Ein jüdischer Lehrer aus Nazareth nahm für sich in Anspruch, der Sohn Gottes bzw. der verheißene Messias zu sein. Sind seine Behauptungen zutreffend? Gibt es Beweise, die seine mutigen Worte belegen?
Von Bill Bradford
Viele Menschen haben Fragen zur Existenz Gottes. Gibt es wirklich einen Gott? Ist die Bibel wirklich sein Wort? War Jesus Christus das, was er behauptete zu sein – der wahrhaftige Sohn Gottes?
Gibt es historische Belege, die wir als Bestätigung heranziehen können? Gibt es ein bestimmtes Ereignis, das auf überzeugende Weise beweist, dass Gott existiert und Jesus von Nazareth wirklich sein Sohn war?
Ja, es gibt ein solches Ereignis. Viele glauben nicht, dass es jemals stattgefunden hat. Die meisten Menschen haben Kenntnis von diesem Ereignis, haben sich aber nie Gedanken über seine Bedeutung gemacht: Wenn es wirklich geschehen ist, verändert das alles.
Was ist dieses Ereignis? Es ist die Auferstehung Jesu von den Toten. Jesus sagte, dass es ein sicheres „Zeichen“ dafür sein würde, dass er wirklich derjenige ist, der er zu sein behauptete (Matthäus 12,38-40; 16,1-4; Lukas 11,29-30; Johannes 2,18-21).
Ist das aber wirklich geschehen? Falls nicht, haben Sie keinen Grund zu glauben, dass die Lebensprinzipien, die Christus gelehrt hat, sich in irgendeiner Weise von anderen Religionen unterscheiden. Wenn die Auferstehung nicht stattgefunden hat, dann war Jesus von Nazareth in keiner Weise etwas Besonderes. Er war dann lediglich ein weiterer gläubiger Mann wie Mohammed oder der Buddha Siddharta Gautama, die beide je eine der führenden Weltreligionen gegründet haben.
Wenn das Ereignis wirklich stattgefunden hat, dann gibt es einen großen Unterschied zwischen Jesus und allen anderen religiösen Lehrern. Können wir wissen, ob die Auferstehung Jesu wirklich geschehen ist? Was bedeutet es, wenn sie wirklich stattgefunden hat?
Ein großer Teil der Bibel berichtet von dem Leben und Wirken dieses jüdischen Lehrers. Die vier biblischen Erzählungen, die Evangelien, finden mit seinem Tod und seiner Auferstehung ihren Höhepunkt. Es war die Tatsache, dass Jesus von den Toten zurückgebracht wurde, was ihn von jedem anderen religiösen Lehrer oder Philosophen, der jemals gelebt hat, unterscheidet. Wenn Jesus nicht von den Toten auferweckt wurde, dann haben weder er noch seine Nachfolger einen besonderen Anspruch.
Können wir Belege für Christi Auferstehung finden? Können wir sie beweisen? Manche Menschen führen persönliche spirituelle Erfahrungen und eine Umkehr in ihrem Leben als einen Beweis an. Das mag für die Gläubigen ein Beweis sein. Würde aber ein Skeptiker dies als Beleg akzeptieren?
Es gibt in der Tat viel Skepsis, was die Auferstehung Jesu anbelangt. Es wurden mehrere Theorien angeführt, die Jesu Behauptung, dass er wiederauferweckt wurde, erklären sollen. Die meisten drehen sich um Beteuerungen wie:
Jesus ist nicht wirklich gestorben, sondern am Kreuz in Ohnmacht gefallen und später im Grab wieder aufgewacht.
Er starb wirklich, aber sein Leib wurde entweder von seinen Feinden oder seinen Freunden heimlich aus dem Grab entfernt.
Die behaupteten Begegnungen mit Jesus nach seinem Tod und seiner Auferstehung sollen entweder Lügenmärchen oder Halluzinationen seiner Jünger sein, die an einen Messias glaubten, der nicht sterben würde. Demnach hat der Verstand des Menschen die Fähigkeit, Visionen zu erzeugen, die das untermauern, woran man glauben will.
Letztendlich sind nur zwei Erklärungen für Christi Tod, das Verschwinden seines Leibes und sein Wiederauftauchen möglich. Entweder handelte es sich dabei um übernatürliche Taten Gottes oder alles lässt sich durch rein irdische oder natürliche Ursachen erklären.
Wie steht es mit den Theorien, die angeführt wurden, um Berichte über seine Auferstehung zu verwerfen? Wie wir sehen werden, gibt es ernsthafte Probleme damit, wenn wir uns die Fakten ansehen. An diesem Punkt kommt die Frage auf: Wie können wir wissen, ob die Fakten wirklich Fakten sind?
Manche behaupten sogar, dass es sich bei den Geschichten über Jesu Tod, Grablegung und Auferstehung, wie bei den Legenden über Krischna, Osiris, Attis, Adonis, Dionysos, Mithras und andere angebliche Gottheiten, lediglich um Mythen handelt. Unterscheidet sich die Geschichte des Begründers des Christentums nicht von denen, die lediglich das Produkt von Trauer, Einbildungskraft und Hoffnung sind?
Ein Angriff auf den historischen Bericht
Historische Fakten stehen oder fallen mit den Augenzeugenberichten der Ereignisse. Solche Berichte können oft durch ähnliche Beschreibungen durch andere Augenzeugen bestätigt werden. Historiker können Ereignisse mit Zuversicht rekonstruieren, wenn die Versionen sich nicht gegenseitig widersprechen, ähnliche Details aufweisen, glaubhaft sind und zu der Zeit, zu der sie niedergeschrieben wurden, akzeptiert worden sind.
Die Berichte über das Leben, den Tod und die Grablegung Jesu gehören zu den authentischsten der antiken historischen Berichte. Der Historiker Will Durant zitiert in seinem Band Caesar and Christ, Teil seines umfangreichen Werkes The Story of Civilization, den jüdischen Gelehrten J. Klausner mit den Worten: „Wenn wir solche antiken Quellen für die Geschichte von Alexander oder Cäsar hätten, würden wir diese in keinerlei Weise anzweifeln.“
Die Evangeliumsberichte wurden dagegen schwersten Prüfungen unterworfen. „Eine der weitreichendsten Aktivitäten des modernen Verstandes war die ,höhere Bibelkritik‘ – der zunehmende Angriff auf die Echtheit und Wahrhaftigkeit der Bibel“, schreibt Durant (Caesar and Christ, 1972, Seite 553).
Er kommentiert den gezielten Versuch, das in Misskredit zu bringen, was viele Gelehrte als zuverlässige historische Berichte anzusehen begannen. „In ihrem Enthusiasmus über ihre Entdeckungen hat die ,höhere Bibelkritik‘ Echtheitsprüfungen auf das Neue Testament angewandt, die so anspruchsvoll waren, dass durch sie hunderte antiker wertvoller Schriften – wie zum Beispiel Hammurabi, David, Sokrates – zur Legende verblasst wären“ (Durant, Seite 557).
Mit anderen Worten: Dieser angesehene Historiker erkennt einen absichtlichen Versuch, die Bibel in Misskredit zu bringen, wie wir ihn so nicht auf andere historische Gestalten angewandt sehen. Das gilt besonders für das Leben, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Wir sollten uns fragen, was der Grund dafür ist.
Aussagekräftige Belege
Welche Belege sind uns in diesen Berichten überliefert und was teilen sie uns mit? Die Behauptung, dass ein Mann gestorben und dann von den Toten auferstanden ist, verdient sicherlich gesunde Zweifel. Außergewöhnliche Behauptungen erfordern außergewöhnliche Beweise. Können wir solche Beweise finden?
Die vier Evangelien wurden von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes verfasst. Zwei der vier – Matthäus und Johannes – waren unter den zwölf ursprünglichen Jüngern und persönlich an vielen Ereignissen, über die sie berichtet haben, beteiligt. Die meisten Bibelgelehrten glauben, dass das Markusevangelium vor allem der Bericht mit den persönlichen Erinnerungen des Jüngers Petrus ist, der von seinem engen Freund und Begleiter Markus niedergeschrieben wurde (1. Petrus 5,13). Lukas war ein äußerst sorgfältiger Historiker, der bei der Vorbereitung seiner Biografie von Jesus viele Augenzeugen interviewte (Lukas 1,1-4).
Die Berichte stehen in der Tat im Einklang miteinander und weisen auf die Auferstehung Jesu als einer historischen Realität hin, die genauso stattfand, wie es in den Evangelien aufgezeichnet ist.
Der Apologet William Lane Craig fasst in seiner Broschüre God, Are You There? („Gott, gibt es dich?“) die drei Aspekte der Grablegungs- und Auferstehungsgeschichte, die von vielen Historikern des Neuen Testaments anerkannt werden und der Wahrheit dieser Berichte die größte Glaubwürdigkeit verleihen, sehr gut zusammen.
• Jesus wurde von Josef von Arimathäa beerdigt. Da Josef Mitglied desselben jüdischen hohen Gerichts war, das Jesus zum Tode verurteilt hatte, ist es unwahrscheinlich, dass Christen seine Geschichte erfunden haben. Im Markusevangelium lesen wir über ihn: „Josef von Arimathäa, ein angesehener Ratsherr, der auch auf das Reich Gottes wartete . . ., wagte es und ging hinein zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu“ (Markus 15,43). Nachdem Josef die Erlaubnis bekommen hatte, „kaufte [er] ein Leinentuch und nahm ihn [Jesus] ab und wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in ein Grab, das war in einen Felsen gehauen, und wälzte einen Stein vor des Grabes Tür“ (Vers 46).
Wer eine Geschichte dieser Art erfinden wollte, hätte kaum einen fiktiven Namen benutzt und behauptet, die Person sei Mitglied des Sanhedrin gewesen, des Hohen Rates der Juden. Die Mitglieder des Sanhedrin waren gut bekannt. Da Josef eine bekannte öffentliche Persönlichkeit war, ist der Standort seines Grabes sicher vielen Menschen bekannt gewesen. Wäre Jesus nicht in diesem Grab beigesetzt worden, hätte man die Täuschung schnell entlarven können.
• Frauen entdeckten als Erste das leere Grab. Markus berichtet uns, dass drei Frauen – Maria von Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus, und Salome – vor Sonnenaufgang zum Grab kamen, um Jesu Leichnam mit Spezereien zu salben. Sie waren überrascht, den schweren Stein an der Seite des Eingangs zum Grab zu sehen. Dann „gingen [sie] hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen“. Er sagte ihnen: „Er ist auferstanden!“, und er wies sie an, die anderen Jünger Jesu zu informieren (vgl. Markus 16,1-8).
In der Gesellschaft jener Zeit war das Zeugnis von Frauen so wenig wert, dass sie bei Gerichtsverhandlungen nicht als Zeugen aussagen durften. Es ist daher sehr bemerkenswert, dass die Heilige Schrift Frauen als diejenigen identifiziert, die als Erste die Auferstehung Jesu bezeugt haben.
Wäre die Geschichte von der Auferstehung Jesu zu einem späteren Zeitpunkt erfunden worden – wie viele Kritiker annehmen –, hätten die Autoren deshalb männliche Jünger wie Petrus oder Johannes als die Entdecker des leeren Grabes genannt. Dass Frauen die ersten Zeugen dieses Tatbestands waren, lässt sich am besten durch die einfache Wahrheit erklären, dass Frauen in der Tat diejenigen waren, die das leere Grab vorfanden.
Mit anderen Worten: Die Autoren des Evangeliums schrieben treu nieder, was für die damalige Gesellschaft ein seltsames und möglicherweise peinliches Detail war. Sie hielten sogar fest, dass die Jünger Jesu den Bericht der Frauen zunächst nicht glauben wollten: „Und sie [die Frauen] gingen wieder weg vom Grab und verkündigten das alles den elf Jüngern und den andern allen . . . Und es erschienen ihnen diese Worte, als wär’s Geschwätz, und sie glaubten ihnen nicht“ (Lukas 24,9-11).
• Jesu Feinde, die für seinen Tod verantwortlich waren, bestätigten das leere Grab. Wie reagierten Jesu Feinde auf die erstaunliche Feststellung der Jünger, dass Jesus nach seiner Hinrichtung wieder am Leben war? Ihre Reaktion offenbart einiges. Bezichtigten sie die Jünger Jesu der Lüge oder konterten sie mit der Behauptung, Jesu Leichnam sei immer noch im Grab? Nein. Stattdessen bestachen sie die römischen Soldaten, die das Grab bewachen sollten, und wiesen sie bewusst an, eine Lüge zu verbreiten.
Die Soldaten sollten erzählen, dass Jesu Jünger seine Leiche gestohlen hätten, während sie schliefen. Im Gegenzug wollten die Hohepriester die Soldaten beim römischen Statthalter verteidigen, sollten sie wegen der Geschichte Schwierigkeiten bekommen.
Den Bericht über diese Vorgänge lesen wir in Matthäus 28, Verse 11-15. Die erfundene Geschichte der Hohepriester war ihre beste Erklärung für den Tatbestand, dass Jesu Leichnam vermisst wurde und nicht gefunden werden konnte. Damit haben wir eine Bestätigung durch die Feinde Jesu, dass sein Grab leer war! Ihre Erklärung dafür war eine bewusste Lüge. Die einzige andere Erklärung war die Tatsache, dass Jesus auferstanden war und das Grab verlassen hatte.
Augenzeugen des auferstandenen Jesus
Bei mehreren Gelegenheiten und unter diversen Umständen gab es einzelne Menschen und auch Gruppen, die, nachdem sie Jesu Tod bezeugt hatten, ihn dann auch nach seiner Auferstehung von den Toten sahen. Der Apostel Paulus schrieb an die Gemeinde zu Korinth: „[Jesus] hat sich Petrus gezeigt, danach dem ganzen Kreis der Zwölf. Später sahen ihn über fünfhundert Brüder auf einmal; einige sind inzwischen gestorben, aber die meisten leben noch. Dann erschien er Jakobus und schließlich allen Aposteln. Ganz zuletzt ist er auch mir [Paulus] erschienen“ (1. Korinther 15,5-8).
Woher wusste Paulus das? Er kannte die Menschen, die diese Erlebnisse gehabt hatten, und hatte mit ihnen gesprochen, wobei die meisten Augenzeugen noch am Leben waren. Paulus berichtete von diesen Dingen, weil er wusste, dass seine Feststellung überprüft werden konnte.
Solche Augenzeugenberichte können nicht als reine Fantasien abgetan werden. Sie bezogen sich auf wirkliche Ereignisse, die viele Menschen, die zur Zeit der Abfassung des ersten Korintherbriefs am Leben waren, bezeugt hatten. Paulus nennt sogar die bekanntesten Zeugen namentlich, um so seinen damaligen Lesern die Gelegenheit zu geben, sich die Wahrheit über die leibliche Auferstehung Jesu selbst bestätigen zu lassen!
Die erstaunliche Verwandlung der Jünger
Einer der Hauptbeweise für die Auferstehung Jesu ist die dramatische Verwandlung seiner Jünger. In ihrer Beschreibung der Jünger bei der Verhaftung und dem Verhör Jesu sind die Evangelien wahrhaft nicht schmeichelhaft. (Das ist ein Beweis an sich, dass sie diese Geschichte nicht erfunden haben.)
Als Jesus verhaftet wurde, haben ihn alle Jünger fluchtartig verlassen (Matthäus 26,56). Petrus, der behauptet hatte, er würde Jesus immer beistehen, hat ihn sogar mit Kraftausdrücken verleugnet (Verse 69-75).
Jesus hatte diese Reaktion von Petrus vorhergesagt, wobei auch die anderen Apostel meinten, sie würden Jesus nie verlassen (Verse 31-35). Nur wenige Wochen später hatten sich die Apostel in dramatischer Weise geändert. Sie redeten vor großen Mengen und predigten den auferstandenen Jesus freimütig. Statt zu fliehen und sich versteckt zu halten, konfrontierten sie sogar die zivilrechtlichen und religiösen Autoritäten mit der Tatsache, dass Jesus ermordet worden war und vom Tode wieder zum Leben erweckt wurde.
Sie ignorierten die angedrohte Inhaftierung für den Fall, dass sie ihr Predigen über Jesus fortsetzten (Apostelgeschichte 4,1-23). Sie bewiesen großen Mut, indem sie, weil sie den lebenden Messias Jesus predigten, sich schlagen ließen und Morddrohungen ertrugen (Apostelgeschichte 5,17-42).
Nachdem sie nur wenige Wochen vorher die Bekanntschaft mit Jesus vehement geleugnet hatten, hielt sie jetzt nichts davon ab, das öffentlich zu verkünden, was sie als Wahrheit wussten. Für ihren neuen unerschütterlichen Glauben, sogar bei angedrohter Verhaftung und Hinrichtung, gibt es nur eine glaubwürdige Erklärung: Nachdem sie den Tod Jesu bezeugt hatten, sahen sie ihn lebend wieder. Sie redeten mit ihm, aßen mit ihm, fassten ihn an, verbrachten Zeit mit ihm und erhielten ausführliche Anweisungen von ihm.
Diese Männer opferten die restlichen Jahre ihres Lebens und in einigen Fällen auch ihr Leben (durch Hinrichtung) für denjenigen, der den Tod überwunden hatte. Sollen wir wirklich glauben, dass sie das alles getan hätten, wenn sie in Wirklichkeit nur Verschwörer bei einer großen Täuschung gewesen wären?
Der verwandelte Petrus
Von den Aposteln ist die bemerkenswerte Veränderung im Leben des Apostels Petrus wohl am bekanntesten. Seine Offenheit in einer Predigt zu Pfingsten vor einer großen Volksmenge in der Nähe des Tempels ist erstaunlich. Aufgrund dieser Predigt wurden 3000 Menschen zu Nachfolgern Jesu.
Unter den Zuhörern waren Juden aus Jerusalem, Judäa und vielen Teilen der damaligen römischen Welt. Sie hielten sich in Jerusalem auf, um Pfingsten, auch als Wochenfest bekannt, zu halten. Petrus hielt ihnen vor, dass sie alle wussten, wer Jesus war und was ihm sieben Wochen vorher zum Passahfest angetan worden war (Apostelgeschichte 2,22-24).
Petrus, der seine Bekanntschaft mit Jesus noch vor dem Passah geleugnet hatte, sagte den Zuhörern ohne Angst, dass sie den verheißenen Messias gekreuzigt hatten und dass Gott ihn auferweckt hatte. Die Reaktion der Zuhörer spricht Bände. Die anscheinend unerhörte Beschuldigung von Petrus wurde nicht abgestritten, noch versuchte man, Petrus deshalb zu steinigen.
Viele der Anwesenden kannten die Ereignisse um die Verhaftung, Anklage und Hinrichtung Jesu. Sie wussten, dass viele – vielleicht sogar einige unter den Zuhörern – Jesu Blut verlangt hatten. Sie wussten auch, dass der Leichnam Jesu auf mysteriöse Weise aus dem Grab verschwunden war – ein Rätsel, das bislang niemand aufhellen konnte.
Sie wussten auch von den merkwürdigen Vorkommnissen zur Zeit des Todes Jesu: die ominöse Finsternis, mit der das Land während der Kreuzigung Jesu eingehüllt wurde; die Auferstehung von früher Verstorbenen und deren Präsenz auf den Straßen Jerusalems sowie der massive Riss im Vorhang des Tempels, der auch noch von oben nach unten geschah. Wie sollte man diese Dinge erklären? Welche Bedeutung hatten sie? Petrus legte sie seinen Zuhörern aus, und seine Erklärung verlangte ihnen eine Entscheidung ab, die den Rest ihres Lebens bestimmen sollte.
Wie soll man die Verwandlung verängstigter Männer erklären, die gleich nach dem Tod Jesu bereit waren, ihre Berufung aufzugeben und nach Galiläa zurückzukehren, um in ihren früheren Berufen zu arbeiten? Gewöhnliche Männer eines alltäglichen Hintergrunds hatten ihren Herrn geleugnet und ihn im Stich gelassen. Über Nacht wurden sie in die dynamischen, mutigen Führer einer Kirche verwandelt, die der heidnischen Welt der Antike trotzte. Dafür gibt es nur eine Erklärung: das leere Grab und die mehrfachen leiblichen Erscheinungen Jesu.
Jesu Halbbruder Jakobus wird gläubig
Die Veränderung im Leben von Jakobus, dem Halbbruder Jesu (Jakobus war der leibliche Sohn von Maria und Josef, und Jesus war der Sohn von Maria und Gottvater), ist vielleicht noch bemerkenswerter. Der Historiker J. P. Moreland beschreibt die Ereignisse in seinem Leben, wie diese in der Bibel geschildert werden:
„Warum veränderten sich diese Männer? Warum machten sie Entbehrungen, Verfolgung, Druck und Märtyrertum durch? Man beachte beispielsweise Jakobus, den Bruder Jesu. Der jüdische Historiker des ersten Jahrhunderts, Josephus, erzählt uns, dass Jakobus aufgrund seines Glaubens an seinen Bruder als Märtyrer gestorben ist. Die Evangelien berichten uns hingegen, dass er zur Lebenszeit seines Bruders nicht gläubig war und sich Jesus widersetzte.
Warum veränderte er sich? Was konnte einen Juden veranlassen, an den eigenen Bruder als Sohn Gottes zu glauben und bereit zu sein, für diesen Glauben zu sterben? Gewiss waren es nicht die liebevollen Lehren eines Zimmermanns aus Nazareth. Nur die Erscheinung Jesu gegenüber Jakobus (1. Korinther 15,7) vermag diese Verwandlung zu erklären. Wie bei Jakobus, so war es auch bei den anderen Aposteln. Derjenige, der die Auferstehung ablehnt, bleibt uns eine Erklärung dieser Verwandlung schuldig, welche den historischen Fakten [der Verwandlung] Rechnung trägt“ (Scaling the Secular City, 1987, Seite 178-179).
Die Verwandlung des Paulus
Paulus ist ein weiteres Beispiel einer bemerkenswerten Verwandlung. Er war als frommer jüdischer Lehrer und strenger Pharisäer überzeugt, dass Jesu Auferstehung nicht stattgefunden hatte. Paulus verfolgte Judenchristen wegen ihres Glaubens an diesen Unsinn. Er sah seinen Auftrag im Leben darin, die Bewegung zu bekämpfen, die seiner Meinung nach auf einer Fälschung gründete und eine Bedrohung für die Traditionen darstellte, die er für heilig hielt.
Bei seinem Vorgehen gegen diese neue Sekte hielt Paulus jedes Mittel für gerechtfertigt, einschließlich Verhaftung und Hinrichtung: „Ich habe die neue Lehre verfolgt bis auf den Tod; ich band Männer und Frauen und warf sie ins Gefängnis“ (Apostelgeschichte 22,4). Dann geschah etwas Besonderes! Jesus Christus erschien Paulus und redete mit ihm.
Es gilt zu verstehen, dass sich Paulus nicht von den Fantasien abergläubischer Menschen beeindrucken ließ. Er war ein sachlicher Intellektueller. Nach seiner Bekehrung verteidigte er aber seinen neuen Glauben an Jesus vor feindseligen Rotten sowie Statthaltern, Beamten und Königen. Am Ende seines Lebens war Paulus bereit, für das zu sterben, was er als wahr erkannt hatte: Jesus ist wirklich der Messias. Er lebt und sitzt zur Rechten des Vaters.
Die Macht der Auferstehung
Durch die Konfrontation mit Jesus wurde das Lebensziel von Paulus auf den Kopf gestellt. Was hätte er geantwortet, wenn Sie ihn gefragt hätten, was für ihn das Wichtigste war, nachdem er Jesus gesehen hatte? Seine Antwort finden wir in seinem Brief an die Gemeinde zu Philippi: „Was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden erachtet . . . Um seinetwillen ist mir das alles ein Schaden geworden, und ich erachte es für Dreck, damit ich Christus gewinne . . . Ihn möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung“ (Philipper 3,7-11).
Jesu Auferstehung kann auch für Sie alles ändern. Nur durch die Gewissheit der Auferstehung Jesu können Sie die Sicherheit gewinnen, dass Sie nach dem Tod eine Zukunft haben: „Ist Christus nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; so sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren. Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen“ (1. Korinther 15,17-19).
Auch Sie können durch den Glauben an Jesu Sühneopfer und seine Auferstehung verändert werden. Die gleiche Macht, die Jesus von den Toten auferweckt hat, wird auch Ihnen Leben geben (Römer 8,11), wenn diese Macht in Ihnen wohnt. Es ist die Macht, die Ihr Leben verändern kann. Der Tod und die Auferstehung Christi garantieren es.
Wer war Jesus?
Jesus fragte seine Jünger: „Wer sagt denn ihr, dass ich sei?“ (Matthäus 16,15). Er fragte die Pharisäer: „Was denkt ihr von dem Christus? Wessen Sohn ist er?“ (Matthäus 22,42).
Das ist letztendlich die Frage. Ist er nur eine Fantasiegestalt? Ist er eine mythologische Persönlichkeit? War er lediglich ein gewöhnlicher Mann mit überdurchschnittlich guten religiösen Lehren, dessen Philosophie Bestand hatte? Oder ist er die Macht des Universums?
Die Frage, wer Jesus ist, wurde ein für alle mal durch seinen Tod – von ihm selber und den hebräischen Propheten vorhergesagt – und seine Auferstehung geklärt. Die entscheidenden Ereignisse bewiesen, dass Jesus in der Tat der verheißene Messias war, der Christus, der Sohn Gottes.
Welche Erklärung gibt es für die Tatsache, dass die christliche Kirche die Welt des ersten Jahrhunderts n. Chr. veränderte? Die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs war außerordentlich gering. Die einzige vernünftige Erklärung ist, wie Paulus den Korinthern schrieb, „dass er [Jesus] begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift“ (1. Korinther 15,4)!
Der ungeklärte Erfolg der Kirche
Niemand ist bereit zu sterben, nur um einen Schwindel durchzuziehen. Man stirbt nur für etwas, das man für die echte Wahrheit hält.
Wären Jesu Tod und Auferstehung ein Betrug gewesen, hätten irgendwann einer oder mehrere seiner Jünger sicherlich das Schweigen gebrochen und berichtet, dass alles eine Fälschung oder im besten Fall das Produkt einer von großer Hoffnung getriebenen lebhaften Fantasie war. Aber sie alle starben für etwas, von dem sie wussten, dass es die Wahrheit war. Einer nach dem anderen wurde Zeuge, wie die Jünger aufgrund ihres Glaubens einen Martyrertod starben. Aber alle sind treu geblieben.
Welchen Grund können wir als Erklärung dafür finden, dass die von Jesus Christus gegründete Kirche die Welt des ersten Jahrhunderts völlig veränderte? Die Chancen standen schlecht, dass eine solch kleine Sekte angesichts von so viel Widerstand einen solch großen Erfolg erleben würde.
„Die Auferstehung Jesu ist die Erklärung, die die Kirche selbst anführte und es ist die einzig zufriedenstellende. Der auf das Neue Testament spezialisierte Cambridge-Gelehrte C. F. D. Moule argumentiert folgendermaßen: ,Wenn die Entstehung der Nazarener, ein Phänomen, das im Neuen Testament zweifellos bezeugt wird, ein großes Loch in die gesamte Geschichte reißt, ein Loch von der Größe und dem Format der Auferstehung, was schlagen dann die weltlichen Historiker dazu vor, wie man es stopfen könnte?‘ “ (Scaling the Secular City, Seite 181).
Oder wie Will Durant es formuliert: „Dass einige wenige einfache Männer innerhalb einer Generation eine solch mächtige und anziehende Persönlichkeit, eine solch erhabene Ethik und eine solch inspirierende Vision menschlicher Bruderschaft erfunden haben sollen, wäre ein Wunder, das weitaus unglaublicher wäre als alle Berichte, die in den Evangelien aufgezeichnet worden sind“ (Caesar and Christ, Seite 557).
Sollten wir Christi Auferstehung feiern?
Die Auferstehung Jesu Christi ist zweifellos ein wichtiges Ereignis innerhalb des Christentums. Sie bietet die Hoffnung und Zuversicht, dass auch wir das ewige Leben erhalten können. Sie ist auch der Beweis dafür, dass Jesus Christus tatsächlich der verheißene Messias war.
Millionen von Menschen versammeln sich jedes Jahr frühmorgens am Ostersonntag, um seiner Auferstehung zu gedenken. Beabsichtigte Gott, diesen Tag auf diese Weise hervorzuheben? Sind die Traditionen und Bräuche, die mit diesem Tag verknüpft sind, gottgefällig?
Die Antwort auf diese Fragen hat damit zu tun, wer die Tage für die Anbetung Gottes bestimmen soll. Wenn es uns freisteht, unsere eigenen Tage zu wählen, können wir uns je nach Wunsch einen Anlass dafür schaffen. Wenn es aber Gottes Aufgabe ist, die Tage festzulegen, an denen er angebetet werden soll, werden wir Ostern nicht feiern.
Wie können wir das begründen? Wenn wir die von Menschen entworfene Osterfeier näher betrachten, kommen diverse Fragen und Probleme zum Vorschein. Wo können wir zum Beispiel in der Bibel von Ostersymbolen und -bräuchen wie dem Osterhasen, der Ostereiersuche oder dem Osterschinken lesen? Wenn wir sie nicht in der Bibel finden können, woher stammen sie?
Diese beliebten Bräuche rühren in Wahrheit von eindeutig nichtbiblischen heidnischen Praktiken her. Einige werden hier natürlich einwerfen, dass ihre Anbetung sich ausschließlich auf Christi Auferstehung bezieht und der Ursprung dieser Bräuche daher unwichtig ist.
Solche Argumente widersprechen aber Gottes ausdrücklichem Gebot, wonach wir ihn nur gemäß seiner Anweisungen anbeten und dem nichts hinzufügen oder davon etwas wegnehmen sollen (5. Mose 12,28-32).
Ein sorgfältiges Studium offenbart zudem, dass Christus nicht am frühen Sonntagmorgen auferstanden ist, wie viele Menschen glauben. Seine Auferstehung fand ca. zwölf Stunden früher statt, kurz vor dem Sonnenuntergang am wöchentlichen Sabbat, einem Tag, den Gott bereits zuvor als einen Tag der angeordneten wöchentlichen Ruhe eingesetzt hatte.
Die Feier der Auferstehung Christi zu Ostern lässt sich nirgendwo in der Bibel finden. Es gibt einfach keine biblischen Aufzeichnungen darüber, dass die ersten Christen jemals Ostern gefeiert hätten. Warum? Weil Gott selbst die Tage der Anbetung für sein Volk festgelegt hat. Dazu gehören der wöchentliche Sabbat am siebten Tag der Woche (Freitagnacht und Samstag) und sieben jährliche Feste (3. Mose 23). Feiertage bzw. Traditionen wie Ostern, die später eingeführt wurden, gehören jedoch nicht dazu.
Die biblisch gebotenen Anlässe nennt Gott „meine Feste“ und „Feste des Herrn“ (3. Mose 23,2. 4). Daran erkennen wir – im Gegensatz zur Sichtweise vieler Christen –, dass sie nicht ausschließlich für die Juden bestimmt waren.
Diese Feste versinnbildlichen die einzelnen Etappen in Gottes Heilsplan für die Menschheit. Sie zeigen, dass er letztendlich jedem Menschen die Gelegenheit anbieten wird, sich mit Gott durch Gottes Sohn, Jesus den Messias, zu versöhnen. Jesu Funktion als unser Retter steht im Mittelpunkt der Symbolik der wahren biblischen Feste.
Wenn Sie mehr über den christlichen Ruhetag und die wahren Feste der Bibel, die Jesus, seine Apostel und die ersten Christen gehalten haben, erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen unsere kostenlosen Broschüren Gottes Festtage – der Plan Gottes für die Menschen und Der biblische Ruhetag – Samstag oder Sonntag?, die Sie bei uns bestellen oder im Internet als PDF-Datei herunterladen können.