Ein wichtiger Aspekt des jahrelangen Nahostkonflikts ist der Hass muslimischer Länder gegen Israel und das jüdische Volk. Was sind die Hintergründe dieses Hasses?
Von Rod Hall, Tom Robinson und Scott Ashley
Der Konflikt zwischen Israel und seinen muslimischen Nachbarn hat seit der Gründung des jüdischen Staats getobt. Heute nimmt die Feindschaft an Offenheit und Intensität zu und lässt die Friedensaussichten für den Nahen Osten düster erscheinen. Der Ursprung des Konflikts reicht jedoch noch viel weiter in die Vergangenheit zurück.
Der Ausgang des „arabischen Frühlings“ in der Region ermöglicht es den muslimischen Massen, ihre weitverbreiteten Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Das wiederum facht die uralten Feindseligkeiten an.
Auch wenn nicht alle Muslime den Juden und Israel gegenüber Hass empfinden, gibt es doch bei ihnen in der Mehrheit Antipathie und Unmut, wie Umfragen und Erhebungen wiederholt gezeigt haben. Eine Meinungsumfrage im letzten Sommer ermittelte fast ausschließlich negative Gefühle im muslimischen Nahen Osten gegenüber Israel und dem jüdischen Volk. „Die Umfragewerte sind im Hinblick auf die Juden bei den befragten sieben vorwiegend muslimischen Nationen miserabel“ („Pew Research Center“, Common Concerns About Islamic Extremism: Muslim-Western Tensions Persist, 21. Juli 2011, Seite 22). In den sechs dieser Nationen, die sich im Nahen Osten oder seiner Umgebung befinden, bringen nur zwei bis vier Prozent der Bevölkerung eine positive Meinung über die Juden zum Ausdruck.
Es ist erstaunlich, dass die kleine Nation Israel, die nur etwa 21000 Quadratkilometer Fläche umfasst – ungefähr die gleiche Größe wie das Bundesland Hessen – so viel böses Blut hervorrufen kann. Israels Staatsgebiet umfasst nur etwa ein Sechstel von einem Prozent des Gebiets der 22 feindlichen arabischen Nationen, das 640-mal größer ist. Und sie haben eine 45-fach größere Bevölkerung als Israel – 340 Millionen Araber gegenüber 7,7 Millionen israelischen Bürgern (von denen mehr als eine Million selbst Araber sind).
Und doch kann man überall in der muslimischen Welt, vom Iran bis Libyen und an anderen Orten des Globus – westliche Nationen eingeschlossen – in den politischen Reden und den Predigten in den Moscheen feurige Rhetorik mit dem Aufruf zur Vernichtung Israels hören.
Ein Beispiel für die wachsende Feindseligkeit gegenüber Israel lässt sich auf der anderen Seite der südlichen Grenze in Ägypten finden, wo die Muslimbruderschaft zunehmend an Einfluss gewinnt. Diese Organisation hat seit 1920 mehr als 86 Zweigorganisationen in der islamischen Welt hervorgebracht. Die wichtigsten befinden sich in Ägypten, Jordanien, Syrien und den Palästinensergebieten. Im Gazastreifen hat die Terrorgruppe Hamas, ein Zweig der Muslimbruderschaft, zurzeit das Sagen.
Kommentare wie der folgende vom Sprecher der Muslimbruderschaft, Kamal al Halbawi, den er während seines offiziellen Besuchs im Iran im Juli 2011 abgegeben hat, sind nur allzu üblich: „Beide Nationen [Iran und Ägypten] betonen, dass es für die muslimischen Nationen unerlässlich ist, Solidarität und Einheit zu bewahren, um diese Krebsgeschwulst [Israel] auszulöschen . . . Jeden Abend, wenn ich zu Bett gehe, bete ich, dass ich am nächsten Tag aufwache und feststelle, dass Israel von der Landkarte getilgt worden ist“ (zitiert in „Muslim Brotherhood’s Open Hostility to Israel Could Play Destabilizing Role In Egypt And Region“, ADL.org, 19. September 2011).
Wir wollen uns einmal ansehen, was die wahren Grundursachen dieser weitverbreiteten muslimischen Feindseligkeit gegenüber Israel sind.
Indoktrination und Propaganda
Konflikte zwischen Muslimen, Juden und Christen gibt es seit dem 7. Jahrhundert n. Chr. Diese wurden in letzter Zeit aber durch die Indoktrination mit religiöser Intoleranz und antisemitischer Propaganda in der muslimischen Welt noch verschärft.
Die Indoktrination erfolgt unter der Führung von Saudi Arabien, dem Geburtsort des Islam. Das Land behauptet, die weltweite maßgebliche Stimme für die Religion zu sein. Ein Beispiel für die fortlaufende Indoktrination liefert eine Studie des „Center for Religious Freedom“ und des „Institute for Gulf Affairs“ aus dem Jahr 2006: „Wie Auszüge aus dem Dutzend gegenwärtiger Lehrbücher zur Islamkunde zeigen, die in diesem Bericht analysiert wurden, propagiert der saudische Lehrplan für öffentliche Schulen eine Ideologie des Hasses auf die ,Ungläubigen‘, das heißt auf Christen, Juden, Schiiten, Sufis und sunnitische Muslime, die nicht der wahhabitischen Lehre folgen, sowie Hindus, Atheisten und andere.
Diese Ideologie wird in einem religiösen Lehrtext im ersten Schuljahr eingeführt und in den nachfolgenden Jahren verstärkt bzw. weiterentwickelt und erreicht ihren Höhepunkt im 12. Schuljahr. Dann werden Schüler instruiert, dass es eine religiöse Pflicht ist, einen ,Kampf‘ gegen die Ungläubigen zu führen, um den Glauben zu verbreiten“ („Saudi Arabia’s Curriculum of Intolerance“, 2006, Seite 10).
Dieses Ergebnis der Studie erfolgte, nachdem die saudi-arabische Regierung beteuert hatte, sie hätte ihr Schulsystem reformiert und die Lehrbücher seien toleranter. Um diesen Punkt zu untermauern, bietet die Studie zahlreiche Beispiele wie dieses aus einem Schulbuch für Achtklässler:
„Sie [die Juden] sind das Volk des Sabbats, dessen junge Menschen Gott in Affen verwandelt hat und dessen alte Menschen Gott in Schweine verwandelt hat, um sie zu bestrafen. Wie in Ibn Abbas zitiert: Die Affen sind Juden, die Halter des Sabbats; während die Schweine christliche Ungläubige der Gemeinschaft Jesu sind“ (ebenda, Seite 24).
Da diese Ideologie in die Madrassen weltweit exportiert wird, haben viele Muslime überall Lehrbücher mit der gleichen Perspektive und den gleichen Denkansätzen benutzt. Warum unterstützt die saudische Regierung die Radikalisierung der islamischen Ausbildung? Vielleicht will man den Hass der einheimischen Bevölkerung auf Israel und westliche Nationen richten, um Unzufriedenheit gegenüber der eigenen Regierung zu minimieren, was sonst zu Unruhen führen könnte, wie z. B. in Ägypten.
Der „arabische Frühling“ mag das Augenmerk muslimischer Bevölkerungen auf die Umstände zu Hause gelenkt haben, doch der geschürte Hass auf Israel bleibt. Zusätzlich zu dem Schaden durch das Bildungswesen kommt der ständige Ansturm der Propaganda in den Medien hinzu, die das muslimische Denken von Jugend an gegen das jüdische Volk vergiftet. Arabische Zeichentrickfilme und andere Kindersendungen stellen die Juden typischerweise als böse und blutrünstig dar, Selbstmordattentate gegen die Juden sogar als Heldentaten. Eine Sendung für palästinensische Kinder wurde von einer Mickey Mouse-ähnlichen Figur moderiert, die zum Krieg gegen die Israelis aufrief – bis diese Figur in einer späteren Sendung von „terroristischen“ Juden getötet wurde!
Dann gibt es noch den Anschein von Legitimation bei der Verurteilung des jüdischen Staates durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen, die ohnehin seit Jahren antiisraelisch eingestellt ist. Dieses Gremium verkörpert die Nationen der Welt, von denen aber viele islamische und gewalttätige Diktaturen sind, die von ihren eigenen Gräueltaten und ihrer Missherrschaft ablenken wollen. Dabei ist Israel, die einzige stabile Demokratie im Nahen Osten, ein bequemes verbales Angriffsziel.
Die Verdrehung der Flüchtlingsfrage
Ohne Zweifel ist die Palästinenserfrage der Streitpunkt, der dem Staat Israel die meiste Kritik beschert. Es geht dabei um Israels Weigerung, palästinensischen Flüchtlingen ein „Recht auf Rückkehr“ einzuräumen. Diese Weigerung und Israels angebliche Widerspenstigkeit bei der Rückgabe der Westbank werden für das wiederholte Scheitern des Friedensprozesses verantwortlich gemacht.
Aber auch hier spielt die Propaganda eine wesentliche Rolle. Die Tatsache, dass diese Situation deswegen existiert, weil arabische Länder den Staat Israel 1948 bei seiner Gründung und 1967 im Sechstagekrieg zerstören wollten, wird ignoriert.
Die Arabische Liga wurde 1945 gebildet, um arabische Länder vor allem gegen das Aufkommen eines jüdischen Staates zu vereinen. 1948 haben fünf Nationen der nur drei Jahre zuvor gegründeten Arabischen Liga die Waffen gegen den Staat Israel erhoben, nachdem dieser ein UN-Mandat für seine Unabhängigkeit erhalten hatte.
Araber in den Israel zugesprochenen Gebieten, die sich mit den Angreifern verbündet hatten, mussten am Ende fliehen. Sie wurden zu Flüchtlingen in den umliegenden arabischen Staaten. Diese Staaten haben ihnen aber die Niederlassung als Einwanderer verweigert. Stattdessen zogen sie es vor, die Palästinenser in Flüchtlingslagern leben zu lassen, um den politischen Druck auf Israel aufrechtzuerhalten. Die Israelis sollten so dazu gebracht werden, ein Recht auf Rückkehr anzuerkennen.
Die Israelis sehen darin eine Strategie, ihren jüdischen Staat zu zerstören. Israel soll von Millionen Nachkommen dieser ursprünglich arabischen Flüchtlinge überschwemmt werden. Einmal zurückgekehrt, sollten sie Israels demokratische Regierungsform dazu nutzen, Israel in einen weiteren arabischen Staat zu verwandeln.
Nach der arabischen Blockade Israels, die 1967 zum Sechstagekrieg führte, besetzten die Israelis das als Westjordanland bekannte jordanische Gebiet, das syrische Gebiet der Golanhöhen und die ägyptischen Gebiete Gazastreifen und Sinaihalbinsel. Die Verhandlungsstrategie Israels ist „Land gegen Frieden“. Als Beweis räumten die Israelis die Sinaihalbinsel, als ein Friedensvertrag mit Ägypten geschlossen wurde. (Israel hat sich später auch aus dem Gazastreifen zurückgezogen.)
Israelis sehen die fortgesetzte Besetzung der Golanhöhen und der Westbank als Defensivmaßnahme. Mit Syrien gibt es bekanntlich keinen Friedensvertrag, und von den Golanhöhen aus kann Israel mit Artillerie beschossen werden. Ohne das Puffergebiet der Westbank wäre Israel an manchen Stellen nicht einmal 16 Kilometer breit, und mit den Palästinensern gibt es auch keinen Friedensvertrag.
1964 gründete die Arabische Liga die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO). In deren Charta steht, dass „die Befreiung Palästinas aus arabischer Perspektive eine nationale Pflicht ist“. Diese Zielsetzung wurde drei Jahre vor dem Sechstagekrieg festgelegt, in dessen Folge das Westjordanland und die anderen Gebiete besetzt wurden. Daran erkennt man, dass die angestrebte „palästinensische Befreiung“ aus arabischer Sicht eigentlich das gesamte Gebiet des Staates Israel umfasst.
Wie sah es mit der Verhandlungsbereitschaft nach dem Sechstagekrieg von 1967 aus? Die in Khartoum beschlossene Resolution der Arabischen Liga enthielt die berühmten „drei Neins“: keinen Frieden mit Israel, keine Anerkennung Israels und keine Verhandlungen mit Israel.
Unter ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat war die PLO viele Jahre lang im Grunde eine terroristische Vereinigung. Nachdem er und die Gruppierung schließlich in den Augen der westlichen Welt legitimiert worden waren, begannen die Verhandlungen. Dabei offerierte der frühere israelische Ministerpräsident Ehud Barak extreme Zugeständnisse, am Ende sogar 91 Prozent des Westjordanlandes, aber das war Arafat nicht genug.
Es gab die Spekulation, dass die palästinensischen Führer zu dem Zeitpunkt gar keine Selbstverwaltung wollten. Dann hätten sie große Summen der ihnen zur Verfügung gestellten Hilfsgelder für die nationale Infrastruktur verwenden müssen, womit sie die Schuld für die Notlage ihres Volkes nicht mehr länger auf die Israelis hätten schieben können.
Die frühere US-Außenministerin Condoleezza Rice erinnert sich an ein persönliches Gespräch unter vier Augen im Jahr 2008 mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert: „Olmert begann wieder zu sprechen: ,Ich weiß, was er [Abbas] braucht. Er braucht etwas für die Flüchtlinge und für Jerusalem. Ich werde ihm genug Land geben, vielleicht so etwa 94 Prozent mit Gebietsaustausch. Ich habe eine Idee, was Jerusalem anbelangt. Es wird zwei Hauptstädte geben, eine für uns in Westjerusalem und eine für die Palästinenser in Ostjerusalem‘ “ (No Higher Honor: A Memoir of My Years in Washington, 2011, Seite 651).
Zusätzlich dazu war Olmert bereit, einer internationalen Vereinigung die Verantwortung für die heiligen Stätten zu übertragen und es 5000 arabischen Siedlern zu gestatten, sich in Israel niederzulassen.
Seit Mahmud Abbas die Nachfolge von Arafat als Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde antrat, hat sich nicht viel geändert. In den letzten Jahren hat die palästinensische Autonomiebehörde, mit einer Ausnahme, direkte Gespräche mit Israel gemieden. Stattdessen hat Abbas im September letzten Jahres den Vereinten Nationen einen Antrag auf Eigenstaatlichkeit vorgelegt und damit praktisch die direkten Verhandlungen umgangen, die Israel und die palästinensischen Autonomiebehörde im Oslo-Abkommen von 1993 verbindlich vereinbart hatten.
Die Vorstellung, dass Israel das Hindernis für Fortschritt bei Friedensverhandlungen ist, erweist sich somit als zumindest sehr fraglich.
Islam: Expansion ohne Rückzug
Hinter dem palästinensischen Konflikt und den muslimischen Einstellungen gegenüber Israel liegt die Tatsache, dass in der Tat die bloße Existenz des jüdischen Staates in den Augen vieler Muslime untragbar ist. Die Errichtung des Staates Israel im Jahr 1948 und die nachfolgende Niederlage arabischer Armeen wurden von den Arabern als eine schreckliche Demütigung empfunden – was als Nakba oder „Katastrophe“ bekannt wurde.
Spätere Niederlagen und die Tatsache, dass Israel immer noch existiert, vergrößern die Schande nur noch. Das war aber nicht nur eine nationale Demütigung, sondern auch eine Katastrophe, stellte es doch eine beschämende Beleidigung ihrer Religion dar. Es traf mitten ins Herz des Islam.
Gemäß der islamischen Theologie ist die Welt in zwei große Einflussbereiche unterteilt. Der eine ist Dar al-Salaam, was „Haus des Friedens“ bedeutet. Dieser Begriff ist eine Beschreibung der von Muslimen kontrollierten Länder. (Manchmal wird er auch Dar al-Islam genannt, was „Haus des Islam“ bedeutet.) Der andere ist Dar al-Harb, was „Haus des Krieges“ bedeutet. Dieser Begriff wird als Bezeichnung für alle anderen Länder verwendet.
Allein durch diese Terminologie werden alle nichtmuslimischen Länder als Gebiete bezeichnet, wo der Islam kämpfen bzw. Krieg führen muss, damit diese Gebiete zu Dar al-Islam umgewandelt werden – zu Ländern, die vom Islam beherrscht werden. Das letztendliche Ziel dieser Sicht ist, dass die ganze Welt unter die Herrschaft des Islam gebracht wird.
Gemäß dem Glauben von Millionen der 1,5 Milliarden Muslime in dieser Welt ist es ein Gräuel, wenn ein Land, das einmal Dar al-Islam war – ein Gebiet, das von Muslimen kontrolliert wurde –, zu Dar al-Harb wird. Dann müssen Muslime zusehen, wie es wieder unter die Herrschaft von Nichtmuslimen (Ungläubigen) fällt. Das richtet sich direkt gegen den Koran und andere Lehren Mohammeds, die offen aussagen, dass letztendlich die gesamte Welt unter die Kontrolle des Islam kommen muss.
Weil diese Vorstellungen dem westlichen Denken so fremd sind, sind den meisten Menschen im Westen diese Unterscheidungen nicht bewusst. Dies erklärt aber, warum Muslime in mehr als zwanzig Nationen rund um die Welt Kriege an den Grenzen der islamischen Welt führen, um mehr Länder in Dar al-Islam zu verwandeln.
Das Staatsgebiet Israels soll den Muslimen gehören
Es erklärt auch, warum die meisten Muslime im Allgemeinen und die Araber im Besonderen grundsätzlich gegen die Existenz Israels sind. Sie wollen keine Zwei-Staaten-Lösung, es sei denn, es handle sich dabei nur um eine vorübergehende Maßnahme. Sie wollen einen einzigen palästinensischen Staat „von Meer zu Meer“, wie sie sagen – vom Toten Meer bis zum Mittelmeer, aber ohne Israel.
Für sie ist Israel ein Land der „Ungläubigen“, das sich auf einem Gebiet befindet, das früher einmal Dar al-Islam war, das Land des Islams. Israels Existenz ist daher ein Gräuel. Wir können diese Ideologie deutlich in der Charta der islamischen Widerstandsbewegung Hamas erkennen, die zurzeit im Gazastreifen vorherrschend ist:
„Die Islamische Widerstandsbewegung glaubt, dass das Land Palästina [welches aus der Sicht der Hamas nicht nur den Gazastreifen und das Westjordanland, sondern den gesamten Staat Israel umfasst] ein islamischer Waqf [eine unverzichtbare Schenkung] ist, zukünftigen Generationen von Muslimen bis zum Tag des Gerichts geweiht. Er oder Teile davon sollten nicht verschleudert werden; er oder Teile davon sollten nicht aufgegeben werden.
Weder ein einzelnes arabisches Land noch alle arabischen Länder, weder ein König noch ein Präsident, weder eine Organisation noch alle von ihnen – seien sie palästinensisch oder arabisch – haben das Recht dazu. Palästina ist ein islamischer Waqf, geheiligt für Generationen von Muslimen bis zum Tag des Gerichts. Da dem so ist, wer will von sich behaupten, das Recht zu haben, Generationen von Muslimen bis zum Tag des Gerichts zu repräsentieren?
Das ist das Gesetz, das über das Land Palästina in der islamischen Scharia [Gesetz] herrscht. Das Gleiche gilt für jedes Land, das die Muslime mit Gewalt erobert haben, weil in den Zeiten der [islamischen] Eroberungen die Muslime diese Länder den Generationen von Muslimen bis zum Tag des Gerichts geweiht haben . . . Dieser Waqf bleibt bestehen, so lange Erde und Himmel bestehen. Jegliches Vorgehen im Gegensatz zur islamischen Scharia, sofern es Palästina betrifft, ist null und nichtig“ („Hamas Covenant“, 18. August 1988, Artikel 11).
Angesichts dieser dem Islam zugrunde liegenden Ideologie ist es kein Wunder, dass die arabischen Nationen die Arabische Liga bildeten, um der Gründung des israelischen Staates entgegenzuwirken. Daran erkennt man auch, warum die „Befreiung Palästinas“ als eine arabische nationale Pflicht empfunden wird. Schließlich geht es hier um nichts weniger als die Gültigkeit des Islams!
Aber es geht hier noch um mehr. Israel ist eine regionale Macht, und das wiegt schlimmer als das Ärgernis, dass Israel ein Land der Ungläubigen ist. Israel wird im muslimischen Nahen Osten als ein Handlanger der USA gesehen. Der jüdische Staat und Großbritannien sind als „kleine Satane“ bezeichnet worden, während Amerika der „große Satan“ sein soll. Deshalb sehen viele Muslime es so, dass der große Satan hier inmitten von Dar al-Islam Fuß gefasst hat.
Laut einer von der „Arab American Institute Foundation“ durchgeführten Umfrage in Ägypten, Jordanien, dem Libanon, Marokko, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten „rangierten, wenn gefragt wurde, was ,das größte Hindernis für Frieden und Stabilität im Nahen Osten‘ sei, erneut die ,Besetzung der palästinensischen Gebiete‘ und ,US-amerikanische Einmischung in der arabischen Welt‘ als die wichtigsten Anliegen“ („Arab Attitudes, 2011“, Seite 5).
Weil die USA und Großbritannien in der Tat überwiegend christlich sind, wird ihre Einmischung im Nahen Osten und ihre angebliche Nutzung Israels als Stellvertreter von vielen Muslimen als eine Fortsetzung der mittelalterlichen Kreuzzüge gesehen. Auch wenn die „christlichen“ Mächte des Westens, die Israel unterstützen, im Denken mancher Muslime ein legitimes Angriffsziel sind, wird Israel wegen seiner geografischen Nähe und seiner Besetzung früherer muslimischer Gebiete als die unmittelbare Bedrohung gesehen, die zuerst eliminiert werden muss.
All das ist ein wesentlicher Grund, warum Israel in den kaum mehr als 60 Jahren seiner Existenz fünf Kriege um sein Überleben ausfechten musste und immer wieder unter terroristischen Bombenanschlägen und Raketenangriffen leidet. Und es ist ein wichtiger Grund, weshalb Israels fortgesetzte Existenz für fundamentalistische Muslime in aller Welt eine kontinuierliche Schande darstellt. Deshalb rufen sie ständig dazu auf, Israel von der Landkarte zu tilgen.
Der irrationale Hass hat aber einen noch tieferen Hintergrund.
Eine alte Familienfehde
Der Ursprung der Auseinandersetzung, die wir heute im Nahen Osten erleben, kann fast 4000 Jahre zurückverfolgt werden. Die Bibel berichtet, dass Gott einem Mann namens Abram, der später in Abraham umbenannt wurde, erschienen ist und ihm einen Sohn verhieß, dessen Nachkommen zu einer großen Nation werden würden. Als seine Frau Sarai danach kein Kind empfangen konnte, schlug sie Abraham vor, ihre ägyptische Dienerin Hagar als Ersatzmutter zu verwenden. Und Hagar gebar einen Sohn, der Ismael genannt wurde.
Gott gab Hagar diese prophetische Verheißung: „Ich werde dir mehr Nachkommen geben, als du zählen kannst. Du wirst einen Sohn bekommen. Nenne ihn Ismael [,Gott hört‘], denn der Herr hat deine Hilferufe gehört. Dein Sohn wird ungezähmt sein wie ein wilder Esel! Er wird sich gegen alle stellen und alle werden gegen ihn sein. Ja, er wird mit allen seinen Brüdern im Streit leben“ (1. Mose 16,10-12; „Neues Leben“-Übersetzung; alle Hervorhebungen durch uns).
Etwa 12 bis 13 Jahre nachdem Ismael geboren wurde, erschien Gott Abram erneut mit einer weiteren Verheißung: „Denn ich will sie [Sarai] segnen, und auch von ihr will ich dir einen Sohn geben; ich will sie segnen, und Völker sollen aus ihr werden und Könige über viele Völker“ (1. Mose 17,16).
Gott änderte ihren Namen in Sara. Sie war ihr Leben lang unfruchtbar gewesen und war jetzt jenseits des gebärfähigen Alters. Durch Gottes übernatürliches Eingreifen gebar sie einen Sohn, Isaak. Seine Nachkommen bildeten die zwölf Stämme der Nation Israel, die den Stamm Juda – überwiegend die heutigen Juden – mit einschloss.
Ismael, sagte Gott, würde zwölf Fürsten zeugen und zu einem „großen Volk“ werden (Vers 20), obwohl Gottes größere Verheißungen und Bund den Kindern Isaaks galten. Die Araber erkennen Ismael als ihren Stammvater an.
Ismael und seine Mutter wurden schließlich von der Familie fortgeschickt. Und es entstand eine weitere Spaltung in der Familie, als Isaaks Sohn Jakob (der später in Israel umbenannt wurde) Pläne gegen seinen Bruder Esau oder Edom schmiedete. Die Spaltungen in der Familie – zwischen Israeliten und Ismaeliten und zwischen Israeliten und Edomitern – sollten, wie Gott vorhergesagt hat, mit zunehmender Feindseligkeit bis zum Ende anhalten.
Für weitere Einzelheiten über das, was geschehen ist und wie diese Familienspaltung über die Zeitalter hinweg fortbestanden hat, können Sie unsere kostenlose Broschüre Krisenherd Nahost: Was sagt die Bibel über seine Zukunft? bestellen oder im Internet als PDF-Datei herunterladen.
Außer der Familiendynamik und den Prophezeiungen Gottes gibt es eine weitere Ursache für den Hass auf Israel unter den muslimischen Nationen, die zweifellos die gleiche ist, die auch anderswo den unversöhnlichen Hass unter Menschen hervorruft. Da das Ausmaß des Hasses und der Feindseligkeit völlig irrational ist, können wir hier auch eine geistliche Ursache erkennen.
Die Welt wird von einem Geistwesen, Satan dem Teufel, und seinen dämonischen Kohorten, die Gott hassen, beherrscht und verführt. Und diese haben die Menschen im gesamten Verlauf der Geschichte zum Hass aufgestachelt. Zudem ist die israelische Hoheit über die ganze Stadt Jerusalem eine wichtige Voraussetzung für die Erfüllung bestimmter endzeitlicher Prophezeiungen der Bibel für die Zeit unmittelbar vor der verheißenen Wiederkehr Jesu Christi.
Feindschaft nimmt in der Endzeit zu
Wohin das alles führt, ist, dass diese zugrundeliegenden Kräfte weiterhin eine muslimische Feindseligkeit gegen den Staat Israel bewirken werden, die an Intensität zunehmen wird, während wir uns dem Ende dieses Zeitalters nähern.
Psalm 83 enthält eine faszinierende Prophezeiung, die offenbart, dass sich diese wachsende Feindseligkeit durch einen Bund aus muslimischen Völkern ausdrücken wird, die entschlossen sind, Israel zu vernichten:
„Sie machen listige Anschläge wider dein Volk und halten Rat wider die, die bei dir sich bergen. Wohlan!, sprechen sie, Lasst uns sie ausrotten, dass sie kein Volk mehr seien und des Namens Israel nicht mehr gedacht werde! Denn sie sind miteinander eins geworden und haben einen Bund wider dich gemacht“ (Verse 4-6).
Diese Prophezeiung fährt damit fort, dass spezifische Gebiete und Völker benannt werden, die daran beteiligt sein werden. Unsere Forschungen haben ergeben, dass einige oder alle der folgenden aller Voraussicht nach an dieser antiisraelischen Allianz beteiligt sein werden – das palästinensische Westjordanland und der Gazastreifen, die Türkei, der Libanon, Jordanien, Irak und arabische Länder überall im Nahen Osten und Nordafrika.
Aus dieser Gruppe von Nationen wird wahrscheinlich der endzeitliche Führer hervorgehen, den der Prophet Daniel den „König des Südens“ nennt. Er wird der muslimischen Welt entstammen und eine Kaskade von Ereignissen in Gang setzen, die letztendlich zu einem unvorstellbaren Blutbad im letzten Weltkrieg und zu Jesu Christi Wiederkehr führen werden (Daniel 11,40).
Diese Auseinandersetzung beginnt mit einer aggressiven Aktion des Königs des Südens gegen den „König des Nordens“, wie Daniel ihn nennt. Das ist eine endzeitliche europäische Supermacht, die dann Teile des Nahen Ostens, einschließlich Israel, besetzen wird.
Die gesamte Welt wird am Ende in diesen sich entwickelnden Mahlstrom hineingezogen werden. Jesus Christus nannte diesen letzten Weltkrieg die Zeit der „großen Bedrängnis“ und sagte, dass er würde eingreifen müssen, um die Menschheit vor der völligen Vernichtung zu bewahren (Matthäus 24,21-22).
Die gute Nachricht ist, dass es am Ende Frieden zwischen diesen verfeindeten Völkern geben wird! Jesus, der Friedensfürst, wird alle Völker den Weg des Friedens lehren. Im Reich Gottes auf dieser Erde wird es keinen Hass und keine Gewalt mehr geben!
Die klare Symbolik des Hamas-Wappens
Hamas ist die islamische Terrororganisation, die zurzeit im Gazastreifen vorherrschend ist. Die Symbolik des Hamas-Wappens veranschaulicht die unversöhnliche Haltung der Gruppe gegenüber Israel. Oben findet man Israel, Gaza und die Westbank als ein Land in grün dargestellt, der symbolischen Farbe der Hamas. Der Felsendom in Jerusalem findet sich in der Mitte des Wappens. Die daneben stehenden Texte lauten „Es gibt keinen Gott außer Allah“ und „Muhammed ist der Bote Allahs“. Unten findet man die Wörter „Palästina“ und „Islamische Widerstandsbewegung – Hamas“. Die abgebildeten Schwerter sind ein typisches islamisches Motiv, das die Macht des Islam und die Verbreitung dieser Religion – nötigenfalls durch Gewalt – versinnbildlicht.