Wozu wurden Sie geboren? Verstehen Sie, warum Sie existieren? Die Wahrheit über Gottes Plan für die Menschen wird durch die Dreieinigkeitslehre verschleiert.
Von Scott Ashley
Wie bereits in dieser Artikelreihe gezeigt, offenbart die Bibel, dass Gott eine Familie ist. Diese Familie besteht zurzeit aus dem Wesen, das Jesus Christus „den Vater“ nannte, und Christus selbst, der wiederholt „der Sohn“ oder „der Sohn Gottes“ genannt wird. Leider wird diese klare und einfache Wahrheit durch die unverständliche Lehre von der Dreieinigkeit verschleiert.
Gott will eine familiäre Beziehung mit uns haben. Das sollte durch ein Gebet offensichtlich sein, das die meisten von uns wahrscheinlich irgendwann auswendig gelernt haben – das Vaterunser, in dem Jesus Christus uns anleitet, unser Gebet folgendermaßen zu beginnen: „Unser Vater . . .“ (Matthäus 6,9; alle Hervorhebungen durch uns). Gott will, dass wir ihn als einen Vater sehen, nicht als ein unerklärliches „Drei-in-Einem“-Wesen!
Erinnern wir uns noch einmal an die Begrüßung, die Paulus in jedem Brief verwendet, der seinen Namen trägt. Er wünscht seinen Lesern Gnade und Friede „von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus“.
Gott könnte der Menschheit auf vielerlei Weise präsentiert werden, aber er hat Christus dazu angeleitet, ihn als „unser Vater im Himmel“ vorzustellen. Die inspirierten Verfasser der Bibel sagen uns hier zweifellos etwas sehr Wichtiges!
Die Bibel offenbart, dass alle Menschen von Adam und Eva, den ersten beiden menschlichen Wesen, abstammen. Wir sind ihre erweiterte Familie. Dadurch, dass er direkt nach dem Bild Gottes geschaffen worden war, war Adam ein Sohn Gottes (Lukas 3,38; vgl. dazu 1. Mose 5,1-3). Daher sind wir, da wir von Adam abstammen, ebenfalls Gottes Kinder.
Gott ist unser Vater, da er der Vater unseres ersten menschlichen Vaters war. Apostelgeschichte 17, Verse 28-29 sagt uns: „Wir sind Gottes Geschlecht.“
Aber Gottes Vorhaben geht weit über die Schaffung von sterblichen, vergänglichen menschlichen Wesen hinaus. Er ist dabei, „eine neue Schöpfung“ (2. Korinther 5,17; Einheitsübersetzung) zu kreieren bzw. zu formen und der Vater seiner eigenen geistlichen Kinder zu werden – unsterbliche und unzerstörbare Kinder, die von seiner eigenen Natur und seinem Charakter erfüllt sind.
Je mehr wir verstehen, was das wirklich bedeutet, desto ehrfürchtiger werden wir sein – nicht nur wegen der Erhabenheit von Gottes Vorhaben, sondern auch aufgrund der Bedeutung, die das für jeden von uns persönlich hat. Und wenn wir Gottes wahres Wesen in dieser Weise erkennen, sehen wir auch, wie monumental irreführend und bedeutungslos die Dreieinigkeitslehre im Vergleich dazu ist!
Gott erschafft eine Familie
Paulus erklärt diese neue Schöpfung, indem er den „alten Menschen . . ., der sich durch trügerische Begierden zugrunde richtet“, dem „neuen Menschen . . ., der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit“ (Epheser 4,22-24), gegenüberstellt.
Paulus beschreibt eine dringend notwendige geistliche Transformation des Menschen. Das erfordert zuerst einen Wandel im Wesen und Charakter. Dem folgt die Auferstehung – eine völlige Metamorphose in ein verherrlichtes Geistwesen mit ewigem Leben.
Gott vollbringt diese Transformation durch die Kraft des heiligen Geistes. Ein biblischer Begriff für diese geistliche Transformation ist das Heil. Paulus beschreibt diejenigen, die das Heil als die Kinder Gottes erlangen werden: „Der Geist [Gottes heiliger Geist] selbst gibt Zeugnis unserm Geist [unserem individuellen menschlichen Geist], dass wir Gottes Kinder sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden“ (Römer 8,16-17).
Können wir die Bedeutung dieser inspirierten Aussage von Paulus erfassen? Sie erklärt, warum wir hier sind – den wahren Grund unserer Existenz, wozu wir geboren wurden. Sie gibt dem Leben selbst einen Sinn. Sie erklärt, warum Gott will, dass alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. Gott, so sagt uns die Bibel, erschafft eine Familie – seine eigene Familie. Wir haben die unschätzbare Gelegenheit, Teil dieser Familie zu sein, der Familie Gottes!
Diese familiäre Beziehung, bei der wir Kinder von Gott, dem Vater, werden, ist der Kern von Gottes unglaublichem Plan für die ganze Menschheit!
Gott stellte sein Vorhaben von Anbeginn klar dar. Sehen wir uns noch einmal die bereits zitierten Worte von 1. Mose 1 an: „Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei . . . Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau“ (Verse 26-27). Männer und Frauen sind nach Gottes Bild geschaffen, um ihm gleich zu sein.
Diese Sprachwahl hat mit Familie zu tun. Beachten wir hier, dass Gott, nachdem er Pflanzen und Tiere geschaffen hatte, die sich „ein jedes nach seiner Art“ fortpflanzen sollten, dann sagte: „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei“ (Vers 26). Das zeigt, dass der Mensch nach der „Gottart“ geschaffen wurde.
Um uns dabei zu helfen, die Tatsache besser zu verstehen, dass Gott den Menschen ihm gleich und nach seinem Bilde geschaffen hat, sagt 1. Mose 5, Vers 3: Adam „zeugte einen Sohn, ihm gleich und nach seinem Bilde, und nannte ihn Set.“ Gott hat sich im Grunde genommen durch die Menschheit selbst fortgepflanzt. Wir werden in Kürze mehr dazu erfahren.
Gott macht deutlich, dass seine Familie Menschen mit einschließt, die zurzeit physische Männer und Frauen sind, sowohl Söhne als auch Töchter: „Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus“ (Galater 3,26-28).
Die Bibel bezieht sich oft kollektiv auf physische Kinder beiderlei Geschlechts als „Söhne“, weil das die Sitte war, als die Bibel geschrieben wurde. Dieser Brauch wurde im Laufe der Jahrhunderte in vielen Sprachen weitergeführt. In der hebräischen und griechischen Sprache, in welchen die Bibel ursprünglich geschrieben wurde, wurde „Söhne“ gebraucht, um sich auf „Nachkommen“ im Allgemeinen zu beziehen. In vergleichbarer Weise gebrauchen wir heute etwa Mannschaft oder jedermann als kollektive Begriffe, die beide Geschlechter umfassen.
Gott sagt uns auch: Ich werde „euer Vater sein und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Herr“ (2. Korinther 6,18). Durch die physische Schöpfung sind Männer und Frauen Gottes Kinder. Genauso können beide Geschlechter durch einen geistlichen Prozess zu Gottes geistlichen Kindern werden.
Können wir wirklich Gottes Kinder sein?
Wie realistisch ist es, wenn Gott uns seine Kinder nennt und uns anweist, ihn unseren Vater zu nennen? Erzeugt Gott tatsächlich durch einen Fortpflanzungsprozess eine Familie aus anderen Wesen, die wie er selbst sind? Oder ist es so gemeint, dass Gott durch die Schöpfung der Vater der menschlichen Rasse ist?
Durch einen Schöpfungsakt ist Gott auch der Vater der Engel und nennt sie in Hiob 38, Vers 7 „Gottessöhne“. Es gibt aber einen wichtigeren Sinn, in dem Gott den Menschen ein Vater sein möchte – ein Vorrecht, das für die Engel nicht vorgesehen ist.
Wir können das am Anfang des Hebräerbriefs sehen: „Denn zu welchem Engel hat Gott jemals gesagt: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt? Und wiederum: Ich werde sein Vater sein und er wird mein Sohn sein“ (Hebräer 1,5). An dieser Stelle wird der Status der Engel mit dem von Jesus Christus verglichen, dem göttlichen Sohn Gottes. Aber es gibt im weiteren Sinn hier auch einen Bezug zu den Menschen.
Wir müssen verstehen, dass Jesus als Gottes „eingeborener Sohn“ (Johannes 1,18; 3,16; 1. Johannes 4,9) eine einzigartige Stellung einnimmt. Als das göttliche Wort war er vor seiner menschlichen Zeugung als Gott bei dem Vater (Johannes 1,1-3. 14). Dann wurde das Wort von Gott, dem Vater, auf übernatürliche Weise als der Mensch Jesus Christus in Marias Mutterleib gezeugt, als sie noch Jungfrau war. Dabei wirkte Gott durch die Kraft des heiligen Geistes (Lukas 1,35; Matthäus 1,20).
Jesus hatte keinen direkten menschlichen Vater. Stattdessen war Gott, der Vater, in einem Sinn Jesu physischer Vater, da er durch den heiligen Geist im physischen Bereich wirkte. Gleichzeitig war Jesus auch vom Vater durch den gleichen Geist zu geistlichem Leben gezeugt worden (vgl. dazu Johannes 5,26; 6,63).
Bei seiner Auferstehung nach seinem Tod kehrte Christus zu der früheren Herrlichkeit mit dem Vater zurück, nachdem er, wie bereits zitiert, kurz vor seinem Tod gebetet hatte: „Und nun, Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war“ (Johannes 17,5).
Andere Menschen sind nicht wie Christus auf übernatürliche Weise physisch gezeugt worden, doch können sie ihm darin folgen, geistlich von Gott gezeugt zu werden – allerdings erst später in ihrer physischen Existenz. Christen werden ebenfalls als von Gott „gezeugt“ bezeichnet (1. Petrus 1,3; 1. Johannes 5,1. 18). Der hier verwendete griechische Begriff ist anagennao bzw. gennao. Gennao kann sowohl als „geboren“ als auch als „gezeugt“ übersetzt werden (siehe etwa die Anmerkungen dazu in der Elberfelder Bibel). Sie werden Kinder Gottes genannt (Matthäus 5,9; Johannes 1,12; Römer 8,14. 16. 19. 21; 1. Johannes 3,1-2; Galater 3,26) und, wie bereits erwähnt, als Gottes „Söhne und Töchter“ (2. Korinther 6,18) bezeichnet.
Sie werden in 1. Petrus 1, Vers 23 in der Tat beschrieben als: „wiedergeboren [Anmerkung: o. wiedergezeugt] nicht aus vergänglichem Samen [Griechisch sperma – das heißt, nicht aus einer männlichen Spermienzelle, die eine weibliche Eizelle befruchtet und so lediglich sterbliches, vergängliches Leben hervorbringt], sondern aus unvergänglichem [Samen], durch das lebendige und bleibende Wort Gottes“ (Elberfelder Bibel).
Dieses unzerstörbare, unvergängliche Leben, zu dem Sie durch die Heilige Schrift hingeleitet werden, rührt daher, dass Gott seinen heiligen Geist in Sie einpflanzt, denn „der Geist ist’s, der lebendig macht“ (Johannes 6,63). Tatsächlich ist der heilige Geist, als die Kraft Gottes, das Mittel der geistlichen Empfängnis.
Lesen wir noch einmal die Worte von Paulus in Römer 8, Vers 16: „Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind.“ Und durch diesen Geist wird es uns ermöglicht, „Anteil . . . an der göttlichen Natur“ (2. Petrus 1,4) zu erlangen – der Natur von Gott selbst.
Mit nochmaligem Bezug auf den Hebräerbrief sollten wir verstehen, dass die Begrifflichkeit des von Gott Gezeugtseins, während sie nicht auf Engel anwendbar ist, nicht nur auf Jesus Christus, sondern auch auf all seine Nachfolger anwendbar ist. „Engel“, so wird uns gesagt, sind nur „dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil ererben sollen“ (Hebräer 1,14).
Diese bekehrten Menschen sind Gottes Kinder, Christi Brüder, die, wie er, von Gott gezeugt worden sind. Christus, so wird uns weiter gesagt, ist derjenige, „der viele Söhne zur Herrlichkeit führen wollte . . . Denn er, der heiligt, und sie, die geheiligt werden, stammen alle von Einem ab [das heißt, vom gleichen Vater oder der gleichen Familie, wie andere Übersetzungen anmerken]; darum scheut er sich nicht, sie Brüder zu nennen“ (Hebräer 2,10-11; Einheitsübersetzung).
Jesus ist „der Erstgeborene . . . unter vielen Brüdern“ (Römer 8,29). Diese müssen „vom Geist geboren“ sein (Johannes 3,6), um wie er zu werden, der jetzt, als ein „Geist, der lebendig macht“ (1. Korinther 15,45), „zur Rechten Gottes“ sitzt (Hebräer 10,12).
Sie werden in der Tat mit ihm in seiner Herrlichkeit als gemeinsame „Kinder der Auferstehung“ (Lukas 20,36) vereint sein. Dabei ist Christus der „Erstgeborene von den Toten“ (Kolosser 1,18; Offenbarung 1,5).
Es sollte daher klar sein, dass die vom Geist bekehrten Christen wirklich und buchstäblich durch geistliche Regeneration zu Gottes Kindern werden, indem sie durch den heiligen Geist zu neuem Leben wiedergezeugt werden. Gott erzeugt uns also wirklich nach seiner „Art“, wie 1. Mose 1 andeutet – nicht nur als physische, fleischliche Modelle, sondern als geistliche Entitäten wie er selbst (Johannes 4,24). Einige Verse wurden so ausgelegt, dass Christen Gottes Adoptivsöhne wären statt seine tatsächlichen, gezeugten Söhne, aber das beruht auf einem Missverständnis.
Wir werden wie Christus sein
Dessen eingedenk, dass wir nach dem Bilde Gottes geschaffen sind und in Christi Fußstapfen ihm in eine zukünftige Herrlichkeit folgen sollen, lassen Sie uns weiter über die Bedeutung dieser Bestimmung nachdenken. Wie vollständig werden wir letzten Endes wie Gott sein?
Es ist Gottes Plan, uns völlig wie Jesus Christus zu machen! Paulus verdeutlicht das in Epheser, Kapitel 4. Er erklärt, dass die heute Berufenen „zum vollen Maß der Fülle Christi“ hingelangen sollen (Vers 13). Die Anmerkung von Paulus in Galater 4, Vers 19 bringt den gleichen Gedanken mit anderen Worten zum Ausdruck: „Meine lieben Kinder, die ich abermals unter Wehen gebäre, bis Christus in euch Gestalt gewinne!“
Erkennen Sie die Tragweite dessen, was Paulus sagt, wenn er erklärt, dass wir die Fülle Christi haben werden? Wir können vollständig wie Christus werden, mit seinem Charakter in uns ausgeformt. Aber das ist nicht alles!
Wie wir gesehen haben, ist Jesus, der Sohn Gottes, auch Gott, der Sohn. Er ist zusammen mit Gott, dem Vater, Gott – zwei göttliche Wesen, in tief gehender Einheit miteinander verbunden.
So wie Jesus Gottes Sohn ist, ist es unsere Bestimmung, auch die unsterblichen Kinder Gottes zu werden. Natürlich ist Jesus, wie wir gesehen haben, auf einzigartige Weise der Sohn Gottes. Anders als wir, war er von Ewigkeit mit dem Vater als das göttliche Wort Gottes zusammen (Johannes 1,1). Nichtsdestoweniger verkündet das Neue Testament, dass Jesus, wie wir bereits gesehen haben, „der Erstgeborene . . . unter vielen Brüdern“ ist (Römer 8,29), und macht deutlich, dass seine Nachfolger ebenfalls die Söhne Gottes sind.
Der Apostel Johannes erklärt, was das letztendlich bedeutet: „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch! Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1. Johannes 3,1-2).
Mit unserem endlichen Verstand und begrenzten Verständnis können wir nicht all das erfassen, was es über Gott zu wissen gibt. Wir können auch nicht völlig begreifen, was es bedeutet, göttliche, verherrlichte Geistwesen zu sein, wie es Gott, der Vater, und Jesus Christus heute sind. Aber wir haben diese Verheißung: Menschen, die in die Familie aufgenommen werden, die Gott jetzt vorbereitet, werden am Ende verherrlichte Geistwesen sein wie der auferstandene Jesus Christus (Philipper 3,20-21). In seinem verherrlichten Zustand herrscht er zur rechten Hand von Gott, dem Vater, über das Universum!
Das ist die Bedeutung von Daniels Beschreibung gerechter Menschen, die in der Zukunft leuchten werden „wie die Sterne immer und ewiglich“ (Daniel 12,2-3). Menschen, die zu ewigem Leben auferweckt worden sind, werden wie der verherrlichte Jesus Christus sein!
Aber was bedeutet das wirklich? Lassen Sie uns hier einige wesentliche Aspekte ansehen. Bedenken wir einmal, dass menschliche Kinder wie ihre Eltern und wie ihre Geschwister sind. Sie sind alle die gleiche Art von Wesen, nämlich menschliche Wesen. In gleicher Weise werden Gottes Kinder am Ende sein wie ihr Vater und Jesus Christus, ihr göttlicher Bruder.
Jesus Christus, Gott der Sohn, ist wie Gott, der Vater. Er besitzt die gleiche Herrlichkeit und Macht. Diese Bibelstellen sagen uns, dass Gottes weitere Kinder nach der Auferstehung wie der Vater und Christus verherrlicht sein werden! Sie werden die gleiche Art von Wesen sein, wie es der Vater und Christus sind – göttliche Wesen, so unglaublich das sein mag!
Das Ehrfurcht gebietende Potenzial jeder Person, wie es uns in Gottes Wort dargelegt wird, erscheint so unglaublich, dass die meisten Menschen diese biblische Wahrheit nicht begreifen können, wenn sie sie zum ersten Mal erfahren. Obwohl es in der Bibel klar dargestellt wird, wird es gewöhnlich ganz einfach überlesen. Tatsächlich ist dieses Ehrfurcht gebietende Potenzial der Sinn, Zweck und Grund dafür, dass Gott die Menschheit geschaffen hat. Dazu wurden wir geboren, dafür existieren wir!
Leider macht der Glaube an die Dreieinigkeit Millionen von Menschen blind für diese Ehrfurcht gebietende Wahrheit. Die Dreieinigkeit stellt Gott als drei göttliche Personen dar, die gleichzeitig eins sind – und für immer diese geschlossene Gruppe bilden, nicht mehr und nicht weniger.
Diese nichtbiblische Lehre verschleiert die herrliche Wahrheit, dass Gott dabei ist, seine Familie zu erweitern! Zurzeit aus Gott, dem Vater, und dem Sohn bestehend, wird sie, wie uns Hebräer 2, Vers 10 sagt, erweitert werden, indem „viele Söhne zur Herrlichkeit“ geführt werden.
Ihr seid Götter?
Lassen Sie uns zum Kern des Ganzen kommen. Zur Zeit Jesu beschuldigten ihn die Juden der Gotteslästerung, weil er behauptete, der Sohn Gottes zu sein: „Du bist ein Mensch und machst dich selbst zu Gott“ (Johannes 10,33).
Achten Sie hier auf seine faszinierende Antwort: „Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter? Wenn er [Gott] die Götter nennt, zu denen das Wort Gottes geschah – und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden –, wie sagt ihr dann zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst Gott –, weil ich sage: Ich bin Gottes Sohn?“ (Johannes 10,34-36).
Christus sagte mit anderen Worten: „Wenn die Schrift Menschen klar Götter nannte, warum regt ihr euch so auf, wenn ich lediglich sage, dass ich Gottes Sohn bin?“
Können Menschen wirklich Götter sein? Was hat Christus damit gemeint? In Psalm 82, Vers 6, den Jesus zitierte, sagt Gott zu Menschen: „Wohl habe ich gesagt: Ihr seid Götter und allzumal Söhne des Höchsten.“
Der Schlüssel hier ist das Wort Söhne, wie wir das auch in anderen Bibelversen gesehen haben. Wir müssen verstehen, dass Gott eine Familie ist – eine göttliche Familie, die aus mehr als einer Person besteht. Wie wir in diesen Beiträgen gesehen haben, gibt es einen Gott (die Gottfamilie), der aus mehr als einem Gottwesen besteht.
Wie bereits erklärt, bestand die Gottfamilie von Anfang an aus zwei göttlichen Wesen – aus Gott und dem Wort, das vor 2000 Jahren als der Sohn Gottes, Jesus Christus, zu Fleisch wurde (Johannes 1,1-3. 14). Nach Jesu menschlichem Leben und Tod wurde er zu göttlicher, geistlicher Existenz als der „Erstgeborene von den Toten“ (Kolosser 1,18) und der „Erstgeborene unter vielen Brüdern“ (Römer 8,29) auferweckt. Jesus wurde daher in der Auferstehung geistlich als der erste vieler „Brüder“ oder Kinder, die später folgen sollten, geboren.
Wie am Anfang dieses Kapitels gezeigt wurde, sagt Apostelgeschichte 17, Verse 28-29, dass Menschen von Gottes „Geschlecht“ sind. (Das griechische Wort genos bedeutet hier „Verwandtschaft“, „Rasse“, „Art“, „Abstammung“ oder „Familie“.) Und wie wir in 1. Mose 1 gesehen haben, war Gottes Vorhaben bei der Erschaffung des Menschen nach seinem Bild, ihn gemäß der „Gottart“ zu schaffen und sich so durch die Menschheit fortzupflanzen.
Psalm 82 lässt sich unter diesem Gesichtspunkt viel leichter verstehen. In Vers 6 wird das Wort „Götter“ dem Ausdruck „Söhne des Höchsten“ gleichgesetzt. Das ergibt Sinn. Wenn eine Entität Nachkommen hat, dann sind diese Nachkommen von der gleichen Art wie die Entität selbst. Die Nachkommenschaft von Katzen sind Katzen. Die Nachkommenschaft von Hunden sind Hunde. Die Nachkommenschaft von Menschen sind Menschen. Die Nachkommenschaft von Gott sind, in Christi eigenen Worten, „Götter“.
Aber wir müssen hier vorsichtig sein. Menschen sind nicht buchstäblich Götter – auf jeden Fall zurzeit noch nicht. Tatsächlich sind Menschen ursprünglich nicht einmal buchstäblich Gottes Kinder, außer in dem Sinn, dass er die Menschheit geschaffen hat und dies nach seinem Ebenbild tat.
In Psalm 82 werden Menschen als Götter bezeichnet, und zwar in dem Sinn, dass sie Gottes Nachwuchs sind und ihn hinsichtlich Autorität und richterlicher Entscheidungen auf Erden repräsentieren sollen. Dennoch werden sie als unvollkommen und dem Verfall bzw. dem Tod unterworfen dargestellt. Sie sind also nur im eingeschränkten Sinn Teil der göttlichen Familie.
Ein Aspekt ist in dieser Hinsicht, dass der Mensch nach Gottes Ebenbild auf einer physischen, sterblichen Ebene mit eingeschränkter Herrschaft geschaffen worden ist und Gott gleicht, aber ohne dessen göttlichen Charakter und Herrlichkeit. Einer weiterer Aspekt ist, dass der Mensch das letztendliche Potenzial hat, die gleiche Art von Wesen wie der Vater und Christus zu werden.
Tatsächlich benennt Gott oft „das noch nicht Vorhandene . . . als wäre es schon vorhanden“ (Römer 4,17; Menge-Bibel). Er sieht sein Vorhaben als bereits verwirklicht an. Erstaunlicherweise ist es, wie wir noch sehen werden, Gottes Vorhaben, menschliche Wesen von dieser fleischlichen Existenz auf die gleiche Ebene göttlicher, geistlicher Existenz zu erhöhen, die er selbst einnimmt.
Das endgültige Resultat – göttliche Herrlichkeit
Lassen Sie uns den bereits erwähnten Prozess der geistlichen Fortpflanzung, bei dem Gott uns als seine Kinder zeugt, noch einmal kurz ansehen. Der geistliche Reproduktionsprozess beginnt damit, dass sich Gottes Geist mit unserem menschlichen Geist verbindet. Durch diese wundersame Vereinigung werden wir „Teilhaber der göttlichen Natur“ (2. Petrus 1,4; Elberfelder Bibel).
Der geistgezeugte Christ ist daher ein Kind Gottes, ein tatsächliches Mitglied der Gottfamilie – aber noch nicht im letztendlichen Sinn. Als Kinder müssen wir immer noch einen Entwicklungsprozess in diesem Leben durchlaufen, bei dem wir göttlichen Charakter entwickeln und immer mehr wie Gott werden in der Art und Weise, wie wir denken und handeln. Und am Ende dieses Lebens, zur Zeit der Auferstehung bei Christi Rückkehr, werden wahre Christen wie der Vater und Christus in göttliche Geistwesen verwandelt werden.
Führen wir uns noch einmal diese erstaunliche Wahrheit vor Augen, die der Apostel Johannes aufgezeichnet hat: „Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1. Johannes 3,2).
Um dies noch weiter auszuführen, wird uns in zahlreichen Bibelstellen gesagt, dass wir göttliche Herrlichkeit von dem Vater und Christus empfangen werden: „Der Gott aber . . ., der euch durch Jesus Christus dazu berufen hat, an seiner ewigen Herrlichkeit teilzuhaben“ (1. Petrus 5,10; Neue Genfer Übersetzung; siehe auch Römer 5,2; 2. Korinther 3,18; 1. Thessalonicher 2,12; 2. Thessalonicher 2,14; Kolosser 1,27; Hebräer 2,10).
Außerdem werden wir als Miterben Christi die Herrschaft über alle Dinge erlangen, das gesamte, unermessliche Universum eingeschlossen – eine Herrschaft genauso wie sie Christus innehat (vgl. dazu Römer 8,17; Hebräer 1,1-3; 2,5-9; Offenbarung 21,7).
Um wahrhaft die Herrschaft über alle Dinge auszuüben – auch über die tobenden, thermonuklearen Schmelzöfen von 50 Milliarden Billionen Sonnen und jedes subatomare Teilchen jedes Atoms von jedem Molekül im kosmischen Raum –, ist die allmächtige Kraft Gottes erforderlich.
Und wie sieht es mit unserem Verstand aus? Als Menschen wären wir nicht in der Lage, die einzelnen Sterne des Universums, einen pro Sekunde, in einer Billion Lebenszeiten zu zählen. Aber Gott sagt so nebenbei, dass er alle Sterne bei Namen kennt (Psalm 147,4).
Erstaunlicherweise sagt Paulus: „Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin [das heißt, von Gott]“ (1. Korinther 13,12). Das zeigt, dass uns die Allwissenheit Gottes zugänglich sein wird. Und warum nicht, da wir ja den heiligen Geist, Gottes Verstand, dann vollständig haben werden!
Bedenken wir Folgendes: Bekehrte Menschen werden eines Tages die göttliche Natur, göttliche Herrlichkeit und völlige Macht über die Schöpfung innehaben und an Gottes unendlichem Wissen teilhaben. All dies erfordert nichts weniger als Göttlichkeit! In der Tat werden wir am Ende, wie Jesus, „von der ganzen Fülle Gottes erfüllt“ werden (Epheser 3,19; Einheitsübersetzung; vgl. Kolosser 1,19; 2,9).
Wie kann jemand „von der ganzen Fülle Gottes erfüllt“ sein und weniger als Gott sein? Deshalb werden wir bei unserer letztendlichen Verwandlung ebenfalls göttlich sein – auch wenn der Vater und Christus hinsichtlich Autorität und Majestät für immer größer als wir sein werden.
Die Lehre von der Vergöttlichung
Diese biblische Wahrheit wird für diejenigen, die nur die traditionelle Sicht des allgemein etablierten Christentums über die letztendliche Belohnung der Gerechten kennengelernt haben, sicherlich schockierend sein. Diejenigen, die möglicherweise schnell dabei sind, diese Lehre anzugreifen, werden jedoch noch überraschter sein, wenn sie erfahren, dass die frühen „Kirchenväter“ der etablierten Tradition, die zeitlich nicht so weit von den frühen apostolischen Lehren entfernt waren und zu einer Zeit lebten, als die Dreieinigkeitslehre noch keine Wurzeln gefasst hatte, diese unglaubliche Wahrheit zumindest teilweise verstanden. Und selbst heute noch lassen sich manchmal Hinweise darauf finden.
Lesen wir zum Beispiel Paragraphen 398 und 460 des gegenwärtigen Catechism of the Catholic Church (1995) mit den in Fußnoten genannten Quellen in Klammern:
„In einem Zustand der Heiligkeit geschaffen, war es dem Menschen bestimmt, von Gott vollständig in Herrlichkeit ,vergöttlicht‘ zu werden [doch er sündigte] . . .
Das Wort wurde Fleisch, um uns zu ,Teilhabern an der göttlichen Natur‘ zu machen [2. Petrus 1,4]: ,Deshalb wurde das Wort zum Menschen und der Sohn Gottes wurde zum Menschensohn: damit der Mensch, indem er in die Gemeinschaft mit dem Wort eintrat und dadurch göttliche Sohnschaft erlangte, ein Sohn Gottes werden könnte‘ [Irenäus (2. Jahrhundert), Against Heresies, 3. Buch, Kapitel 19, Abschnitt 1].
,Denn der Sohn Gottes wurde zum Menschen, damit wir zu Gott werden können‘ [Athanasius (4. Jahrhundert), On the Incarnation of the Word, Kapitel 54, Abschnitt 3]. ,Der einziggeborene Sohn Gottes, seine Göttlichkeit mit uns teilen wollend, nahm unsere Natur an, damit er, zum Menschen gemacht, Menschen zu Göttern machen kann‘ [Thomas Aquinas (13. Jahrhundert), Opusculum 57, Vorlesungen 1-4]“ (Seite 112, 128-129, Hervorhebungen durch uns).
Diese Lehre ist in der östlichen orthodoxen Tradition sogar noch vorherrschender, wo sie unter dem griechischen Begriff theosis bekannt ist, was „Vergöttlichung“ oder „Vergötterung“ bedeutet. Das unterscheidet sich völlig von dem New Age-Konzept des Aufgehens in einem universellen Bewusstsein oder der Sicht, dass wir gegenwärtig von Natur aus göttlich sind. Sehen wir hier die bemerkenswerte Erklärung des frühen Theologen Tertullian, der dies etwa 200 n. Chr. schrieb:
„Es wäre unmöglich einen anderen Gott zuzulassen, wenn es keinem anderen Wesen gestattet ist, etwas von Gott zu besitzen. Nun, sagst du, in diesem Fall haben wir nichts von Gott inne. In der Tat tun wir das aber, und werden es auch weiterhin haben. Nur dass wir es von ihm empfangen und nicht aus uns selbst.
Denn wir werden sogar Götter sein, wenn wir es verdienen, unter denjenigen zu sein, denen er verkündet ,Ich habe gesagt: Ihr seid Götter‘ und ,Gott steht in der Versammlung der Götter‘. Aber dies entspringt seiner eigenen Gnade, nicht von irgendeiner Eigenschaft in uns. Denn er allein ist derjenige, der Götter schaffen kann“ (Against Hermogenes, Kapitel 5, Ante-Nicene Fathers, Band 3, Seite 480, zitiert in „Deification of Man“, David Bercot, Herausgeber, A Dictionary of Early Christian Beliefs, 1998, Seite 200).
Das war in der Tat die allgemein akzeptierte Sicht in den frühen christlichen Jahrhunderten.
Einige der späteren Theologen dieser frühen Perioden wendeten sich trotz dieses Verständnisses allmählich der sich entwickelnden Dreieinigkeitslehre zu. Bei früheren Theologen lassen sich dagegen nicht einmal Andeutungen für trinitarische Ideen finden. Sehen wir hier diese bemerkenswerte Aussage des Iräneus, der im zweiten Jahrhundert lebte und in seiner Jugend von einem Jünger des Apostels Johannes unterrichtet worden war: „Es wird kein anderer in der Schrift Gott genannt, als der Vater von allen und der Sohn und diejenigen, die die Adoption [d. h. Sohnschaft als Gottes Kinder] innehaben“ (Against Heresies, Buch 4, Vorwort).
Statt den dreieinigen Gott in drei Personen – Vater, Sohn und heiliger Geist – verkündete Irenäus einen Gott, der den Vater, den Sohn und die Menge anderer Söhne, die zur Herrlichkeit gebracht worden sind (transformierte Gläubige), mit einschließt.
Jüngere Autoren haben ebenfalls die biblische Wahrheit über die Bestimmung des Menschen erkannt. Sehen wir hier zum Beispiel die bemerkenswerten Worte von C. S. Lewis, dem vielleicht populärsten christlichen Autor des letzten Jahrhunderts: „Das Gebot Seid vollkommen [Matthäus 5,48] ist keine idealistische leere Luft. Noch ist es ein Gebot, das unmöglich zu verwirklichen ist. Er wird uns zu Geschöpfen machen, die dieses Gebot befolgen können. Er sagte (in der Bibel), dass wir ,Götter‘ seien, und er wird sein Wort erfüllen.
Wenn wir es wollen – denn wir können es verhindern, wenn wir uns dafür entscheiden –, wird er den schwächsten und schmutzigsten von uns zu einem Gott oder einer Göttin machen, zu einem blendenden, glänzenden, unsterblichen Geschöpf, das durch und durch mit solcher Energie und Freude und Weisheit und Liebe pulsiert, dass wir uns das heute nicht vorstellen können, zu einem strahlenden unbefleckten Spiegel, der Gott dessen eigene grenzenlose Macht und Wonne und Güte perfekt [wenn auch, natürlich in kleinerem Maßstab] widerspiegelt. Dieser Prozess wird langwierig und teilweise sehr schmerzhaft sein; aber das ist es, was uns erwartet. Nichts weniger. Er meinte, was er sagte“ (Mere Christianity, 1996, Seite 176).
Die ultimative Familienbeziehung
Natürlich bedarf es in dieser Angelegenheit einiger wichtiger Klarstellungen. Es ist nicht die Lehre der Bibel, dass wir irgendwie auf geheimnisvolle Weise zu einem einzigen Wesen mit Gott werden und unsere individuellen Persönlichkeiten verlieren.
Die Realität ist, dass Gott eine Familie ist. Und genauso wie die individuellen Mitglieder einer menschlichen Familie eigenständige Entitäten mit einzigartigen Persönlichkeiten sind, wird es auch in der Gottfamilie sein.
Durch Gottes Geist werden die Mitglieder von Gottes Familie jedoch eine spezielle Einheit von Sinn, Zielen und Natur miteinander teilen, die weit über die gemeinsame Identität und Verbindung hinausgeht, die in einer menschlichen Familie möglich ist. Diese Einheit besteht bereits zwischen Gott, dem Vater, und Jesus Christus. Die Dreieinigkeitslehre definiert ihr Einssein im Sinne von Einzigkeit des Seins. Aber das ist eindeutig falsch.
Es gibt in der Tat nur einen Gott, aber dieser Gott ist eine Familie, wobei andere noch der Familie hinzugefügt werden sollen. Der Begriff Götter im Hinblick auf unsere Bestimmung ist wirklich dazu vorgesehen, mehrere Gottwesen, die eine Gottfamilie darstellen, voneinander zu unterscheiden. Nochmals: Zurzeit gibt es zwei vollständig göttliche Mitglieder der Gottfamilie – zwei eigenständige Wesen – Gott, den Vater, und Gott, den Sohn, Jesus Christus. Und so unglaublich das klingen mag, es werden weitere hinzukommen.
Wie wir bereits gesehen haben, hat Gott angekündigt: „Ich will euer Vater sein und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein. Das sagt der Herr, der Herrscher der ganzen Welt“ (2. Korinther 6,18; Gute Nachricht Bibel). Und er meint, was er sagt.
Es ist die Absicht des Vaters, uns als seine vollen Kinder hervorzubringen, uns in die gleiche Art von Wesen zu transformieren, die er und Christus jetzt sind – Wesen von solch unglaublicher Herrlichkeit und Majestät, dass es unser begrenztes menschliches Fassungsvermögen und Verständnis bei Weitem übersteigt!
Obwohl errettete menschliche Wesen wahrhaft zur Existenz auf der Ehrfurcht gebietenden göttlichen Ebene als wahre Kinder Gottes und volle Mitglieder der Gottfamilie erhoben werden, werden sie nie so groß an Majestät und Autorität sein, wie Gott, der Vater, und Jesus Christus.
Der Vater und Sohn sind unerschaffen, leben für alle Ewigkeit durchgehend durch alle Zeit, ohne Anfang. Und es gibt nur einen Erlöser, in dessen Namen wir Gottes Gabe des ewigen Lebens empfangen können (Apostelgeschichte 4,12), was ihm für immer eine Sonderstellung gibt.
Natürlich werden diejenigen, die in seine Familie als verherrlichte und unsterbliche Kinder Gottes eingehen, individuell oder kollektiv niemals die Vorrangstellung des Vaters und Christus als Führer der Familie in Frage stellen. Es stimmt, dass alle außer dem Vater Jesus untertan sein werden und Jesus selbst dem Vater untertan sein wird (siehe 1. Korinther 15,24-28). Gott, der Vater, und Jesus Christus werden für immer an der Spitze der Familie stehen und selbst nach der Hinzufügung von Milliarden göttlicher Kinder die oberste Herrschaft innehaben.
Das ist es also, wozu Sie und ich geboren wurden! Es ist die ultimative potenzielle Bestimmung der gesamten Menschheit. Es ist der Ehrfurcht gebietende Zweck, für den wir geschaffen wurden. Wie Jesus, unsere Bestimmung als erfüllt voraussehend, zitiert hat: „Ich habe gesagt: Ihr seid Götter.“ Unsere Zukunft könnte nicht größer oder besser sein als das!
Wie bankrott und uninspiriert sich die Dreieinigkeitslehre doch im Vergleich zur wunderbaren und übergreifenden Wahrheit der Bibel herausstellt! Leider haben die Verzerrungen der Lehre von der Dreieinigkeit verborgen, was Gott über seine Natur und unsere herrliche Zukunft offenbart hat. Sie haben die Wahrheit mit einem ungeheuerlichen Irrtum verdreht und verschleiert. In der Tat leugnet die Dreieinigkeitslehre die größte Wahrheit, die wir erfahren können: dass Gott eine wachsende Familie ist, der auch wir angehören können.
Was für eine große Tragödie, dass die christliche Welt einem solch gewaltigen Betrug, der in heidnischer Philosophie und Religion verwurzelt ist, aufgesessen ist. Glücklicherweise ist die Wahrheit Gottes für diejenigen einfach zu erkennen, die sehende Augen haben. Obwohl die Wahrheit, anders als die Dreieinigkeitslehre, nicht unbegreifbar ist, ist sie doch – auf eine sehr positive Weise – aufgrund der Großartigkeit und Erhabenheit ihrer Tragweite erstaunlich.
Mögen Sie an der atemberaubenden und herrlichen Bestimmung für Ihr Leben festhalten, die Gott in seinem Wort verheißen hat!
Ein Bild, das Gott gleich ist
In 1. Mose 1, Vers 26 sagte Gott: „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei.“ Der Plural „uns“ bezieht sich auf beide, Gott, den Vater, und das Wort, das später als Jesus Christus im Fleisch geboren wurde (Johannes 1,1-3). Was ist mit Gottes Bild und Gott gleich sein gemeint?
Am wichtigsten ist, dass Gott uns im Hinblick auf unsere mentalen Fähigkeiten wie abstraktes Denken, Emotionen, Kreativität und Planung ihm gleich gemacht hat – und das ist hier wahrscheinlich bis zu einem gewissen Grad im figürlichen Sinn beabsichtigt. Die zugrunde liegenden hebräischen Worte, die hier verwandt werden, beziehen sich auf die tatsächliche Form und das Erscheinungsbild.
Das Wort tselem („Bild“) hat die Bedeutung einer Statue, während demuwth („gleich sein“) sich auf die physische Ähnlichkeit bezieht. Wie Johannes 4, Vers 24 uns aber mitteilt, ist Gott Geist. Das griechische Wort, das hier und an anderen Stellen im Neuen Testament als „Geist“ übersetzt wird, ist pneuma. Im Alten Testament ist das hebräische Wort, das als Geist übersetzt wird, ruach.
Beide Begriffe können auch „Atem“ oder „Wind“ bedeuten. Weil der Wind formlos ist, behaupten manche, dass immaterieller Geist keine Form und Gestalt haben kann. Aber an vielen Stellen in der Bibel werden Gott oder Engelwesen als mit körperlicher Form versehen beschrieben. Es ist daher offenkundig, dass Geist in der Lage sein muss, Form und Gestalt zu haben. Gott, der Vater, und Christus haben die gleiche Form und Gestalt wie die Menschen, die nach ihrem Bild auf einer niedrigeren, materiellen Ebene geschaffen worden sind.
Der Vergleich mit dem „Wind“ stammt aus der Tatsache, dass Geist für das menschliche Auge unsichtbar ist, es sei denn, er manifestiert sich physisch. Geist kann also in einem formlosen Zustand existieren, wie das bei Gottes heiligem Geist der Fall ist, der überall ist und das gesamte Universum erfüllt (Jeremia 23,24).
Gott erschien einigen wenigen Menschen im Alten Testament in menschlicher Gestalt (1. Mose 18; 32,25. 30; 2. Mose 24,9-10; Josua 5,13-15). Bei diesen Manifestationen offenbarte Gott aber nicht seine volle, strahlende Herrlichkeit, weil deren Intensität nicht auszuhalten gewesen wäre. Wie Gott Mose gesagt hat: „Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht“ (2. Mose 33,20). Mose wurde es aber gestattet – von Gottes Kraft geschützt –, Gottes strahlende Form von hinten zu sehen (Vers 23).
Einige übernatürliche Visionen in der Bibel erlauben uns kurze Einblicke in die Ehrfurcht gebietende Erscheinungsform Gottes in seiner unbeschränkten Herrlichkeit. Der Apostel Hesekiel schrieb nieder, was er sah:
„Auf dem, was einem Thron glich, saß eine Gestalt, die wie ein Mensch aussah. Oberhalb von dem, was wie seine Hüften aussah, sah ich etwas wie glänzendes Gold in einem Feuerkranz. Unterhalb von dem, was wie seine Hüften aussah, sah ich etwas wie Feuer und ringsum einen hellen Schein. Wie der Anblick des Regenbogens, der sich an einem Regentag in den Wolken zeigt, so war der helle Schein ringsum. So etwa sah die Herrlichkeit des Herrn aus“ (Hesekiel 1,26-28; Einheitsübersetzung).
Die Erscheinungen Gottes im Alten Testament waren nicht die von Gott, dem Vater, da Johannes 1, Vers 18 uns berichtet: „Niemand hat Gott je gesehen.“ Jesus sagte: „Ihr habt niemals seine Stimme gehört noch seine Gestalt gesehen“ (Johannes 5,37). Stattdessen waren dies Erscheinungen von Jesus Christus vor seinem menschlichen Leben. Der Vater und Christus haben jedoch das gleiche Bild und die gleiche Erscheinungsform gemeinsam.
Im neutestamentlichen Buch der Offenbarung sah der Apostel Johannes den verherrlichten Jesus Christus als „einem Menschensohn gleich, angetan mit einem langen Gewand und gegürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel. Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme und seine Füße wie Golderz, das im Ofen glüht, und seine Stimme wie großes Wasserrauschen . . . und sein Angesicht leuchtete, wie die Sonne scheint in ihrer Macht“ (Offenbarung 1,13-16).
Das ist eine begrenzte Beschreibung der Erscheinungsform Gottes, die menschliche Wesen auch in ihrer Fülle haben werden, wenn sie bei der Auferstehung zu ewigem Leben verwandelt werden. Daniel 12, Verse 2-3 beschreibt diese folgendermaßen: „Und viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben . . . Und die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich.“
Das ist die Zukunft, die Gott für Sie geplant hat – Ihre Bestimmung, wenn Sie diese mit einem gehorsamen Herzen voll ergreifen und weiterhin ein engagierter und treuer Nachfolger Gottes und seiner Lehren, wie sie in der Heiligen Schrift offenbart werden, bleiben!
Die Gottfamilie
Die Bibel sagt klar, dass es nur einen Gott gibt (Jesaja 46,9; Maleachi 2,10; Römer 3,30; Jakobus 2,19). Allerdings ist es auch offensichtlich, dass der eine Gott aus mehr als einem Wesen besteht, die zusammen als göttliche Familie existieren (vgl. Epheser 3,14-15). Davon ist die menschliche Familie ein physischer Typus oder Modell.
Das hebräische Wort, das im Alten Testament durchgängig als „Gott“ übersetzt wird, ist elohim, ein plurales Nomen, das auf mehr als ein allmächtiges Wesen verweist und im Grunde „Götter“ bedeutet. Es wird jedoch normalerweise im Singular verwandt, wenn es sich auf den wahren Gott Israels bezieht und wird dann in solchen Fällen mit Verben und Adjektiven im Singular kombiniert. Wo solche Stellen im Neuen Testament zitiert werden, ist das griechische Wort, das als Übersetzung für den Begriff gebraucht wird, das singuläre theos, was Gott bedeutet.
Um ein bereits zuvor erwähntes Beispiel aufzugreifen: Es gibt im Amerikanischen ein Beispiel, wo ein Substantiv in der Pluralform vorliegt, aber im Singular verwandt wird – der nationale Name „United States“ (USA). Während die Pluralform eine echte Pluralität von Staaten repräsentiert, zeigt der Gebrauch im Singular, dass die konstituierenden Staaten eine Einheit bilden. In Amerika sagt man zum Beispiel „Die USA wird eingreifen“, aber nicht „Die USA werden . . .“ Selbst im Deutschen ist der Gebrauch gemischt. Manche sagen „Die USA hat . . .“ und andere „Die USA haben . . .“.
Es gibt daher eine USA, die aus einer Pluralität von Staaten, die vereint sind, besteht. In ähnlicher Weise gibt es einen Gott, der aus mehr als einem göttlichen Wesen besteht. Tatsächlich gibt es zwei aussagekräftige Stellen in 1. Mose, wo statt des singulären Pronomens „mein“ Gott das plurale Pronomen „uns“ oder „unsereiner“ verwendet (1,26; 3,22). Das Neue Testament offenbart zwei Wesen als Gott – Gott, den Vater, und das Wort, derjenige, der zu Jesus Christus wurde (Johannes 1,1-3. 14).
Christi Titel „das Wort“ bezieht sich auf seine Funktion als denjenigen, der für den Vater spricht und handelt (vgl. Johannes 8,26-28; 12,49-50; 14,10). Zahlreiche Stellen bezeichnen Jesus Christus als Gott (Jesaja 9,5; Johannes 20,27-28; 1. Timotheus 3,16, Schlachter-Bibel; Titus 2,13; Hebräer 1,8-9).
Der plurale Aspekt von Gott wird oft als Beleg zu Unterstützung der Dreieinigkeitslehre verwendet, die behauptet, dass Gott drei eigenständige Personen (Vater, Sohn und heiliger Geist) in einem einzigen Wesen ist. Diese Vorstellung widerstrebt aber der Vernunft und gesunder Logik.
Noch wichtiger ist, dass diese Lehre unbiblisch ist. Nochmals: Gott – das heißt die Gottfamilie – besteht zurzeit aus Gott, dem Vater, und Gott, dem Sohn, Jesus Christus. Der heilige Geist wird in der Bibel nie als dritte Person, die ebenfalls Gott ist, aufgelistet. Die Schrift zeigt, dass der heilige Geist keine Person ist, sondern stattdessen die Kraft, der Sinn, das Leben und die mit anderen geteilte Essenz Gottes ist (vgl. Lukas 24,49; Apostelgeschichte 1,8; Römer 15,13; Römer 8,27; 1. Korinther 2,16; Johannes 4,24; 5,26; 6,63).
Darüber hinaus hat Jesus Christus im Gegensatz zu der Sicht der Trinitarier, dass der Vater und der Sohn im Hinblick auf Autorität gleichrangig sind (zusammen mit dem heiligen Geist), gesagt: „Mein Vater . . . ist größer als alles“ (Johannes 10,29). Er hat auch gesagt: „Der Vater ist größer als ich“ (Johannes 14,28; siehe auch 1. Korinther 11,3; 15,27-28).
Die Dreieinigkeitslehre hat viel dazu beigetragen, die klare Wahrheit der Schrift, dass Gott eine Familie ist, zu verschleiern. Gott ist der Name des Vaters und Gott ist auch der Name des Sohnes – sowie auch der Name von beiden zusammen. Zudem ist es Gottes Absicht, dass sein Familienname auch der Name von anderen Söhnen sein wird, die er im Begriff ist, zur Herrlichkeit zu bringen, wie in dem Leitartikel dieser Ausgabe erläutert wird (Epheser 3,14-15; Hebräer 2,10).
Irenäus, ein Bischof des zweiten Jahrhunderts, hatte Recht, als er anmerkte: „Es wird niemand anders in der Schrift als Gott bezeichnet als der Vater von allen und der Sohn und diejenigen, die die Adoption [das heißt, Sohnschaft als Gottes Kinder] besitzen“ (Against Heresies, Buch 4, Einleitung; vgl. Buch 3, Kapitel 6). Beachten Sie, dass es hier in dieser frühen Periode keinerlei Andeutung einer Dreieinigkeitsformel gibt. Diese Lehre wurde erst viel später formuliert.
Leider hat die Dreieinigkeitslehre in den Jahrhunderten, seit sie eingeführt wurde, Millionen von Menschen darüber in die Irre geführt, wer und was Gott wirklich ist. Indem Gott als drei göttliche Personen, die gleichzeitig ein Wesen sein sollen, und als eine abgeschlossene Gruppe von drei Personen dargestellt wurde, hat diese Lehre die Menschen hinsichtlich der biblischen Wahrheit verblendet, dass Gott eine Familie ist – eine Familie, bei der viele andere die Gelegenheit haben, Angehörige zu werden!
Nochmals: Diese Familie besteht zurzeit aus zwei göttlichen Wesen, dem Vater und Christus, aber es werden mehr hinzukommen, die in gleicher Weise den Familiennamen tragen werden. Die menschliche Familie war tatsächlich als ein geringeres Modell oder Typus für diese große geistliche Realität vorgesehen. Die Ehe ist ein weiterer Aspekt davon, da es Gottes Absicht für diejenigen ist, die seiner Familie hinzugefügt werden, eine göttliche Ehebeziehung mit Jesus Christus einzugehen. Dabei ist der menschliche Ehebund nach dem Muster der höheren Beziehung auf der göttlichen Ebene gestaltet (vgl. dazu Epheser 5,22-23; Offenbarung 19,7-9).