Die Verheißung an Abraham ist anders als die Verheißungen des Alten Bundes.
Von der Redaktion
Im ersten Artikel dieser Ausgabe setzten wir uns mit verschiedenen Argumenten und Gegenargumenten der jüngsten Vergangenheit auseinander, wer einen rechtmäßigen Besitzanspruch auf das Land Palästina hat. Beide Seiten meinen, vernünftige Argumente zu präsentieren.
Die Palästinenser leben seit Jahrzehnten sehr beengt unter ungünstigen Bedingungen, während Israel, die arabischen Länder, die Großmächte und die Vereinten Nationen es nicht geschafft haben, die Frage nach einem palästinensischen Staat im Sinne der Palästinenser zu klären.
Die Israelis wiederum müssen immer wieder ihre Toten zu Grabe tragen, die als Resultat der Verbrechen der Selbstmordattentäter starben. Im Laufe der Jahre ist die Zahl der Opfer mit Abstand größer als die Zahl der Amerikaner, die am 11. September 2001 bei den Attentaten in Washington und New York starben.
Wie wir in dem Leitartikel gesehen haben, waren die ersten Bewohner Palästinas Kanaaniter. Wir erfuhren aus der biblischen Geschichte, daß die Nachkommen von „Eber“, dessen Name „die andere Seite“ bedeutet, von der anderen Seite des Euphrats in das Land Palästina kamen, das von Kanaanitern bewohnt war. Auch bekannt als „Hebräer“, hatte dieses Volk einen berühmten Stammesvater namens Abraham.
Abraham hat deshalb heute noch eine große Bedeutung, weil sein Sohn Ismael der Vorfahre der arabischen Völker ist. Ein anderer Sohn Abrahams, Isaak, ist der Vorfahre der heutigen Juden. Zu all den anderen Aspekten dieses einzigartigen und komplexen Konflikts über das Besitzrecht auf Palästina kommt also noch hinzu, daß beide Völker miteinander verwandt sind.
Die Bibel verrät im ersten Buch Mose, Kapitel 12, wie Gott Abraham erklärte, daß erselbst das Land besaß und sich das Recht vorbehielt, es dem Volk zu geben, welches er auswählte. Darüber hinaus versprach Gott Abraham: „Deinen Nachkommen will ich dies Land geben“ (Vers 7).
Dies stellt die Frage nach dem Besitzrecht auf Palästina in ein anderes Licht. Statt zu debattieren, wer das Land zuerst besaß, wer dann das Land eroberte oder wem es von internationalen Gremien zugeteilt wurde, muß man jetzt eigentlich fragen, wer behaupten kann: „Gott hat das Land uns gegeben.“
Da aber sowohl Araber als auch Juden die Nachkommen Abrahams sind, können dann beide Völker Anspruch auf das göttliche Erbe erheben? Im ersten Artikel haben wir gesehen, daß Gott entschied, das Land den Nachkommen von Abrahams Enkel Israel (Jakob) zu geben. Für manche ist die Frage nach dem heutigen Besitzrecht damit beantwortet, aber das ist noch keine vollständige Antwort.
Drei verschiedene Sichtweisen
Es überrascht nicht, daß es mehrere Perspektiven zur Frage des Besitzrechts gibt. Nachfolgend gehen wir auf drei dieser Sichtweisen kurz ein:
• Menschen mit traditionellem christlichem Hintergrund gehen davon aus, daß das Land den Juden gehört, weil sie „Gottes auserwähltes Volk“ sind. In der israelischen Staatsgründung 1948 sehen sie ein prophezeites Ereignis – daß Gott sein Volk wieder in dieses historische Land zurückgebracht hat.
• Auch viele Juden glauben, daß Gott ihnen das Land gegeben hat. Ein jüdischer Immigrant aus Ohio, der heute mit seiner Familie in den besetzten Gebieten lebt, wurde kürzlich von einem großen US-amerikanischen Fernsehsender interviewt. Der Journalist fragte ihn, warum er glaubte, daß Israel die Kontrolle über palästinensisches Gebiet behalten sollte. Seine Antwort war kurz und knapp: „Weil Gott uns das Land gab.“ Dieser Mann führt ein säkulares Leben und praktiziert den jüdischen Glauben nicht. Trotzdem hält er an der Vorstellung fest, daß die Juden ein göttliches Erbrecht auf ganz Palästina haben.
• Es gibt noch eine weitere Sichtweise, die in einigen Leserbriefen zum Ausdruck gekommen ist. Gottes Versprechen an Abraham wurden im Zusammenhang mit einem Bund gemacht. Weil Gott seine Versprechen immer hält, so meinen diese Leser, muß das Land Palästina an die Nachkommen Abrahams durch Jakob [bzw. Israel] gehen, ganz gleich wie ihre Einstellung oder ihr Verhalten ist.
Klärungsbedarf vonnöten
Für sich allein genommen scheint jede dieser Sichtweisen ihre Berechtigung zu haben, in Wirklichkeit jedoch besteht in jedem Fall großer Klärungsbedarf.
• Die meisten Christen sind sich nicht bewußt, daß die heutigen Juden nur einen kleinen Prozentsatz der Nachkommen des alten Volkes Israel ausmachen. Jakob (oder Israel) hatte zwölf Söhne. Jeder von ihnen wurde der Vater eines Clans oder eines Stammes. Juda war einer dieser zwölf Söhne und ist der Vorfahre der heutigen Juden.
Deshalb machen die Juden nur einen kleinen Anteil der Nachkommen von ganz Israel aus. Von diesem Anteil stellen die in Israel lebenden Juden eine Minderheit dar. Es stimmt, daß Gott Israel versprochen hatte, es wieder in das Gelobte Land zurückzubringen – aber das Versprechen wurde ganzIsrael gegeben, d. h. allen Stämmen, nicht nur einem der zwölf Stämme.
Beispielsweise lautet eines der vielen diesbezüglichen Versprechen: „Darum fürchte du dich nicht, mein Knecht Jakob, spricht der Herr, und entsetze dich nicht, Israel. Denn siehe, ich will dich erretten aus fernen Landen und deine Nachkommen aus dem Lande ihrer Gefangenschaft, daß Jakob zurückkehren soll und in Frieden und Sicherheit leben, und niemand soll ihn schrecken“ (Jeremia 30,10).
Die Frage läßt sich mit einer theoretischen Analogie vergleichen. Nehmen wir an, der Vater von einem Dutzend Kinder stirbt und hinterläßt allen seinen Kindern einen großen Besitz. Man stelle sich nun den eintretenden Rechtsstreit vor, wenn nun eines oder einige von diesen Kindern den ganzen Besitz für sich allein in Anspruch nehmen würden!
Für die meisten bekennenden Christen heute, die mit der biblischen Geschichte Israels nicht vertraut sind, ist es nur verständlich, wenn man manchmal zweimal darüber nachdenken muß, daß das alte Israel nicht der moderne Staat Israel ist, aber dies ist die Wahrheit. Wenn Sie das verwirrt, trösten Sie sich, da sind Sie nicht allein. Selbst einige der intelligentesten Kenner der Bibel übersehen diese Tatsache.
Was hat die Gründung der heutigen jüdischen Nation mit biblischen Prophezeiungen zu tun? Auf diese Frage gehen wir zum Schluß ein.
• Wenn die zweite Sichtweise Ihre Meinung widerspiegelt, dürfen Sie nicht vergessen, daß Gott dem Volk Israel bestimmte Bedingungen auferlegt hat, als er ihm das Land gab. Wir werden uns diese Bedingungen noch ansehen, denn sie sind äußerst wichtig, wenn man die Wahrheit zu diesem Thema verstehen will.
• Wenn Sie mit der dritten Sichtwiese einverstanden sind, sind Sie der Wahrheit am nächsten. Aber wie wir sehen werden, gibt es noch eine weitere Seite der Geschichte.
Die Verheißung an Abraham
Warum wählte Gott ausgerechnet Abraham als den Empfänger seiner Segnungen aus? Ohne jeglichen Zweifel ist die Berufung Abrahams auf die Gnade Gottes zurückzuführen. Für die Verheißungen, die Gott Abraham machte, spielte jedoch der Gehorsam Abrahams eine entscheidende Rolle: „Und [ich] will deine [Isaaks] Nachkommen mehren wie die Sterne am Himmel und will deinen Nachkommen alle diese Länder geben. Und durch dein Geschlecht sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, weil Abraham meiner Stimme gehorsam gewesen ist und gehalten hat meine Rechte, meine Gebote, meine Weisungen und mein Gesetz“ (1. Mose 26,4-5; alle Hervorhebungen durch uns).
Gott sprach diese Worte zu Abrahams Sohn Isaak, und wiederholte damit, was er Abraham viele Jahre zuvor gesagt hatte. Aufgrund seines Gehorsams sollten Abraham und seine Nachkommen das Land Kanaan als ewigen Besitz erhalten: „Und ich will dir und deinem Geschlecht nach dir das Land geben, darin du ein Fremdling bist, das ganze Land Kanaan, zu ewigem Besitz, und will ihr Gott sein“ (1. Mose 17,8). Durch den Gehorsam Abrahams war Gottes Verheißung bedingungslos geworden. Gott ist deshalb verpflichtet, Abraham und seinen Nachkommen das Land Kanaan zu geben.
Im Neuen Testament erfahren wir jedoch, daß Abraham, Isaak und Jakob starben, ohne das verheißene Land erhalten zu haben: „Diese alle sind gestorben im Glauben und haben das Verheißene nicht erlangt, sondern es nur von ferne gesehen und gegrüßt und haben bekannt, daß sie Gäste und Fremdlinge auf Erden sind“ (Hebräer 11,13). In der Tat lebten die Nachkommen Jakobs jahrzehntelang in Ägypten – nicht einmal seine unmittelbaren Nachkommen blieben in Kanaan!
Weiter erfahren wir, daß Abraham, Isaak und Jakob das verheißene Land erst dann zum ewigen Besitz erhalten werden, wenn sie mit Christen durch die Auferstehung wieder leben werden – bei der Wiederkehr Jesu Christi! „Diese alle haben durch den Glauben Gottes Zeugnis empfangen und doch nicht erlangt, was verheißen war, weil Gott etwas Besseres für uns vorgesehen hat; denn sie sollten nicht ohne uns vollendet werden“ (Hebräer 11,39-40).
Die Juden, die heute im Staat Israel leben, können unmöglich einen Besitzanspruch auf das Land Kanaan aufgrund der Verheißung an Abraham geltend machen. Diese Verheißung macht Gott erst dann wahr, wenn Abraham wieder lebt!
Die Verheißung an Israel
Nachdem Gott das Volk Israel aus der Knechtschaft in Ägypten herausgeführt hatte, machte er den Israeliten das Angebot einer besonderen Beziehung, die wir als den Alten Bund kennen: „Und Mose stieg hinauf zu Gott. Und der Herr rief ihm vom Berge zu und sprach: So sollst du sagen zu dem Hause Jakob und den Israeliten verkündigen: Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht. Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Israeliten sagen sollst“ (2. Mose 19,3-6).
Im Gegensatz zu der Verheißung, die Gott Abraham gemacht hatte, war dieses Angebot an die Israeliten an Bedingungen geknüpft. Was würde den Israeliten passieren, wenn sie die Verpflichtungen, die Gott ihnen auferlegte, nicht einhalten würden? Sie würden das Land verlieren.
Wie schon im ersten Artikel zu diesem Thema erwähnt wurde, machte Gott Israel nicht einfach nur Versprechungen, sondern er trat in einen Bund mit den Israeliten ein. Es gibt zwei wichtige Aspekte in diesem Abkommen: die Versprechungen Gottes und die Verpflichtungen, die er seinen Untertanen auferlegt. Die folgenden Worte geben die wichtigen Bedingungen wieder, unter denen Gott Israel erlauben würde, weiterhin im Gelobten Land zu bleiben – noch bevor die Nation zum ersten Mal das verheißene Land eingenommen hatte:
„Siehe, ich habe dir heute vorgelegt das Leben und das Gute, den Tod und das Böse. Wenn du gehorchst den Geboten des Herrn, deines Gottes, die ich dir heute gebiete, daß du den Herrn, deinen Gott, liebst und wandelst in seinen Wegen und seine Gebote, Gesetze und Rechte hältst, so wirst du leben und dich mehren, und der Herr, dein Gott, wird dich segnen in dem Lande, in das du ziehst, es einzunehmen. Wendet sich aber dein Herz und du gehorchst nicht, sondern läßt dich verführen, daß du andere Götter anbetest und ihnen dienst, so verkünde ich euch heute, daß ihr umkommen und nicht lange in dem Lande bleiben werdet ...
Ich nehme Himmel und Erde heute über euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, damit du das Leben erwählst und am Leben bleibst, du und deine Nachkommen, indem ihr den Herrn, euren Gott, liebt und seiner Stimme gehorcht und ihm anhanget. Denn das bedeutet für dich, daß du lebst und alt wirst und wohnen bleibst in dem Lande, das der Herr deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, ihnen zu geben“ (5. Mose 30,15-20).
Nahm Gott ihnen das Land wieder weg, unter welchen Bedingungen könnte Israel wieder zurückkehren und sein göttliches Erbe einfordern? Die zwei Bedingungen dazu lauten: Reue und eine Rückkehr zum Gehorsam, wie es in demselben Bund heißt: „Wenn nun dies alles über dich kommt, es sei der Segen oder der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und du es zu Herzen nimmst, wenn du unter den Heiden bist, unter die dich der Herr, dein Gott, verstoßen hat, und du dich bekehrst zu dem Herrn, deinem Gott, daß du seiner Stimme gehorchst, du und deine Kinder, von ganzem Herzen und von ganzer Seele in allem, was ich dir heute gebiete, so wird der Herr, dein Gott, deine Gefangenschaft wenden und sich deiner erbarmen und wird dich wieder sammeln aus allen Völkern, unter die dich der Herr, dein Gott, verstreut hat.
Wenn du bis ans Ende des Himmels verstoßen wärst, so wird dich doch der Herr, dein Gott, von dort sammeln und dich von dort holen und wird dich in das Land bringen, das deine Väter besessen haben, und du wirst es einnehmen“ (5. Mose 30,1-5).
Die Bedingungen wurden nie konsequent erfüllt
Im Laufe der Geschichte trennten sich zehn Stämme von der Nation Israel und gründeten ihre eigene Nation. Die Stämme, die die Kontrolle über Jerusalem behielten, waren Juda, Benjamin und Levi. Die Stämme, die sich getrennt hatten, behielten den nationalen Namen Israel bei. Am Ende wurden dann beide Nationen von benachbarten Mächten überwältigt und gefangengenommen, weil sie ihren Teil der Abmachung nicht eingehalten hatten – genauso wie Gott es vorausgesagt hatte.
Eine kleine Zahl der Juden kehrte nach der Gefangenschaft in Babylon wieder in die Gegend von Palästina zurück und gründete eine Kolonie unter der Leitung von Esra und Nehemia. Die Propheten Haggai und Sacharja arbeiteten mit ihnen zusammen. Diese Propheten gehörten zu den letzten Stimmen, die als Sprecher Gottes in der Ära des Alten Testaments auftraten.
Zur Zeit Jesu lesen wir von einer kleinen jüdischen Nation unter römischer Besatzung. Es gab jedoch viele Juden und die zehn anderen Stämme Israels, die in Gebieten außerhalb von Palästina verstreut waren. (Jakobus richtete seinen Brief an „die zwölf Stämme in der Zerstreuung“, siehe dazu Jakobus 1, Vers 1). Nur wenige Jahrzehnte nach Christi Tod wurde die jüdische Nation zerstört. Kein jüdischer Staat existierte wieder bis zur Staatsgründung Israels nach dem Zweiten Weltkrieg.
Zur Zeit Jesu lebten die Juden eindeutig nicht nach Gottes Erwartungen. Es gibt genügend Beweise dafür, aber lesen wir eines der offensichtlichsten Zeugnisse diesbezüglich: „Wie fein hat von euch Heuchlern Jesaja geweissagt, wie geschrieben steht: Dies Volk ehrt mich mit den Lippen; aber ihr Herz ist fern von mir. Vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts sind als Menschengebote“ (Markus 7,6-8).
Vor Jesu Wiederkehr: Juden in Palästina
Existiert der heutige Staat Israel aufgrund einer tiefen geistlichen Reue seiner Bürger? Nein, politische Intrigen, fremde Mächte und Krieg verhalfen der Nation zu ihrer Geburt.
Bedeutet dies, daß Gott überhaupt keinen Einfluß auf die Staatsgründung Israels ausübte? Überhaupt nicht, denn Gott behält sich das Recht vor, zur Förderung seines Vorhabens in menschliche Angelegenheiten einzugreifen (vgl. Daniel 4, Vers 14 und Verse 22-23).
Warum würde Gott ein Interesse an einem jüdischen Staat in Palästina haben, wenn er doch klar gesagt hat, daß Reue notwendig ist, bevor er Israel das Land zurückgeben kann? Außerdem hat Gott deutlich gesagt, daß das Land ganz Israel und nicht nur einem der zwölf Stämme Israels gehören sollte. Daß einige Israeliten am Ende dieser bösen Zeit in Palästina leben, scheint für die Erfüllung bestimmter Prophezeiungen notwendig zu sein.
Aus Platzgründen können wir hier die Einzelheiten zu diesem Thema nicht näher erläutern, aber bestimmte Prophezeiungen weisen darauf hin, daß die Nachkommen Israels vor der Rückkehr Jesu rituelle Tieropfer wieder einführen werden. Und dies werden sie in Jerusalem tun.
Trotzdem können die Juden keinen rechtmäßigen Anspruch auf das göttliche Erbe des Landes erheben. Nur die Gnade Gottes ermöglicht es ihnen, in Palästina zu leben.
Es wird eine Zeit kommen, wenn alle der heutigen Nachkommen des alten Israels (weit mehr als nur die Juden) erkennen werden, daß sie die Verpflichtungen, die Gott ihnen auferlegt hat, nicht eingehalten haben. Sie werden erkennen, daß sie ihre Lebensweise grundlegend verändern müssen. Es geht nicht darum, nach menschlichen Maßstäben ein „gutes Volk“ zu sein. Es geht darum, das zu tun, was Gott von uns erwartet.
In der Zwischenzeit werden einige der Nachkommen Abrahams (Araber und Juden) sich weiterhin bekämpfen. Große rhetorische Worte werden ohne Wirkung widerhallen, Bomben weiter explodieren und leider noch viel Blut fließen.
Die Zeit, wenn Israel seine Schlachten verlieren wird
Noch gewinnt der heutige Staat Israel seine Kriege. Es wird aber eine Zeit kommen, wenn Israel sie verlieren wird. Das würde nicht passieren, wenn der heutige Staat Israel die Erfüllung der Prophezeiung wäre, wonach Gott Israel ins Land zurückführen wird. Diese Prophezeiung sagt nämlich Gottes Schutz für Israel voraus:
„So spricht Gott der Herr: Zu der Zeit, wenn ich euch reinigen werde von allen euren Sünden, will ich die Städte wieder bewohnt sein lassen, und die Trümmer sollen wieder aufgebaut werden. Das verwüstete Land soll wieder gepflügt werden, nachdem es verheert war vor den Augen aller, die vorüberzogen. Und man wird sagen: Dies Land war verheert, und jetzt ist’s wie der Garten Eden, und diese Städte waren zerstört, öde und niedergerissen und stehen nun fest gebaut und sind bewohnt“ (Hesekiel 36,33-36).
Statt dessen werden die Länder der heutigen Nachfahren Israels wie einst für einige Zeit besetzt werden, einschließlich des jüdischen Staates. Vor der Rückkehr Christi werden Nicht-Israelis die Stadt Jerusalem dreieinhalb Jahre lang kontrollieren: „Die heilige Stadt werden sie zertreten zweiundvierzig Monate lang“ (Offenbarung 11,2).
Nach dieser kurzen Zeit wird Jesus Christus auf die Erde zurückkehren, um die Nachkommen Abrahams (alle zwölf Stämme Israels, nicht nur die Juden) zu befreien, und er wird sie zur geistlichen Reue führen. Erst dann wird Israel in der Lage sein, einen rechtmäßigen Anspruch auf das göttliche Erbe Palästina zu erheben.
Palästinenser oder Israelis – wem gehört das Land wirklich? Es ist Gottes Land, das er geben kann, wem er will. Es wird aber keine „Gewinner“ geben, die die „Verlierer“ demütigen werden. Wenn Menschen, die ein göttliches Recht auf Palästina haben, das Land von Gott empfangen werden, wird er von ihnen erwarten, eine Vorbildnation und Wohltäter für alle Völker zu sein. Die Nationen werden sich gegenseitig nicht mehr bekämpfen, denn die Welt wird unter der festen, aber liebevollen Hand des Königs der Könige regiert werden.