einem „großen Volk“ machen würde. Wenn Gott etwas groß nennt, dann ist es groß!
Wenn die Menschen irgendeine Meinung zu diesen Worten haben, dann gehen die meisten davon aus, dass die modernen Juden diese Verheißung erfüllt haben. Aber sie irren sich! Das jüdische Volk hat im Laufe der Weltgeschichte immer eine relativ kleine Nation dargestellt – im Vergleich zu modernen Nationalstaaten wie den USA, China, Indien, Russland, Deutschland, Großbritannien und anderen, die die Juden im Hinblick auf nationale Größe weit überragten.
Gottes Verheißungen an Abrahams Nachkommen hinsichtlich nationaler Größe wurden durch andere große Nationen erfüllt – Nationen, die, wie wir noch sehen werden, mit dem jüdischen Volk verwandt sind.
Die meisten Kirchen erkennen im Allgemeinen den zweiten Teil von Gottes Verheißung an Abraham in 1. Mose 12 an: „In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.“ Sie handelt im Prinzip von der errettenden Erkenntnis über den kommenden Messias, Jesus Christus, und Gottes Gabe des ewigen Lebens durch ihn.
Aber Gott beabsichtigte, die gesamte Geschichte durch die Erfüllung seiner Verheißung an Abrahams Nachkommen zu formen – eine Nation, die die Welt in der Zeit vor Jesu Wiederkehr dominieren würde, und eine Nationengemeinschaft, die bedeutenden Einfluss über einen großen Teil der Welt haben würde.
Eine große Nation und mehrere Nationen
Als Abraham 99 Jahre alt war, machte Gott diese nationalen Verheißungen noch größer, aufwendiger und ewig: „Ich werde dir so viele Nachkommen geben, dass zahlreiche Völker daraus entstehen – sogar Könige sollen von dir abstammen!“ (1. Mose 17,6; „Hoffnung für alle“-Übersetzung). Also würden nicht nur eine einzige Nation, sondern mehrere Nationen von Abraham abstammen.
Gott hat auch verheißen, dass er mit Abrahams Nachkommen direkt umgehen würde. Er würde sie in ihrer Geschichte durch die Höhen und Tiefen von Wohlstand, Frieden, Krieg und Armut leiten, ganz gleich, ob sie ihn anerkannten oder nicht: „Ich will aufrichten meinen Bund zwischen mir und dir und deinen Nachkommen von Geschlecht zu Geschlecht, dass es ein ewiger Bund sei, sodass ich dein und deiner Nachkommen Gott bin“ (Vers 7). Dabei ist es wichtig zu sehen, dass die Bundesverheißungen der nationalen Größe – einschließlich der Verheißung mehrerer Nationen – durch Abrahams Sohn Isaak erfüllt werden würden (vgl. Verse 19-21).
Anfangs sagte Gott Abraham, dass seine Nachkommen das Land Kanaan, in dem Abraham sich aufhielt, besitzen und beherrschen würden (1. Mose 13,14-15). Das Land Kanaan ist das Gebiet, das die Theologen, christliche und jüdische, als die nationale Verheißung an Abraham ansehen. Beachtenswert ist aber, dass sich diese Verheißung auch auf große Regionen der gesamten Erde bezog, nicht nur auf einen kleinen Landstreifen im Nahen Osten. Diese Tatsache hilft dabei, die vielen weiteren Bibelprophezeiungen zu erklären, die darauf hindeuten, dass sich die Israeliten in der Zukunft über die ganze Welt ausbreiten würden – Prophezeiungen, die in der Welt der Antike nie in Erfüllung gingen.
Diese Ausbreitung wurde Abrahams Enkel Jakob, den dieser durch Isaak erhielt – und dessen Name später in Israel umgewandelt wurde – in einem Traum offenbart. Als Erstes bestätigte Gott, das Jakobs Nachkommen Kanaan besitzen würden. Gott begann diese Prophezeiung mit den Worten: „Das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben“ (1. Mose 28,13).
Einige Jahrhunderte nach diesem Traum wurden Jakobs Nachkommen aus Ägypten geführt. Sie besetzten das Land Kanaan. Das erfüllte den ersten Teil dieser Traumverheißung, aber das Gebiet Israels war im Allgemeinen viel kleiner als das des ägyptischen Reiches oder anderer Reiche der antiken Welt, mit Ausnahme eines kurzen Zeitraums unter den Königen David und Salomo.
Beachten Sie hier aber, dass Gott in Jakobs Traum eine große Erweiterung der nationalen Größe hinzufügt: „Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden“ (Vers 14). Sie sollten sich weit über ihre Grenzen im Nahen Osten ausbreiten!
Später machte Gott deutlich, dass die Verheißung über mehrere Nationen durch Jakob erfüllt werden sollte. Gott hat Jakob sogar ganz spezifisch gesagt, dass durch ihn „ein Volk und eine Menge von Völkern“ entstehen sollten (1. Mose 35,11).
Noch nie in Erfüllung gegangen
Die Verheißung einer nationalen Ausbreitung zu einem großen Volk und einer Menge von Völkern wurde von den Israeliten in biblischen Zeiten niemals erfüllt. Nachdem sie unter Salomos Herrschaft den Höhepunkt ihrer Macht erreicht hatten, spalteten sich die Israeliten nach seinem Tod in zwei miteinander konkurrierende Königreiche auf.
Die zehn Stämme im Norden des Landes Israel bildeten das Königreich oder „Haus“ Israel. Zwei Stämme im Süden, Juda und Benjamin (zusammen mit dem Großteil des versprengten priesterlichen Stammes Levi), bildeten den gebietsmäßig kleineren Staat des Königreichs oder „Haus“ Juda, das nach dem größeren der beiden Stämme benannt wurde und von dem sich der Begriff „Juden“ ableitet.
Seltsamerweise können wir den ersten Hinweis auf „Juden“ in der Bibel zu der Zeit finden, als sie sich im Krieg mit ihren nördlichen Cousins des Königreiches Israel befanden (2. Könige 16,5-6; Elberfelder Bibel). Das zeigt, im Gegensatz zu dem, was die meisten annehmen, dass „Juden“ und „Israeliten“ nicht die gleichen Völker sind. Als Nachkommen von Jakob bzw. Israel sind alle Juden Israeliten. Aber nicht alle Israeliten sind Juden!
Beide dieser kleinen nahöstlichen Staaten verschwanden in der Antike. Israel wurde als Erstes durch die Invasionen des assyrischen Reiches in die Gefangenschaft geführt. Die eine fand 733 v. Chr, eine andere 722 v. Chr. statt. 2. Könige 17, Vers 23 sagt uns: „So wurde Israel aus seinem Lande weggeführt nach Assyrien bis auf diesen Tag.“ Das geschah wegen ihrer vielen Sünden. Da sie nie wieder in ihr Heimatland zurückkehrten, wurden sie in der Geschichte als die „zehn verlorenen Stämme“ Israels bekannt.
Das Königreich Juda, das Israels Sünden wiederholte, wurde 586 v. Chr. vom babylonischen Reich erobert und die Bewohner wurden ins Exil geführt. Nur eine kleine Gruppe von Exilanten aus den Stämmen Juda, Benjamin und Levi (Nehemia 11,3-36) kehrten aus Babylon zurück, um die politisch schwachen Provinzen zu etablieren, in deren Umfeld Jesus Christus wirkte.
Nach zwei verhängnisvollen Rebellionen gegen Rom von 66-73 und 132-135 n. Chr. wurde die jüdische Macht endgültig gebrochen. Sie wurde erst wieder als der moderne Staat Israel 1948 errichtet. Aber auch jetzt existiert Israel zum Großteil nur deshalb als eigenständiger Staat, weil die USA und Großbritannien seine Existenz im Nahen Osten unterstützt haben.
Josefs Nachkommen erlangen Größe
Wir sehen hier also, dass diese Verheißungen nationaler Größe im Altertum weder durch Israel noch durch Juda je erfüllt wurden. Wie also wurden sie erfüllt?
Jakob bzw. Israel war der Vater von zwölf Söhnen, die die zwölf Stämme Israels begründeten. Als er nach Ägypten ging, um wieder mit seinem Sohn Josef vereint zu sein, inspirierte Gott Prophezeiungen über nationale Größe, die an die zwei Söhne Josefs ergingen. Von all den Stämmen Israels würden diejenigen, die auf Josef zurückzuführen waren, die Nationen sein, auf die die Verheißung nationaler Größe vorwiegend zutreffen würde – nicht die Nachfahren von Juda, den Juden.
Wir müssen abermals verstehen, dass dies nicht in der Zeit der Antike durch die Menschen des kleinen Königreichs Israel in Erfüllung gehen sollte. Die Erfüllung sollte sich viel größer gestalten, aber trotzdem durch die gleichen Völker des Hauses Israel erfolgen, wenn auch weitaus später in der Geschichte, und zwar zu der Zeit, in der die Israeliten überall auf der Welt leben würden.
Jakob sagte seinem Sohn Josef, dass seine beiden Söhne Ephraim und Manasse zu großen Mächten auf Erden erwachsen würden – nicht nur in einer kleinen Ecke im Nahen Osten. Indem er die Verheißungen, die ursprünglich Abraham gegeben (und später erweitert) wurden, auf sie übertrug, sagte er: „Der segne die Knaben, und durch sie werde mein Name genannt und der Name meiner Väter Abraham und Isaak, und sie sollen zu einer großen Menge werden auf Erden“ (1. Mose 48,16; Schlachter-Bibel).
Die Sprache hier ist sehr weitreichend. Gott sagt, dass die Verheißung nationaler Größe eine Weltmacht, die eine „große Menge“ einbezieht, inmitten des gesamten Weltsystems bedeuten würde – global in Reichweite und Macht.
Erfüllung „am Ende der Tage“
Wann werden diese erstaunlichen Prophezeiungen über nationale Größe in Erfüllung gehen? Die Bibel sagt das deutlich. Kurz bevor er starb, rief Jakob seine Söhne zu sich und sagte zu ihnen: „Versammelt euch, ich will euch verkünden, was euch am Ende der Tage begegnen wird“ (1. Mose 49,1; Züricher Bibel). Die Verheißung globaler Größe an die Nachkommen Josefs würde sich „am Ende der Tage“ erfüllen – zu der Zeit, die auf das zweite Kommen Jesus Christi hinführt!
Die Sprache dieser Prophezeiung zeigt, dass die Segnungen einer wachsenden Bevölkerung, sagenhaften Reichtums, Macht und militärischer Dominanz sich in globalem Ausmaß erfüllen würden.
Sehen Sie hier die prophetische Beschreibung von Josefs Nachkommen „in den letzten Tagen“: „Du, Josef, bist dem Weinstock gleich, der . . . seine Mauer überwuchert . . . Bei dir ist Jakobs starker Gott“ (Verse 22-24; Gute Nachricht Bibel).
Gott hat Jakob dazu inspiriert, sich ziemlich spezifisch über die zu beachtenden Merkmale der Nationen zu äußern, die die Verheißungen an Abraham, seinen Großvater, erfüllen würden. Und die Verheißung nationaler Größe würde sich nicht auf einen kleinen Zipfel der Welt beschränken. „Von deines Vaters Gott werde dir geholfen, und von dem Allmächtigen seist du gesegnet mit Segen oben vom Himmel herab, mit Segen von der Flut, die drunten liegt, mit Segen der Brüste und des Mutterleibes“ (Vers 25).
Die eine große Nation und die Nationengemeinschaft identifiziert
Jakob offenbarte, dass die Nachkommen Josefs zwei große Völker werden würden – Brüdernationen. Diejenigen, die von seinem Sohn Manasse abstammten, würden zu einem großen Volk werden, während diejenigen, die von seinem anderen Sohn, Ephraim, abstammten, eine Gruppierung oder Vielzahl von Nationen bilden würden (1. Mose 48,19). Beide würden die Erde wie niemand sonst in der Geschichte dominieren.
Auf diese Weise würde durch sie die frühere Verheißung an Jakob über eine Nation und eine Nationengemeinschaft erfüllt werden. Wurden die Verheißungen über Israels weltweite Größe jedoch erfüllt? Ja – durch zwei geopolitische Mächte auf der Weltbühne, die in den letzten zwei Jahrhunderten definiert haben, was globale Größe wirklich bedeutet. Von Ephraim stammte die Nationengemeinschaft ab, die das größte Reich darstellte, das die Welt jemals gesehen hat – das britische Weltreich.
Es herrschte über ein Gebiet von der fünffachen Größe des Römischen Reiches und über ein Vierfaches an Bevölkerung. Sein Herrschaftsbereich umfasste fast ein Viertel der Erdbevölkerung und -oberfläche, einige der fruchtbarsten und produktivsten Regionen mit eingeschlossen. Zur gleichen Zeit beherrschte die Royal Navy die Ozeane. Aus dieser Macht erwuchsen die Länder des Commonwealth mit Abstammung vom Mutterland Großbritannien – Kanada, Australien, Neuseeland und Südafrika.
Von Manasse stammt die große Einzelnation ab. Ihre Bevölkerung lebte mit den Nachkommen Ephraims in Großbritannien, bis es dann an der Zeit für ihre Absonderung durch eine nach Westen gerichtete Kolonisierung und einen Unabhängigkeitskrieg war – die amerikanische Revolution, die zur Gründung der USA führte.
Amerikas Aufstieg zur Supermacht erfolgte in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, womit es als die reichste und einflussreichste Nation der Welt das britische Weltreich ablöste. Seit dem Zweiten Weltkrieg befand sich bis zur Hälfte des weltweiten Vermögens in amerikanischen Händen. Und bis zu der kürzlichen Rezession wurde bis zu 33 Prozent des globalen Bruttoinlandprodukts von den USA erwirtschaftet, obwohl diese nur vier Prozent der weltweiten Bevölkerung darstellen. Militärisch haben die USA, genauso wie Großbritannien das 19. Jahrhundert dominierte, das 20. Jahrhundert dominiert und sind derzeit die einzige Supermacht der Welt.
Viele Prophezeiungen in den biblischen Büchern Jesaja, Hosea, Jeremia und Hesekiel haben die zukünftige Geschichte der verstreuten alten Israeliten vorhergesagt, die dereinst in den letzten Tagen die Vereinigten Staaten und andere Nationen mit britischer Abstammung sein würden. Die Verheißungen nationaler Größe, die Gott Abraham, Isaak, Jakob und Josef gab, sind durch diese Nationen erfüllt worden. Diese Prophezeiungen zeigen aber auch, was den USA und den Nationen mit britischer Abstammung demnächst widerfahren wird. Ihre Zukunft hängt möglicherweise davon ab, dass Sie diese Prophezeiungen verstehen und gemäß Gottes Warnungen handeln!
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