Uns allen sollte bewusst sein, dass wir einen bösen Feind haben, der unser Leben in Stücke reißen will. Aber wir dürfen Mut fassen, denn wir können ihm widerstehen. Gottes Wort zeigt uns wie.
Von Robert Curry
Kürzlich besuchte meine Familie zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder den Zoo in Denver, Colorado. Schon von Weitem hörten wir das kehlige, durchdringende Brüllen, das alle anderen Geräusche übertönte und uns zu einer Audienz beim König der Tiere einlud. Zwei Löwen sahen richtig edel aus, wie sie sich in der Mittagssonne rekelten und sonnten. Ein anderer, ein großes Männchen mit imposanter Mähne, stelzte mit einem „majestätischen Gang“ stolz durch sein Reich umher, „der König der Tiere, der vor niemand zurückweicht“ (Sprüche 30,29-30; „Hoffnung für alle“-Bibel; Vers 30, Gute Nachricht Bibel).
Alle drei standen in großem Abstand zu den schweren Zäunen ihres Reviers. Ihnen waren die ehrfürchtigen Blicke der Besucher so bekannt, dass sie sie gar nicht zu bemerken schienen. Hinter dem sicheren Zaun hatte ich keine Angst. Ohne Zaun wäre das natürlich anders gewesen! Wir leben noch nicht in der Zeit der Herrschaft Gottes über die Völker, in der sich das Wesen der wilden Tiere derart verändern wird, dass ein kleines Kind, das ein Lamm hält, gefahrlos mit einem dieser großen Tiere auf kuschelige Art spielen wird und es an der Mähne ziehen kann (vgl. Jesaja 11,6-9).
Möge Gott diesen Tag bald herbeiführen! Bis dahin aber bleiben die Löwen gefährlich. Ihr räuberisches Verhalten erinnert uns an einen erbitterten Feind, der uns ständig verfolgt. Der Apostel Petrus warnt uns in 1. Petrus 5, Vers 8 davor: „Seid nüchtern und wachsam; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann.“ Im geschützten Umfeld des Tiergartens hatte ich mir keine Sorgen um die Löwen gemacht, doch später dachte ich daran, dass ich mir mehr Sorgen um Satan als brüllenden Löwen machen sollte, denn er will mich geistlich verschlingen.
Uns sollte klar sein, dass Satan eigentlich der Löwe ist, auf den wir achten müssen, um nicht sein Opfer zu werden. Satan und seine Helfershelfer – die Dämonen – versuchen uns an der Bestimmung unseres Lebens zu hindern, Mitglieder der Familie Gottes für alle Ewigkeit zu werden. Der Einsatz könnte nicht größer sein!
Anleitung zur richtigen Vorgehensweise
Wir können dankbar sein, dass die Bibel uns zeigt, wie wir Satan widerstehen können. Hier sind einige Hinweise auf eine erfolgreiche Abwehrstrategie.
„Seid nüchtern und wacht“, wie wir gerade in 1. Petrus 5, Vers 8 gesehen haben (Gute Nachricht Bibel). Wir dürfen nicht in eine geistliche Gleichgültigkeit verfallen, die uns den Verstand raubt. Seien wir stets wachsam!
„Bleibt wach und hört nicht auf zu beten.“ Aus Lukas 21, Vers 36 geht hervor, dass ein wichtiger Teil der Wachsamkeit darin besteht, regelmäßig und ernsthaft zu beten, „damit ihr alles, was noch kommen wird, durchstehen und zuversichtlich vor den Menschensohn treten könnt“ (ebenda).
„Deshalb ordnet euch Gott unter ... Nähert euch Gott“ (Jakobus 4,7-8; ebenda). Wenn wir das tun, so wird Gott uns nahe sein, mahnt uns Jakobus und fügt hinzu, dass wir dem Teufel widerstehen sollen, damit er von uns fliehe. Laut einer angesehenen Barna-Studie (The American Worldview Inventory 2020) glauben nur 51 Prozent der Amerikaner, dass Gott ein „allmächtiger, allwissender, vollkommener und gerechter Schöpfer des Universums ist, der auch heute noch die Welt regiert“. (Der Prozentsatz für Westeuropäer ist um einiges weniger.)
Überraschenderweise bejahten 56 Prozent diese Feststellung: „Satan ist nicht nur ein Symbol des Bösen, sondern ein reales geistliches Wesen, das das Leben der Menschen beeinflusst.“ Das ist er in der Tat, und das tut er auch! Aber der Schock ist Barnas Schlussfolgerung, dass die Amerikaner jetzt mehr an die Existenz Satans glauben als an die Existenz Gottes. Wie wahrscheinlich ist es, dass sie Unterwerfung und Widerstand falsch verstehen?
Um Erlösung beten
Immer wieder wird mir bewusst, dass ich dem Widerstand gegen Satan nicht genug Aufmerksamkeit schenke. Eine beliebte Technik, um effektiver zu beten, besteht darin, dem Muster des sogenannten Vaterunsers zu folgen (Matthäus 6,9-13). Dabei dient jede Zeile als Überschrift für einen Themenbereich, auf den man eingehen kann.
Ich verbringe viel Zeit damit, Gott, den Vater, anzurufen, sein Reich zu suchen und seinen Willen zu erkunden, für die täglichen Bedürfnisse zu beten (einschließlich Hilfe und Heilung für andere) und um Vergebung und Befreiung von schmerzhaften Prüfungen zu bitten.
Mit dem folgenden Element, einem weiteren Schlüssel zum Widerstand, hatte ich mich bisher jedoch kaum im Detail befasst: „Erlöse uns von dem Bösen.“ Warum sollten wir das auf keinen Fall vernachlässigen? Wir wissen doch, dass das Böse, das von Satan gesät wird, überall zunimmt. Zum einen haben wir nicht alle Probleme im Blick oder sind uns ihrer bewusst. Zum anderen ist Gott gnädig und hat viele von uns und unsere Lieben mit einem friedlichen und geschützten Leben gesegnet. Vielleicht wollen wir nicht ständig an all das Böse in der Welt denken, über das wir „seufzen und weinen“ sollten (Hesekiel 9,4).
Als Vater weiß ich, dass ich jeden Tag um Schutz für meine Kinder beten muss. Und natürlich möchte ich auch für meine Frau und meine Lieben beten. Deshalb achte ich jetzt darauf, dass ich diesen wichtigen Teil miteinbeziehe. Aber denken wir immer daran: Wir brauchen Gott, der uns von Satan befreit und uns hilft, ihm zu widerstehen. Wir können uns nicht selbst befreien, nicht aus eigener Kraft. Wir brauchen Gott, den Vater, und Jesus Christus, damit der heilige Geist in uns leben und wirken kann: „Durch seine Macht führe er alle eure guten Vorsätze und euer Wirken aus dem Glauben heraus zur Vollendung“ (2. Thessalonicher 1,11; Gute Nachricht Bibel).
Vertrauen und Verbundenheit
„Widersteht ihm, steht fest im Glauben!“ Gleich nach der Warnung vor dem brüllenden Löwen heißt es in 1. Petrus 5, Vers 9, dass wir aus folgendem Grund widerstehen sollen: „Denkt daran, dass die Gemeinschaft eurer Brüder und Schwestern in der ganzen Welt die gleichen Leiden durchzustehen hat“ (ebenda). Der von Petrus erwähnte Glaube geht weit über den Glauben an Jesus Christus hinaus – den Glauben an seine Existenz. Jakobus stellt fest: „Das glauben sogar die Dämonen – und zittern vor Angst“ (Jakobus 2,19; „Hoffnung für alle“-Bibel).
Wir brauchen den Glauben Jesu Christi. Eine gute Beschreibung dieses Glaubens, den wir von Gott als unverdientes Geschenk erhalten, ist das zuversichtliche Vertrauen, wie es ein kleines Kind zu seinem Papa hat. „Spring, ich fange dich auf!“ Wir sollen lachen und springen! Wir brauchen Gott, um uns mit diesem Glauben zu erfüllen, zusammen mit den anderen Eigenschaften, die als Frucht des heiligen Geistes aufgelistet sind (Galater 5,22-23).
Hebräer Kapitel 10, Verse 22-25 greift diese Gedanken auf: „Darum wollen wir vor Gott hintreten mit offenem Herzen und in festem Glauben ... Wir wollen an der Hoffnung festhalten, zu der wir uns bekennen, und wollen nicht schwanken ... Und wir wollen aufeinander acht geben und uns gegenseitig zur Liebe und zu guten Taten anspornen“ (Gute Nachricht Bibel).
Und dann erhalten wir einen weiteren Schlüssel: „Versäumt nicht die Zusammenkünfte eurer Gemeinde“ (Vers 25; „Hoffnung für alle“-Bibel). Dieser Abschnitt aus Hebräer 10 zeigt, dass ein wichtiger Teil des Widerstandes gegen Satan darin besteht, uns mit unseren Glaubensbrüdern und -schwestern an Gottes heiligen Sabbaten zu treffen, um uns gegenseitig zu ermutigen und zu stärken.
Warum ist die Pflege unserer christlichen Gemeinschaft wichtig? Sie ist wichtig, weil ein Löwe Nachzügler und Einzelgänger angreift, die sich von der Herde entfernt haben. Wir müssen aktiv sein im Leib Christi. Es geht nicht „nur um dich und mich, Herr“, denn sonst könnten wir dem Löwen als leckeres Mittagessen dienen!
Geschützt und auf dem Vormarsch
Kürzlich wurde mir während einer Sabbatversammlung nochmals bewusst, dass ich dem Widerstand gegen Satan nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt hatte. In der Predigt ging es um die Ermahnung des Paulus in Epheser 6, Verse 11-17: „Zieht an die Waffenrüstung Gottes.“
Der Prediger gestand, dass er selbst, bevor er sich auf seine Botschaft vorbereitete, diese Worte eigentlich immer nur für eine schöne intellektuelle Metapher gehalten habe. Jetzt aber sei er überzeugt, dass er jeden Tag die geistlichen Teile dieser Rüstung anlegen müsse. Seine Botschaft inspirierte meine Frau und mich, dass wir das auch täglich tun wollten.
Hier heißt es ausdrücklich, dass wir „die Waffenrüstung Gottes anziehen“ sollen. Und zu welchem Zweck? „Damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, mit den Herren der Welt, die über diese Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel“ (Verse 11-12).
Wie oft meinen wir, dass wir gegen Menschen kämpfen? In Wirklichkeit kämpfen wir aber auf der geistlichen Ebene und müssen Satan widerstehen. Wir brauchen Gottes Hilfe, um jeden Einfluss zu brechen, den Satans böse Welt auf uns hat! In Vers 16 sagt Paulus, dass wir „den Schild des Glaubens [ergreifen sollen], mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen“.
Die sechs Teile der Waffenrüstung Gottes – der Gürtel der Wahrheit, der Brustpanzer der Gerechtigkeit, die Stiefel der Bereitschaft zur Verbreitung des Evangeliums des Friedens, der Schild des Glaubens, der Helm des Heils und das Schwert des Geistes – eignen sich hervorragend für ein persönliches Bibelstudium.
Beachten Sie, dass Gottes Waffenrüstung nur nach vorne gerichtet ist und nicht den Rücken bedeckt, denn wir dürfen uns niemals zurückziehen! Dazu lesen wir Jesu Warnung in Lukas 9, Vers 62: „Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“ Die Waffenrüstung Gottes wird uns in unserem Kampf gegen Satan helfen: „Wenn dann der schlimme Tag kommt, könnt ihr Widerstand leisten, jeden Feind niederkämpfen und siegreich das Feld behaupten“ (Epheser 6,13; Gute Nachricht Bibel; vgl. auch Lukas 21,36).
Keiner von uns ist davor gefeit, die Notwendigkeit des Widerstands gegen Satan zu unterschätzen. Wie gesagt, meine Wachsamkeit und mein Widerstand sind manchmal schwach. Wie ergeht es Ihnen? Durch die Kraft Gottes, die in uns wirkt, kommen wir unserem Schöpfergott nahe und sind des Sieges über Satan gewiss!
Als Ergänzung zu diesem Beitrag empfehlen wir Ihnen unsere kostenlose Broschüre Gibt es wirklich den Teufel?, die Sie bei uns bestellen oder im Internet als PDF-Datei herunterladen können.