Angesichts der Bedrohung durch katastrophale Kriege auf der Welt sollten wir uns auf Gottes Verheißung eines dauerhaften Friedens konzentrieren und auf die Notwendigkeit, seinen Weg des Friedens heute zu leben.

Von Robin Webber

Jedes Jahr werde ich im Monat November an das Ende des Ersten Weltkriegs erinnert. In Amerika gibt es den „Veterans Day“, früher hieß er „Armistice Day“ [„Tag des Waffenstillstands“], der auf die elfte Stunde des elften Tages im elften Monat des Jahres 1918 aufmerksam macht. Damals verstummten die Waffen des Krieges, die Kirchenglocken wurden geläutet und man konnte wieder die Vögel auf den Feldern Europas hören. Mit dem Waffenstillstand endete der sogenannte „Große Krieg“, der allen Kriegen ein Ende bereiten sollte.

Die Naivität des sozialen Fortschritts ging vor dem Ersten Weltkrieg davon aus, dass sich der Mensch über die Brutalität seiner Vorfahren hinaus entwickelt hatte, aber das war eindeutig nicht der Fall. Am Ende starben etwa 20 Millionen Menschen. Nur 21 Jahre später brach der Zweite Weltkrieg aus, der nach vorsichtigen Schätzungen 40 bis 50 Millionen Menschen das Leben kostete und Millionen in die Flucht trieb. Aber auch nach seinem Ende 1945 wurden immer wieder Kriege geführt.

Wenn Sie diesen Artikel Mitte 2024 lesen, werden der Krieg zwischen Russland und der Ukraine und die Gewalt im Nahen Osten immer noch gegenwärtig sein. Und verschiedene Stimmen machen sich Sorgen, dass daraus ungewollt Folgen entstehen, die einen Dritten Weltkrieg auslösen könnten!

Seien wir ehrlich: Eskalierende globale Konflikte und ein Tsunami gottloser und unmoralischer gesellschaftlicher Herausforderungen können selbst die Herzen der Jünger Jesu Christi lähmen. Es ist daher an der Zeit, unsere Herzen zu beruhigen, indem wir Jesu persönlichen Aufruf „Folgt mir nach!“ (Lukas 9,23; Johannes 10,27) beherzigen und die hoffnungsvollen Verheißungen der Heiligen Schrift über sein dynamisches Eingreifen aufmerksam lesen und in uns wirken lassen.

Die Rettung der Menschheit vor sich selbst

Beginnen wir mit einer warnenden und zugleich tröstlichen Ankündigung, die Jesus in einer Prophezeiung über die Ereignisse der Endzeit machte: „Denn es wird eine Schreckenszeit sein, wie die Welt sie noch nie erlebt hat und auch nie wieder erleben wird. Wenn diese Zeit der Not nicht abgekürzt würde, würde die gesamte Menschheit umkommen. Doch wegen der Auserwählten Gottes wird sie abgekürzt werden“ (Matthäus 24,21-22, „Neues Leben“-Bibel; alle Hervorhebungen durch uns).

Jesus verheißt seinen Jüngern keine Zeit der Leichtigkeit. Die Menschen werden mit ihrem Verstand am Ende sein. Satan, der Erzfeind aller, die nach dem Bilde Gottes geschaffen sind, wird scheinbar den Sieg davontragen. Die treuen Jünger Jesu werden rufen: „Herr, wie lange richtest du nicht?“ (Offenbarung 6,10). Vielleicht sind Sie schon an diesem Punkt angelangt.

Aber unser himmlischer Vater schickt seinen Sohn, unseren Vorkämpfer, um die Geschichte der Menschheit zu unterbrechen und den typischen Verlauf der Geschichte für immer zu ändern. Er, der die Zeit geschaffen hat, ist der Meister des Timings und wird genau wissen, wann er eingreifen muss, um die Menschheit vor sich selbst zu retten. Wenn es zu früh ist, werden viele denken: Wir brauchen nur mehr Zeit, um es auf unsere Weise zu schaffen. Wenn es jedoch zu spät ist, wird niemand mehr am Leben sein!

Stellen wir den Lärm dieser Zeit ab und hören wir das klare Wort des „Ich bin“: „Gedenkt des Vorigen, wie es von alters her war: Ich bin Gott, und sonst keiner mehr, ein Gott, dem nichts gleicht. Ich habe von Anfang an verkündigt, was hernach kommen soll, und vorzeiten, was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich“ (Jesaja 46,9-10).

Bedeutet das wiederum, dass die kommenden Zeiten leicht sein werden? Nein! Jesus ist brutal ehrlich in seiner Beschreibung. Aber er verspricht klar und verständlich, dass es einen Sonnenaufgang jenseits der selbst gemachten Stürme der Menschheit geben wird.

Warum muss Jesus den Lauf der Geschichte unterbrechen, um die Menschheit zu retten? Die Heilige Schrift sagt: „Sie kennen den Weg des Friedens nicht, und Unrecht ist auf ihren Pfaden. Sie gehen auf krummen Wegen; wer auf ihnen geht, der hat keinen Frieden“ (Jesaja 59,8). Die Menschheit hat den Wegweiser des Schöpfers zum Leben im Überfluss in einem „Garten Eden“ verworfen. Ist es da ein Wunder, dass es in den Jahrtausenden der bekannten Geschichte nur etwa 300 bis 400 Jahre relativen Friedens gegeben hat?

Leo Tolstoi hat in seinem berühmten Roman Krieg und Frieden den Nagel auf den Kopf getroffen, als er eine Figur sagen ließ: „Lasst das Blut aus den Adern der Menschen abfließen und füllt sie stattdessen mit Wasser, dann wird es keinen Krieg mehr geben.“ Mit der Aussage, dass der Krieg im Blut liegt, meinte er, dass er in unserer Natur verankert ist.

Jakobus 4, Verse 1-2 bestätigt, dass Kriege und Kämpfe vom falschen Verlangen unserer verdorbenen fleischlichen Natur herrühren: „Wieso gibt es denn bei euch so viel Kämpfe und Streitigkeiten? Kommt nicht alles daher, dass in euch die Leidenschaften und Triebe um die Vorherrschaft kämpfen? Ihr wollt alles haben und werdet nichts bekommen. Ihr seid voller Neid und tödlichem Hass; doch gewinnen werdet ihr dadurch nichts“ („Hoffnung für alle“-Bibel).

Der ultimative Krieg, der alle Kriege beendet

Eine Vision der großen himmlischen Zäsur, die in Daniel 2 offenbart wurde, wird mit diesen Worten erklärt: „Aber zur Zeit dieser Könige [einer Gruppe von Herrschern in der Endzeit] wird der Gott des Himmels ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird; und sein Reich wird auf kein anderes Volk kommen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und zerstören; aber es selbst wird ewig bleiben“ (Vers 44).

Dieses Reich und sein König werden durch einen Stein symbolisiert, der ohne Hände gehauen wurde, der die Regierungen der Welt zermalmt und die Macht übernimmt: „Es wird alle diese Königreiche zermalmen und zerstören; aber es selbst wird ewig bleiben, wie du ja gesehen hast, dass ein Stein ohne Zutun von Menschenhänden vom Berg herunterkam, der Eisen, Kupfer, Ton, Silber und Gold zermalmte. So hat der große Gott dem König kundgetan, was dereinst geschehen wird. Der Traum ist zuverlässig und die Deutung ist richtig“ (Vers 45).

Der Stein stellt den Messias, Jesus Christus, dar, der von den Menschen verworfene, aber von Gott auserwählte Stein (Psalm 118,22; 1 Petrus 2,4; Matthäus 3,17). Und das Reich, das er bringt, wird für immer herrschen.

Mit dem Kommen dieses Reiches wird sich die Welt grundlegend verändern. In Jesaja 2, Vers 4 heißt es dann über die Menschen: „Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“

Stattdessen werden sie lernen, anders zu leben, indem sie zu Gott gehen und sich von seinem Wort seine Wege zeigen lassen: „Viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns auf den Berg des Herrn gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem“ (Vers 3).

Während dieser zukünftigen Herrschaft unseres Meisters und Erlösers werden die Herzen und der Verstand der Menschen verwandelt werden. Das geschieht, wenn sie mit dem heiligen Geist, dem Leben spendenden „Wasser“, das aus Christus fließt (Johannes 7,37), in Berührung kommen.

Das geschieht aber auch, wenn sie, anstatt das Blut anderer zu vergießen, selbst symbolisch sterben, indem sie sich dem Willen Gottes unterwerfen und in der Taufe das lebensrettende und sühnende Blut des Opfers Christi zur Vergebung ihrer Sünden annehmen (Römer 4,7).

Unser himmlischer Vater hat seinen geliebten Sohn als Friedensfürst gesandt und wird ihn nochmals senden (Jesaja 9,6). Er hat ihn als das Lamm Gottes gesandt, um an unserer Stelle zu sterben (Johannes 1,29), und er wird ihn erneut als den Löwen Judas senden (Offenbarung 5,5), um den letzten Krieg zu führen, der allen Kriegen ein Ende machen wird. Er sendet ihn nicht nur, um diejenigen zu besiegen, die gegen ihn kämpfen werden, sondern auch, um endgültig den Widerstand gegen ihn zu brechen, der in der gegenwärtigen Natur des Menschen liegt. In Römer 8, Vers 7 heißt es dazu: „Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag’s auch nicht.“

Die große Frage an Sie

Deshalb heute eine Frage an Sie, die nur Sie persönlich beantworten können: Nach wessen Blut leben Sie in dieser Zeit – dem Blut Ihrer fleischlichen menschlichen Natur oder dem Blut Jesu Christi? Gehen Sie den gewohnten Weg des Krieges oder nehmen Sie die Vergebung Christi an und gewähren Sie auch anderen Vergebung?

Der Friede, den Gott anbietet und fordert, ist nicht mühelos, sondern verändert jeden Abschnitt des Lebens in jeder Hinsicht. Schließlich sagte Jesus: „Selig, die Frieden stiften“ – und nicht die, die nur auf Frieden hoffen (Matthäus 5,9; Zürcher Bibel). Es beginnt mit einem Gedanken, den der englische Dichter Robert Browning wie folgt ausdrückte: „Wenn der Kampf in einem selbst beginnt, wird ein Mensch etwas wert.“

Der ständige Ruf von oben „Folgt mir nach!“ fordert uns heraus, nicht nur unsere Waffen niederzulegen, sondern unsere persönlichen Schwerter zu Pflugscharen umzuschmieden und dann den Boden der Menschen in unserem Einflussbereich liebevoll zu bearbeiten.

Er fordert uns weiter heraus, unsere persönlichen Speere in Sicheln umzuwandeln, um göttliche Früchte zu ernten und verantwortungsvoll in das Leben anderer auf hilfreiche Weise einzugreifen, nicht nur durch das, was wir sagen, sondern durch das, was wir tun.

Bis zum nächsten Mal: Wenn wir mit den heutigen Schlagzeilen konfrontiert werden, halten Sie inne, schalten Sie die Stimmen aller anderen aus – denn es gibt viele, die kostenlos in Ihrem Kopf wohnen wollen – und schauen Sie nach oben, nicht um sich herum. Und achten wir darauf, dass wir nur seiner Führung folgen, um ihm in einem neuen Zeitalter zu dienen, von dem Gott in Jesaja 11, Vers 9 sagt: „Man wird nirgends Sünde tun noch freveln auf meinem ganzen heiligen Berge [seinem Reich]; denn das Land wird voll Erkenntnis des Herrn sein, wie Wasser das Meer bedeckt.“

Möge dieses Reich kommen! Und lasst uns schon jetzt nach den Verhaltensmaßstäben dieses Reichs leben!