Gibt es einen positiven Grund dafür, dass Gott
eine Pflanze geschaffen hat, die den Tod verursacht?
Von Dan Dowd
Er hatte diese Operation schon einmal durchgemacht und die Ärzte haben ihm damals das Gleiche wie jetzt gesagt: „Sie müssen mit dem Rauchen aufhören.“
Er hat das in der Vergangenheit oft versucht – auch nach einer dieser Operationen. Nach einer Woche war aber das Verlangen zu groß: Er fing mit dem Rauchen wieder an. Im Laufe von mehreren Operationen war ihm bereits eine Lunge entfernt worden. Jetzt stand ihm wieder eine Operation bevor, bei der Teile der noch verbliebenen Lunge entfernt werden sollten. Lebenslanges Zigarettenrauchen hatte verheerende Auswirkungen auf seine Lunge und seinen Körper.
Dieser Mann war mein Großonkel, der schließlich an den durch Rauchen verursachten Komplikationen gestorben ist. Seine Geschichte ist allzu vertraut, da so viele andere die gleichen Konsequenzen einer Rauchgewohnheit erlebt haben.
Bei solch klaren Beweisen für die medizinischen Gefahren des Rauchens fragen wir uns vielleicht manchmal: Warum hat Gott eine solche Pflanze geschaffen?
Seit wann gibt es den Tabakkonsum?
Der regelmäßige Gebrauch von Tabak hatte seinen Ursprung bei unterschiedlichen Ureinwohnern des amerikanischen Kontinents. Als europäische Forschungsreisende die Neue Welt entdeckten, brachten sie diesen Tabakgebrauch in ihre Heimatländer zurück.
Als sich die britischen Kolonien in Amerika ausdehnten, wurde Tabak zu einer Haupthandelsware im Austausch für Güter aus Europa. Der arbeitsintensive Anbau sowie der hohe wirtschaftliche Wert von Tabak trugen zum Ausbau der Sklaverei in Amerika mit bei.
Die Folgen des Rauchens
Ursprünglich wurde Tabak für eine Wunderdroge gehalten, die viele medizinische Probleme heilte oder zumindest linderte. Aber seit der US-Gesundheitsminister 1964 eine Studie veröffentlichte, die die negativen Auswirkungen von Tabak aufzeigte, ist es gut dokumentiert, dass der Tabakkonsum mit ernsthaften Gesundheitsproblemen einhergeht. Aber trotz eines weitverbreiteten Wissens über die Gefahren und obwohl Tabakwaren sogar mit Warnhinweisen versehen sind, setzt sich der Tabakkonsum unvermindert fort. Bedenken Sie Folgendes:
• Weltweit verursacht der Tabakkonsum mehr als fünf Millionen Todesfälle im Jahr. Der gegenwärtige Trend geht dahin, dass es im Jahr 2030 mehr als acht Millionen Todesfälle jährlich geben wird (UN-Weltgesundheitsorganisation WHO, „Report on the Global Tobacco Epidemic“, 2009).
• Die US-Umweltbehörde EPA berichtet, dass der Rauch, der durch das Verbrennen von Tabak entsteht, mehr als 4000 Chemikalien enthält. Tabakrauch ist mit Abstand die häufigste Ursache für Lungenkrebs. Ca. 75 Prozent aller Lungenkrebstoten waren starke Raucher.
Warum hat Gott angesichts dieser negativen Folgen die Tabakpflanze geschaffen? Als Gott die Schöpfung in 1. Mose 1 beendet hatte, sagte er, dass alles, was er geschaffen hatte, „sehr gut“ war (Vers 31). Heißt das, dass es in Ordnung ist, wenn man die Tabakpflanze in Form von Zigaretten, Zigarren, Pfeifenrauchen, Tabakrauchen oder Schnupftabak nutzt?
Nein, das bedeutet es nicht – genauso wenig wie es in Ordnung ist, Giftpflanzen zu essen, zu viel zu essen, übermäßig zu trinken oder mit anderen Teilen von Gottes Schöpfung in Extreme zu verfallen oder Missbrauch zu treiben. Zusätzlich zu den medizinischen Beweisen dafür, dass das Rauchen, Kauen oder Schnupfen von Tabak nicht gut für uns ist, zeigen biblische Prinzipien, dass ein solcher Gebrauch von Tabak dem entgegensteht, was Gottes Wille für uns ist.
Biblische Prinzipien gegen das Rauchen
Obwohl die Bibel das Rauchen nicht direkt behandelt, gibt sie uns doch Prinzipien im Umgang mit dem Thema. Eine der wichtigsten Schriftstellen, die den Kern dieser Frage anspricht, ist 1. Korinther 6, Verse 19-20: „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe.“ Rauchen schädigt den Körper erheblich – vor allem langfristig.
Ein weiteres biblisches Prinzip betrifft unsere Sorge für das Wohl anderer Menschen: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Matthäus 22,39). Beim Rauchen geht es nicht nur um die eigene Gesundheit, die man leichtfertig aufs Spiel setzt, sondern auch um die Auswirkungen auf andere. Die schädigenden Auswirkungen des Passivrauchens sind hinlänglich nachgewiesen. Hinzu kommen die immensen Kosten der durch Rauchen verursachten Erkrankungen, die die Gesellschaft insgesamt zu tragen hat.
Zudem wird die Zerstörung unserer eigenen Gesundheit und möglicherweise ein früher Tod Leiden und Härten für unsere Angehörigen mit sich bringen. Ein Christ sollte sich also aus liebevoller Fürsorge für andere gegen das Rauchen entscheiden. Diese Prinzipien zeigen uns, dass Rauchen in der Tat Sünde ist.
Für manche ist der Wunsch zum Aufhören ein schwieriges Ringen mit einer körperlichen Sucht. Das ist ein weiterer Grund, warum Rauchen Sünde ist. Es endet mit einer Sucht – der Raucher wird zum Sklaven einer ungesunden Gewohnheit. Sehen Sie hier, was der Apostel Paulus in 1. Korinther 6, Vers 12 darüber zu sagen hat: „Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich nichts gefangen nehmen.“
Wofür kann man die Tabakpflanze verwenden?
Kann also aus der Tabakpflanze irgendetwas Gutes erwachsen? Warum hat Gott sie geschaffen? Der Grund für einen so großen Teil der zerstörerischen Wirkung stammt von dem primären Alkaloid in den Tabakblättern, dem Nikotin. In einem reinen Zustand ist Nikotin eine ölige Flüssigkeit und ein hochwirksames Gift, das als ein organisches Insektizid eingesetzt wird. Selbst in kleinen Dosen kann es für Menschen tödlich sein, wobei nur wenige Tropfen ausreichen, um einen durchschnittlichen Erwachsenen zu töten.
Davon ausgehend, dass Gott die Tabakpflanze eindeutig nicht dazu geschaffen hat, geraucht zu werden, wollen wir uns Verwendungsmöglichkeiten ansehen, die alte und neue Forschungsergebnisse offenbaren:
• Das „Central Tobacco Research“ Institut in Guntur in Indien hat ein Patent für Solanesol angemeldet, eine aus dem Tabak für die Herstellung von Krebs- und Herzmedikamenten extrahierte Medizin.
• In einer im März 2010 erschienenen Ausgabe des FASEB Journals berichten Wissenschaftler über die Entwicklung einer genetisch veränderten Tabakart. Damit kann die schädigende Auswirkung von giftigem Teichschlamm, der Wasser verunreinigt und es als Trink- bzw. Badewasser und für die Fischzucht unbrauchbar macht, gemildert werden.
• Jean Nicot, ein französischer Diplomat im frühen 16. Jahrhundert, isolierte ein chemisches Gemisch, das heute ihm zu Ehren Nikotin genannt wird. Nicot entdeckte, dass ein Tabakblatt den Heilungsprozess bei Schnittverletzungen beschleunigt, wenn es als Wundverband eingesetzt wird.
• Seit Jahrhunderten haben Landwirte Tabak dazu verwendet, Blähungen und Durchfall bei ihrem Viehbestand zu behandeln.
• Die Tabakpflanze kann andere Pflanzen vor Insekten schützen. Seit 1746 wird eine Lösung von Nikotin in Wasser als Insektizid verwendet.
Wir empfehlen den Einsatz von Tabak zu solchen Zwecken nicht, doch es ist interessant, dass solche Einsatzmöglichkeiten entdeckt wurden. Kann es sein, dass Gott von der Menschheit den richtigen Einsatz dieser Pflanze erwartet? Wie in Sprüche 25, Vers 2 geschrieben steht. „Es ist Gottes Ehre, eine Sache zu verbergen; aber der Könige Ehre ist es, eine Sache zu erforschen.“
Unser Artikel Rauchen oder Gesundheit: Entscheiden Sie selbst! enthält zusätzliche Informationen über die Risiken des Rauchens.