Bei der Evolutionstheorie geht man von der Prämisse aus, daß das Leben bereits existierte oder von selbst entstanden sei. Ist diese Prämisse jedoch naturwissenschaftlich zu belegen?
Von John Ross Schroeder und Bill Bradford
Nachdem wir die Frage nach dem Ursprung des Universums behandelt haben (Gute Nachrichten, März-April 2006, Seite 4), stellt sich als nächstes die nach dem Ursprung des Lebens. Wir haben bereits gesehen, daß das Universum nicht „von selbst“ entstanden ist – es hatte einen Anfang. Wie stellt sich die Situation beim „Leben“ dar?
Wie fing das Leben an? Entstand die Vielfalt an Lebensformen auf der Erde aus dem Nichts? Wie wird leblose Materie zu lebendem Gewebe? Welche chemischen Prozesse verwandeln nichtlebende Substanzen in lebendige Organismen? Setzen die Prozesse von selbst ein oder ist dafür ein Wunder notwendig? Kann das Leben einem übernatürlichen Ursprung – einem Lebensspender – überzeugend zugeschrieben werden?
Auf diese grundsätzlichen Fragen brauchen wir glaubwürdige Antworten. Trotz jahrzehntelanger Forschung gibt es keine Beweise für die Selbstentstehung des Lebens. Die bisherige Forschung hat eigentlich das Gegenteil bewiesen. Streng kontrollierte Experimente in abgeschirmten Laboren konnten kein Leben aus toter Materie produzieren, denn Leben kann nur von Leben kommen.
Dieser Bereich ist besonders problematisch für diejenigen, die die atheistische, evolutionäre Erklärung für das Leben akzeptieren. Selbst Richard Dawkins als überzeugter Evolutionist räumt ein, daß „die Essenz des Lebens statistische Unwahrscheinlichkeit in kolossalem Maßstab ist. Wie auch immer Leben erklärt wird, es kann nicht Zufall sein. Die wahre Erklärung der Existenz für Leben muß, im Gegenteil, die Antithese des Zufalls beinhalten“ (Richard Dawkins, Der blinde Uhrmacher, Seite 383, Hervorhebung durch uns).
Die Urschleim- oder Ursuppentheorie
Man hat versucht, die Entstehung des Lebens mittels einer hypothetischen Vergangenheit zu erklären. Dabei gibt es die Szene einer sich abkühlenden, neugeformten Erde, mit einer Atmosphäre aus einfachen Gasen wie Wasserstoff, Stickstoff, Ammoniak und Kohlendioxyd, aber fast ohne Sauerstoff. Die Zusammensetzung dieser Uratmosphäre soll durch das Einwirken von Energie, wie z. B. durch Blitzschläge, verändert worden sein. Daraus sollen sich einfache Aminosäuren gebildet haben.
Man geht davon aus, daß immer mehr chemische Verbindungen entstanden sind und sich daraus allmählich die primitiven Ozeane entwickelten, die einer heißen, verwässerten Suppe ähnlich gewesen sein sollen. Die primitiven Aminosäuren – Grundbausteine von Eiweiß – reihten sich von selbst zu DNA-Ketten und dann schließlich zu Zellen. Irgendwie soll sich das „Leben“ aus diesem „Urschleim“ entfaltet haben.
Forschern ist die Schaffung diverser Aminosäuren und anderer komplexer Verbindungen gelungen, indem sie Funken in einer Mischung verschiedener Gase zündeten. Trotz all ihrer Bemühungen ist ihnen jedoch die Schaffung neuen Lebens nicht geglückt. Grundlage für ihre Forschung ist die Annahme, daß bestimmte Elemente bereits auf der Erde existierten. Für den Ursprung dieser Elemente haben sie jedoch keine stichhaltige Erklärung. Außerdem haben sie nicht im Geringsten bewiesen, daß Leben aus chemischen Elementen – selbst den „richtigen“ Elementen – entstehen kann, die sich unter vorgegebenen Bedingungen über unbestimmte Zeit mischen.
Der Mensch mit seiner fortgeschrittenen Technik kann eine Handvoll der Bausteine produzieren, die ein Organismus zum Existieren benötigt. Er konnte jedoch noch keine Lebensform schaffen – nicht einmal eine „einfache“ Zelle, geschweige denn ein viel komplizierteres Bakterium. Selbst das Klonen, eine bemerkenswerte wissenschaftliche Errungenschaft, funktioniert nur mittels des Einsatzes bereits existierenden Lebens.
Die Sichtweise der Wissenschaft ist daher rätselhaft. Wissenschaftler lehnen die Vorstellung eines intelligenten Schöpfers ab, können selbst jedoch kein neues Leben erschaffen – auch wenn sie Versuche unter den ihrer Meinung nach günstigsten Bedingungen durchführen. Das Ausbleiben des Erfolgs hat die naturwissenschaftliche Gemeinde nicht an ihrem Glauben gehindert, das Leben sei von selbst aus einer chemischen Ursuppe entstanden.
Leben aus dem All?
Nicht alle Wissenschaftler können sich damit anfreunden, die Erklärung für den Ursprung des Lebens auf Annahmen beruhen zu lassen. Der Biophysiker Francis Crick beispielsweise, der für seine Arbeit an der Entschlüsselung der Molekularstruktur von DNA mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, lehnt diese Vorgehensweise ab. Dazu schreibt er: „Ein ehrlicher Mensch, dem alle die heute gewonnenen Erkenntnisse zur Verfügung stehen, könnte nur behaupten, daß der Ursprung des Lebens in einem Sinne fast wie ein Wunder zu sein scheint, so vielfältig sind die zu erfüllenden Bedingungen für seinen Ursprung“ (Life Itself: Its Origin and Nature, 1981, Seite 88).
Sir Fred Hoyle ist einer der bekanntesten britischen Astrophysiker. Zusammen mit seinem Kollegen Chandra Wickramasinghe, Professor für angewandte Mathematik und Astronomie am University College in Cardiff, Wales, berechnete er die Wahrscheinlichkeit für das Vorhandensein aller notwendigen Proteine für die Entstehung des Lebens durch Zufall auf der Erde, von dem manche Wissenschaftler ausgehen.
Nach ihrer Berechnung ist die Wahrscheinlichkeit 1 zu 1040.000 – die Zahl eins gefolgt von vierzigtausend Nullen (genügend Nullen, um sieben Seiten dieser Publikation zu füllen!). Zu dieser Zahl gibt es gar keine Relationen, denn es gibt im gesamten sichtbaren Universum nur ca. 1080 subatomare Partikel. Für Mathematiker ist eine Wahrscheinlichkeit geringer als 1050 eine totale Unmöglichkeit.
Die Wahrscheinlichkeit der Entstehung des Lebens nach den traditionellen Ansichten der Wissenschaft „ist derart übermäßig gering, daß sie nicht in Betracht gezogen werden kann, selbst wenn das ganze Universum eine organische Suppe gewesen wäre“ (Evolution From Space, 1981, Seite 24).
Professor Hoyle folgert, daß „Leben nicht seinen Ursprung hier auf der Erde gehabt haben kann, noch sieht es so aus, als ließe sich die biologische Evolution durch eine auf die Erde beschränkte Theorie des Lebens erklären ... Das läßt sich durch rein wissenschaftliche Methoden zusammenfassen – durch Versuch, Beobachtung und Kalkulation“ (The Intelligent Universe, 1983, Seite 242). Wie Francis Crick gestehen die Professoren Hoyle und Wickramasinghe die Unmöglichkeit der traditionellen naturwissenschaftlichen Erklärung für die Entstehung des Lebens auf unserem Planeten ein.
Crick und andere renommierte Wissenschaftler vertreten jedoch die Ansicht, daß Mikroorganismen oder Sporen aus dem All zur Erde gelangt sein können und Leben hier so entstanden sei. Ihr Glaube an dieses sogenannte „Pan-Sperma“ erklärt aber immer noch nicht, wie das Leben an sich entstanden ist – ganz gleich, ob hier auf der Erde oder irgendwo im All.
Daß angesehene Naturwissenschaftler, darunter ein Nobelpreisträger, solche fast unvorstellbaren Spekulationen als Möglichkeit zulassen wollen, unterstreicht nur einmal mehr die Unmöglichkeit, daß die Tausenden detaillierter Lebensbausteine durch ziellose, vom Zufall abhängige Prozesse entstanden sein können. Genau das muß jedoch angenommen werden, will man die Evolutionstheorie als wahr gelten lassen.
Darwins Erklärung für neue Spezies
Die Wissenschaft hat keine Erklärung für den Ursprung des Lebens. Wie erklärt sie aber die Entstehung neuer Lebensformen aus bereits existierendem Leben? Charles Darwin überging die Frage nach dem Ursprung des Lebens, indem er meinte: „Es ist Unsinn, zu diesem Zeitpunkt an den Ursprung des Lebens zu denken; da mag man genauso gut nach dem Ursprung der Materie fragen“ (Encyclopaedia Britannica, 15. Ausgabe, Band 10, Seite 900, Stichwort „Leben“).
Die Evolutionstheorie wird weitgehend als Tatsache betrachtet. Sie gründet sich auf zwei Voraussetzungen, die wir bereits behandelt haben: Das Universum sei aus dem Nichts und das Leben von selbst aus leblosen chemischen Verbindungen entstanden. Geht man von diesen beiden Prämissen aus, postuliert die Evolutionstheorie eine Erklärung für die Existenz komplexer und diverser Lebensformen, die gemeinsame „einfachere“ Vorfahren hatten.
An dieser Stelle tritt Charles Darwin auf den Plan. Darwin gilt als „Vater“ der Evolutionstheorie. Er schlug vor, daß Spezies einen kontinuierlichen Verwandlungsprozeß mittels kleiner Veränderungen durchmachen. Dieser Prozeß stelle die natürliche Auslese der Lebenstüchtigsten dar. Darwin meinte, die Veränderungen seien reiner Zufall, beeinflußten aber schließlich auch die Fortpflanzung und wurden so auf die nachfolgenden Generationen übertragen.
Diese Hypothese weist mehrere Schwachstellen auf. Das „Überleben der Lebenstüchtigsten“, eine Stütze der Evolutionstheorie, bedingt die Notwendigkeit der Veränderung zum Überleben. Um das Überleben eines Lebewesens aber zu ermöglichen, müßte eine Veränderung, beispielsweise die Entwicklung eines Beins zur besseren Beweglichkeit oder eines Flügels zur Verhinderung von tödlichen Stürzen, in verhältnismäßig kurzer Zeit erfolgen und auf den Nachwuchs übertragen werden. Sonst hätte das Lebewesen keinen Vorteil von der Veränderung; sein Überleben wäre in Frage gestellt. Darwin ging jedoch gerade von einem sehr langsamen Veränderungsprozeß aus.
Darwins größte Herausforderung
Die in Unterrichtsbüchern beschriebenen fossilen Funde werden als vielfältige Lebensformen beschrieben, von denen manche während der Geschichte der Erde ausgestorben sind. Die übliche Interpretation des fossilen Materials erfolgt so, daß Darwins Theorie unterstützt wird, nach der sich einfache Lebensformen durch natürliche Veränderung zu komplexeren Lebewesen fortentwickelten. In den meisten Unterrichtsbüchern für Biologie findet man Abbildungen von diesem angeblich langsamen Wandel einer Spezies zur andern: Fisch zu Amphibie, Amphibie zum Reptil, Reptil zum Säugetier usw.
Solche Abbildungen erfordern ein Muster beständiger Veränderung von einfachen zu komplexen Fossilien in den versteinerten Ablagerungen der Erde. In der praktischen Geologie ist das Muster jedoch nicht so beständig. Die Kluft zwischen den Abbildungen in den Unterrichtsbüchern und den tatsächlichen Funden in den steinernen Ablagerungen wird in den Texten selten erwähnt. Evolutionisten sind von ihrer Theorie derart überzeugt, daß sie – bewußt oder unbewußt – gegenteiliges Beweismaterial unberücksichtigt lassen.
Wäre die Evolution in der Tat die Erklärung für die Vielfalt an Lebewesen auf der Erde, so müßte es genügend Beweise für die zahllosen Zwischenstufen längst ausgestorbener Spezies geben. Charles Darwin mußte sich der Tatsache stellen, daß der fossile Bericht seine Schlußfolgerungen nicht unterstützt: „Warum sehen wir, wenn sich die Arten von anderen Arten in kleinen Schritten entwickelten, nicht überall zahllose Übergangsformen? Warum finden wir sie nicht in den zahllosen Schichten der Erdkruste als Fossilien vor?“ (The Origin of Species, Seite 136-137).
„Die Anzahl der Übergangsstufen, die damals existierten, muß enorm gewesen sein“, meinte er. „Warum ist dann nicht jede geologische Formation und jede Schicht voll von derartigen Zwischenstufen? Es ist bedauerlich, daß die Geologie nicht eine einzige solcher organischen Ketten gefunden hat. Denn das ist der offensichtlichste und ernsthafteste Einwand gegen die Theorie (der Evolution)“ (ebenda, Seite 260-261). Darwin war überzeugt, daß spätere Entdeckungen zahlreiche unentdeckte Verbindungsglieder, die als Beweise für seine Theorie fehlten, ans Tageslicht fördern würden. Was zeigt uns der Bericht über die Fossilien heute, mehr als 150 Jahre später, und nach intensiver Forschung praktisch überall auf der Erde?
Was offenbart der Fossilbericht?
Niles Eldredge, Konservator in der Abteilung für wirbellose Tiere am „American Museum of Natural History“ und stellvertretender Professor an der City University of New York, ist ein überzeugter Verfechter der Evolution. Trotzdem gesteht er die mangelnden Beweise in dem Bericht über die Fossilien für die traditionelle evolutionistische Sichtweise ein.
„Es ist kein Wunder, daß die Paläontologen die Evolution so lange gemieden haben“, meint er. „Es scheint nie zu glücken. Gründliches Sammeln an steilen Hängen offenbart plötzliche Richtungswechsel, geringfügige Schwingungen und die sehr seltene Ansammlung von Veränderungen – über Millionen von Jahren, eine viel zu langsame Geschwindigkeit, um die enormen Veränderungen zu erklären, die in der evolutionären Geschichte stattgefunden haben sollen.
Wenn eine evolutionäre Neuigkeit bekannt wird, erfolgt dies gewöhnlich unter großer öffentlicher Aufmerksamkeit, aber oft ohne feste Beweise für das Nichtentstehen der Organismen an anderer Stelle! Die Evolution kann nicht ewig woanders stattfinden. Das ist jedoch der Eindruck, den der Bericht über die Fossilien auf manchen einsamen Paläontologen gemacht hat, der etwas über die Evolution erfahren wollte“ (Reinventing Darwin: The Great Debate at the High Table of Evolutionary Theory, 1995, Seite 95, Hervorhebung durch uns).
Stephen Jay Gould, Paläontologe an der Harvard University, ist heute vielleicht der bekannteste Autor zum Thema Evolution. Selbst ein eifriger Evolutionist, arbeitete er mit Professor Eldredge bei der Formulierung von Alternativen zur traditionellen Sichtweise des Darwinismus zusammen. Wie Eldredge erkennt er an, daß der Bericht über die Fossilien im fundamentalen Widerspruch zur Vorstellung Darwins von der allmählichen Veränderung steht. „Die Geschichte der meisten fossilen Spezies“, schreibt er, „schließt zwei Eigenschaften ein, die mit der allmählichen Veränderung besonders unvereinbar sind:
1. Beständigkeit: Die meisten Spezies weisen keine Veränderung während der Dauer ihrer Existenz auf der Erde auf. Im Bericht über die Fossilien erscheinen sie bei ihrem Verschwinden praktisch genauso wie bei ihrem Auftreten; die morphologische Veränderung ist gewöhnlich eingeschränkt und ziellos.
2. Plötzliches Auftreten: In irgendeiner örtlichen Region entsteht keine Spezies allmählich durch die beständige Veränderung ihrer Vorfahren: Sie erscheint plötzlich und ist ,voll entwickelt‘ “ (Gould, „Evolution’s Erratic Pace“, Natural History, Mai 1977, Seite 13-14).
Fehlende Fossilien an kritischen Stellen
Francis Hitching, Mitglied des Royal Archaeological Institute, der „Prehistoric Society“ und der „Society for Physical Research“, erkennt die Probleme, will man den fossilen Bericht zur Unterstützung des Darwinismus heranziehen.
„Es gibt ca. 250 000 verschiedene Spezies von fossilen Pflanzen und Tieren in den Museen der Welt“, schreibt er. „Im Vergleich dazu gibt es heute ca. 1,5 Millionen bekannte lebende Spezies auf der Erde. Setzt man die [geschätzte] Zeitdauer des evolutionären Übergangs voraus, haben schätzungsweise mehr als 100mal mehr bereits ausgestorbene Spezies gelebt, als bislang entdeckt wurden ... Das Merkwürdige an der Sache ist die Beständigkeit der Lücken bei den Fossilien; immer fehlen die Fossilien an den wichtigen Stellen. Sucht man nach den Verbindungsgliedern zwischen den Hauptgruppen der Tiere, findet man sie nicht. Jedenfalls nicht in den Mengen, um ihre Existenz über jeden Zweifel erhaben sein zu lassen. Entweder existieren sie überhaupt nicht, oder sie kommen so selten vor, daß endlose Diskussionen darüber geführt werden, ob ein bestimmtes Fossil das Verbindungsglied zwischen zwei Gruppen ist oder nicht ...
Es müßte Ausstellungs-Vitrinen voller Verbindungsglieder geben. Man müßte in der Tat meinen, daß die Fossilien sich derart nahtlos ergänzen würden, daß man Mühe hätte zu wissen, an welcher Stelle die wirbellosen Tiere aufhören und die Wirbeltiere anfangen. Das ist aber nicht der Fall. Statt dessen tauchen gut definierte, leicht zu klassifizierende Gruppen, z. B. die Fische, anscheinend aus dem Nichts kommend, in dem Fossilbericht auf: geheimnisvoll, plötzlich, voll entwickelt und auf eine höchst undarwinistische Weise. Vor ihnen [ihrem Erscheinen] gibt es verrückte unlogische Lücken, wo ihre Vorfahren sein sollten“ (The Neck of the Giraffe: Darwin, Evolution and the New Biology, 1982, Seite 9-10, Hervorhebung durch uns).
Das bestgehütete Geheimnis der Paläontologie
Was bedeutet dies alles? Die Evolution soll die allmähliche Veränderung einer Lebensform in eine andere bedeuten. Logischerweise wäre der fossile Bericht die einzig mögliche Quelle für Beweise, die diese These untermauert. Das hervorstechendste Merkmal des fossilen Berichts ist jedoch der Mangel an Beweisen für diese These. Im Gegenteil: Der fossile Bericht widerspricht der Möglichkeit einer langsamen Veränderung von Lebensformen über sehr lange Zeiträume.
Professor Eldredge berührte den Kern des Problems, als er zugab, daß Darwin „praktisch ein neues Gebiet naturwissenschaftlicher Forschung erfand – heute als Taphonomie bekannt –, um zu erklären, warum der fossile Bericht so mangelhaft, so voller Lücken ist, daß die postulierten Muster allmählicher Veränderung nicht sichtbar werden“ (Eldredge, Seite 95-96, Hervorhebung durch uns).
Professor Gould räumt in ähnlicher Weise ein, daß die „äußerste Seltenheit“ von Beweisen für die Evolution in dem fossilen Bericht „das Industriegeheimnis der Paläontologie“ ist. Darüber hinaus erkennt er an, daß „evolutionäre Bäume, die unsere Unterrichtsbücher schmücken, Angaben nur an den Spitzen und Gabeln ihrer Äste haben; alles andere wird geschlußfolgert – ganz gleich, wie [scheinbar] vernünftig das ist, ohne jegliche fossilen Beweise“ („Evolution’s Erratic Pace“, Natural History, Mai 1977, Seite 14, Hervorhebung durch uns).
Teilen die Paläontologen dieses „Industriegeheimnis“ mit anderen? Kaum! „Liest man Einführungen in populärwissenschaftlichen oder sogar Unterrichtsbüchern zum Thema Evolution ..., würde man kaum erraten, daß sie [die Lücken im fossilen Bericht] existieren, so geschickt und überzeugt werden sie von den meisten Autoren geschrieben. Ohne Beweise unter den Fossilien schreiben sie ,perfekte‘ Geschichten. Danach fand eine geeignete Mutation just in dem kritischen Augenblick statt, und siehe da: Eine neue Stufe der Evolution wurde eingeleitet“ (Hitching, Seite 12-13).
Phillip Johnson, Rechtsprofessor an der Universität von Kalifornien, setzt sich mit den Beweisen für und wider die Evolutionstheorie wie in einer sachlichen Gerichtsverhandlung auseinander. Zur falschen Interpretation jener Beweise stellt er fest:
„Fast jedem, der in den letzten 60 Jahren ein Seminar in Biologie an der Universität absolviert hat, wurde der Eindruck vermittelt, daß der fossile Bericht eine Hauptstütze für die klassische These Darwins ist und nicht eine Schwachstelle, für die man eine Erklärung brauchte ... [In Wahrheit] weist der fossile Bericht ein beständiges Muster plötzlicher Erscheinungen auf, gefolgt von einer beständigen Phase. Er zeigt, daß die Geschichte des Lebens mehr eine Geschichte von auf festgelegten Grundmustern basierenden Variationen statt eine Geschichte kontinuierlicher Verbesserungen ist. Er zeigt, daß das Aussterben hauptsächlich auf Katastrophen statt auf allmähliche Degeneration zurückzuführen ist. Er zeigt außerdem, daß die orthodoxe Interpretation des fossilen Berichts weniger von den Beweisen selbst, sondern eher von darwinistischer Voreingenommenheit beeinflußt wird. Paläontologen scheinen ihre Pflicht darin gesehen zu haben, alle anderen Menschen vor den [angeblich] falschen Schlüssen zu schützen, die wir möglicherweise gezogen hätten, wenn wir den wahren Beweisstand gekannt hätten“ (Darwin on Trial, 1993, Seite 58-59).
Das Geheimnis, das Evolutionisten nicht preisgeben wollen, ist, daß selbst nach ihrer eigenen Auslegung der fossile Bericht vollständig entwickelte Arten aufweist, die plötzlich in Erscheinung traten und später verschwanden. Diverse Spezies erschienen zu unterschiedlichen Zeiten, ohne große Veränderungen ihrer Existenzform aufzuweisen. Kurzum: Der fossile Bericht unterstützt einfach nicht die zentrale These des Darwinismus, wonach Arten sich nur langsam entwickelten und sich dabei von einer Form in eine andere verwandelten.
Tatsache oder nur interessante Beobachtung?
Professor Johnson moniert, daß „Darwinisten von der Evolution als Tatsache, nicht als Theorie ausgehen, weil sie eine zufriedenstellende Erklärung für das Muster des [biologischen] Verhältnisses liefert, welches alle Lebewesen miteinander verknüpft. Das ist ein Muster, das sie in ihren Vorstellungen derart mit der ihrer Meinung nach notwendigen Ursache für das Muster Abstammung mit Veränderungen identifizieren, daß für sie ein biologisches Verhältnis auch ein evolutionäres Verhältnis bedeutet“ (Johnson, Seite 63; Hervorhebung wie im Original).
Die trügerische Sprache der Evolution dreht sich im wesentlichen um die Klassifizierung von heute noch lebendigen Spezies. Darwinisten versuchen, die von ihnen beobachteten natürlichen Verhältnisse im Tier- und Pflanzenreich durch die Kategorisierung tierischen und pflanzlichen Lebens nach physikalischen Ähnlichkeiten zu erklären. Man könnte sagen, daß Darwins Theorie wenig mehr als die geschulte Beobachtung des Offensichtlichen ist: Die meisten Tiere scheinen miteinander verwandt zu sein, weil die meisten Tiere ein oder mehrere Merkmale gemeinsam haben.
Beispielsweise könnte man Wale, Pinguine und Haie oberflächlich als Wassertiere zusammenfassen. Ebenso könnte man Vögel, Fledermäuse und Bienen als fliegende Geschöpfe gruppieren. Das sind freilich nicht die endgültigen Klassifizierungen, denn unter diesen Lebewesen gibt es viele offensichtliche Unterschiede. Die darwinistische Vorgehensweise versucht jedoch, diese offensichtlich oberflächlichen Gemeinsamkeiten im Sinne von gemeinsamen Vorfahren zu deuten.
Dazu nochmals Professor Johnson: „Darwin bot eine natürliche Erklärung für die Grundzüge lebendiger Geschöpfe. Seine Erklärung war in ihrer Logik derart beeindruckend, daß sie die Naturwissenschaften eroberte, obwohl es Zweifel an wichtigen Inhalten seiner Theorie gab. Er stellte die These auf, daß die heute nicht miteinander verwandten Gruppierungen von Lebewesen von schon lange ausgestorbenen gemeinsamen Vorfahren abstammten. Verhältnismäßig eng verwandte Gruppierungen (wie Reptilien, Vögel und Säugetiere) hatten einen verhältnismäßig jungen gemeinsamen Vorfahren. Alle Wirbeltiere hatten einen älteren gemeinsamen Vorfahren, und alle Tiere insgesamt hatten einen noch älteren gemeinsamen Vorfahren. Darwin schlug dann vor, daß diese Vorfahren mit ihren [heutigen] Nachkommen durch lange Ketten von Übergangsnachkommen als Zwischenstufen verknüpft sind, die ebenfalls alle ausgestorben sind“ (Johnson, Seite 64).
Evolutionisten konzentrieren sich auf Gemeinsamkeiten statt auf Unterschiede. Es gibt jedoch bedeutende Unterschiede unter den Lebewesen auf der Erde. Wenn, wie die Evolution voraussetzt, alle Lebewesen gemeinsame Vorfahren und von ihnen abstammende Übergangsvorfahren hatten, sollte der fossile Bericht viele solcher Zwischenstufen aufweisen. Wie wir bereits gesehen haben, geben selbst die Paläontologen zu, daß dies nicht der Fall ist.
Statt dessen konzentrierten sich Darwin und seine Nachfolger auf Gemeinsamkeiten innerhalb der großen Tiergruppierungen und zogen daraus den Schluß, daß jene Gemeinsamkeiten den Beweis für ein Verwandtschaftsverhältnis aller Tiere durch gemeinsame Vorfahren liefern. Bei ihrer Betonung von Gemeinsamkeiten übersehen Evolutionisten eine wichtige Tatsache: Gemeinsamkeiten sind der Beweis für einen gemeinsamen Schöpfer, der hinter der Struktur und Funktion aller Lebewesen steht.
An diesem Punkt erweist sich die Evolution als naturwissenschaftlicher Widerspruch. Eines der grundlegendsten naturwissenschaftlichen Prinzipien besagt, daß Leben nur von Leben kommen kann – das Gesetz der Biogenese. Entgegen aller naturwissenschaftlichen Erkenntnis behauptet die Evolution, daß Leben von selbst entstanden sei. Die Bibel hingegen bietet eine Erklärung für das Leben, die mit dem Gesetz der Biogenese im Einklang ist: Ein großer Lebensspender schuf das Leben auf der Erde.