Von Darris McNeely
In diesem Jahr erwarte ich eine Einladung zum 30-jährigen Klassentreffen. Meine Schulzeit kommt mir wieder in den Sinn, als wäre sie erst gestern gewesen. Wie oft saß ich mit meinen Freunden bis spät abends in der Küche, um für eine Klassenarbeit zu lernen und von der Zukunft zu träumen. Wir nutzten solche Gelegenheiten ab und zu als eine willkommene Pause von unserer normalen Routine. Dabei unterhielten meine Freunde und ich uns über unsere Vorstellungen für die Zeit nach unserer Ausbildung. Ab und zu sangen wir Lieder, die unsere Lust aufs Reisen und Abenteuer ausdrückten. „Seemann, laß das Träumen ...“ – nur war bei uns das Problem anders als beim Seemann in dem Schlager. Er träumte von der Heimat, wir hingegen von der Ferne und unserer Zukunft.
Während meine Mutter uns mit Keksen und Tee versorgte, sagte sie oft zu uns: „Laßt euch niemals davon enttäuschen, daß die Realität manchmal anders aussieht als eure Träume. Denkt immer daran, wenn ihr etwas träumen könnt, dann könnt ihr es auch erreichen.“
Unsere Träume von weit entfernten Reisezielen drückten nur einen Teil der Wünsche und Vorstellungen für das Leben nach der Schule aus. Nun sind 30 Jahre seit meiner Schulzeit vergangen, und meine ehemaligen Schulfreunde und ich haben jetzt eigene Kinder, die – wie einst wir – ihre Träume für die Zeit nach dem Studium haben. Werden diese Träume wahr werden? Wovon wird es abhängen?
Von Besuchen bei meinen Freunden erfuhr ich in den vergangenen Jahren, daß die Träume einiger Studienkollegen nach entfernten Reisezielen, Familie, Beruf usw. wahr geworden waren. Bei anderen sind die Dinge anders gekommen bzw. geworden, als man es sich vorgestellt hatte. Worin lag der Unterschied?
Sicher, Schicksalsschläge können jeden unerwartet treffen: schwere Krankheiten, Unfälle usw. In ein paar Fällen waren es solche Dinge, die Träume Träume bleiben ließen. Auf Schicksalsschläge kann man eben keinen Einfluß nehmen. Aber in anderen Fällen blieben die Träume, wie ein Sprichwort sagt, nur „Schäume“, weil es in dem Leben einiger meiner Schulfreunde keine konkreten Ziele oder Planung gegeben hatte. Wenn die Träume nicht zur Vision für das Leben gemacht werden, die die Motivation bestimmen, dann werden Träume auch immer Träume bleiben.
Junge Menschen haben viele Träume. Und Träume können wirklich wahr werden! Man muß nur an sie glauben und sie zu konkreten Zielen machen – zu einem Plan, einer Reiseroute für einen Lebensabschnitt oder für das ganze Leben. Es ist unmöglich einen Gipfel zu stürmen, einen Traum zu erreichen, ohne ein festes Ziel vor Augen zu haben. Der Weg zum Ziel führt oft über Umwege, die aber nicht entmutigen und zur Aufgabe des Traumes führen sollten. Schließlich hätte Kolumbus Amerika nie entdeckt, wenn er nicht von Indien geträumt hätte.
Welche Träume haben Sie? Wohin führt die Reise in Ihrem Leben? Die Antwort auf beide Fragen kann die gleiche sein, wenn man Ziele im Leben hat und diese mit Fleiß verfolgt. Dann können auch Sie zu denen gehören, von denen Eleanor Roosevelt einmal sagte: „Die Zukunft gehört denjenigen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben.“