Kritiker der Bibel und Skeptiker gibt es zuhauf, aber es gibt auch die inspirierenden Beispiele mancher, die ihre Meinung geändert haben. Welche Beweise bewirkten ihre überraschenden Kehrtwendungen?
Von Mario Seiglie
Nach allen Kriterien war Lee Strobel ein leidenschaftlicher Bibelkritiker. Der für seine Arbeit ausgezeichnete Journalist der Chicago Tribune glaubte weder an Gott noch an die Bibel. Nach seinem Jurastudium an der Yale Universität hatte er durch die Berichterstattung über wichtige Rechtsfälle seine Urteilsfähigkeit unter Beweis gestellt. Sein Urteil über die Heilige Schrift lautete: unglaubwürdig.
„Einen Großteil meines Lebens war ich Skeptiker“, schrieb er. „Ich war meinem Selbstverständnis nach Atheist. Meiner Ansicht nach gab es viel zu viele Belege dafür, daß Gott nichts weiter als das Produkt von Wunschdenken, von uralter Mythologie, von primitivem Aberglauben war“ (The Case for Christ, 1998, Seite 13).
Er mußte sich aber eingestehen, daß es einen verborgenen Grund für seinen Zweifel an Gott und dem Christentum gab: „Ich hatte gerade genug Philosophie und Geschichte gelesen, um Schützenhilfe für meinen Skeptizismus zu finden – eine Tatsache hier, eine wissenschaftliche Theorie dort, ein schlaues Zitat, ein kluges Argument.
Natürlich konnte ich einige Lücken und Ungereimtheiten entdecken, aber ich hatte starke Motive sie zu ignorieren: einen selbstsüchtigen und unmoralischen Lebensstil, den ich hätte aufgeben müssen, wenn ich jemals meine Ansichten geändert und zum Nachfolger von Jesus Christus geworden wäre“ (ebenda).
Eine Herausforderung von seiner Frau führte jedoch dazu, daß er mit einer gründlichen Erforschung der Themen Gott, Bibel und Jesus Christus begann. „Ich stürzte mich in diesen Fall“, fährt er fort, „mit mehr Elan, als ich das je bei irgendeiner Story getan hatte. Ich setzte das Training ein, das mir die Jurafakultät von Yale vermittelt hatte, sowie meine Erfahrung als Redakteur für Rechtsfälle bei der Chicago Tribune.
Und im Laufe der Zeit begannen die Beweise der Welt – aus der Geschichte, der Wissenschaft, der Philosophie, der Psychologie – auf das Undenkbare hinzudeuten“ (Seite 14). Das „Undenkbare“ bedeutete für Lee Strobel sein widerwilliges Eingeständnis, daß er Unrecht gehabt hatte. Er verbrachte zwei Jahre mit der sorgfältigen Sammlung von Beweisen, ganz so als würde er eine Gerichtsverhandlung führen. Dazu gehörten Interviews mit dreizehn führenden Gelehrten von hohem wissenschaftlichem Ansehen.
Das Ergebnis verblüffte ihn. Er akzeptierte widerstrebend, daß die Bibel wahr und Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Als Konsequenz, so schreibt er in seinem Buch, bekehrte er sich zum Christentum.
Wie oft gab es ähnliche Fälle? Viele intelligente Skeptiker, als sie herausgefordert wurden, die Argumente für Gott und die Bibel zu überprüfen, sahen sich letztendlich genötigt, die Beweise für die Existenz Gottes und die Richtigkeit der Bibel zu akzeptieren. Was waren die Belege, die sie überzeugten? Sie sind zahlreich; nachfolgend behandeln wir einige Beispiele.
Ein Astronom wägt die Beweislage
Allan Sandage, einer der weltweit führenden Astronomen, lehnte als Skeptiker einen Gott ab, der in der Lage war, das Universum zu erschaffen. Im 20. Jahrhundert hatten Astronomen wie Dr. Sandage zwei hauptsächliche astronomische Modelle, die versuchten, die Ursprünge des Universums zu erklären. Das erste war die „steady state“-Theorie [„Beharrungszustand“]. Dabei geht man davon aus, daß das Universum keinen Anfang hatte und die Materie schon immer existiert hat.
Die zweite war die „Urknall“-Theorie. Diese Theorie besagt, daß das Universum, das aus Materie und Energie besteht, zu einem bestimmten Zeitpunkt zu existieren begann bzw. vorher nicht existierte. Mit der Entdeckung immer mehr entsprechender astronomischer Erkenntnisse hat sich die „Urknall“-Theorie heute weitgehend und überzeugend durchgesetzt.
Zuerst machten diese Forschungsergebnisse vielen Wissenschaftlern zu schaffen. Sie hatten das Gefühl, daß die Daten, die sie sammelten, zu einer Schlußfolgerung führten, die deutlich den einleitenden Worten der Bibel entsprach: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Zudem wurden, wie der ehemalige NASA-Direktor Robert Jastrow in seinem Buch God and the Astronomers [„Gott und die Astronomen“] anmerkt, seine Kollegen zunehmend ungehaltener, als die „Urknall“-Theorie allmählich an Boden zu gewinnen begann.
„In der Tat“, so schrieb er, „begannen einige bekannte Wissenschaftler die gleiche Irritation über das sich ausdehnende Universum zu verspüren, die bereits Albert Einstein früher zum Ausdruck gebracht hatte. Arthur Eddington [ein berühmter britischer Astronom] schrieb 1931: ,Ich verfolge bei dieser Diskussion keine Privatinteressen, aber die Vorstellung von einem Anfang ist mir höchst zuwider‘ “ (1978, Seite 112; Hervorhebung von uns). Robert Jastrow faßte zusammen, was die Astronomen so irritierend fanden: „Es mag eine vernünftige Erklärung für die explosive Geburt des Universums geben. Aber wenn es sie gibt, kann die Wissenschaft sie nicht herausfinden. Für den Wissenschaftler endet die Suche nach der Vergangenheit im Augenblick der Schöpfung.
Das ist eine ungeheuer seltsame Entwicklung, die für alle außer den Theologen unerwartet kommt. Diese haben immer das Wort der Bibel akzeptiert: ,Am Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.‘ Diese neue Entwicklung ist so unerwartet, weil die Wissenschaft bisher einen solch ungewöhnlichen Erfolg damit hatte, die Kette aus Ursache und Wirkung rückwärts in der Zeit zu verfolgen.
Nun möchten wir diese Forschungen weiter zurück in der Zeit fortsetzen, aber die Barriere für einen weiteren Fortschritt scheint unüberwindbar. Es ist keine Frage eines weiteren Jahres oder eines weiteren Jahrzehnts [wissenschaftlicher] Arbeit, eines weiteren Meßergebnisses oder einer anderen Theorie. Zur Zeit scheint es so, als ob die Wissenschaft niemals in der Lage sein wird, den Vorhang über dem Geheimnis der Schöpfung zu lüften.
Für den Wissenschaftler, der von seinem Glauben an die Macht der Vernunft gelebt hat, endet die Geschichte wie ein böser Traum. Er hat die Berge der Ignoranz erklommen. Er ist dabei, den höchsten Gipfel zu erreichen. Und als er sich oben über den letzten Felsen müht, wird er von einer Schar von Theologen empfangen, die schon seit Jahrhunderten dort saßen“ (Seite 116).
1998 traf sich Allan Sandage auf einer Konferenz in Berkeley in Kalifornien mit anderen Astronomen und bekannte, daß ihm das Reflektieren über die majestätische Größe der „Urknall“-Theorie dabei geholfen hat, zu einem Glauben an Gott zu finden. Er war bereit zu akzeptieren, daß die Schöpfung nur als ein Wunder Gottes erklärt werden kann.
„Vor nicht allzulanger Zeit“, schrieb das Nachrichtenmagazin U.S. News and World Report, „wäre eine solche Bemerkung von einem Wissenschaftler, der zum wissenschaftlichen Establishment gehört, schockierend gewesen ... Heutzutage beginnen Intellektuelle aber allmählich, es als respektabel zu erachten, darüber zu reden, wie die physischen Gesetze das Leben zu begünstigen scheinen“, bemerkt Ian Barbour, Professor sowohl für Religion als auch für Physik am Carleton College in Northfield, Minnesota („Scientists and Theologians Find Common Ground“, 20. Juli 1998, Seite 2).
Die bröckelnde Evolutionstheorie
Philip Johnson, Juraprofessor an der Universität von Kalifornien in Berkeley, war ein weiterer Skeptiker über Gott und die Bibel. Er erinnert sich daran, wie sich sein Leben 1987 veränderte, als er einen Studienurlaub an der Universität von London verbrachte. Beim Besuch in einem Buchladen fiel ihm ein interessantes Buch auf – Der blinde Uhrmacher: Ein neues Plädoyer für den Darwinismus von dem bekannten britischen Biologen Richard Dawkins.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Professor Johnson geglaubt, daß die Evolutionstheorie den Ursprung des Lebens zufriedenstellend erklären würde. Dann las er dieses populäre Buch, das die Evolutionstheorie vehement verteidigte, von einem Autor verfaßt, der diejenigen, die an Gott und die Bibel glaubten, als „ignorant, dumm, geisteskrank (oder sogar bösartig, aber das möchte ich lieber nicht in Betracht ziehen)“ bezeichnete (Darwin on Trial, 1993, Seite 9).
Als Rechtsprofessor war Dr. Johnson erstaunt darüber, wie sehr es an objektiven Beweisen für die Theorie mangelte. Er wurde mißtrauisch, als er die heftigen und verunglimpfenden Attacken gegen diejenigen las, die die Theorie anzweifelten.
„Die Theorie“, so schrieb er, „wird hauptsächlich durch eine Propagandakampagne aufrechterhalten, die sich auf all die üblichen Tricks der rhetorischen Überredungskunst stützt: unterschwellige Annahmen, zirkuläre Argumentation, vage Begriffe mit wechselnden Definitionen, Angriffe auf Strohmänner, selektives Zitieren von Beweisen und so weiter. Die Theorie wird auch durch ihre kulturelle Bedeutung geschützt. Sie ist die offiziell sanktionierte Schöpfungsgeschichte der modernen Gesellschaft, und mit öffentlichen Mitteln finanzierte Erziehungsexperten lassen nichts unversucht, um die Öffentlichkeit dazu zu überreden, an die Theorie zu glauben“ (Objection Sustained, 1998, Seite 9).
So fand die „Intelligentes Design“-Bewegung ihren Anfang, die unter Wissenschaftlern und Pädagogen mittlerweile viele Anhänger gewonnen hat. „Befürworter von Intelligentem Design“, so berichtet die New York Times, „organisierten letztes Jahr universitätssanktionierte Konferenzen in Yale und Baylor. Diese Bewegung hat zur Gründung von mindestens einer universitären Studentenorganisation geführt, dem ,Intelligent Design und Evolution Awareness‘-Club (IDEA) an der Universität von Kalifornien in San Diego“ („Evolutionists Battle New Theory on Creation“, 8. April 2001).
Als Ergebnis seiner Nachforschungen fand Philip Johnson seinen Glauben an Gott und die Gültigkeit der Bibel bestätigt.
Vorreiter des Umweltschutzes
Das Thema Ökologie, die Wissenschaft über den Erhalt der natürlichen Umwelt, scheint auf den ersten Blick nichts mit Gott und der Bibel zu tun zu haben – und doch besteht ein Zusammenhang. Ihren Kritikern zum Trotz war die Bibel in Sachen Umweltschutz ihrer Zeit weit voraus.
1962 veröffentlichte Rachel Carson das Buch Der stumme Frühling, in dem sie den Schaden, den landwirtschaftliche Pestizide anrichten, dokumentierte. Bald darauf entstand eine Umweltbewegung, die die Welt auf die menschengemachte Zerstörung der Umwelt durch Pestizide, Industrieabfälle, Entwaldung und Umweltverschmutzung aufmerksam machte. Vor dieser Zeit hatte es den Anschein, als hätte die Erde endlose Ressourcen und als wäre sie trotz unbedachten menschlichen Handelns völlig unverwundbar.
Mittlerweile ist das Problem jedem bekannt – und viele sind äußerst besorgt. Die Bibel hatte jedoch bereits Grundprinzipien zum Schutz der eigenen Umwelt dargelegt. Bezüglich der Entsorgung von menschlichen Exkrementen ordnet sie an: „Ihr sollt außerhalb des Lagers einen Platz bestimmen, wo ihr eure Notdurft verrichtet. Haltet Schaufeln bereit, grabt ein Loch, ehe ihr euch hinhockt, und macht es nachher wieder zu“ (5. Mose 23,13-14; Gute Nachricht Bibel).
Dieser Umgang mit menschlichen Exkrementen stellte sicher, daß die Umwelt erhalten blieb und keine Brutstätte für Krankheiten wurde. „Es ist ein bemerkenswerter Versuch“, sagt die International Standard Bible Encyclopedia, „die Ausbreitung von durch Insekten übertragenen Krankheiten wie Ophthalmie und Poliomyelitis zu verhindern“ (1982, Band 2, Seite 644, Stichwort „Heal“).
Ein weiteres Gesetz, das die Verbreitung schädlicher Krankheitserreger verhindern sollte, findet sich in 3. Mose 11, Verse 35-36: „Und alles, worauf ein solches Aas fällt, wird unrein, es sei Ofen oder Herd; man soll es zerbrechen, denn es ist unrein und soll euch unrein sein. Nur die Brunnen und Zisternen, in denen sich Wasser sammelt, bleiben rein. Wer aber das Aas darin anrührt, ist unrein.“
„Die Einhaltung dieser Regeln“, bemerkt die gleiche Enzyklopädie, „würde die Fälle von infektiösen Fiebererkrankungen und Krankheiten wie Cholera, Leptospirose, Polioenzephalitis oder der Beulenpest reduzieren. Diese Gesetzgebung war die erste ihrer Art, die das Verständnis widerspiegelte, wonach Infektionen sowohl durch Nahrungsmittel als auch durch Wasser verbreitet werden können“ (ebenda).
Heute stellt das wahllose Abholzen von Bäumen eine der größten Umweltgefahren dar. Dadurch werden Wälder dezimiert, die Erosion verstärkt und viele natürliche Lebensräume zerstört. Die Bibel zielt auf den Erhalt von Bäumen, wenn sie sagt: „Wenn du vor einer Stadt lange Zeit liegen mußt, gegen die du kämpfst, um sie zu erobern, so sollst du ihre Bäume nicht verderben und mit Äxten umhauen, denn du kannst davon essen; darum sollst du sie nicht fällen“ (5. Mose 20,19).
Ungleich anderer Völker der Antike, die die Umwelt geringschätzten, wurden die Israeliten von Gott ermahnt, Bäume, vor allem Fruchtbäume, als eine wertvolle Ressource anzusehen, die es zu erhalten galt, statt wahllos zu zerstören.
Ein weiteres ökologisches Prinzip finden wir in 5. Mose 22, Verse 6-7: „Wenn du unterwegs ein Vogelnest findest auf einem Baum oder auf der Erde mit Jungen oder mit Eiern und die Mutter sitzt auf den Jungen oder auf den Eiern, so sollst du nicht die Mutter mit den Jungen nehmen, sondern du darfst die Jungen nehmen, aber die Mutter sollst du fliegen lassen, auf daß dir’s wohlgehe und du lange lebest.“
Zweck dieser Anordnung war die Erhaltung von Arten. Die Vogelmutter sollte geschützt werden, damit sie erneut Nachwuchs erzeugen und den Arterhalt fortsetzen konnte. Dieses Gesetz sollte verhindern, daß Arten bis zum Aussterben dezimiert werden würden – wie es mit manchen Arten durch unbekümmerte menschliche Mißachtung solcher Gesetze geschehen ist.
Wir können dankbar dafür sein, daß viele dieser Naturschutzgesetze mittlerweile von Wissenschaftlern entdeckt wurden und in weiten Teilen der Welt angewandt werden. Bäume werden sorgfältig geschützt und neue Bäume werden für die abgeholzten angepflanzt. In vielen Gegenden wird das Abwasser nun angemessen entsorgt und sich fortpflanzende Tiere werden geschätzt und geschützt, damit ihre Art erhalten bleibt.
Beweise durch den Spaten der Archäologie
William Ramsay, ein britischer Gelehrter des frühen 20. Jahrhunderts, war der Sohn atheistischer Eltern und folgte stolz ihren Fußtapfen. Dieser bekannte Professor und Geisteswissenschaftler bereitete sich gewissenhaft in den Bereichen Archäologie und Geographie auf seine Aufgabe vor, bevor er in den Nahen Osten bzw. nach Kleinasien reiste, um zu beweisen, daß die Bibel voller Mythen steckte. Er war sich sicher, daß er die Bibel entlarven konnte, indem er die wissenschaftliche Methode sorgfältig auf die historischen Aspekte der biblischen Berichte anwandte.
Nach einem Vierteljahrhundert an Forschungsarbeiten im Heiligen Land und Kleinasien und einer sorgfältigen Nachverfolgung der Bibelberichte, vor allem derjenigen in der Apostelgeschichte, versetzte dieser berühmte Ungläubige die akademische Fachwelt durch die Bekanntgabe der Tatsache, daß er sich zum Christentum bekehrt habe, in Erstaunen. Er gab zu, daß seine radikale Kehrtwende zu einem Großteil durch die erstaunliche Genauigkeit, die er in Lukas’ Berichten in der Apostelgeschichte feststellen mußte, bedingt war.
„Lukas ist ein Historiker ersten Ranges“, so seine Schlußfolgerung. „Nicht nur, daß seine Tatsachenberichte in der Tat vertrauenswürdig sind, er hat auch ein enormes historisches Gespür ... Kurz gesagt, dieser Autor sollte als gleichrangig mit den allergrößten Historikern angesehen werden“ (The Bearing of Recent Discovery on the Trustworthiness of the New Testament, 1953, Seite 80).
Ramsay verfaßte viele Bücher über die historische und geographische Genauigkeit der Apostelgeschichte und der Paulusbriefe und wurde für seine Leistungen in den Fachgebieten Archäologie und Geographie von der englischen Königin geadelt.
Gesundheit und die Bibel
Viele Ärzte sind skeptisch, was den medizinischen Wert der Gesundheitsgesetze der Bibel anbelangt, aber es gibt eine Reihe wichtiger moderner Verfahren, die von diesen herstammen, wofür die Medizinwelt dankbar sein kann.
Im Mittelalter waren zwei der schrecklichsten Seuchen, die Europa heimsuchten, der Schwarze Tod und der Aussatz (Lepra). Ein Drittel aller Europäer starb im 14. Jahrhundert an ihren Folgen.
Dr. George Rosen, Professor für öffentliche Gesundheitspflege an der Columbia Universität in New York, schrieb über die Schrecken dieser Plagen: „Die Lepra warf den größten Leidensschatten über das alltägliche Leben der Menschen des Mittelalters. Die Angst vor allen anderen Krankheiten zusammengenommen kann kaum einem Vergleich mit dem Schrecken, den die Lepra verbreitete, standhalten. Nicht einmal der Schwarze Tod im 14. Jahrhundert oder das Aufkommen der Syphilis gegen Ende des 15. Jahrhunderts hat einen ähnlichen Angstzustand ausgelöst“ (History of Public Health, 1958, Seite 62).
Die Ärzte versuchten alles Erdenkliche, konnten diese schrecklichen Seuchen aber nicht unter Kontrolle bringen. Einige Mediziner glaubten, sie wären die Folge des Essens von warmen Speisen, von Knoblauch oder von erkrankten Schweinen. Andere hielten sie für die Folge einer bösen Konjunktion der Planeten.
Wie wurde diesen vernichtenden Seuchen Einhalt geboten? „Die Kirche übernahm die Führung“, fügt Dr. Rosen hinzu, „da die Ärzte keine Lösung zu bieten hatten. Die Kirche machte dabei das Konzept der Quarantäne, wie es im Alten Testament dargelegt wird, zu ihrem Leitprinzip. Diese Idee und ihre Konsequenzen werden in 3. Mose klar beschrieben. Nachdem eine Erkrankung an Lepra festgestellt worden war, sollte der Patient von der Gemeinschaft abgesondert und isoliert werden ... Dies führte zum ersten großen Erfolg bei der methodischen Ausmerzung dieser Krankheit“ (Seite 63).
Nachdem sie die positiven Ergebnisse bei der Lepra sehen konnten, setzten europäische Länder die gleichen Verfahren zur Bekämpfung des Schwarzen Todes ein – der heute als Beulenpest bekannt ist – und konnten so auch diese Seuche eindämmen. Millionen von Leben wurden durch die Anwendung dieser biblischen Vorschrift gerettet: „Wer nun aussätzig ist, soll zerrissene Kleider tragen ... Und solange die Stelle an ihm ist, soll er unrein sein, allein wohnen, und seine Wohnung soll außerhalb des Lagers sein“ (3. Mose 13,45-46).
Ein weiterer Aspekt, bei dem die Bibelskeptiker Boden einbüßten, ist die gesundheitsfördernde Wirkung der Religion.
Harald Koenig ist Direktor des angesehenen „Center for the Study of Religion, Spirituality and Health“ [„Zentrum für die Erforschung von Religion, Spiritualität und Gesundheit“] an der renommierten Duke Universität. In den vergangenen Jahrzehnten haben Dr. Koenig und sein Wissenschaftlerteam zahllose Studien durchgeführt, die immer wieder bestätigten, daß religiöses Engagement mit besserer Gesundheit einhergeht.
Ein Artikel in Christianity Today mit dem Titel „Take Ten Commandments and Call Me in the Morning“ [„Nehmen Sie die Zehn Gebote ein und rufen Sie mich morgen früh wieder an“] beschreibt die Ergebnisse dieser Studien: „Indem er sowohl anekdotisches Material als auch Forschungsdaten mit einbezog, zeigt Koenig hinreichende Beweise dafür, daß Menschen, die regelmäßig Gottesdienste besuchen, beten, die Bibel lesen und das praktizieren, was diese oder ihr Glauben sie lehrt, allgemein gesünder sind.
Sie haben z. B. einen deutlich niedrigeren Blutdruck, weniger Krankenhausaufenthalte, erholen sich schneller von Operationen, haben robustere Immunsysteme und eine höhere Lebenserwartung. Auch die emotionale Gesundheit profitiert: das Familienleben ist bei denjenigen, die Glauben haben, besser und die Häufigkeit von Depressionen ist niedriger“ (20. November 1999, Seite 2).
Ist es nicht an der Zeit, die Beweislage zu überprüfen?
Es wird immer Bibelskeptiker geben – denn diese wissen, daß viel auf dem Spiel steht. Die Geschichte hat gezeigt, daß Zivilisationen gemäß ihren vorherrschenden Glaubensüberzeugungen entweder aufsteigen oder zu Fall kommen.
In der Tat ist die griechische Zivilisation der Antike zum Teil deshalb untergegangen, weil Philosophen sich über die Vorstellung, daß Götter auf dem Gipfel des nahegelegenen Berges Olympus leben würden, lustig zu machen begannen. Obwohl die Bibel klarstellt, daß diese religiösen Vorstellungen falsch sind, waren sie für viele Griechen mit der moralischen Substanz ihrer Gesellschaft verknüpft. Das Ergebnis war eine Lockerung der nationalen Moralvorstellungen. Wie die Griechen in der Folge erleben mußten, läßt moralische Degeneration nicht lange auf sich warten, wenn Zweifel und die absolute Freiheit, nach eigenem Gutdünken zu handeln, sich ausbreiten. Und dann kann eine allgemeine Schwächung der nationalen Entschlossenheit zu einer erfolgreichen Invasion durch Feinde führen.
Heute ernten wir die Früchte von mehr als einem Jahrhundert des Skeptizismus. Wir leben in einer zunehmend gesetzlosen und degenerierten Gesellschaft. Einige Skeptiker sollten es besser wissen, aber sie sind nicht bereit, wie Lee Strobel es formulierte, „einen selbstsüchtigen und unmoralischen Lebensstil“ aufzugeben.
Und doch gibt es, trotz all der weltlichen Kritiker, die gegen Gott und die Bibel wettern, einige andere. Nachdem sie die Beweise, die sie in diversen Disziplinen finden können – sei es in der Geschichte, Astronomie, Archäologie oder dem Gesundheitswesen – sorgfältig geprüft haben, sind sie zu dem Schluß gekommen, daß die Bibel am Ende doch recht hatte. Das ist dann der Beginn eines großen Abenteuers, denn nach dem Glauben kommt dann der schwierige Teil: der Versuch, auch entsprechend zu leben. Ist der Versuch erfolgreich, gereicht es allen zu dauerhaftem Vorteil.