Nur wenige Menschen kennen die sieben biblischen Feste, die Jesus Christus und seine Rolle im Plan Gottes für die ganze Menschheit in den Mittelpunkt stellen.

Von Mario Seiglie

„Sage den Israeliten und sprich zu ihnen: Dies sind die Feste des Herrn, die ihr ausrufen sollt als heilige Versammlungen; dies sind meine Feste“ (3. Mose 23,2). Das klingt wichtig, nicht wahr? Gott, der Allmächtige, sagt in der Heiligen Schrift: „Das sind meine Feste.“ Doch für die allermeisten Angehörigen der traditionellen Christenheit waren diese „Feste des Herrn“ nur für das alte Israel bestimmt. Für Christen seien sie daher bedeutungslos.

An die Stelle der „Feste des Herrn“ sind neue religiöse Feste getreten, die in der Bibel gar nicht erwähnt werden. Wie konnte es dazu kommen?

Was ist die eigentliche Bedeutung der biblischen „Feste des Herrn“? Haben sie etwas mit Jesus Christus zu tun oder beschränkt sich ihre Symbolik auf längst vergangene Ereignisse? Gibt die Heilige Schrift Hinweise darauf, dass diese Feste uns wichtige Wahrheiten über Jesus Christus lehren?

Steht Jesus im Mittelpunkt des Passahfestes?

Das Passahfest ist nach dem wöchentlichen Sabbat das erste der jährlichen Feste Gottes, die in der Heiligen Schrift in 3. Mose 23 erwähnt werden. Es erinnert an das größte Ereignis in der Geschichte des Volkes Israel – die wunderbare Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten. Seit über 3400 Jahren feiern gläubige Juden dieses Fest.

Aber geht es bei diesem Fest nur um die Befreiung der Israeliten aus Ägypten? Was hat das Neue Testament dazu zu sagen?

Als Johannes der Täufer sah, wie Jesus Christus an den Jordan kam, um sich taufen zu lassen, rief er aus: „Seht dort das Opferlamm Gottes, das die Schuld der ganzen Welt wegnimmt“ (Johannes 1,29; Gute Nachricht Bibel; alle Hervorhebungen durch uns).

In der Bibel ist das Lamm ein Symbol für das Passahfest. Zu Beginn des Passahfestes wurde ein Lamm geschlachtet und in dieser Nacht gegessen. Die Israeliten wussten, dass das Blut des Lammes sie in der Passahnacht in Ägypten vor dem Tod der Erstgeborenen bewahrt hatte (2. Mose 12,12-13).

Im Neuen Testament berichten die Evangelien mehrfach, dass Christus mit seinen Jüngern das Passah feierte. In der Nacht vor seinem Tod wusste Jesus, dass er sein Leben geben würde, um die Symbolik des Passahlammes zu erfüllen:

„Als die Stunde für das Passahmahl gekommen war, nahm Jesus mit den Aposteln an der Festtafel Platz. Wie sehr habe ich mich danach gesehnt, mit euch dieses Passahmahl zu essen, bevor ich leiden muss, sagte er. Ihr sollt wissen: Ich werde das Passahmahl erst wieder in Gottes Reich mit euch feiern. Dann hat sich erfüllt, wofür das Fest jetzt nur ein Zeichen ist“ (Lukas 22,14-16; „Hoffnung für alle“-Bibel).

Dann führte Jesus neue Symbole ein, die nicht das Opfer eines Lammes, sondern sein viel größeres Opfer darstellten. Diese neuen Passahsymbole sollten nun das vollständige Opfer Christi darstellen – das ungesäuerte Brot, das für seinen sündlosen Leib steht, der für uns geopfert wurde, und der Wein, der für das Blut steht, das er vergießen würde, um unsere Sünden fortzuwaschen.

Von da an gewann dieses Fest für die Jünger Christi eine neue, viel größere Bedeutung. Anstatt das Fest abzuschaffen, wurde seine volle biblische Bedeutung entdeckt. Die Jünger erkannten, dass das Passahlamm nur eine symbolische Darstellung des vollkommenen Opfers Christi war. Von nun an feierten sie dieses Fest mit viel größerem Verständnis!

Etwa 25 Jahre nach dem Tod Christi schrieb der Apostel Paulus an die Gemeinde in Korinth, die sich aus gläubigen Juden und Nichtjuden zusammensetzte, in Bezug auf das Passah und das anschließende Fest der Ungesäuerten Brote: „Darum schafft den alten Sauerteig weg, damit ihr ein neuer Teig seid, wie ihr ja ungesäuert seid. Denn auch wir haben ein Passahlamm, das ist Christus, der geopfert ist“ (1. Korinther 5,7).

Erst mit dem Opfer Christi erkannte Paulus die vollständige Bedeutung des alten Passahfestes. Denn es gehörte zum Plan Gottes für die ganze Menschheit, dass Jesus sich selbst als Opfer für die Sünden der Menschen hingab. Das Passahfest war also keineswegs überholt, sondern offenbarte für die Christen eine überaus wichtige Bedeutung, in deren Mittelpunkt Christus steht!

Paulus führte den Mitgliedern der Gemeinde in Korinth die neue Bedeutung des Passahfestes vor Augen, als er ihnen erklärte, wie sie es halten sollten: „Denn Folgendes habe ich vom Herrn empfangen und euch überliefert: In der Nacht, in der unser Herr Jesus verraten wurde [während der Passahnacht], nahm er ein Brot, dankte Gott dafür, brach es in Stücke und sprach: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Feiert dieses Mahl immer wieder und denkt daran, was ich für euch getan habe, sooft ihr dieses Brot esst!

Ebenso nahm er nach dem Essen den Kelch mit Wein, reichte ihn seinen Jüngern und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund zwischen Gott und euch, der durch mein Blut besiegelt wird. Sooft ihr aus diesem Kelch trinkt [an jedem Passah], denkt an mich und an das, was ich für euch getan habe!“ (1. Korinther 11,23-25; „Hoffnung für alle“-Bibel). So wird das Passahfest im Neuen Testament zur jährlichen Erinnerung und zum Symbol des Opfers Christi für uns alle.

Das Fest der Ungesäuerten Brote: Ist Jesus im Mittelpunkt?

Was bedeutet das Fest der Ungesäuerten Brote? Ist es überflüssig und bedeutungslos? Im Alten Testament wurden die Tage der ungesäuerten Brote als Erinnerung an das Geschehen nach der Passahnacht verstanden.

Am nächsten Morgen packten die Israeliten ihre Sachen und begaben sich zu einem nahe gelegenen Sammelplatz. Bei Nacht verließen sie Ägypten. „In dieser Nacht hielt der Herr selbst Wache, um sein Volk sicher aus Ägypten herauszuführen. Darum sollen alle kommenden Generationen der Israeliten in der Passahnacht dem Herrn zu Ehren wachen“ (2. Mose 12,42; ebenda).

Vor diesem Abend gab es noch eine letzte Sache: „Unterwegs backten sie aus dem ungesäuerten Teig, den sie mitgenommen hatten, Fladenbrote. Weil man sie so plötzlich aus Ägypten vertrieben hatte, war keine Zeit geblieben, den Teig durchsäuern zu lassen und sich mit Proviant zu versorgen“ (Verse 39; ebenda).

Dieses „Fest des Herrn“ wird in 3. Mose 23, Vers 6 anschaulich beschrieben: „Und am fünfzehnten desselben Monats [wie das Passah] ist das Fest der Ungesäuerten Brote für den Herrn; da sollt ihr sieben Tage ungesäuertes Brot essen.“

Was hat dieses Fest mit Christus zu tun? Was sagt es uns über ihn? Ungesäuertes Brot – ohne Sauerteig gebackenes Brot – wird in der Bibel als etwas Reines und Unbeflecktes beschrieben. Alle Getreideopfer, die auf dem Altarfeuer geopfert wurden, mussten ohne Sauerteig gebacken sein: „Alle Speisopfer, die ihr dem Herrn opfern wollt, sollt ihr ohne Sauerteig machen; denn weder Sauerteig noch Honig sollt ihr dem Herrn zum Feueropfer in Rauch aufgehen lassen“ (3. Mose 2,11).

Im Neuen Testament erklärt der Apostel Paulus die geistliche Symbolik des ungesäuerten Brotes in einem Abschnitt, den wir bereits teilweise gelesen haben. Er rügt die Mitglieder der Gemeinde in Korinth für ihre Akzeptanz der Sünde, und erklärt ihnen:

„Ihr habt wirklich nicht den geringsten Grund zur Überheblichkeit. Wisst ihr nicht, dass schon ein wenig Sauerteig genügt, um den ganzen Teig zu durchsäuern? So wie man beim Passahfest jeden Rest von ungesäuertem Teig aus den Häusern entfernt, so sollt ihr alles Böse aus eurer Gemeinde entfernen. Dann werdet ihr ein neuer, ungesäuerter Teig. Und genau das seid ihr doch bereits. Ihr seid rein, weil Jesus Christus als unser Passahlamm geopfert wurde“ (1. Korinther 5,6-7; „Hoffnung für alle“-Bibel).

Ja, wie Paulus sagt, werden wir durch das Opfer Jesu von unseren Sünden befreit und damit in einem geistlichen Sinn „ungesäuert“. Auch bei diesem „Fest des Herrn“ steht Jesus Christus im Mittelpunkt, denn es weist auf das hin, was er für uns alle tut, indem er uns von der Sünde reinigt und uns hilft, ein sündenfreies Leben zu führen.

Paulus forderte die Gläubigen in Korinth auf, dieses Fest, das auf das Passah folgte, im Bewusstsein seiner größeren Bedeutung weiter zu feiern: „Lasst uns also das Fest nicht mit dem alten Sauerteig feiern, nicht mit dem Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit den ungesäuerten Broten der Aufrichtigkeit und Wahrheit!“ (1. Korinther 5,8; Einheitsübersetzung).

Wir sehen also, dass die geistliche Bedeutung der Tage der ungesäuerten Brote offenbart wurde. Ihre tiefere Bedeutung liegt letztlich nicht in dem, was im Alten Testament geschah, sondern in Jesus Christus, dem Sündlosen, der unsere Sünden getilgt hat und uns befähigt, vor Gott „ungesäuert“ zu sein.

Jesus Christus steht also auch im Mittelpunkt dieses zweiten Jahresfestes des Herrn. Wir müssen an ihm als dem „Brot des Lebens“ und dem „Brot vom Himmel“ teilhaben (Johannes 6,35. 41. 48. 50. 51), um wie er geistlich ungesäuert zu werden.

Pfingsten: Steht Christus im Mittelpunkt dieses Festes?

Als „Fest der Ernte“ (2. Mose 23,16) erinnert uns Pfingsten an die erste Ernte bzw. die Erstlinge (4. Mose 28,26), die bei der Getreideernte im Frühjahr im alten Israel eingebracht wurden (2. Mose 23,16).

Ursprünglich hieß das Pfingstfest „Wochenfest“ (2. Mose 34,22). Dieser Name leitet sich von den sieben Wochen plus einem Tag (insgesamt 50 Tage) ab, die gezählt wurden, um den Zeitpunkt für die Feier dieses Festes festzulegen. So erhielt das Fest den Namen „Fünfzigstes“, was aus dem Griechischen des Neuen Testaments mit „Pfingsten“ übersetzt wurde.

Fünfzig Tage nach der Auferstehung Christi feierten die ersten Christen Pfingsten, eines der Feste des Herrn. Und wie Apostelgeschichte 2 berichtet, war es ein großer Tag! An diesem Tag empfingen sie von Gott den heiligen Geist. Dadurch wurden sie zusammen mit Christus zu den Erstlingen der geistlichen Ernte Gottes unter den Menschen.

Jesus Christus offenbarte die Bedeutung dieses Festes, indem er seinen Jüngern den heiligen Geist sandte. Er hatte zu ihnen gesagt: „Ich werde den heiligen Geist zu euch herabsenden, den mein Vater euch versprochen hat. Bleibt hier in Jerusalem, bis ihr diese Kraft von oben empfangen habt!“ (Lukas 24,49; „Hoffnung für alle“-Bibel; siehe auch Johannes 16,7).

Der Geist Gottes spielt heute wie damals eine entscheidende Rolle im Leben der Christen. Wenn ein Mensch nach Umkehr und Taufe den Geist Gottes empfängt, setzt dieser Geist im Leben des Gläubigen einen Prozess der geistlichen Veränderung in Gang, den die Bibel Bekehrung nennt. (Um mehr darüber zu erfahren, können Sie unsere kostenlose Broschüre Bekehrung — Die Verwandlung unseres Lebens herunterladen oder bestellen.)

In diesem Prozess legen wir unsere eigene Denk- und Lebensweise ab und lassen uns in allem, was wir tun, von der Einstellung und Lebensweise Jesu Christi leiten. Paulus beschreibt diese lebensverändernde Veränderung in Galater 2, Vers 20: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.“

Wir sehen also, dass Jesus auch an Pfingsten im Mittelpunkt steht.

Wurde Pfingsten in der Kirche des ersten Jahrhunderts noch gefeiert? Aus der Apostelgeschichte erfahren wir, dass der Apostel Paulus nach Jerusalem eilte, um dieses Fest zu feiern: „Denn Paulus hatte beschlossen, an Ephesus vorüberzufahren, um in der Provinz Asia keine Zeit zu verlieren; denn er eilte, am Pfingsttag in Jerusalem zu sein, wenn es ihm möglich wäre“ (Apostelgeschichte 20,16). Und in 1. Korinther 16, Verse 7-8 schreibt Paulus von seinen Plänen, in Ephesus zu bleiben, um mit den Gemeindemitgliedern Pfingsten zu feiern, bevor er nach Korinth weiterreist.

Orientiert sich der Posaunentag an Jesus Christus?

Das nächste biblische Fest ist der Posaunentag. Es ist eine „heilige Versammlung ... mit Posaunenblasen zum Gedächtnis“ (3. Mose 23,24). Was lehrt uns der Posaunentag über Jesus Christus und seine Aufgabe in der Zukunft?

Die Symbolik der Posaune wird von Jesus selbst erwähnt: „Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel. Und dann werden wehklagen alle Stämme der Erde und werden sehen den Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und er wird seine Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis zum andern“ (Matthäus 24,30-31).

Im Neuen Testament wird der Schall der Posaunen mehrfach mit der Wiederkunft Jesu Christi in Verbindung gebracht. So beschreibt der Apostel Paulus die Auferstehung der Toten mit dem Schall einer großen Posaune, die die Wiederkunft Christi ankündigt:

„Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden“ (1. Korinther 15,51-52).

Dies wird auch in 1. Thessalonicher 4, Vers 16 beschrieben: „Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Ruf ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und die Toten werden in Christus auferstehen zuerst.“

So wird Christus letztlich die ermutigende Symbolik des Posaunentages erfüllen. Denn er ist auch der Mittelpunkt dieses Festes. Bei seiner Wiederkunft wird die siebte Posaune ertönen und die Ankunft des Königs der Könige verkünden. Laute Stimmen werden verkündigen:

„Von jetzt an gehört die Herrschaft über die Welt unserem Herrn und dem, den er als König auserwählt und eingesetzt hat: Jesus Christus. Gott wird für immer und ewig herrschen!“ (Offenbarung 11,15; „Hoffnung für alle“-Bibel).

Bis zum Schall der siebten Posaune symbolisiert dieses Fest die Zukunft, in deren Mittelpunkt die Wiederkunft Jesu steht.

Jesus Christus und die Symbolik des Versöhnungstags

Das wohl ungewöhnlichste der biblischen Feste ist der Versöhnungstag. In alttestamentlicher Zeit beinhaltete er ein aufwendiges Ritual, das in 3. Mose 16 beschrieben wird. Der Hohepriester musste zwei männliche Ziegenböcke darbringen, von denen der erste für die Sünden des Volkes geopfert wurde (Vers 15).

Nachdem die Sünden des Volkes symbolisch auf den anderen Bock gelegt worden waren, wurde dieser in die Wüste verbannt, um dort ein Leben in Wanderschaft zu führen (Verse 21-22).

Was sagt uns der Versöhnungstag über die Rolle Jesu Christi? Steht er im Mittelpunkt dieses Festes?

Die Bibel ist reich an Symbolen, und die frühe Kirche erkannte, dass Christus im Mittelpunkt der Feste des Herrn steht. So wie er als „unser Passah“ und als „das Lamm, das geschlachtet ist von Anbeginn der Welt“ (Offenbarung 13,8) bezeichnet wurde, so verstanden die ersten Christen auch, dass er im Mittelpunkt des Versöhnungstages steht.

Und wie? Er erfüllte die Symbolik des Ziegenbocks, der für die Sünden Israels geschlachtet und vor das Lager gebracht und dort verbrannt wurde (3. Mose 16,27).

In Hebräer 9, Verse 10 und 13 erfahren wir mehr über das Opfersystem Israels und den Versöhnungstag, an dem Christus durch den Ziegenbock und andere Tiere symbolisiert wird, die an diesem Tag als Sündopfer geschlachtet wurden. „Denn die Leiber der Tiere, deren Blut durch den Hohepriester als Sündopfer in das Heilige getragen wird, werden außerhalb des Lagers verbrannt. Darum hat auch Jesus, damit er das Volk heilige durch sein eigenes Blut, gelitten draußen vor dem Tor [der Stadt Jerusalem]“ (Hebräer 13,11-12).

Wir sollten uns bewusst sein, dass, obwohl Christus bereits geopfert wurde, die durch sein Opfer geschaffene Sühne noch nicht auf ganz Israel und die übrige Menschheit übertragen wurde. Dies wird erst nach der Wiederkunft Christi geschehen.

Der Versöhnungstag stellt nicht nur das Opfer Christi für die Sünde und seine wahre geistliche Versöhnung des Volkes mit Gott als Hohepriester dar, sondern Christus ist auch direkt in die Symbolik des anderen Bocks eingebunden, der von einem starken Mann in die Wüste geworfen wurde (3. Mose 16,21).

Der zweite Bock, auf den die Sünden der Israeliten übertragen wurden, stellte den Urheber dieser Sünden dar, nämlich Satan den Teufel. Wenn Jesus wiederkommt, wird er einem mächtigen Engel befehlen, Satan zu binden und ihn für tausend Jahre an einen Ort zu verbannen, wo er von der Menschheit ferngehalten wird, so wie der lebende Bock am Versöhnungstag aus dem Lager der Israeliten verbannt wurde:

„Und ich sah einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre“ (Offenbarung 20,1-2).

Christus erfüllt also in der Symbolik des Versöhnungstages eine doppelte Funktion. Er wird als erster Bock geopfert, um das Volk von der Sünde zu reinigen. Und er wird als Hohepriester die Beseitigung Satans bei der Errichtung des Reiches Gottes leiten.

Ist Jesus Christus auch im Mittelpunkt des Laubhüttenfestes?

Es folgt das sechste biblische Fest, das Laubhüttenfest. Im Alten Testament wurde es gefeiert, um die Israeliten an Gottes Schutz und Führung zu erinnern. Er beschützte sein Volk auf wunderbare Weise, als er es aus dem heidnischen Ägypten befreite und in die Wüste führte, um bei ihm zu sein: „Sieben Tage sollt ihr in Laubhütten wohnen. Wer einheimisch ist in Israel, soll in Laubhütten wohnen, dass eure Nachkommen wissen, wie ich die Israeliten habe in Hütten wohnen lassen, als ich sie aus Ägyptenland führte. Ich bin der Herr, euer Gott“ (3. Mose 23,42-43).

Was hat das Laubhüttenfest mit Jesus Christus zu tun? Von Jesus wird in Johannes 7, Verse 2-36 berichtet, dass er dieses Fest gefeiert hat. Das Symbol der Laubhütte hat im Neuen Testament eine große Bedeutung. Während des irdischen Wirkens Jesu erwähnt der Apostel Johannes, dass „das Wort Fleisch [ward] und unter uns [wohnte]“ (Johannes 1,14).

Das griechische Wort für „wohnen“ bedeutet hier wörtlich, dass er eine „Hütte“ unter uns hatte. So wie Jesus Christus als der Schöpfergott des Alten Testaments (Johannes 1,1-3. 10; Hebräer 1,2; Kolosser 1,16) mit den Israeliten in der Wüste eine „Stiftshütte“ hatte, so hat er es nun mit seinem Volk in seinem leiblichen Leben viele Jahrhunderte später getan.

Bei der Wiederkunft Christi wird er wieder bei der Menschheit „wohnen“. Er wird tausend Jahre bei den Menschen auf der Erde sein. Diese zukünftige Herrschaft Jesu Christi über die Erde ist die Erfüllung dieses Festes. Darüber hinaus versinnbildlicht dieses Fest, das auch „Fest der Ernte“ genannt wird, die späte Ernte des Jahres und blickt geistlich voraus auf die große geistliche Ernte der Menschen, die noch kommen wird.

Christus steht also auch bei diesem Fest eindeutig im Mittelpunkt – als der Herrscher, der in der großen Ernte des kommenden Zeitalters bei seinem Volk „wohnen“ wird.

Der achte Tag: Noch ein Fest mit Jesus Christus im Mittelpunkt?

Sieben Tage dauerte das Laubhüttenfest. Am achten Tag folgte ein weiteres Fest, das letzte biblische Fest im Jahr (3. Mose 23,36).

Was hat dieses Fest mit Jesus Christus zu tun? Im Bericht über das letzte Laubhüttenfest Jesu Christi auf Erden in Johannes 7 erklärt Jesus die Bedeutung des Abschlusses dieses Festes: „Aber am letzten Tag des Festes, der der höchste war, trat Jesus auf und rief: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen“ (Johannes 7,37-38).

Er sprach von seiner Wiederkunft auf die Erde, bei der er denen, die an ihn glauben, den heiligen Geist umsonst schenken wird. Jesus starb für die ganze Menschheit, aber nur ein Bruchteil der Menschen hatte jemals die Möglichkeit, von ihm zu hören und sein Angebot, den heiligen Geist zu empfangen, anzunehmen.

Aber während der tausendjährigen Herrschaft Christi wird der Geist Gottes der ganzen Menschheit angeboten werden. Und darüber hinaus offenbart die Bibel, dass es eine zukünftige Zeit geben wird, in der Christus ihn denen schenken wird, die aus allen vergangenen Zeitaltern in einer Auferstehung der Toten auferstehen werden – die ultimative geistliche Erntezeit. In Offenbarung 20 lesen wir, was nach der Vollendung des Millenniums geschieht, das durch das Laubhüttenfest dargestellt wird:

„Und ich sah einen großen, weißen Thron und den, der darauf saß; vor seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel ... Und ich sah die Toten, Groß und Klein, stehen vor dem Thron, und Bücher wurden aufgetan. Und ein andres Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken“ (Verse 11-12).

In diesem Abschnitt wird diese Zeit auch das Gericht des weißen Thrones genannt. Christus ist dazu bestimmt, die ganze Menschheit zu richten (Johannes 5,26-27; Römer 14,10). Dies bedeutet keine unmittelbare Verurteilung, sondern eine Zeit des Gerichts, in der das Buch des Lebens geöffnet wird, d. h. eine Gelegenheit, den Geist Gottes zu empfangen und den eigenen Namen darin einschreiben zu lassen.

Der Apostel Paulus erwähnt in Philipper 4, Vers 3 diejenigen, „die mit mir für das Evangelium gekämpft [haben] ..., deren Namen im Buch des Lebens stehen“. So wird Christus auch die zentrale Aufgabe dieses letzten Festes erfüllen.

Er wird den vielen Unwissenden und Getäuschten liebevoll und barmherzig eine Gelegenheit zur Umkehr und Erlösung bieten und ihre Namen in das Buch des Lebens eintragen lassen – und damit das endgültige Urteil über ihr Leben sprechen.

Die biblischen Feste sind für die Nachfolger Jesu Christi bestimmt

An diesen und anderen Stellen sehen wir, dass Jesus Christus der Mittelpunkt aller biblischen Feste ist. Dennoch hat er sie nicht zur endgültigen Erfüllung gebracht, das wird erst im kommenden Reich Gottes geschehen.

Ja, Christus ist unser Passah, das an unserer Stelle gestorben ist. Er ist das ungesäuerte Brot, das uns reinigt und nährt. Er ist der Herr unseres Lebens, der durch den an Pfingsten geschenkten heiligen Geist in uns wohnt.

Er ist der kommende König, dessen Ankunft durch Posaunen verkündet wird, derjenige, dessen Opfer die Menschheit annehmen wird, wenn er den Satan für tausend Jahre verbannt und als König der Könige unter den Menschen weilen wird. Schließlich wird er die Menschheit richten und jedem die Möglichkeit geben, seinen Namen in das Buch des Lebens schreiben zu lassen.

Deshalb feiert die Vereinte Kirche Gottes diese biblischen Feste, wie sie im Neuen Testament beschrieben sind. Sie erinnern uns an die zentrale Rolle, die Jesus Christus in Gottes Plan spielt. Deshalb werden diese heiligen Feste auch heute noch gefeiert. Ist es nicht an der Zeit, dass auch Sie diese Feste feiern? Schreiben Sie uns, um mehr darüber zu erfahren.