Rauchen schadet unserer Gesundheit. Möchten Sie gerne mit dem Rauchen aufhören oder einem Angehörigen beim Aufhören helfen?
Von Jesmina Allaoua und Don Hooser
„Ich gebe auf! Ich schaff’ es einfach nicht, mit dem Rauchen aufzuhören.“
Immer wieder gehört der Vorsatz, mit dem Rauchen aufzuhören, zu den guten Vorsätzen für die Zukunft – Vorsätze, die aber nicht umgesetzt werden.
Würden Sie nicht selbst gerne das Rauchen einstellen – für immer? Oder einem anderen beim Aufhören helfen? Möchten Sie Ihren Kindern helfen, gar nicht erst mit dem Rauchen anzufangen? Oder möchten Sie das Problem, das verheerende Auswirkungen auf die Gesundheit hat, einfach nur besser verstehen?
Rauchen ist mehr als nur eine schlechte Angewohnheit, mehr als nur ein kleines Laster. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Rauchen zur Sucht erklärt. Es ist eine chemische Sucht, die auch psychologisch und gesellschaftlich abhängig macht.
Blauer Dunst in chemischer Analyse
„Zigaretten enthalten eine ganze Reihe von Substanzen, die sich in ihrer Suchtwirkung potenzieren“, erläutert Friedrich Wiebel vom GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit bei München. Insgesamt 4000 Substanzen konnten Forscher in Zigaretten identifizieren. Hier sind nur einige dieser Stoffe: Nikotin, Pyridin, Methylalkohol, Kohlenmonoxid, Formaldehyd, Benzpyren, Phenol, Aceton, Arsen und verschiedene Säuren.
Ammonium z. B. wirkt wie ein Beschleuniger für das Nikotin und katapultiert „den Glücklichmacher für die Gehirnsuppe“ in rasanter Geschwindigkeit in den Körper. „So wie Glutamat in der Suppe geschmacksverstärkend wirkt, verstärkt Nikotin positive Gefühle im Belohnungszentrum“, meint Wiebel. „Der Körper braucht diesen Flash immer wieder“ (www.focus.de; „Statistik und Studien: Die Chronik einer Sucht“).
Nikotin ist einer der am schnellsten wirkenden und stärksten Giftstoffe, die wir kennen. Schon eine Menge von etwa 0,1g ist lebensgefährlich, etwa die Menge, die eine Zigarette enthält. Wenn man 0,5g Nikotin direkt in die Blutbahn eines Menschen injizierte, hätte es dessen sofortigen Tod zur Folge.
Die im Tabak enthaltenen Teere gelten als karzinogen, d. h. krebserzeugend. Sie entstehen bei der Erhitzung der Tabakblätter. Bläst man einen Mundvoll Tabakrauch durch ein weißes Tuch, so entsteht ein brauner übelriechender Fleck – ein Nachweis der Teerstoffe.
Ein Raucher, der täglich etwa anderthalb Päckchen Zigaretten verbraucht, inhaliert im Laufe eines Jahres knapp einen Liter Tabakteer in den Mund, Rachenraum und über den Kehlkopf in die Lungen. Auch Benzpyren und Arsen gehören zu den Krebs erzeugenden Stoffen. Ein Raucher, der am Tag ein Päckchen Zigaretten konsumiert, nimmt allein auf diesem Wege im Jahr 36 Milligramm Arsen auf. Das im Tabak enthaltene Arsen ist ein Rückstand des zur Schädlingsbekämpfung bei Tabakpflanzen verwendeten Bleiarseniats.
Todesrauch
Es gibt natürlich Menschen, die ein Leben lang geraucht haben und trotzdem ein hohes Alter erreichen. Solche Beispiele werden gerne herangezogen, um sich selbst und anderen zu versichern, daß Rauchen doch nicht so schädlich ist. Obwohl es diese Fälle gibt, daß einigen Menschen aufgrund ihrer guten Gene und ihres starken Immunsystems eine jahrelange Zigarettenabhängigkeit nicht viel anhaben kann, haben auch diese Menschen immerhin einen schlechten Atem, gelbe Zähne und eine graue Haut – um nicht das viele Geld zu erwähnen, das sich mit den Jahren in Rauch auflöst.
Raucher, die bis ins hohe Alter noch gesund bleiben, wird es in Zukunft immer seltener geben. In den Industrienationen steigt die Zahl der Chemikalien, die unsere Umwelt stark belasten, immer weiter an. Jede chemische Substanz, die in den Körper dringt, bedeutet eine zusätzliche körperliche Belastung. Und wenn eine oder mehrere chemische Substanzen sich miteinander verbinden und einen neuen Stoff bilden, können die Auswirkungen noch gefährlicher sein.
Viele Menschen sind aufgrund der chemischen Substanzen, die sie einnehmen, trinken, einatmen oder durch die Haut aufnehmen, enorm belastet. Der Tabakkonsum ist eines der größten Belastungen überhaupt, mit fatalen gesundheitlichen Auswirkungen.
Nach Angaben der Deutschen Krebshilfe sterben in Deutschland jährlich schätzungsweise 140 000 Menschen an den Folgen des Rauchens, pro Tag sind das 380 Personen. Zählt man die jährlichen Todesopfer von Selbstmorden, Morden, Autounfällen, Alkoholsucht, Aids und illegalen Drogen zusammen, liegt die Summe immer noch niedriger als die Zahl der Rauchertoten. Und jedes Jahr machen Wissenschaftler neue Entdeckungen, die die tödliche Wirkung des Rauchens unterstreichen.
Es gilt als sicher, daß Tabakrauch nicht nur Lungen, Bronchien, Speiseröhre, Zunge und Lippen angreift, sondern indirekt auch den Krebs an Blase, Niere, Magen, Leber, Gebärmutter sowie Nase und Stirnhöhle fördert. Wer raucht, reduziert seine Lebenserwartung durchschnittlich um sieben Jahre.
Auch die Gefahren des Passivrauchens sind dramatischer als bislang angenommen. Wer mit einem Raucher zusammenlebt, steigert sein Lungenkrebsrisiko um mindestens 20 Prozent. Einer amerikanischen Studie zufolge hat es sich als Illusion erwiesen, daß sogenannte Lightmarken weniger gesundheitsschädlich seien. Die krebsfördernde Wirkung ist offenbar fast genauso stark – zumal der Durchschnittsraucher beim Umstieg auf ein Produkt mit weniger Nikotin mehr Zigaretten raucht, um seinen Nikotinspiegel halten zu können.
Sucht beginnt in der Jugend
Warum rauchen Menschen überhaupt? Der Einstieg geschieht oftmals in einer Jugendclique. Wer dazu gehören will, muß mitmachen. Gerade jungen Leuten fällt es schwer, nein zu sagen. Bereits 26 Prozent der 12- bis 17jährigen in Deutschland rauchen. Die Tendenz ist steigend. Immer häufiger beginnen die Raucherkarrieren schon zwischen dem zehnten und dreizehnten Lebensjahr. Jeden Tag werden schätzungsweise 1000 Jugendliche in Deutschland zu regelmäßigen Rauchern.
Aus einer „Jugendsünde“ wird schnell ein Laster von Dauer: Drei von vier erwachsenen Rauchern geben an, vor dem 18. Lebensjahr mit dem Rauchen begonnen zu haben. Eine an 1307 Schülern durchgeführte Untersuchung in England gab Aufschluß über die Gründe, warum Jugendliche mit dem Qualmen anfangen, obwohl die Gefahren allgemein bekannt sind (Anzahl der Antworten in Klammern):
• um sich groß zu fühlen (244);
• um Erwachsene nachzuahmen (221);
• um anzugeben (215);
• um erwachsen zu erscheinen (198);
• weil Freunde es tun (124);
• um Eltern nachzuahmen (104).
325 Kinder rauchten also, weil sie das Beispiel älterer Menschen – Eltern und Erwachsene überhaupt – vor Augen hatten.
Wer nicht will, daß seine Kinder rauchen, muß an das Beispiel denken, das er selbst gibt. Prof. Dr. Sabine von Kleist, Vorsitzende des Mildred-Scheel-Kreises, rät allen Eltern und Lehrern: „Eltern und Lehrer sind gefordert: Sie sollten ihre Vorbildfunktion ernst nehmen und einen aktiven, zufriedenen Alltag als Nichtraucher vorleben, anstatt nur wenig erfolgversprechende Verbote auszusprechen“ (www.krebshilfe.de; alle Hervorhebungen durch uns).
Weitere Gründe fürs Rauchen
Viele Raucher geben an, daß Rauchen hilft, Streßsituationen zu bewältigen und die Nerven zu beruhigen. Geschieht das wirklich? Medizinische Untersuchungen zeigen, daß das Gegenteil zutrifft: Rauchen entfesselt einen Circulus vitiosus: Es steigert die Unruhe und vermehrt damit die Spannungen. Die Behauptung, Rauchen beruhige die Nerven, ist daher eine der größten Selbsttäuschungen, die es je gegeben hat. Nervosität unter Rauchern ist deshalb weit verbreitet, weil Rauchen in Wirklichkeit den Spannungszustand verstärkt.
Das Bedürfnis nach einer Zigarette zeigt, daß man Sklave eines giftigen Produkts geworden ist; es beweist eindeutig, daß die Gifte bereits ihr Werk begonnen haben. Je mehr der Mensch versucht, sich künstlich aufzuputschen, desto mehr ruiniert er seine Nerven.
Der Tabak kann das Verlangen des Zigarettensüchtigen nach seinem Gift nur vorübergehend befriedigen. Sobald ein gewisser Zeitraum seit der letzten Zigarette vergangen ist, braucht der Körper seinen nächsten „Nikotinfix“. Man hat aber festgestellt, daß jemand, der schon eine Weile mit dem Rauchen aufgehört hat, weniger nervös ist als zu der Zeit, als er noch geraucht hatte.
Wer sich nichts vormacht und den Dingen auf den Grund geht, stellt fest, daß aus zweierlei Gründen geraucht wird: In den meisten Fällen, weil andere Menschen, insbesondere die Eltern, auch rauchen. Und wenn ein Mensch erst einmal „an der Angel hängt“, wird er weiter rauchen, aber nicht deshalb, weil das Rauchen entspannt oder beruhigt, sondern weil er psychisch, emotional und geistig süchtig geworden ist.
Ein Raucher braucht die Wirkung von Nikotin und Teer. Die Zigarette bestimmt sein Leben. Der Tabakkonsument organisiert sein gesamtes Leben rund um den Nikotin-Kick. Überall müssen Zigaretten griffbereit liegen; wenn das Reinigungspersonal versehentlich den Aschenbecher weggeräumt hat, steigt die Zornesröte ins Gesicht.
Erste Schritte zum Nichtrauchen
35 Prozent der Raucher versuchen durchschnittlich fünfmal pro Jahr mit dem Rauchen aufzuhören. Jedoch nur 4,4 Prozent sind nach einem Jahr noch Nichtraucher. Es gibt aber eine Hoffnung für alle Raucher, sich von der Geißel ihres Lebens endgültig zu befreien.
Zuerst muß man sich Klarheit darüber verschaffen, warum man eigentlich raucht. Es ist viel leichter etwas aufzugeben, wenn man versteht, wie schlecht es für einen selbst und andere ist. Das Angebot an Literatur über das Rauchen ist groß. Informationen gibt es in Mengen im Internet. Je mehr man darüber liest, desto deutlicher werden einem die Zusammenhänge.
Darüber hinaus fällt es vielen Menschen leichter, eine Sucht aufzugeben, wenn sie Unterstützung bekommen. Eine Anlaufstelle für Alkoholiker warb mit folgendem Plakat: „Wenn Sie keine Hilfe bei uns bekommen, suchen Sie bitte Hilfe bei anderen.“ Es gibt viele Institutionen und Hilfsgruppen, die einem helfen können, mit dem Rauchen aufzuhören.
Der größte Wert, sich über die Gefahren des Tabaks zu informieren, besteht vielleicht darin, daß die eigene Motivation, Nichtraucher zu werden, gestärkt wird. Je mehr Informationen man bekommt, desto mehr erkennt man die Realität und die Bedrohung des eigenen Lebens. Jeder Mensch kann frei entscheiden, was mit seinem Körper passiert.
Kein Mensch wird im Grunde genommen dazu gezwungen, Sklave der Zigarettenindustrie zu werden. Wir sollten die eigene Gesundheit hoch genug schätzen, um unseren Körper nicht freiwillig großen gesundheitlichen und in vielen Fällen tödlichen Gefahren auszusetzen. Sich darüber im klaren zu werden, warum man mit dem Rauchen aufhören sollte, stärkt den Wunsch und die Entschlossenheit, es auch in die Tat umzusetzen. Ein Raucher braucht den Willen zum Aufhören.
Widersprüchliche Gefühle
Ganz gleich, um welches Thema es sich handelt, oft streiten widersprüchliche Gefühle in uns, was wir tun sollten. Einige Raucher sagen vielleicht nach einem Jahr: „Oh, ich möchte mit diesem Laster aufhören!“ Ohne Zweifel wollen sie aufhören, aber sie sind sich nicht bewußt, daß sie gleichzeitig auch rauchen wollen.
Wenn Sie Raucher sind, zeigen Ihre Handlungen, welcher Wunsch in Ihnen stärker ist. Solange der Wunsch zu rauchen stärker ist als der Wunsch aufzuhören, werden Sie weiter rauchen. Wenn aber der Wunsch aufzuhören immer größer wird und die Balance des inneren Konflikts aus dem Gleichgewicht gerät, wird man aufhören. Deshalb ist die Motivation so wichtig. Informationen und Hilfe stehen überall zur Verfügung, wenn man danach sucht. Das eigentliche Problem ist das Fehlen einer eigenen starken Motivation, um der liebgewonnenen Gewohnheit Einhalt zu gebieten!
Der Kampf wird letztendlich im Kopf entschieden. Auch wenn es manchmal Rückschläge gibt, sollte man nicht aufgeben, sondern den Kampf um die eigene Freiheit und Gesundheit solange führen, bis der Kampf gewonnen ist.
Wie beim Backen eines Kuchens erst alle Zutaten zusammen den Kuchen gelingen lassen, so sollte man sich ebenfalls alle für einen selbst erforderlichen Informationen und Ratschläge einholen, die es ja im Überfluß gibt, auch zum Teil kostenlos. So ist man dann ausreichend vorbereitet, um den Plan, mit dem Rauchen aufzuhören, erfolgreich zu bestehen. Dieser Artikel kann den ganzen Umfang an Informationen verständlicherweise nicht liefern.
Das Prinzip der Nächstenliebe
Beim Rauchen geht es nicht nur um die eigene Gesundheit, die man leichtfertig aufs Spiel setzt, sondern auch um die Auswirkungen auf andere. Und gerade deshalb spielen bei mehr als 35 Prozent der Versuche, das Rauchen aufzugeben, familiäre Gründe eine Rolle. Denn die Auswirkungen des Passivrauchens auf die Gesundheit sind heute gut bekannt. Zu den durch Passivrauchen verursachten Erkrankungen gehören Lungenkrebs, Herzerkrankungen und Atemwegserkrankungen. Kinder, die häufig Zigarettenrauch ausgesetzt sind, haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Asthma, einem plötzlichen Kindestod und Atemwegsinfektionen.
In vielen Kulturen ist das Prinzip der Nächstenliebe verankert. Jesus Christus ruft Christen auf, andere Menschen so zu behandeln, wie man selbst gern behandelt werden möchte (Matthäus 7,12). Möchten Sie, daß andere Menschen in Ihrer Gegenwart giftige Stoffe freisetzen, deren Dämpfe Sie einatmen müssen? Bestimmt nicht! Dann tun Sie es selbst nicht durch das Rauchen! Wir haben nicht nur die Verpflichtung, so gut wie möglich für unsere eigene Gesundheit zu sorgen, sondern auch darauf zu achten, daß wir anderen nicht schaden und ihnen kein Leid zufügen.
Der Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung listet zehn Regeln gegen den Krebs auf. Interessant ist, daß gleich in der ersten Regel auch auf den Umgang mit anderen hingewiesen wird: „Rauchen Sie nicht! Raucher sollten so schnell wie möglich mit dem Rauchen aufhören. Rauchen Sie auch nicht in Anwesenheit anderer. Wenn Sie Nichtraucher sind, bleiben Sie es“ (www.krebshilfe.de; Hervorhebung durch uns).
Zum Aufhören mit dem Rauchen ist es nie zu spät. Auch nach jahrzehntelangem Zigarettenmißbrauch besteht eine gute Chance, daß sich der Körper regeneriert.
Ihr Leben gehört Ihnen. Sie bestimmen, ob Sie das Rauchen aufgeben oder weiterhin dieses tödliche Kraut paffen wollen. Welche Entscheidung werden Sie treffen, nun, da Sie wissen, wie sehr es Ihrer Gesundheit und womöglich der Gesundheit Ihrer Kinder schadet?
Welche Entscheidung Sie auch treffen mögen – mit ihr müssen Sie leben und sterben.
Wenn Sie also noch nicht mit dem Rauchen angefangen haben, fangen Sie es bitte erst gar nicht an! Wenn Sie rauchen, hören Sie auf!
Was passiert, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören?
Was kann der Raucher erwarten, der mit dem Rauchen Schluß macht? Nur 20 Minuten nach der letzten Zigarette beginnt eine Reihe von körperlichen Veränderungen, die zu einer wesentlich besseren gesundheitlichen Verfassung führen:
• 20 Minuten nach der letzten Zigarette gleicht sich die Herzschlagfrequenz und die Körpertemperatur derjenigen des Nichtrauchers an.
• 8 Stunden nach der letzten Zigarette hat sich das Kohlenmonoxid in den Blutbahnen verflüchtigt und dem Sauerstoff Platz gemacht.
• 1 Tag nach der letzten Zigarette wird das Herzinfarktrisiko kleiner.
• 2 Tage nach der letzten Zigarette verfeinern sich der Geruchs- und Geschmackssinn.
• 3 Tage nach der letzten Zigarette bessert sich die Atmung merklich.
• 3 Monate nach der letzten Zigarette kann sich die Lungenkapazität um bis zu 30 Prozent erhöhen.
• 1 Jahr nach der letzten Zigarette ist das Risiko von Erkrankungen der Herzkranzgefäße nur noch halb so groß.
• 2 Jahre nach der letzten Zigarette ist das Herzinfarktrisiko auf fast normale Werte abgesunken.
• 10 Jahre nach der letzten Zigarette ist das Lungenkrebsrisiko fast gleich groß wie bei echten Nichtrauchern.
• 15 Jahre nach der letzten Zigarette ist das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gleich groß wie bei lebenslangen Nichtrauchern.
– Quelle: www.rats-apotheke.bk.de
Alarmierende Fakten über die Suchtgefahr des Rauchens
Wie leicht ist es, vom Tabakgenuß süchtig zu werden? Teenager unterschätzen viel zu häufig die süchtig machende Wirkung von Nikotin, zum Teil weil Tabak legal zu kaufen ist und als nicht so gefährlich angesehen wird wie bei illegalen Drogen. Eine Studie, die von Dr. Joseph DiFranza von der „University of Massachusetts Medical School“ und einem internationalen Forscherteam durchgeführt wurde, hat gezeigt, wie gefährlich der Konsum von Tabak wirklich sein kann.
Während ihrer Studie, die in der Septemberausgabe 2002 der Zeitschrift Tobacco Control veröffentlicht wurde, wurden 679 Schüler der 7. Klasse mehrmals in einem Zeitraum von 30 Monaten befragt. Von 332 Schülern, die Zigaretten oder andere Tabakprodukte probiert hatten, zeigten 40 Prozent Zeichen einer Sucht wie z. B. Gereiztheit, die Unfähigkeit mit dem Rauchen aufzuhören und Schwierigkeiten, sich ohne Zigarette zu konzentrieren.
Viele von ihnen waren abhängig geworden, während sie nur ein paar Zigaretten am Tag geraucht hatten, einige hatten nur bis zu zwei Zigaretten in der Woche geraucht. „Einige Kinder waren innerhalb weniger Tage süchtig“, berichtete Dr. DiFranza. Bisher war man davon ausgegangen, daß eine Suchtgefahr erst bei 10 oder mehr Zigaretten am Tag bestünde. Nach Angaben des Berichts probiert ein Kind im Durchschnitt von 11,7 Jahren zum ersten Mal eine Zigarette und fängt mit 12,8 Jahren an, regelmäßig zu rauchen. Weltweit rauchen 14 Prozent der 13- bis 15jährigen, zwei Drittel davon möchten jedoch damit aufhören.
Eine wichtige Rolle spielt das passive Rauchen. 49 Prozent der Kinder weltweit leben mit einem Raucher zusammen, 60 Prozent werden wenigstens zeitweise am Tag dem Passivrauchen ausgesetzt. Studien haben gezeigt, daß Kinder leicht durch das Beispiel ihrer Eltern, Freunde, Lehrer, der Film- und Sportstars, die rauchen, sowie von der Tabakwerbung beeinflußt werden.
Die meisten Raucher wurden als Teenager nikotinsüchtig. Im Durchschnitt braucht eine Person, die als Jugendlicher das Rauchen angefangen hat, 18 Jahre, um damit für immer aufzuhören. Das zeigt, daß sich die Aufklärungskampagnen ganz besonders auf junge Menschen konzentrieren müssen.