Wie ein Wetterwechsel sich durch sichtbare Ereignisse ankündigt, so kündigt sich die Wiederkehr Jesu Christi durch weltpolitische und andere wahrnehmbare Entwicklungen an.
Peter Eddington
Meine Frau ist der Meinung, dass ich mich mehr als nötig mit der alltäglichen Wettervorhersage beschäftige. Aber ich möchte doch gern wissen, ob wir jeweils Aussicht auf Sonne oder Regen haben. Selbst ohne Wetterbericht können wir erkennen, wenn sich z. B. ein Gewitter zusammenbraut. Der Horizont verdunkelt sich, starke Windböen können auftreten und aus der Ferne grollt der Donner.
Ich will es aber von den Fachleuten wissen. Also läuft im Fernsehen die Wettervorhersage, während meine Frau zu mir sagt, dass ich doch nur aus dem Fenster zu schauen brauchte, um zu wissen, was bevorsteht. Die Wettervorhersagen sind heute ziemlich zuverlässig und können uns sogar mitteilen, mit welchem Wetter wir in einer Woche zu rechnen haben.
Auch Jesus sprach von Wettervorhersagen: „Da traten die Pharisäer und Sadduzäer zu ihm; die versuchten ihn und forderten ihn auf, sie ein Zeichen vom Himmel sehen zu lassen. Aber er antwortete und sprach zu ihnen: Des Abends sprecht ihr: Es wird ein schöner Tag werden, denn der Himmel ist rot. Und des Morgens sprecht ihr: Es wird heute ein Unwetter kommen, denn der Himmel ist rot und trübe. Über das Aussehen des Himmels könnt ihr urteilen, könnt ihr dann nicht auch über die Zeichen der Zeit urteilen?“ (Matthäus 16,1-3; alle Hervorhebungen durch uns).
Die Pharisäer und Sadduzäer hätten erkennen müssen, dass der von den Propheten angekündigte Messias unter ihnen weilte.
Die Bibel kündigt nun ein zweites Kommen Christi an und gibt uns Hinweise darauf, wie wir erkennen sollen, dass es bald bevorsteht. Zum Beispiel finden wir in Lukas 21 eine ausführliche Vorhersage durch Jesus Christus selbst. Darin wird beschrieben, wie die Welt am Ausgang des Zeitalters aussehen wird, kurz bevor Satans Herrschaft beendet und vom Reich Gottes abgelöst wird.
Nachdem er die Zeichen der Endzeit beschrieben hatte, zog Jesus einen weiteren Vergleich: „Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume an: wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass der Sommer schon nahe ist. So auch ihr: Wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist“ (Lukas 21,29-31).
Dann ermahnte er seine Anhänger: „Wachet aber allezeit und betet, dass ihr stark werdet, zu entfliehen diesem allen, was geschehen soll, und zu stehen vor dem Menschensohn“ (Lukas 21,36).
Nun, dieses Wachen allein macht uns nicht annehmbar für Gott. Annehmbar werden wir durch unsere Beziehung zu ihm, die auf Gehorsam beruht. Nur durch die Vergebung, die Christus uns bietet, wenn wir unsere Sünden bereuen und ihm folgen, gelten wir vor ihm als schuldlos. Deshalb beten wir ständig zu Gott.
Dennoch ermahnt uns Christus, das Weltgeschehen im Blick zu behalten und die Zeichen der Zeit zu erkennen. Denn das wird unser Dringlichkeitsbewusstsein erhöhen, aber auch unseren inneren Frieden und unser Vertrauen auf Gott stärken.
Wir wollen jetzt auf sieben Zustände eingehen, die klare Merkmale der Endzeit sind. Wie an dem neu austreibenden Feigenbaum werden wir daran erkennen, wie nahe das Reich Gottes ist.
1. Der Niedergang der englischsprachigen Völker
Ein Großteil der biblischen Prophezeiungen hat mit dem Volk Israel zu tun, aber damit ist viel mehr gemeint als der heutige Staat Israel. Die Juden stammen hauptsächlich von Juda ab, nur einem der zwölf Stämme des alten Israels. Wenn man die weltliche Geschichte, die biblischen Aufzeichnungen und die Archäologie miteinander vergleicht, kann man feststellen, wer die heutigen Nachkommen der altisraelitischen Stämme sind. Zu ihnen gehören die Völker der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und anderer englischsprachiger Staaten, wie ausführlich in unserer Broschüre Amerika und Großbritannien: Was sagt die Bibel über ihre Zukunft? erklärt wird.
Den biblischen Prophezeiungen zufolge werden diese israelitischen Völker in der Endzeit niedergehen. Aufgrund sündhaften Verhaltens werden sie von Krieg, wirtschaftlichem Zusammenbruch, Naturkatastrophen und innerer Spaltung heimgesucht werden.
Der moderne Staat Israel wird besonders gefährdet sein. Schon heute ist er von Bedrohungen umgeben: dem Iran im Osten, der bald im Besitz von Atomwaffen sein wird; Syrien im Norden, wo Krieg mit chemischen und biologischen Waffen tobt. Dazu gesellen sich verschiedene Terrorgruppen ringsum.
Das prophetische Buch Hosea gilt sowohl dem alten Israel als auch dem Israel der Endzeit. Nach einer Auflistung der Sünden des Volkes kündigt der Prophet ein göttliches Strafgericht für den Fall an, dass sich die Menschen nicht ändern:
„Höret, ihr Israeliten, des Herrn Wort! Denn der Herr hat Ursache, zu schelten, die im Lande wohnen; denn es ist keine Treue, keine Liebe und keine Erkenntnis Gottes im Lande, sondern Verfluchen, Lügen, Morden, Stehlen und Ehebrechen haben überhand genommen, und eine Blutschuld kommt nach der andern. Darum wird das Land dürre stehen und alle seine Bewohner werden dahinwelken“ (Hosea 4,1-3).
Die genannten Missstände sind heute in unserer Gesellschaft überall anzutreffen: Verfluchen, Lügen, Morden, Stehlen, Ehebrechen. Gott wird überhaupt nicht beachtet. In Vers 17 wird Ephraim erwähnt. Ephraim war der führende Stamm im Reich Israels im Norden, wo zehn der zwölf Stämme Israels wohnten. Die beiden anderen Stämme wohnten im Reich Juda, im Süden. Da der Zusammenhang zeigt, dass diese Prophezeiung für die Endzeit gilt, hat sie mit den modernen englischsprachigen Völkern zu tun.
Im alten Israel wurde die Anbetung des wahren Gottes mit der Anbetung des kanaanitischen Baals vermischt. „Baal“ bedeutet zwar „Herr“, aber es handelte sich um den falschen „Herrn“. In gleicher Weise ist der Gott, der von den heutigen Israeliten, den englischsprachigen Völkern, verehrt wird, nicht der Gott der Bibel, denn die Religion dieser Völker ist mit vielen heidnischen Merkmalen und Sitten durchsetzt.
Um es unverblümt zu sagen, Millionen Menschen wiegen sich im Glauben, sie beteten den wahren Gott und den wahren Jesus Christus an, obwohl sie eine Religion pflegen, die Christi Lehren ablehnt. Die Wahrheit der Bibel wird immer weniger vertreten. Deswegen kommt, wie Hosea sagt, ein Strafgericht über diese Länder und Völker.
Halten Sie also Ausschau nach diesen Tendenzen:
• fortwährender Niedergang der englischsprachigen Völker;
• die zunehmende Verrohung der Sitten in den Vereinigten Staaten und Großbritannien;
• zunehmende Säkularisierung der einst christlich geprägten Vereinigten Staaten;
• Spaltungen im Vereinigten Königreich, die dazu führen könnten, dass Schottland, Wales und Nordirland sich von England lossagen;
• eine Verhärtung der Fronten und eine Polarisierung der Gesellschaft in den USA;
• einen internationalen Machtverlust der Vereinigten Staaten, weil Wirtschaftskraft zunehmend mehr zählt als nur die Militärmacht;
• eine Destabilisierung der Gesellschaft in Australien.
Die Zeitschrift BBC Focus untersuchte die Staaten der Welt nach dem Maßstab, wer am meisten der klassischen „sieben Todsünden“ (Geilheit, Fresssucht, Habgier, Faulheit, Zorn, Neid und Stolz) schuldig sei. Die Goldmedaille ging an Australien, Silber an die USA und Bronze an Kanada.
2. Eine europäische Allianz aus zehn Staaten oder Ländergruppen
Vor dem Hintergrund der weltlichen Geschichte weisen biblische Prophezeiungen auf die Entstehung eines mächtigen Völkerverbandes aus zehn Staaten (oder Ländergruppen) hin, mit Schwerpunkt in Europa, eine letzte Wiederbelebung des Heiligen Römischen Reiches, kurz vor der Wiederkehr Jesu Christi.
Im Buch Offenbarung werden einerseits dieser Völkerverband und zum anderen sein diktatorischer Führer dargestellt durch ein „Tier“ mit sieben Köpfen und zehn Hörnern (siehe Offenbarung 13 und 17, aber auch Daniel 7). Diese letzte Erscheinung des Römischen Reiches entspricht dem letzten „König des Nordens“ (von Jerusalem aus betrachtet) in Daniel 11. In Daniel 2 ist von einem großen Standbild aus verschiedenen Metallen die Rede.
Die zehn Zehen dieses Standbilds entsprechen den zehn Hörnern der letzten Auferstehung des Römischen Reiches. In Offenbarung 17 sind die zehn Hörner politische Führer, die nach den Worten des Johannes „zehn Könige [sind], die ihr Reich noch nicht empfangen haben; wie Könige werden sie für eine Stunde [nur eine kurze Zeit] Macht empfangen zusammen mit dem Tier. Diese sind eines Sinnes und geben ihre Kraft und Macht dem Tier. Die werden gegen das Lamm kämpfen und das Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige“ (Offenbarung 17,12-14).
Hinter dieser vergänglichen, endzeitlichen Macht steht der Satan, denn die sieben Köpfe und zehn Hörner haben in ihm ihren Ursprung (Offenbarung 12,3; 12,9; 13,2). Das Tier und sein Führer werden weltweit verehrt. Satan wird mit dieser politischen und militärischen Macht einen religiösen Kreuzzug vom Zaun brechen.
Johannes berichtet weiter: „Und ich sah eines seiner Häupter, als wäre es tödlich verwundet, und seine tödliche Wunde wurde heil. Und die ganze Erde wunderte sich über das Tier“ (Offenbarung 13,3).
Diese Prophezeiung wurde erfüllt, als das Römische Reich unterging und wiederbelebt wurde. Bis heute wurde es mehrmals wiederbelebt.
„Sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Macht gab, und beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich und wer kann mit ihm kämpfen?“ (Offenbarung 13,4).
Das Tier stellt also eine militärische, politische und religiöse Macht dar. Offenbarung 18 ergänzt, dass es auch eine starke, international agierende Wirtschaftsmacht sein wird. Dort wird es „Babylon“ genannt.
„Und es wurde ihm ein Maul gegeben, zu reden große Dinge und Lästerungen, und ihm wurde Macht gegeben, es zu tun zweiundvierzig Monate lang“ (Offenbarung 13,5). Die 42 Monate entsprechen dreieinhalb Jahren und auch der einen Stunde, die in Offenbarung 17, Vers 12 erwähnt wird.
„Und es tat sein Maul auf zur Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen Namen und seine Hütte und die im Himmel wohnen. Und es wurde ihm gegeben, zu kämpfen mit den Heiligen und sie zu überwinden; und es wurde ihm gegeben Macht über alle Stämme und Völker und Sprachen und Nationen“ (Offenbarung 13,6-7).
Wir haben es also hier mit einer weltumspannenden, totalitären Macht von noch nie da gewesener Größe zu tun. Hier heißt es aufzumerken, d. h. auf die Warnung zu achten! Wir müssen sicherstellen, dass wir uns auf der Seite Gottes befinden und nicht auf der Satans.
Halten wir also die Augen auf für eine Festigung und vielleicht einen Umbau der EU, bis sie aus zehn mächtigen Staaten oder Staatengruppen besteht, die dann die stärkste Volkswirtschaft der Welt sein und den Globus beherrschen wird.
Darüber hinaus müssen wir mit einem Abbau demokratischer Verhältnisse in der Europäischen Union rechnen, mit der Tendenz zu einem autoritären Führungsprinzip, möglicherweise unter deutscher Regie. In den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg war Deutschland gern bereit, Frankreich die Führung in Europa zu überlassen, aber in letzter Zeit schwingt das Pendel mehr in die andere Richtung.
Bleiben wir aufmerksam für eine allgemeine Sehnsucht nach einem „starken Mann“, der alles ins rechte Lot bringen soll. Die Menschen werden sich vielleicht so sehr vor einem Zusammenbruch der Gesellschaft fürchten, dass sie bereit sind, ihre Freiheit einem starken Führer zu opfern.
Es ist gut möglich, dass andere Länder dem britischen Beispiel folgen und die EU verlassen, vor allem wenn das demokratische Prinzip ausgehöhlt wird. Vielleicht schrumpft die EU auf diese Weise auf eine Gruppierung von zehn Staaten, die dann ihre Macht dem „Tier“ geben, wie es das Buch Daniel und das Buch der Offenbarung voraussagen.
Ein schwaches Europa liegt im Interesse Russlands, das weder ganz zu Europa noch ganz zu Asien gehört. Doch aufgrund der veränderten Situation in der NATO seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump ist in Zukunft mit einer eigenständigen Militärmacht in Europa zu rechen. Und ein starkes Europa ohne die Mitwirkung Deutschlands ist kaum vorstellbar.
3. Eine mächtige, verführerische Kirche
Mit der Entstehung der neuen politischen und militärischen Macht in Europa wird ein einflussreicher religiöser Führer einer mächtigen Kirche die Funktion eines Ratgebers und Einigkeitsstifters übernehmen. Im Buch Offenbarung wird seine Kirche als „große Hure“ und „Mutter der Hurerei“ bezeichnet, während er selbst der „falsche Prophet“ genannt wird.
In Offenbarung 12 wird eine Frau symbolisch für Israel und die wahre Kirche verwendet. Diese Kirche ist „die Gemeinde des lebendigen Gottes“ (1. Timotheus 3,15), die Christus bei seiner Wiederkehr heiraten wird (Offenbarung 19,7-9). Die Frau ist angetan mit schönem reinem Leinen, einem Sinnbild für die gerechten Taten der treuen Diener Gottes (Offenbarung 19,8).
Im Gegensatz dazu steht eine reiche, unzüchtige Frau, die in Offenbarung 17 nach dem Muster des alten heidnischen Babylons eine falsche Kirche darstellt:
„Die Frau war bekleidet mit Purpur und Scharlach und geschmückt mit Gold und Edelsteinen und Perlen und hatte einen goldenen Becher in der Hand, voll von Gräuel und Unreinheit ihrer Hurerei, und auf ihrer Stirn war geschrieben ein Name, ein Geheimnis: Das große Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf Erden.
Und ich sah die Frau, betrunken von dem Blut der Heiligen und von dem Blut der Zeugen Jesu . . . Und der Engel sprach zu mir: . . . Ich will dir sagen das Geheimnis der Frau und des Tieres, das sie trägt und sieben Häupter und zehn Hörner hat“ (Offenbarung 17,4-7).
Diese verführerische Kirche, unter der Führung des falschen Propheten, der Zeichen und Wunder vollbringt (Offenbarung 13,13; 19,20; 2. Thessalonicher 2,9), wird das endzeitliche Römische Reich lenken, wie eine Kirche auch das erste Römische Reich und seine späteren Wiederbelebungen dominierte.
Durch ihre Verbindungen zu den höchsten politischen und gesellschaftlichen Kreisen wird sie zum Stolz dieser Welt werden, aber sie wird auch das Volk Gottes gnadenlos verfolgen. Gott wirft ihr vor, „betrunken von dem Blut der Heiligen und von dem Blut der Zeugen Jesu“ zu sein (Offenbarung 17,6).
Ihre kulturellen und religiösen Wurzeln reichen zum alten Babel zurück, der Stadt, wo sich die Menschheit kurz nach der Sintflut gegen Gott auflehnte (1. Mose 11,4. 9).
Als Johannes diese Hure als Sinnbild der großen, verführerischen Kirche erblickte, wunderte er sich sehr. Dann sagte der Engel zu Johannes: „Die Wasser, die du gesehen hast, an denen die Hure sitzt, sind Völker und Scharen und Nationen und Sprachen“ (Offenbarung 17,6. 15).
Beobachten Sie also aufmerksam folgende Tendenzen und Entwicklungen:
• ein wachsender Einfluss einer mächtigen Kirche mit weltweitem Einfluss über „Völker und Scharen und Nationen und Sprachen“ (Offenbarung 17,1. 15);
• ausgeprägte politische Verflechtungen („Hurerei“) zwischen einer Kirche und den politischen Führern dieser Welt (Offenbarung 17,2);
• ein zunehmendes Gewicht einer Kirche, die als „Mutter“ vieler anderer Kirchen gilt (Offenbarung 17,5).
Achten Sie auf eine Kirche, deren Lehren und Praktiken in der alten Mysterienreligion Babylons wurzeln (Offenbarung 17,5).
Achten Sie ebenfalls auf eine Kirche, die viele wahre Christen im Laufe der Jahrhunderte verfolgt und ums Leben gebracht hat (Offenbarung 17,6).
4. Machtverschiebungen und der „König des Südens“
Mit der Globalisierung haben sich die Machtverhältnisse verschoben. Die Großmächte können nicht mehr so schalten und walten, wie sie wollen. Vielmehr sind sie wehrlos gegen die Angriffe kleinerer Staaten. Selbst kleine Terrororganisationen verbreiten Angst und Schrecken in starken Ländern.
Als Folge bilden sich neue Allianzen, in denen der gegenseitig vorteilhafte Handel und der militärische Schutz eine führende Rolle spielen.
Mit dem Niedergang der englischsprachigen Völker, der bereits behandelt wurde, wird ein Machtvakuum entstehen. Die Frage ist: Wer wird es füllen?
Einen Großteil der Antwort finden wir in Daniel 11, der längsten zusammenhängenden Prophezeiung in der Bibel. Kenner der antiken Weltgeschichte können zu jedem Vers dieser Passage genau erklären, was Daniel prophezeit hat: Alexander den Großen, eine Abfolge großer Weltreiche, verschiedene Kriege und kleinere Konflikte im Laufe mehrerer Jahrhunderte. Aber dann kommen wir zu Vers 40, der sich auf die Endzeit bezieht:
„Und zur Zeit des Endes wird sich der König des Südens mit ihm messen, und der König des Nordens wird mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen gegen ihn anstürmen und wird in die Länder einfallen und sie überschwemmen und überfluten. Und er wird in das herrliche Land [das Heilige Land] einfallen und viele werden umkommen. Es werden aber seiner Hand entrinnen Edom, Moab und der Hauptteil der Ammoniter. Und er wird seine Hand ausstrecken nach den Ländern und Ägypten wird ihm nicht entrinnen“ (Daniel 11,40-42).
Mit dem König des Nordens ist die neue europäische Macht gemeint, denn Europa liegt, von Jerusalem aus gesehen, im Norden. Der König des Südens stellt vermutlich eine Gruppe islamischer Völker südlich von Jerusalem dar, die gemeinsame Sache machen, um ihre Interessen, ihre Religion und ihre Kultur zu fördern. Einzelheiten finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre Krisenherd Nahost: Was sagt die Bibel über seine Zukunft?.
Was wird der Anlass für Krieg zwischen diesen beiden regionalen Mächten sein, d. h. zwischen Europa und der arabischen Welt? Das müssen wir abwarten. Zu den Tendenzen, die es zu beachten gilt, gehören also:
• zunehmende Spannungen zwischen der islamischen und der christlichen Welt, die sich nach der Prophezeiung in Daniel 11 irgendwann in Krieg entladen werden;
• eine gegenseitige Abschottung regionaler Handelsblöcke in Nordamerika, Europa und Asien, die zu Handelskriegen zwischen den verschiedenen Weltregionen führen wird;
• offener, massiver Krieg im Nahen und Mittleren Osten, nicht nur kleine Gefechte vor Botschaftsgebäuden;
• zunehmende Konflikte um Israel und Jerusalem;
• ein Aufstieg eines „Königs des Nordens“ in Europa und eines „Königs des Südens“ in der islamischen und arabischen Welt, mit der Folge eines ideologischen Konfliktes zwischen dem Westen und dem Islam sowie dem Norden und dem Süden, so wie im Buch Daniel prophezeit.
5. Ein riesiger Machtblock in Asien
In Offenbarung 9 ist die Rede von einer großen asiatischen Macht, deren riesige Heere in der Endzeit den König des Nordens angreifen werden:
„Und der sechste Engel blies seine Posaune; und ich hörte eine Stimme aus den vier Ecken des goldenen Altars vor Gott; die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Lass los die vier Engel, die gebunden sind an dem großen Strom Euphrat [die östliche Grenze des Römischen Reiches zur Zeit seiner größten Ausdehnung]. Und es wurden losgelassen die vier Engel, die bereit waren für die Stunde und den Tag und den Monat und das Jahr, zu töten den dritten Teil der Menschen“ (Offenbarung 9,13-15).
Die Schlacht wird groß sein: „Und die Zahl der Truppen zu Pferde war zweimal zehntausend mal zehntausend [d. h. 200 Millionen]; ich hörte ihre Zahl“ (Offenbarung 9,16; Elberfelder Bibel).
Diese Schlacht, die von der sechsten Posaune eingeläutet und auch das Zweite Wehe genannt wird, scheint ein Gegenangriff aus dem Gebiet östlich des Euphrats zu sein. Auslöser ist ein Angriff seitens der europäischen Mächte, der von der fünften Posaune angekündigt wird und als Erstes Wehe gilt (Offenbarung 8,13; 9,12; 11,14).
In Offenbarung 16, Vers 12 lesen wir in ähnlicher Weise von Königen aus dem Gebiet östlich des Euphrats: „Und der sechste Engel goss aus seine Schale auf den großen Strom Euphrat; und sein Wasser trocknete aus, damit der Weg bereitet würde den Königen vom Aufgang der Sonne.“
Diese östlichen Heere werden in den letzten Zuckungen dieses Zeitalters eine wichtige Rolle spielen. Also sollten wir folgende Tendenzen im Auge behalten:
• Innerhalb Indiens werden mit dem wirtschaftlichen Aufstieg einer neuen Mittelschicht, die mehr Freiheit und Wohlstand fordert, die politischen Spannungen steigen.
• Spannungen zwischen vielen asiatischen Staaten werden sich in Kriegshandlungen entladen. Die Probleme zwischen Indien und Pakistan werden weitergehen.
• China, mit einer derzeitigen Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen, wird eine wirtschaftliche und militärische Supermacht in Asien werden. Es wird berichtet, dass China bereits über ein nukleares Arsenal mit 3000 Sprengköpfen verfügt.
• Viele asiatische Mächte, darunter China, Indien, Russland und der Iran, werden enger zusammenarbeiten. Ansätze dazu sehen wir bereits in der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit.
6. Das Evangelium vom Reich Gottes wird weltweit gepredigt werden
Das wahre Evangelium vom Reich Gottes muss allen Völkern der Welt gepredigt werden. Das ist die Aufgabe der Kirche Gottes (Matthäus 28,18-20; Markus 16,15). Der Herausgeber von Gute Nachrichten, die Vereinte Kirche Gottes, nimmt diese Aufgabe sehr ernst und erfüllt sie durch diese Zeitschrift, andere Publikationen, eine Internetpräsenz und die Fernsehsendung Beyond Today.
Nach einer Auflistung von Entwicklungen, die seiner Wiederkehr vorausgehen werden, sagte Jesus: „Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig. Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen“ (Matthäus 24,13-14).
Aber es soll auch eine Zeit kommen, in der das Evangelium verstummen wird, denn Gott sagt in Amos 8, Verse 11-12 eine Hungersnot besonderer Art voraus: „Siehe, es kommt die Zeit, spricht Gott der Herr, dass ich einen Hunger ins Land schicken werde, nicht einen Hunger nach Brot oder Durst nach Wasser, sondern nach dem Wort des Herrn, es zu hören; dass sie hin und her von einem Meer zum andern, von Norden nach Osten laufen und des Herrn Wort suchen und doch nicht finden werden.“
Gottes Kirche wird so schwer verfolgt werden, dass sie nicht mehr in der Lage ist, das Evangelium wirksam zu predigen.
Wir haben vorhin in Offenbarung 13 von dem „Tier“ gelesen. Dort heißt es: „Und es tat sein Maul auf zur Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen Namen und sein Haus und die im Himmel wohnen. Und ihm wurde Macht gegeben, zu kämpfen mit den Heiligen und sie zu überwinden“ (Offenbarung 13,6-7).
Zu der Zeit, die in der Bibel die „Große Trübsal“ heißt, wird Gott zwei Zeugen schicken, die predigen werden: „Und ich will meinen zwei Zeugen Macht geben, und sie sollen weissagen tausendzweihundertundsechzig Tage lang [dreieinhalb Jahre], angetan mit Trauerkleidern“ (Offenbarung 11,3). Es hat also den Anschein, dass der „Hunger nach dem Wort des Herrn“ in die Zeit unmittelbar vor der Großen Trübsal fällt, wenn Zerstörung und Gefangennahme drohen.
Die zwei Zeugen Gottes werden gegen das Tier und den falschen Propheten auftreten. Jerusalem wird im Mittelpunkt einer gewaltigen geistlichen Schlacht stehen, während prophezeite Ereignisse ihrem Höhepunkt zustreben. Es kommt also darauf an, für folgende Tendenzen die Augen auf zu haben:
• Die Kirche Gottes wird das Evangelium predigen, bis sie daran gehindert wird.
• Die Kirche wird ständig bessere technische Mittel einsetzen, um das Evangelium in vielen Sprachen zu predigen und Milliarden Menschen in aller Welt zu erreichen.
• Die Kirche Gottes wird von Regierungen und den Menschen immer mehr wegen ihrer besonderen Glaubenssätze und Praktiken verfolgt werden. Dazu gehören die Einhaltung des Sabbatgebotes am siebten Tag der Woche, das Feiern der jährlichen Feste Gottes, die Ablehnung von Weihnachten und Ostern, die Einhaltung der Speisegesetze Gottes sowie der biblische Glaube an die Gottfamilie und die Ablehnung des falschen Begriffs einer göttlichen Dreieinigkeit.
• Gott wird zwei auserwählte Menschen dafür verwenden, seine warnende Botschaft an die ganze Welt über die Massenmedien vieler Länder zu verbreiten.
• Gott wird die Techniken, die der Mensch entdeckt hat, benutzen, um Milliarden Menschen in aller Welt mit seinem Evangelium und seinen Warnungen auf schnellem Weg zu erreichen. Das sehen wir immer mehr.
7. Die Braut Christi bereitet sich auf ihren Bräutigam vor
Gottes Kirche der Endzeit bereitet sich vor, dem lebendigen Christus bei seiner Wiederkehr zu dienen. Auf diese Weise werden die Mitglieder dieser Kirche geschult für Ämter im Reich Gottes, in dem sie die Menschheit in den Wegen Gottes unterweisen werden (siehe Offenbarung 5,10; 20,4; 20,6).
Heute sind diese Mitglieder der Kirche Menschen, die vom Geist Gottes erfüllt sind und ihren Lebenssinn darin sehen, anderen zu dienen und die Früchte des Geistes aufzuweisen: „Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit; gegen all dies ist das Gesetz nicht“ (Galater 5,22-23).
In Offenbarung 19 lesen wir von dem Gipfel der Ereignisse, die nach der Öffnung der sieben Siegel stattfinden. Wir nähern uns dem Ende dieser Geschichte:
„Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet. Und es wurde ihr gegeben, sich anzutun mit schönem reinem Leinen. Das Leinen aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen. Und er sprach zu mir: Schreibe: Selig sind, die zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind. Und er sprach zu mir: Dies sind wahrhaftige Worte Gottes“ (Offenbarung 19,7-9).
Hier gilt es für die Mitglieder der Kirche Gottes, „die Gottes Gebote halten und das Zeugnis Jesu haben“ (Offenbarung 12,17; siehe auch 14,12), noch eifriger und engagierter im Werk Gottes zu werden. „Die aber Christus Jesus angehören, die haben ihr Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden. Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln“ (Galater 5,24-25).
Was passiert dann?
Jesus kehrt wieder und errichtet das Reich Gottes! „Und der siebente Engel blies seine Posaune; und es erhoben sich große Stimmen im Himmel, die sprachen: Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (Offenbarung 11,15).
Dieses böse Zeitalter weicht einem neuen Zeitalter, in dem Friede und wahre Religion herrschen. Die Welt wird in ein Paradies verwandelt werden, mit Christus als König. Das ist das Evangelium, das wir heute predigen, das Evangelium vom Reich Gottes und der Errichtung einer göttlichen Herrschaftsordnung auf der Erde.
Die neue Welt wird ganz anders sein als die heutige Welt. Hunger, Leid, Kindersklaverei, Krieg, Gewalt, Terrorismus: Das wird alles der Geschichte angehören. Das Reich Gottes wird alles verwandeln!
Der abschließende Wetterbericht
Es ist gut zu wissen, ob Regen oder Sonnenschein bevorsteht. Die Wetterfrösche sind heute in der Lage, mit ziemlicher Sicherheit vorherzusagen, wie das Wetter morgen aussehen wird. Wir gehen hier aber wesentlich weiter. Wir wissen, dass zum Schluss wahrer Sonnenschein herrschen wird, nicht wahr?
Erkennen Sie die Zeichen der Zeit? Jesus ermahnt uns, aufmerksam zu sein. Wenn wir dabei die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu Christi bewahren, werden wir merken, wann der Feigenbaum austreibt. Wir werden die Zeichen der Zeit erkennen und wissen, dass das Reich Gottes nahe ist!