Haben Sie zu viel zu tun und nicht genug Energie und Zeit, um alles zu schaffen? In unserer schnelllebigen Zeit ist das keine ungewöhnliche Situation, aber es gibt einen Weg aus diesem Dilemma.
Von Mark Weaver
Ein Teil meiner Aufgabe in einer großen Firma als Abteilungsleiter im Bereich Informatik ist die Ausbildung unserer Angestellten und Mitarbeiter. Nach meiner Beobachtung hat sich die Zahl der Kollegen, die sich von ihrer Arbeit und ihrem Familienleben überwältigt fühlen, merklich erhöht.
Die allgemeine Belastung drückt sich auf dreierlei Weise aus:
• Die Probleme scheinen komplexer geworden zu sein.
• Die Herausforderungen sind heute größer und anstrengender, als sie es früher waren.
• Das Leben ist hektischer und schwieriger geworden, als es einmal war.
Im Allgemeinen halten sich heute viele für überfordert, weil ihnen die Welt außer Kontrolle geraten zu sein scheint.
Sowohl Männer als auch Frauen fühlen sich angesichts der vielen Aufgaben, die sie zu bewältigen haben, nicht selten in die Enge getrieben. Die Arbeit scheint zu groß, zu kompliziert, zu viel geworden zu sein und daher kaum zu bewältigen. Meine Firma z. B. arbeitet an Projekten, die erst in einigen Jahren fertiggestellt sein werden. Ihr Umfang schüchtert selbst die hartgesottesten Angestellten ein. Nicht selten ist ein Projekt einfach viel größer als die Menschen, die daran arbeiten.
Ergeht es Ihnen manchmal auch so? Wenn ja, dann lesen Sie weiter. Vielleicht finden Sie in diesem Artikel einige Ideen, die Ihnen helfen, Ihren Alltag besser zu bewältigen.
Warum fühlen wir uns überfordert?
Ich habe bemerkt, dass das Gefühl des Überfordertseins sich auf eines oder mehrere der folgenden Phänomene gründet:
• Ein Gefühl, dass die zu bewältigende Aufgabe einfach zu groß ist.
• Dinge tun zu müssen, die man noch nie zuvor gemacht hat.
• Die Angst vor dem Versagen.
All diese Gefühle haben eins gemeinsam – Angst. Die Hauptursache für das Überfordertsein ist Angst – Angst vor dem Unbekannten und ein mangelndes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, mit dem Ungewissen umzugehen. Wir brauchen aber nicht zuzulassen, dass wir von Furcht und Angst gelähmt werden. Wir können verschiedene Prinzipien anwenden, die uns dabei helfen, das Gefühl der Angst zu bewältigen, damit es uns nicht beherrscht.
Achten Sie auf Ihre Gesundheit
Eine Möglichkeit, die Kontrolle zu behalten, wenn man sich überfordert fühlt, ist auf die eigene Gesundheit zu achten. Nicht selten beschleicht einen ein ängstliches Gefühl, wenn man müde und erschöpft ist.
Man muss wissen, dass Erschöpfung einen großen Einfluss darauf hat, wie man eine Situation bzw. bestimmte Aufgaben beurteilt. In den meisten Fällen, die ich beobachtet habe, kam das Gefühl der Überforderung mit großer Müdigkeit und Erschöpfung.
In unserer modernen, schnelllebigen und hektischen Gesellschaft kann man leicht vergessen, auf die eigene Gesundheit zu achten. Deshalb ist es nur weise, für ausreichenden Schlaf, Erholung, Bewegung und eine ausgewogene Ernährung zu sorgen. Sie werden überrascht sein, wie viel besser Sie dann mit den Herausforderungen des Lebens umgehen können.
Den großen Berg bewältigen
Wir neigen dazu, ein großes Projekt als eine gigantische Einheit zu sehen, statt es in viele kleine Aufgaben zu zerlegen. Wenn wir aber die Aufgabe in viele kleine Schritte aufteilen, dann können wir vermeiden, uns von der Größe des Projekts völlig überfordert zu fühlen. Hier ist ein einfacher Vorschlag: Finden Sie einen Weg, die Aufgabe, die vor Ihnen liegt, in kleine Teile aufzuteilen, die man bewältigen kann. Dann nehmen Sie sich ein Teil nach dem anderen vor.
Ich habe die Wichtigkeit dieser Vorgehensweise vor einem Jahr gelernt, als ich unser Haus in Wisconsin baute. Mit der festen Absicht, Geld zu sparen und zur gleichen Zeit etwas Bewegung zu bekommen, legte ich fest, dass meine Frau und ich unseren neuen Garten selbst anlegen würden. So bestellte ich 12 Lkw-Ladungen gute Muttererde, die wir mit der Hand auf dem Grundstück verteilen mussten.
Selbst nachdem uns die Erschöpfung und das Gefühl der Entmutigung übermannte, hielt mich mein Stolz davon ab, aufzugeben. Die einzige Art und Weise, wie ich diese Arbeit schaffen konnte, war, den riesigen Berg Muttererde in einen kleinen Haufen nach dem anderen aufzuteilen, und dann eine Schubkarre nach der anderen, eine Schaufel nach der anderen auf dem Grundstück zu verteilen. Das konnte ich bewältigen. Wir kamen gut voran und verteilten acht der zwölf Lkw-Ladungen Erde. Dann bot uns jemand an, die restlichen vier Ladungen mit einer Planierraupe zu verteilen. Es kostete nur 50 Dollar und erleichterte unseren Familienfrieden ungemein!
Aus dieser Arbeit habe ich, wie schon erwähnt, die wertvolle Lektion gelernt, dass man eine große Aufgabe in viele kleine aufteilen muss. Schließlich wurde Rom auch nicht an einem Tag erbaut.
Wenn Ihnen also eine große Aufgabe bevorsteht, machen Sie sich nicht so große Sorgen darum. Seien Sie sich im Klaren darüber, dass Sie nicht alles sofort erledigen können, sondern etwas Zeit brauchen. Überlegen Sie sich dann, was zu tun ist, und legen Sie einen Arbeitsplan für jeden Tag zurecht.
Setzen Sie sich kleine Ziele und arbeiten Sie sie Schritt für Schritt ab. Diese Vorgehensweise hilft dabei, viele Aufgaben, die erst als viel zu groß erscheinen, zu bewältigen.
Suchen Sie nach Alternativen
Ich habe noch eine wertvolle Lektion bei der Gartenarbeit gelernt. Manchmal lohnt es sich, nach Alternativen zu suchen. In meinem Fall war die Planierraupe eine riesige Hilfe.
Wenn Sie zu viel Verantwortung tragen, versuchen Sie, sich von weniger wichtigen Aufgaben zu entledigen. Fragen Sie sich: Muss ich das wirklich tun? Vielleicht stellen Sie dann fest, dass Sie viel zu viel Zeit, Energie und Sorgen auf Dinge verwenden, die gar nicht so wichtig sind. Setzen Sie Prioritäten und konzentrieren Sie sich auf das Wichtigste.
Es kann auch sein, dass Sie mehr Hilfe von Ihrer Familie, Mitarbeitern und Vorgesetzten brauchen. Untersuchen Sie Ihre Situation genau, finden Sie Lösungen und sprechen Sie mit Ihrem Umfeld über mögliche neue Wege.
Auch Beten kann helfen
Wenn uns das Leben überfordert, können wir uns auf Gottes Versprechen verlassen, dass er uns in der schwierigen Situation zur Seite steht. Besprechen Sie die Dinge, die Sie belasten, mit Gott im Gebet. Solch ein Gespräch kann auf verschiedene Weise helfen.
Im Gebet ordnen sich unsere Gedanken, und wir können dann häufig erkennen, was am wichtigsten ist. Beten erlaubt uns, mental neu anzufangen und mit Gottes Hilfe nach alternativen Wegen zu suchen, um die Herausforderung zu bewältigen.
Bitten Sie Gott, Ihnen bei der Bewertung Ihrer Prioritäten zu helfen, damit Sie sie richtig ordnen können. Manchmal müssen wir auch eine Lektion lernen, dass wir nicht zu viel auf einmal annehmen. Diese Lektion sollten wir so schnell wie möglich lernen. Sonst muten wir uns unnötigerweise zu viel zu.
Oft ist die Wurzel unserer Sorgen auch einfach nur Angst. Wir sollten uns aber nicht von Angst lähmen lassen. Paulus sprach uns in Römer 8, Vers 31 Mut zu: „Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?“ Und Jesus Christus erinnert uns: „Bei den Menschen ist’s unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich“ (Matthäus 19,26).
Mit Gottes Hilfe sollten wir Sorgen und Angst ablegen können. Wir sollten in der Lage sein, uns darauf zu konzentrieren, was möglich und machbar ist, um es dann zu tun.
Biblische Lösungen gegen Angst
Mehrere Bibelstellen enthalten gute Ratschläge, um mit Angst und Sorgen fertig zu werden. Sprüche 12, Vers 25 ist eine davon: „Sorge im Herzen bedrückt den Menschen; aber ein freundliches Wort erfreut ihn.“ Dieser Vers spricht über das, was allgemein bekannt ist. Wir alle tun gut daran, ihn auch in die Praxis umzusetzen.
Wir brauchen Ermutigung, insbesondere dann, wenn wir vor einer großen Aufgabe oder einer neuen Verantwortung stehen, die neue Fähigkeiten erfordert und somit eine Herausforderung mit sich bringt. Machen Sie es sich zur Aufgabe, Ermutigung und Zuversicht unter Ihren Mitarbeitern zu vermitteln. Das Gleiche gilt auch für Ihre Familie. Geben Sie das „freundliche Wort“, von dem Salomo in Sprüche 12 sprach, an andere weiter.
Jesus Christus wies darauf hin, dass Sorgen und Angst am Ende nur wenig bewirken. Er rät uns deshalb: „Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie? Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt? Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen?
Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat“ (Matthäus 6,25-34).
Es entspricht nicht der Gesinnung Jesu Christi, wenn wir zu sorglos mit uns selbst und unserer Familie umgehen. Er weist uns darauf hin, dass wir uns, wenn wir unserer Verantwortung gerecht werden und danach streben, Gott zu gefallen, auf seine Fürsorge und Führung in schwierigen Situationen verlassen können. Mit Zuversicht können wir darauf vertrauen, dass Gott nicht zulässt, dass wir über unser Vermögen belastet werden: „Keine Versuchung hat euch ergriffen als nur eine menschliche; Gott aber ist treu, der nicht zulassen wird, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird, sodass ihr sie ertragen könnt“ (1. Korinther 10,13; Elberfelder Bibel). Dieses Versprechen gilt natürlich nur, wenn wir unseren Teil tun und Gott nahe sind.