Terrorismus ist nicht die einzige Bedrohung für den Friedensprozeß im Nahen Osten. Die Zukunft Jerusalems und der Zugang zum Tempelberg sind bedeutende Faktoren bei der Suche nach Frieden in dieser Region.
Von John Ross Schroeder und Paul Kieffer
Ob Sie es glauben oder nicht: Gott – und nicht das Schwert des Mordes oder des Terrorismus – wird das letzte Wort im Nahen Osten sprechen.
Heute gibt es neben der verständlichen Hoffnung auf den Erfolg der Friedensbemühungen leider immer noch tief verwurzelte und schwierige Feindseligkeiten, die diejenigen, die nach befriedigenden Lösungen suchen, fast verzagen lassen.
Der schwierige Nahost-Konflikt verschlingt riesige Mengen menschlicher und sonstiger Ressourcen auf beiden Seiten. Man findet immer noch „Krieg als Mittel zum Frieden“. Es geht uns in diesem Artikel nicht darum, welche Seite „gerechtere“ Gewalt anwendet, sondern um tiefere Ursachen und um eine Perspektive für die Zukunft dieser unruhigen Region.
Eine sich verändernde Welt
Auf der heutigen internationalen Nahostbühne hindert die Anwendung von Gewalt in Städten wie Hebron, Jerusalem und Tel Aviv den Friedensprozeß. Eine oder zwei Bomben oder ein Attentat wie das auf israelische Schülerinnen im März 1997 können das Resultat vieler Stunden und Tage diplomatischer Kleinstarbeit auslöschen. Es ist schwer, sich auf den Frieden zu konzentrieren, wenn man praktisch im Kriegszustand lebt.
Nach einem Terroranschlag kommentierte The Economist die ernüchternde Realität im Nahen Osten: „Die Israelis, durch das Töten von 60 Menschen traumatisiert, glauben, daß sie bei dem Tausch ,Land gegen Frieden‘ mit den Palästinensern betrogen worden sind. Die Alternative ist jedoch trübe: drei Jahre mutiger Bereitschaft, Risiken einzugehen, werden zunichte gemacht; ein schlimmer Abnutzungskrieg und damit das Ende israelischer Hoffnungen auf normale Beziehungen zur arabischen Welt. Die boshaften Männer hinter den Selbstmordbombern können sich gratulieren. Es scheint, als ob der Terrorismus beim Erreichen seiner Ziele selten erfolgreicher war“ (9. März 1996).
Terroranschläge sind ein schwerer Prüfstein für eine Nation auf der Suche nach dem Frieden. Die potentielle Bedrohung durch Tausende von Selbstmordkommandos wirft einen langen Schatten auf den Staat Israel.
Der Terrorismus ist jedoch nicht die einzige Bedrohung für den Frieden im Nahen Osten. Auch die Kriegsführung mit traditionellen Mitteln gedeiht in diesem blutigen Jahrhundert. Vor mehr als einem Jahrzehnt befürchtete Kuwait eine Invasion von dem Iran. Erst später fand die Invasion statt, aber vom Irak aus.
Wer weiß, welche Terroristengruppe oder Nation sich als nächste mit einer Bluttat hervortun wird? Nach dem Golfkrieg beurteilte der bekannte britische Nachrichtenkommentator Peregrine Worsthorne die Lage wie folgt: „Saddam Hussein ist keineswegs ein Einzelfall. Es wird weitere Opportunisten geben – auch in der Dritten Welt –, die sich von seinem Beispiel eines fast erfolgreichen, kühnen und rücksichtslosen Plans ermutigen lassen.“
Die Schwächen und Torheiten der menschlichen Natur kennen keine zeitlichen, geographischen oder politischen Grenzen.
Erdöl und Feindseligkeiten
Längerfristig gesehen gibt es jedoch berechtigte Hoffnung auf eine bessere Zukunft. In Wirklichkeit hat der Nahe Osten eine herrliche Zukunft vor sich, wenn man eine korrekte biblische Perspektive dieses Gebiets hat. Beginnen wir mit einer Bestandsaufnahme der heutigen Probleme dieser Region mit einem Blick auf die wichtigen Hintergründe der jetzigen Situation.
Die Hälfte der bekannten Erdölvorräte der Welt befindet sich im Nahen Osten. Nach einer von der amerikanischen „National Geographic Society“ herausgegebenen Landkarte verfügen der Irak und Kuwait über Erdölvorräte von insgesamt 200 Milliarden Barrel. Aufgrund ihrer strategischen Wichtigkeit stehen diese beiden Nahostländer im Blickfeld der gesamten Welt.
Das Erdöl ist daher der wirkliche König (oder der allmächtige Scheich) des Nahen Ostens. Einer der Gründe für das Engagement der westlichen Industrieländer 1991 im Golfkrieg war die Verhinderung eines irakischen Monopols auf diese wertvollen Vorräte. Erdöl als unsichtbarer „Mitspieler“ darf bei den Entwicklungen am Persischen Golf nicht übersehen werden.
Noch viel grundlegender als die kostbaren Erdölvorräte sind die alten Feindseligkeiten in diesem Gebiet. Trotz des meßbaren Fortschritts bei den diplomatischen Bemühungen zwischen Israel und den Palästinensern um die Autonomiegebiete wird der Nahe Osten nach wie vor von jahrhundertealten Territorial-Konflikten geplagt.
Der Irak und Kuwait führen ihren alten Streit weiter, der je nach dem politischen Klima heißer oder kühler ausgetragen wird. Dasselbe gilt für den Irak und Iran, die acht Jahre lang Krieg führten. Dabei starben Millionen von Menschen. Den Streit um den Grenzverlauf legten sie angesichts des Drucks westlicher Präsenz am Golf anscheinend in freundschaftlicher Weise bei.
Dabei muß man fragen, ob der Krieg längerfristig Sinn hat oder ob er jemals irgendwelche Probleme wirklich löst. Kein Krieg vermag einen permanenten Frieden zu schaffen. Der Erste Weltkrieg, der angeblich geführt wurde, um alle Kriege zu beenden, konnte nicht verhindern, daß eine Generation später der Zweite Weltkrieg ausbrach, der vom „kalten Krieg“ abgelöst wurde. Kriege bringen immer nur unermeßliches Leid und legen den Grundstein für den nächsten Krieg. Wie man zum Beispiel heute erkennen kann, ist die Gefahr für den Frieden durch einen Saddam Hussein am Ende des Golfkriegs nicht endgültig gebannt worden. Es ist keine Überraschung, daß der Golfkrieg selbst in dem Nährboden der Aggression herangereift ist. Der achtjährige Krieg zwischen dem Irak und Iran war der Vorläufer für die irakische Invasion in Kuwait, die wiederum die vorhersagbare westliche Reaktion auslöste.
Die vorhersehbare Zukunft für diese Region birgt auf jeden Fall anhaltende physische und geistliche Probleme. Das Potential für die Mißachtung des sechsten Gebotes, das biblische Verbot des Mordens, bleibt hoch. Die Verbreitung von immer mehr Waffen ist der vorherrschende Trend im östlichen Abschnitt der Mittelmeerregion. Keiner weiß, wann das Wettrüsten in dieser Region zum nächsten offenen Krieg führen wird. Bei der gegenwärtigen gespannten Lage ist die Angst vor einem erneuten Waffengang verständlicherweise nach wie vor sehr groß.
Wie fing alles an?
Mehr als an jedem anderen Ort auf dieser Erde trifft im Nahen Osten die Vergangenheit auf die Zukunft. Kein anderer menschlicher Konflikt reicht weiter in die Vergangenheit zurück. In einem Sinne ist es ironisch, daß diese „Wiege der Zivilisation“ der häufige Austragungsort für Konflikte, Haß und Feindseligkeiten ist. Andererseits ist es gar nicht so ironisch, wenn man dem biblischen Bericht im ersten Buch Mose Beachtung schenkt. Wie viele Menschen wissen, daß die Wurzeln heutiger Konflikte im Nahen Osten mit Ereignissen zu tun haben, die im ersten Buch der Bibel beschrieben sind?
Schließlich sind Nationen groß gewordene Familien von einst. Zum Beispiel stammt ein Großteil der arabischen Welt von Terach ab, dem Vater Abrahams. Nach einer Aussage der Bibel sind wir gut beraten, uns Abraham anzuschauen (Jesaja 51,2). Drei große Religionen führen ihre Ursprünge auf diesen Patriarchen zurück, jedoch sind seine Kinder leider in miteinander verbittert streitende Familien zerteilt.
Es ist eine Tatsache, daß dieses Erbe zerrütteter Familien auf indirekte Weise zu den heutigen Problemen im Nahen Osten geführt hat. Kämpfe unter Brüdern sind ein immer wiederkehrendes Thema in der Bibel: Abel wurde von seinem Bruder Kain ermordet; Ismael wurde als Resultat eines Familienstreits verbannt; Jakob und Esau stritten um das Erbe ihres Vaters; zehn Brüder verkauften Josef in die Sklaverei. Die Geschichte läßt sich beliebig fortsetzen bis in unsere heutige Zeit hinein.
Es wird klar, daß der Bericht in 1. Mose auch in das nächste Jahrtausend hineinschwappen wird. Im Golfkrieg kämpften die drei Söhne einer ägyptischen Mutter: einer als Soldat in der ägyptischen Armee, der zweite in der saudiarabischen Armee und der dritte als irakischer Soldat. Ihre größte Angst war, daß einer ihrer Söhne seinen Bruder töten könnte. Wie wenig anders ist die heutige Welt im Vergleich zu den Berichten der Bibel!
Geburtsstätte großer Religionen
In ihren geographischen Ursprüngen stammt die Bibel aus dem Nahen Osten. Der Garten Eden soll im Gebiet des Tigris und des Euphrats gelegen haben, und Abraham selbst wurde als Einwohner Mesopotamiens von Gott gerufen. Außerdem hält die Bibel den Nahen Osten als den Ort fest, an dem die Menschheit über ihr geistliches Dasein in dieser Welt bewußt nachzudenken begann. Dort wurde dem Menschen zum ersten Mal bewußt, daß er nicht nur rein physische Bedürfnisse, sondern auch geistliche und emotionale Wünsche hat. Die ersten Kapitel der Bibel beschreiben die Anfänge der wahren Religion und ihre ersten Fälschungen in diesem berühmten Teil der Erde.
Der Nahe Osten ist die Geburtsstätte dreier großer Religionen, deren Lehren einen erheblichen Einfluß auf unsere Vorstellungen über Leben und Tod bzw. Gut und Böse gehabt haben. Die Wurzeln des Islam, Judaismus und des Christentums sind im Nahen Osten zu finden.
Freilich hat jede dieser Religionen ihre eigenen ernsthaften Spaltungen. Fundamentalistische Revolutionäre plädieren für extremistische Lösungen zu Gebietskonflikten. Die moderne Nation Israel hat immer wieder die ehemaligen biblischen Grenzen Judäas und Samariens anvisiert. Dschihad – der heilige Krieg – ist der immer wieder laut werdende arabische Aufruf, an den sich der Westen gewöhnt hat. Ein heiliger Krieg ist in der Geschichte des Christentums auch nicht unbekannt, um nur die Kreuzzüge zu erwähnen.
Der heutige Nahe Osten ist nicht die Stelle der Aufklärung, die man bei diesen großen Religionen vielleicht erwarten könnte. Statt dessen ist dieses Gebiet eine ständige Quelle des bewaffneten Konflikts, der Feindseligkeiten und vor allem der Mißverständnisse gewesen. Von diesen Religionen hätte man Hoffnung und eine positive Entwicklung für den Nahen Osten erwarten können. Bis heute ist es ihnen nicht gelungen, dem Gebiet einen dauerhaften Frieden zu sichern. Das ist auch nicht verwunderlich, da Religion selbst eine oft übersehene Streitquelle im Nahen Osten ist.
Religion als Quelle des Konflikts?
Trotz der strategischen Wichtigkeit der in diesem Gebiet befindlichen Erdölvorräte darf das noch ungelöste Konfliktpotential ernsthafter religiöser Differenzen nicht übersehen werden. Bemerkenswert bei den langwierigen Verhandlungen über den israelischen Truppenabzug aus Hebron war die erstmals gestellte Forderung der Palästinenser, zusätzlich zu den israelischen Wachposten am Grab Abrahams in Hebron auch eigene Wächter an dieser Grabstätte aufzustellen. Abraham ist für Juden und Muslime gleichermaßen wichtig.
Ebenso verhält es sich bei dem im Ostteil der Stadt Jerusalem befindlichen Tempelberg, heute Standort zweier muslimischer Moscheen und der ehemalige Standort des biblischen Tempels Salomos und des späteren zu Lebzeiten Jesu Christi von Herodes erweiterten zweiten Tempels. Heute bleibt Juden der Zugang zum Tempel zum Zweck der Anbetung Gottes verwehrt, obwohl fundamentalistische jüdische Gruppen seit Jahren von ihrem Staat verlangen, die Ausübung ihres Glaubens auch auf dem Tempelberg zu ermöglichen.
Es ist interessant, daß der endgültige Status von dem Ostteil der Stadt Jerusalem – zu dem der Tempelberg gehört – bei den bisherigen Verhandlungen über die Autonomiegebiete ausgeklammert geblieben ist. Wird der israelische Staat die Kontrolle über Ost-Jerusalem behalten können, oder wird er die Hoheit über diesen Teil der Stadt an die neuen Autonomiegebiete abtreten müssen? Oder wird – wie seit Jahren von einigen Beobachtern vorgeschlagen – die Stadt Jerusalem zu einer internationalen Stadt erklärt, vielleicht unter der Aufsicht der UNO?
Das Konfliktpotential um Jerusalem wurde wieder deutlich, als der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu im März 1997 den Beginn der Bauarbeiten an der neuen jüdischen Siedlung Har Homa in Ost-Jerusalem genehmigte. Anläßlich eines Besuchs in den USA nur wenige Tage nach dem Beginn der Bauarbeiten drückte der Präsident der palästinensischen Autonomiegebiete, Jassir Arafat, seine Überzeugung über die Möglichkeit der Stadt Jerusalem als Hauptstadt zweier Nationen aus: Genauso, wie die Vatikanstadt eine Hauptstadt in Rom ist, sollte Ost-Jerusalem seine Rolle für die Autonomiegebiete erfüllen können.
Der Standpunkt der Zeitschrift Gute Nachrichten zu den Friedenschancen im Nahen Osten ist klar und eindeutig: Ohne eine für beide Seiten befriedigende Lösung solcher Probleme, bei denen religiöse Interessen wichtig sind, wird es keinen dauerhaften Frieden im Nahen Osten geben. Wer hätte vor 50 oder 75 Jahren gedacht, daß das Augenmerk der Welt bezüglich der Lösung politisch-religiöser Probleme im Nahen Osten auf eine Stadt wie Jerusalem gerichtet sein könnte? Überraschen sollte dies eigentlich nicht, und in diesem Zusammenhang ist Jesu Prophezeiung in Matthäus 24 über einen noch bevorstehenden Konflikt um Jerusalem mit weltumspannenden Konsequenzen nicht so irreal oder wirklichkeitsfremd, wie es 30 n. Chr. und in vielen Jahrhunderten danach der Fall gewesen sein mag. Man kann die Existenz solcher Prophezeiungen im Neuen Testament, das nachweislich seit fast zwei Jahrtausenden existiert, nicht leugnen.
Doch noch gute Nachrichten für die Zukunft
Aus diesem Grund sind die Voraussagen der Bibel für die Zukunft interessant. Nach der Bibel wird all das, was im Nahen Osten angefangen hat, auch dort zu Ende gehen. Biblische Prophezeiungen sagen einen großen Endzeitkonflikt voraus, in den Araber, Juden und Europäer verwickelt sein werden (siehe hierzu Daniel 11 und 12). Nur durch die Rückkehr zur Erde des Königs aller Könige, Jesus Christus, wird diesem letzten Weltkrieg ein endgültiges Ende gesetzt (Offenbarung 19,11-12).
Die Bibel versichert uns, daß sich dann menschliche Werte zum Besseren hin verändern werden. Gottes großes Gesetz der Liebe wird in Jerusalem praktiziert, und viele Nationen werden ihre Gesandten zu dieser künftigen Welthauptstadt entsenden (Jesaja 2,1-4; Micha 4,1-4). Jerusalem, die Friedensstadt, wird seinem Namen endlich gerecht werden. Fragen über Öl und Land werden keine Streitthemen in diesem Gebiet mehr sein. Das wichtigste geographische Faktum der künftigen Welt wird der Standort des Hauptquartiers des Weltherrschers sein, und der wird sich im Nahen Osten befinden. Von dort aus wird sich der herrschende Christus der Interessen und Bedürfnisse aller Länder, Völker und Rassen annehmen.
Zu jener Zeit werden sich alle Bewohner des Nahen Ostens ihrem Schöpfer unterstellen. Das Wort Muslim bedeutet: jemand, der sich Gott ergibt. Araber und Israelis werden sich gleichermaßen einem gerechten Gott ergeben und ihre Vorurteile und eigenen Interessen aufgeben. Die Nationen des Nahen Ostens werden in Frieden miteinander leben, und der Nahe Osten wird zu einem Gebiet der Hoffnung und erfüllter Verheißungen werden. Solch eine radikale Umwandlung wird aber nicht ohne eine Verwandlung des menschlichen Herzens vonstatten gehen – sie erfordert einen neuen Geist und ein neues Herz (Jeremia 31,31-33).
Die Möglichkeit zu dieser Umgestaltung brachte uns Jesus bei seinem ersten Kommen. Was in Bethlehem und Nazareth angefangen hat, wird den ganzen Nahen Osten und dann die ganze Welt erfassen, wenn Jesus als wahrer Messias zum zweiten Mal zur Erde kommt.
Nicht ewig Feinde
Trotz der besten Bemühungen der Beteiligten in dem gegenwärtigen Friedensprozeß im Nahen Osten ist die friedliche Koexistenz von arabischen Nationen mit dem jüdischen Staat schwierig. Jedoch waren Araber und Juden nicht immer Feinde.
Kurz nach dem Tod Mohammeds 632 n. Chr. begann ein arabischer Siegeszug über weite Teile der damaligen Welt. Bald besaßen sie Nordafrika, Arabien, Palästina, Persien, Sizilien, Süditalien und große Teile der Türkei und Spaniens. In den nachfolgenden Jahrhunderten war die arabische Kultur ihrem europäischen Gegenstück um einiges fortschrittlicher.
In seinem Buch History of Western Philosophy beschreibt Bertrand Russell, wie die Juden unter den Arabern gediehen. Nach seiner Beschreibung der Judenverfolgungen in Europa und des entsprechenden Mangels an jüdischen kulturellen Beiträgen stellt Russell fest:
„In mohammedanischen Ländern hingegen wurden die Juden in den meisten Zeitabschnitten in keiner Weise schlecht behandelt. Besonders im maurischen Spanien trugen sie zur Bildung bei ... [Als] die Christen Spanien wieder eroberten, waren es größtenteils die Juden, die ihnen die Bildung der Mauren vermittelten. Gebildete Juden, die Hebräisch, Griechisch und Arabisch sprachen und mit der Philosophie des Aristoteles vertraut waren, teilten ihre Erkenntnisse mit den weniger Gebildeten“ (George Allen & Unwin Ltd., London, 1969, Seite 324).
Europas Wiederentdeckung vieler griechischer Texte durch Araber und Juden führte schließlich zur Renaissance und dem Aufstieg der europäischen Kultur. Heute wäre die Zusammenarbeit unter Europäern, Arabern und Juden sehr vorteilhaft. Leider fanden Kreuzzüge, Verfolgungen und Dschihads in ihrer Geschichte allzuoft statt.
Trotzdem werden die Nachkommen dieser drei Gruppen unter der kommenden Herrschaft des Messias, des Christus, lernen, in Frieden und Zusammenarbeit miteinander auszukommen.