Welche religiösen Feiertage hielt Jesus Christus in den Jahren seines irdischen Lebens? Waren es dieselben Feiertage, die das heutige Mainstream-Christentum feiert?
Darris McNeely
Jedes Jahr seines irdischen Lebens beging Jesus Christus die gleichen religiösen Feiertage. Man sollte meinen, dass die größte Weltreligion, die nach ihm benannt ist, jene Feiertage auch kennt und begeht.
Das ist jedoch mitnichten der Fall. Jesu Apostel feierten weder Weihnachten oder Ostern noch Christi Himmelfahrt. Stattdessen hielten sie dieselben Feste, die Jesus während seines irdischen Wirkens gehalten hat.
Kennen Sie das Laubhüttenfest? Oder das Fest der Ungesäuerten Brote? Wie oft haben Sie den Versöhnungstag gehalten?
Das sind einige der Namen der wahren biblischen Feste, die Jesus Christus hielt. Manche Konfessionschristen meinen, dass diese Feste lediglich zur Zeit des Alten Testaments bindend gültig waren. Wir finden sie aber auch im Neuen Testament, und unser Erlöser hielt sie nicht nur, er ist auch ihr Mittelpunkt!
Wer diese Feste feiert, feiert deshalb ebenfalls das fortwährende Wirken Jesu Christi – was er in der Vergangenheit tat, heute tut und in Zukunft noch tun wird. Sie sind ein wichtiger Schlüssel zur Pflege unserer Beziehung zu unserem himmlischen Vater, und durch ihre symbolische Bedeutung erfahren wir, wie letztendlich alle Menschen die Gelegenheit erhalten werden, von Gott berufen und gerettet zu werden!
Bekannter als Jesus Christus ist wohl niemand in der Menschheitsgeschichte. Leider ist er auch die am häufigsten falsch dargestellte und missverstandene Persönlichkeit der letzten 20 Jahrhunderte.
Es ist wichtig zu erkennen, dass die biblischen Festtage, die Jesus hielt, für ihn ein fester Bestandteil der Anbetung seines himmlischen Vaters waren. Sie zeigen uns auch die zentrale Funktion, die Jesus, der „Urheber des ewigen Heils“ (Hebräer 5,9), bei der Errettung der Menschheit einnimmt. Daher gehören sie zur Botschaft des Neuen Testaments, worin der Weg zum Heil näher erläutert wird.
Nun mögen einige Leser an dieser Stelle einwenden: „Das sind aber jüdische Feste. Sie haben weder mit dem Neuen Testament noch mit dem heutigen Christentum etwas zu tun.“ So denken viele Konfessionschristen heute, und sie irren sich! Zum einen sind sie nicht die Feste der Juden, sondern „die Feste des Herrn“ (3. Mose 23,4). Sie sind Gottes Feste.
(Außerdem sind die Juden nur ein von zwölf israelitischen Stämmen und deshalb lediglich ein Teil des Volkes Israel, obwohl man heute im Allgemeinen unter „Israel“ fälschlicherweise nur die Juden versteht.)
Jesus, seine Apostel und die ersten Christen hielten diese Feste, und laut Bibel werden alle Menschen sie in der Zeit nach Jesu Wiederkehr zur Erde halten.
In diesem Beitrag befassen wir uns mit den Festen Gottes im Einzelnen. Wir werden dabei sehen, wie Jesus der Mittelpunkt aller sieben Feste ist, die sich an den Erntezeiten im Heiligen Land orientieren. Diese landwirtschaftlichen Zyklen zeigen uns, wie Gott die Menschen in seinem großen Heilsplan durch Jesus Christus „ernten“ wird.
Das Passah: „Christus, der geopfert ist“
Das erste jährliche biblische Fest ist das Passah, worauf das Fest der Ungesäuerten Brote unmittelbar folgt. Obwohl das Passah ein wichtiges Ereignis beim Auszug der Israeliten aus Ägypten war, ist es mehr als nur ein alttestamentliches Ritual. Es wird auch 28-mal im Neuen Testament erwähnt.
Welche Bedeutung hat das Passah im Neuen Testament? Es weist auf die einzige Hoffnung für die Errettung der Menschen hin – Jesus Christus. Von seiner Einführung an in 2. Mose, Kapitel 12 deutete das Passah auf das Sühneopfer Christi hin. Er ist unser wahres Passahlamm (1. Korinther 5,7). Christen, die das Passah jedes Jahr im Frühjahr halten (Frühling nach den Jahreszeiten im Heiligen Land bzw. in der nördlichen Hemisphäre), verstehen die zentrale Bedeutung des Todes Jesu hinsichtlich der Vergebung ihrer Sünden: „Ihr wisst, dass er erschienen ist, damit er die Sünden wegnehme, und in ihm ist keine Sünde“ (1. Johannes 3,5).
Viele Prophezeiungen der hebräischen Bibel – des Alten Testaments – sagten das Leben und den Tod des Messias voraus. Jesu Kreuzigung erfüllte viele dieser Prophezeiungen im erstaunlichen Detail, was ein wichtiger Beweis der Glaubwürdigkeit der Bibel und der Identität Jesu ist. Kurz vor Jesu letztem Passah mit seinen Jüngern prophezeite der Hohepriester Kaiphas über Jesus: „Es ist besser für euch, ein Mensch sterbe für das Volk, als dass das ganze Volk verderbe“ (Johannes 11,50).
Jesus starb am Passah und erfüllte damit das Ritual des in Ägypten geschlachteten Lammes, womit eine ganz neue Dimension zum Verständnis der Feste Gottes eröffnet wurde. Der Apostel Paulus erkannte die dahinterstehende Symbolik und lehrte sie die Heidenchristen in der Stadt Korinth:
„Darum schafft den alten Sauerteig weg [ein Hinweis auf das Fest der Ungesäuerten Brote], damit ihr ein neuer Teig seid, wie ihr ja ungesäuert seid. Denn auch wir haben ein Passahlamm, das ist Christus, der geopfert ist. Darum lasst uns das Fest [der Ungesäuerten Brote] feiern nicht im alten Sauerteig, auch nicht im Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern im ungesäuerten Teig der Lauterkeit und Wahrheit“ (1. Korinther 5,7-8; alle Hervorhebungen durch uns).
In diesen zwei Versen, in denen sich Paulus auf die ersten beiden jährlichen biblischen Feste bezieht – das Passah und das Fest der Ungesäuerten Brote –, sehen wir das Sinnbild des Todes Jesu Christi im Mittelpunkt der neutestamentlichen Bedeutung dieser Tage.
Befassen wir uns als Nächstes mit dem Fest der Ungesäuerten Brote.
Das Fest der Ungesäuerten Brote: weg von der Sünde mit dem Brot des Lebens
Der Tag nach dem Passah ist der erste Tag des siebentägigen Festes der Ungesäuerten Brote. Der erste und siebte Tag sind jährliche Sabbate, an denen keine Arbeit getan werden soll. Wie beim Passah ist Jesus Christus auch der Mittelpunkt dieses Festes. Christen halten dieses Fest eingedenk der Aufforderung Gottes an sie, die Sünde zu überwinden und aus ihrem Leben zu entfernen.
Während dieser Zeit ist Sauerteig ein Sinnbild für Sünde. Demnach bezeichnete Paulus ihn als „Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit“ (1. Korinther 5,8). Jesus setzte Sauerteig in Bezug zu Heuchelei und Irrlehre (Lukas 12,1).
Christen verstehen die Symbolik dieses neutestamentlichen Festes im Sinne der Boshaftigkeit, die sie meiden bzw. überwinden sollen. Deshalb essen sie nach der Anordnung Gottes sieben Tage lang kein gesäuertes Brot, eingedenk der Ermahnung, „im ungesäuerten Teig der Lauterkeit und Wahrheit“ zu leben (1. Korinther 5,8).
Dieses Fest erinnert uns auch an die Verheißung Jesu, die nach seiner Auferstehung erfüllt wurde. Er hatte seinen Jüngern versprochen, sie nicht allein zu lassen: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen“ (Johannes 14,23). Laut Paulus ist Christus in uns „die Hoffnung der Herrlichkeit“ (Kolosser 1,27).
Das ungesäuerte Brot, das wir während dieses Festes essen, erinnert uns weiterhin an das wahre „Brot des Lebens“, Jesus Christus: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist“ (Johannes 6,35. 51). Jesus ist das perfekte Beispiel „der Lauterkeit und Wahrheit“, versinnbildlicht durch ungesäuertes Brot. Es ist der innige Wunsch wahrer Christen, dass Christus in ihnen lebt, symbolisiert durch unsere Einnahme ungesäuerten Brotes an den sieben Tagen des Festes.
Das Fest der Ungesäuerten Brote weist uns auch auf die Tatsache hin, dass wir die Sünde nicht durch unsere eigene Gerechtigkeit überwinden. Stattdessen ist es die Gerechtigkeit, die uns durch das wahre Brot des Lebens, Jesus Christus, zuteil wird, indem er in uns lebt und dadurch die Kraft zur Überwindung der Sünde verleiht.
Das wusste der Apostel Paulus: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben“ (Galater 2,20).
Im Neuen Testament lehrt uns das Fest der Ungesäuerten Brote das Wirken des auferstandenen Christus, der für unsere Sünden gestorben ist und heute als unser Hohepriester lebt. Wir haben jetzt die Hoffnung auf das ewige Leben, indem wir ihn, das wahre Brot des Lebens, in uns leben lassen. Nur durch den uns innewohnenden Christus können wir ihm nachfolgen und die Sünde überwinden.
Pfingsten: Christus verleiht der Kirche Kraft durch den heiligen Geist
Das dritte und letzte Fest im Frühling (die anderen Feste finden im Herbst statt) ist Pfingsten, mit dem traditionsgemäß die kleinere Frühjahrsernte im Heiligen Land zu Ende ging. Pfingsten folgte sieben Wochen nach dem Auftakt zu dieser Ernte, die mit der Darbringung von gebündelten Gerstenähren als Opfer während der Tage der ungesäuerten Brote begonnen hatte.
Zu Pfingsten hob der Hohepriester zwei Brote als Opfer für Gott empor. Damit wurde Gott als derjenige anerkannt, der Israel segnete und mit Nahrung versorgte. Solche Erntefeste waren freudige Anlässe für die antiken Israeliten, denn eine gute Ernte zu Pfingsten war der Vorbote eines guten Jahres.
Nach jüdischer Tradition war Pfingsten der Tag, an dem Gott dem Volk Israel die Zehn Gebote verkündete. Die Israeliten waren jedoch nicht in der Lage, diesem unveränderlichen Kodex zu gehorchen: „Ach dass sie ein solches Herz hätten, mich zu fürchten und zu halten alle meine Gebote ihr Leben lang, auf dass es ihnen und ihren Kindern wohl ginge ewiglich!“ (5. Mose 5,29). Warum gelang es ihnen nicht, Gott zu gehorchen? Ihnen stand nicht der heilige Geist zur Verfügung.
Im Neuen Testament erkennen wir eine tiefgründige geistliche Parallele zu der Frühjahrsernte und den Opfern, die zu Beginn und zum Schluss der Ernte dargebracht wurden. Jesus ist der Erstling dieser Ernte, dargestellt durch die Gerstenhalme, die während der Tage der ungesäuerten Brote als Schwingopfer dargebracht wurden. Seine Jünger in der Zeit bis zu seiner verheißenen Wiederkehr werden durch die zwei Brote versinnbildlicht, die zu Pfingsten als Opfer dargebracht wurden.
Wenige Tage vor Jesu Himmelfahrt (nach seiner Auferstehung) waren die Apostel besorgt, weil Jesus sie verlassen sollte. Er hatte ihnen aber bereits versichert, dass er sie nicht als Waisen zurücklassen würde (Johannes 14,18). Er hatte versprochen, dass er und sein Vater mittels der Kraft des heiligen Geistes zu ihnen kommen würden (Johannes 14,16-23).
In seinen letzten Tagen auf Erden mit den Jüngern wiederholte er diese Verheißung: „Siehe, ich will auf euch herabsenden, was mein Vater verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr ausgerüstet werdet mit Kraft aus der Höhe“ (Lukas 24,49). Jene Kraft war der heilige Geist.
Apostelgeschichte 2 beschreibt, wie der heilige Geist zu Pfingsten auf die Jünger herabfuhr. Mit dem Empfang des Geistes waren die Jünger nunmehr Teil der Ekklesia, der Kirche Gottes – Erstlinge in Gottes großer Ernte der Menschen. Dank der Kraft des ihnen innewohnenden heiligen Geistes konnten sie die Sünde wirklich überwinden, was für die Israeliten des Alten Testaments nicht möglich war. Und dank derselben Kraft verbreitete die Kirche Gottes die Botschaft vom Reich Gottes in aller Welt.
Das alles wurde durch Jesu Leben, Tod und Auferstehung möglich gemacht. Er erfüllte seine Verheißung, indem er seiner Kirche den heiligen Geist verlieh. Pfingsten erinnert heutige Christen an die transformierende Kraft dieses Geistes, der uns in die Lage versetzt, dasselbe Evangelium zu predigen, das Jesus zur Zeit seines irdischen Wirkens predigte: das Evangelium vom Reich Gottes.
Damit haben wir die ersten drei der sieben biblischen Feste behandelt: das Passah, das Fest der Ungesäuerten Brote und Pfingsten. Wir fahren nun fort mit den letzten vier Festen des Jahres, die alle in den Herbst fallen (nach den Jahreszeiten im Heiligen Land bzw. in der nördlichen Hemisphäre). Bei diesen vier Festen werden wir wieder sehen, wie Jesus der Mittelpunkt ihrer symbolischen Bedeutung ist.
Der Posaunentag: Jesus Christus kehrt zurück, die Auferstehung findet statt
Das nächste biblische Fest wird nach einem Ritual benannt, das an diesem Tag stattfand: „Am ersten Tage des siebenten Monats sollt ihr Ruhetag halten mit Posaunenblasen zum Gedächtnis, eine heilige Versammlung“ (3. Mose 23,24).
Eine Posaune zur Zeit des Alten Testaments bedeutete entweder ein Widderhorn oder ein besonders zu diesem Zweck angefertigtes Musikinstrument (4. Mose 10,1). Sie wurde u. a. benutzt, um das Volk Israel oder dessen Führer zusammenzurufen, den ersten Tag des neuen Monats und die Festtage anzukündigen und die Krönung eines neuen Königs bekannt zu geben (4. Mose 10,2-10; 1. Könige 1,39-40).
Die Lehre des Neuen Testaments zeigt uns, dass das alles letztendlich durch Jesus Christus in Erfüllung gehen wird. Ein großer Posaunenstoß wird Jesu Wiederkehr als König der Könige begleiten, um sein Volk zu versammeln. Das Ertönen der Posaune kündigt auch die Auferstehung verstorbener Christen an: „Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen“ (1. Thessalonicher 4,16).
Paulus ergänzt diese Beschreibung in seinem ersten Brief an die Gemeinde zu Korinth: „Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden“ (1. Korinther 15,51-52).
Die letzte Posaune wird auch in Offenbarung 11, Vers 15 erwähnt: „Und der siebente Engel blies seine Posaune; und es erhoben sich große Stimmen im Himmel, die sprachen: Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Der Posaunentag versinnbildlicht das Eingreifen Jesu Christi in menschliche Angelegenheiten und die Einführung einer neuen Weltordnung. Alle von Menschen geführten Regierungen werden abgesetzt, wenn Jesus die göttliche Herrschaft auf dieser Erde übernimmt.
Es ist auch die Zeit, wenn Jesus eine weitere Verheißung wahr macht – die Auferweckung seiner treuen Nachfolger: „Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage“ (Johannes 6,44).
Die Prophezeiungen der Bibel sagen keinen freundlichen Empfang für den wiederkehrenden Christus voraus. Im Gegenteil: Seine Wiederkehr findet zur Zeit eines Weltkriegs statt, und „die Reiche der Welt“ werden Jesu Herrschaft nicht freiwillig akzeptieren.
Das Lamm Gottes wird „die Völker schlagen“ müssen (Offenbarung 19,13-15), denn sie sind dem Einfluss vom derzeitigen „Gott dieser Welt“ ausgesetzt – Satan dem Teufel (2. Korinther 4,4; Offenbarung 12,9). Satan ist die wahre Ursache aller Übel in unserer Welt.
Jesu gerechte Herrschaft auf der Erde kann deshalb erst dann beginnen, wenn Gottes Widersacher aus dem Weg geräumt worden ist. Damit sind wir bei der Symbolik des nächsten Festes angelangt: der Versöhnungstag.
Der Versöhnungstag: Christus beseitigt Satan und bietet allen Versöhnung an
Der Versöhnungstag ist anders als die anderen Feste Gottes: Er ist ein Fasttag, d. h., man nimmt für 24 Stunden weder Nahrung noch Flüssigkeit zu sich: „Und der Herr redete mit Mose und sprach: Am zehnten Tage in diesem siebenten Monat ist der Versöhnungstag. Da sollt ihr eine heilige Versammlung halten und fasten“ (3. Mose 23,26-27; vgl. dazu Apostelgeschichte 27,9). An diesem Tag gab es im alten Israel ein besonderes Opferritual mit dem Hohepriester und zwei Ziegenböcken.
Ein Ziegenbock wurde geschlachtet und sein Blut im Allerheiligsten als Opfer dargebracht. Das Allerheiligste war der hintere der beiden Räume des Tempels, das der Hohepriester nur einmal im Jahr – am Versöhnungstag – betreten durfte. Dieser Ziegenbock stellte das Sühneopfer Jesu Christi für die Versöhnung der ganzen Menschheit dar.
Der andere Ziegenbock wurde nicht geschlachtet, sondern lebend in die Wüste gebracht. Dieser Ziegenbock war ein Sinnbild für Satan den Teufel, der gegen Gott rebellierte und damit zur Ursache des Bösen in der Welt wurde. Jesus nannte ihn einen „Lügner“ und einen „Mörder von Anfang an“ (Johannes 8,44). Satans böser Einfluss muss aufhören, bevor die Friedensherrschaft Jesu Christi beginnen kann.
Die levitischen Opferrituale wurden alle durch den Tod Christi abgelöst. Es ist die symbolische Bedeutung der beiden Ziegenböcke, die am Versöhnungstag geopfert wurden, die für heutige Christen wichtig ist. Der Versöhnungstag ist in diesem Sinn eine Vorausschau auf einen Auftrag, den Jesus kurz nach seiner Wiederkehr zur Erde einem Engel erteilen wird. Der Engel wird Satan im Abgrund gefangen setzen, sodass er die Menschen eintausend Jahre lang nicht mehr verführen kann (Offenbarung 20,1-3).
Es wird keinen dauerhaften Frieden auf Erden geben, bis Satan, der große Verführer, verbannt wird. Ohne seinen Einfluss werden die Menschen für die Wahrheit Gottes offen sein, denn Satan hatte ihnen „ den Sinn verblendet, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi“ (2. Korinther 4,4). Dann wird die ganze Welt „voll Erkenntnis des Herrn sein, wie Wasser das Meer bedeckt“ (Jesaja 11,9). Durch Christi Sühneopfer, dargestellt durch den geopferten Ziegenbock am Versöhnungstag, beginnt eine geistliche Heilung der Menschheit. Die Reue der Menschen und die Vergebung der Sünden, durch Christi Opfer möglich gemacht, versöhnt die Menschen mit Gott, dem Vater.
Unser Herr und Erlöser, Jesus Christus, opferte sein Leben, damit wir nicht „den Sold der Sünde“ – den Tod – (Römer 6,23) erleiden müssen. Damit hat er Satan „den Kopf zertreten“ (1. Mose 3,15), sodass die große Ernte der Menschen für Gott nun beginnen kann.
Das Laubhüttenfest: Jesu Christi tausendjährige Herrschaft auf Erden
Die Wiederkehr Jesu und die Verbannung Satans leiten die tausendjährige Friedensherrschaft Jesu auf Erden ein (Offenbarung 20,1-6). Die Einführung einer neuen Weltordnung, gegründet auf den Weg Gottes, wird den Menschen Glück und materielles Wohlergehen bringen.
Die Welt wird komplett transformiert, aber nicht durch die Leistung der Menschen, sondern dank der Macht Gottes. Das biblische Laubhüttenfest versinnbildlicht diese kommende Ära, die Theologen manchmal das Millennium nennen.
Jesus ist der Schlüssel zum Verständnis des Laubhüttenfestes. Als Mensch hielt er dieses Fest und wies seine Jünger an, es zu halten (Johannes 7,2-14). Zur Zeit des Alten Testaments reisten die Israeliten nach Jerusalem und hielten dort das Laubhüttenfest, indem sie sich vorübergehend in kleinen Hütten aus „Zweigen von Laubbäumen und Bachweiden“ aufhielten. Beim Fest sollten sie „sieben Tage fröhlich sein vor dem Herrn“ (3. Mose 23,40). Und das Alte Testament verbindet das Laubhüttenfest mit der zukünftigen Herrschaft Christi auf dieser Erde (Sacharja 14,16-21).
Jesu tausendjährige Herrschaft wird das ermöglichen, wonach sich die Menschen schon immer gesehnt haben, aber aus eigenen Bemühungen nicht schaffen konnten: dauerhaften Frieden, wahre Gerechtigkeit für alle Menschen und das Gedeihen der Nächstenliebe.
Der Prophet Jesaja beschrieb diese wunderbare Zukunft in manchen seiner Vorhersagen. In Jesaja 2, Vers 4 lesen wir z. B., dass der Krieg aufhören wird: „Und er wird richten unter den Heiden und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“
Und in Kapitel 35, Verse 5-7 lesen wir: „Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden. Dann werden die Lahmen springen wie ein Hirsch, und die Zunge der Stummen wird frohlocken. Denn es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme im dürren Lande. Und wo es zuvor trocken gewesen ist, sollen Teiche stehen, und wo es dürre gewesen ist, sollen Brunnquellen sein. Wo zuvor die Schakale gelegen haben, soll Gras und Rohr und Schilf stehen.“
Wann werden diese Prophezeiungen in Erfüllung gehen? Wenn derjenige, der jetzt zur Rechten des Vaters sitzt, auf Erden herrscht – Jesus Christus.
Der achte Tag: Jesus öffnet allen Menschen die Tür zum Heil
Die drei Feste im Herbst, die wir bisher behandelt haben – der Posaunentag, der Versöhnungstag und das Laubhüttenfest – finden in einem dreiwöchigen Zeitraum statt: vom 1. bis zum 21. Tag des siebten Monats nach dem hebräischen Kalender. Es gibt aber noch ein allerletztes – ein siebtes – Fest, das am 22. Tag des siebten Monats stattfindet und die allergrößte Hoffnung für die Menschheit darstellt.
Haben Sie sich schon mal gefragt, was mit den Menschen passiert, die gestorben sind, ohne Jesus Christus als persönlichen Erlöser angenommen zu haben? Was geschieht mit den Menschen, die den einzigen Namen nie gehört haben, durch den die Errettung möglich ist – Jesus Christus (vgl. dazu Apostelgeschichte 4,10-12)? Was ist das Schicksal der Menschen, die vor der Geburt Jesu gestorben sind? Was sagt die Bibel über all diese Menschen?
Das Mainstream-Christentum unserer Zeit weiß keine Antwort auf solche Fragen, doch in der symbolischen Bedeutung des letzten Festes finden wir die Antwort.
Gleich nach dem Laubhüttenfest gibt es einen abschließenden Festtag, den die Bibel „den achten Tag“ nennt und der nicht zum Laubhüttenfest gehört (3. Mose 23,36). Dieses letzte der sieben jährlichen biblischen Feste hat eine besondere Bedeutung im großen Plan Gottes für die Menschen.
Beeinflusst von der Sichtweise des Mainstream-Christentums machen sich manche Christen Sorgen über verstorbene Verwandte und Freunde, die nicht gläubig waren und scheinbar zur ewigen Qual in einem Höllenfeuer verdammt sind. Doch Gott ist ein Gott der Liebe, und die Liebe ist unvereinbar mit einer Hölle, in der die Menschen ewig leiden müssen. (Mehr Informationen dazu finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre Himmel oder Hölle: Was lehrt die Bibel wirklich?, die wir Ihnen auf Anfrage gern zusenden.)
Der Schöpfergott wird allen Menschen die Gelegenheit geben, das wahre Evangelium kennenzulernen und zu bereuen. Das hat er sogar für diejenigen vorgesehen, die in Unkenntnis der biblischen Wahrheit gestorben sind.
Der Prophet Hesekiel beschreibt eine Auferstehung von Menschen, die in Unkenntnis von Gottes großem Plan gestorben sind. Die Prophezeiung richtet sich zwar an das Volk Israel, ist aber auch gleichzeitig ein Hinweis auf Gottes Vorhaben mit allen Menschen, wie dieses in Offenbarung 20, Verse 5 und 11-12 geschildert wird.
Bei Hesekiel lesen wir: „Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte. Da kam der Odem in sie und sie wurden wieder lebendig und stellten sich auf ihre Füße, ein überaus großes Heer . . . Siehe, jetzt sprechen sie: Unsere Gebeine sind verdorrt und unsere Hoffnung ist verloren und es ist aus mit uns“ (Hesekiel 37,10-11). Hesekiel sieht eine Auferstehung toter Menschen als Vision.
Aber dann spricht Gott tröstliche Worte zu den auferstandenen Israeliten: „Siehe, ich will eure Gräber auftun und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf . . . Und ihr sollt erfahren, dass ich der Herr bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole. Und ich will meinen Odem in euch geben, dass ihr wieder leben sollt, und will euch in euer Land setzen, und ihr sollt erfahren, dass ich der Herr bin. Ich rede es und tue es auch, spricht der Herr“ (Verse 12-14).
Zusammen mit anderen Aussagen der Heiligen Schrift zeigen uns diese Verse, dass eine Zeit kommen wird, wenn all diejenigen, die in Unkenntnis von Gottes großem Plan gestorben sind, ihre Heilsgelegenheit erhalten werden. Sie werden dann wissen, wer Christus ist – unser Herr und Erlöser. Die Menschen, die Jesu Namen nie gehört haben, und viele andere, die sich zum Christentum bekannten, aber die Wahrheit der Bibel nie wirklich verstanden haben, werden den wahren Jesus der Bibel erkennen, sein Sühneopfer zur Vergebung ihrer Sünden in Anspruch nehmen und Gottes Gabe des heiligen Geistes erhalten dürfen.
Offenbarung 20 beschreibt eine Auferstehung, die zum Schluss der tausendjährigen Herrschaft Jesu stattfinden wird. „Die Toten, Groß und Klein“, werden vor dem Thron Christi stehen (Vers 12). Ihnen werden die Bücher der Bibel zum Verständnis geöffnet werden. So können sie sich zu Gott bekennen und in das „Buch des Lebens“ eingetragen werden – ein Sinnbild für das ewige Leben.
Nur diejenigen, die Gott weiterhin ablehnen, nachdem sie hinsichtlich der Wahrheit der Heiligen Schrift aufgeklärt wurden, werden zum ewigen Tod in einem verzehrenden Feuer verurteilt (Römer 6,23; Offenbarung 20,15).
Der „achte Tag“, das letzte Fest des Jahres, versinnbildlicht die Zeit in Gottes Plan, zu der alle, die keine Gelegenheit zur Annahme des Opfers Jesu Christi hatten, von den Toten auferweckt werden, um die Wahrheit zu erfahren. Die tiefgründige Bedeutung dieses letzten Festes zeigt uns, wie Gott, „welcher will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Timotheus 2,4), dieses Vorhaben verwirklichen wird.
Was sollen wir tun?
Was wird uns durch das Halten der wahren biblischen Festtage eingeschärft? Welche Lektion lernen wir?
Zum einen lernen wir, dass sie Gottes Feste sind – „die Feste des Herrn“ (3. Mose 23,1). An diesen Tagen ist eine „heilige Versammlung“ vorgesehen (ebenda). „Heilig“ bedeutet ausgesondert, d. h. etwas Besonderes. Gott hat sie ausgesondert und sie sind ihm sehr wichtig, und sie sollten auch uns sehr wichtig sein.
Seine Feste sind ihm wichtig, weil ihre Symbolik wie ein Routenplan ist, mit dessen Hilfe wir die stufenweise Erfüllung seines Plans verstehen können. Die symbolische Route beginnt im Frühling mit dem Passah, das auf Jesus Christus und sein Sühneopfer hinweist. Wir fahren dann mit dem Fest der Ungesäuerten Brote fort, das unseren Weg aus der Sünde darstellt. Pfingsten erinnert uns an den heiligen Geist, durch dessen Kraft wir die Erstlinge Gottes sein können.
Im Herbst geht es auf der Route mit dem Posaunentag und der Hoffnung auf Jesu Wiederkehr weiter. Darauf folgt der Versöhnungstag als Sinnbild der Verbannung Satans und der Versöhnung der Menschen mit ihrem Schöpfer. Beim Laubhüttenfest feiern wir die tausendjährige Herrschaft Jesu auf Erden.
Das letzte Ziel des symbolischen Routenplans ist der achte Tag, der uns zeigt, wie Gott allen Menschen, die ihn und seinen Sohn Jesus nicht kannten – ganz gleich in welchem Zeitalter sie lebten –, eine Gelegenheit zur Errettung ermöglichen wird.
Die biblischen Feste vermitteln uns Einblick in Gottes Bestimmung für die Menschen. Dass wir diese Bestimmung erleben können, verdanken wir dem Sohn Gottes, Jesus Christus, dem Mittelpunkt der Feste Gottes. Jesus kam als Mensch zur Erde, starb für unsere Sünden, sitzt heute als unser Hohepriester zur Rechten des Vaters und kehrt eines Tages zur Erde zurück, um als König der Könige die göttliche Herrschaftsordnung zu etablieren.
Für manche Leser wird dieser Beitrag eine bisher unbekannte Perspektive zum Heilsplan Gottes enthalten. Das ist verständlich, denn das Mainstream-Christentum unserer Zeit kennt die Feste nicht, die Jesus, seine Apostel und die ersten Christen hielten. Stattdessen feiert es fremde Tage wie Weihnachten und Ostern, die nirgends in der Bibel erwähnt werden.
Wollen Sie in Jesu Fußstapfen nachfolgen und „die Feste des Herrn“ halten? Unsere Empfehlung an Sie ist: Finden Sie eine Glaubensgemeinschaft, die die biblischen Feste hält. Wir empfehlen Ihnen auch unsere kostenlose Broschüre Gottes Festtage – der Plan Gottes für die Menschen, die wir Ihnen auf Anfrage gern zusenden.