Möchtest du einen Beitrag zu einer besseren Welt leisten? Wo solltest du anfangen?
Von Doug Horchak
In einer Welt, die von Terror, Armut, Seuchen und Kriegen geplagt und erschüttert wird, haben immer mehr Jugendliche den Wunsch, sich für eine bessere Welt und Zukunft einzusetzen. Sie wollen ihren eigenen Beitrag leisten, um das Elend ihrer Mitmenschen zu bekämpfen. Ein Zeitungsartikel in der Washington Times berichtete, daß es seit 50 Jahren noch nie so viele ehrenamtliche Helfer unter Teenagern und jungen Erwachsenen gegeben hat, die bereit sind, sich in ihrer Gemeinschaft oder im Ausland für andere Menschen bzw. eine humanitäre Sache einzusetzen („Youth Volunteerism at 50 Year High, Study Finds“, 20. November 2002).
Auch in Deutschland ist die Zahl der ehrenamtlichen Helfer stark angestiegen. 22 Millionen Deutsche, das ist jeder Dritte im Alter über 14 Jahren, engagieren sich nach der jüngsten Studie des Bundesministeriums für Familie in ihrer Freizeit ehrenamtlich in Verbänden, Initiativen und Projekten mit ungefähr fünf Stunden in der Woche. Das sind 5,7 Milliarden Stunden im Jahr. Bei einem Arbeitslohn von durchschnittlich 15 Euro wären das 86 Milliarden Euro (Welt am Sonntag, „Start-up? Start social!“, 12. Oktober 2003).
Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, daß die Bereitschaft zum Engagement bei jungen Menschen (14 bis 24 Jahre) sehr hoch liegt: 37 Prozent der Jugendlichen sind aktiv engagiert und 57 Prozent wären bereit, ihr Engagement auszuweiten („Freiwilligensurvey 1999“ der Bundesregierung).
Eine Welt in Not
Auf meinen Reisen durch Westafrika habe ich die große Not von so vielen Menschen in diesem Erdteil kennengelernt. Ansteckende Krankheiten und Armut töten dort mehr Menschen als die andauernden blutigen Konflikte, die in dieser Region wüten.
Das ist nur ein Beispiel menschlichen Leidens auf der Erde. Während der Umfang der Weltwirtschaft seit 1950 um ein siebenfaches angestiegen ist, hat sich der Graben in der Zeit von 1960 bis 1995 zwischen den 20 reichsten und 20 ärmsten Ländern mehr als verdoppelt.
Wir leben in einer Welt, wo humanitäre Hilfe überall dringend gebraucht wird. Die Zahl der aktuellen Probleme und hilfebedürftigen Menschen ist aber so riesengroß, daß das Ziel, eine wirkliche Lösung und dauerhafte Veränderung herbeizuführen, schnell von der Realität des Alltags verdrängt wird. Humanitäre Hilfe bedeutet in manchen Fällen nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Das Peace Corps: Eine Idee greift um sich
Die Idee, einen Beitrag zur Verbesserung unserer humanitären Probleme zu leisten, ist nicht neu. Im Oktober 1960 sprach John F. Kennedy auf einer Wahlkampfveranstaltung (er wurde bald darauf der 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika) zu den Studenten an der Universität von Michigan. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Grundstein des Peace Corps gelegt. Kennedy fragte die Studenten:„Wie viele von euch sind bereit, für euer Land und den Frieden zu dienen, indem ihr in einem Entwicklungsland lebt und arbeitet?“
In seiner Antrittsrede als neuer Präsident forderte Kennedy in diesem Sinne seine Landsleute heraus: „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann – frage, was du für dein Land tun kannst.“
Hiermit sprach er vor allem junge Menschen an. Tausende bewarben sich, um im neugeschaffenen Peace Corps zu arbeiten. Auch der Antrieb für die frühere Studentenbewegung kam teilweise von Kennedy, der den Menschen den Glauben gab, daß sie mit ihrem eigenen kleinen Beitrag etwas verändern und die Welt zu einem besseren Ort machen konnten.
Seit 1961 haben mehr als 168 000 junge Männer und Frauen in mehr als 136 Ländern auf der ganzen Welt gedient. Vierzig Jahre nach Gründung des Peace Corps sind weltweit zahlreiche internationale Hilfsorganisationen entstanden. Heute senden sie Freiwillige in die ganze Welt, um in der Bildung und im Gesundheitswesen zu helfen und in Gebieten, die von Naturkatastrophen heimgesucht wurden, diverse Aufgaben zu übernehmen.
Wie steht es mit dir? Wie und wo kannst du dich einsetzen, um in einer Welt, die so viel Hilfe braucht, etwas zu verändern?
Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement – ob zu Hause in deiner Nachbarschaft oder fernab in einem Entwicklungsland – gibt einem die herrliche Gelegenheit, sich für wahre menschliche Bedürfnisse einzusetzen. Die Erfahrung des Helfens ist unabdingbar für die Entwicklung zu einer reifen und charakterstarken Persönlichkeit.
Die Flutkatastrophe im Osten Deutschlands hat in beeindruckenden Bildern gezeigt, was die aktuellste Schell-Studie über deutsche Jugendliche herausfand: Sie sind gar nicht so egoistisch wie häufig angenommen.
Jugendliche brachen ihren Urlaub ab, um in Bitterfeld Sandsäcke zu schleppen. Drei von vier engagieren sich in der Jugend- oder Sozialarbeit, im Umweltschutz, bei der Feuerwehr oder den Kirchen. Menschliche Grundkonstanten wie Mitleid und Helfenwollen brechen sich ihren Weg, wenn Katastrophen uns zutiefst verunsichern und uns auf unsere nackte Existenz zurückwerfen.
Florian Langenscheidt schrieb in der Welt am Sonntag über sein persönliches ehrenamtliches Engagement: „Beim subjektiven Grund meines Engagements (übrigens ganz ,biblisch‘ etwa zehn Prozent meiner Zeit) unterscheide ich mich nicht von der Motivation hunderttausender anderer Helfer: Was steuerlich als ,non-profit‘ zählt, ist im Persönlich-Menschlichen äußerst profitabel.
Man erfährt eine Sinnhaftigkeit des Tuns, die einem im normalen Geschäft von Kostenmanagement bis zu Prozeßoptimierung manchmal abgeht. Man spürt Wirksamkeit und Erfüllung. In der Bibel steht kurz und bündig [Lukas 6,38]:Gebt, so wird euch gegeben“ (24. November 2002).
Der Mensch findet keine endgültige Lösung
Auf der Suche nach der endgültigen Lösung für die Probleme der Menschheit wurde schon viel ausprobiert. Die Geschichte und die Gegenwart haben bewiesen, daß mit Krieg kein dauerhafter Friede zu schaffen ist.
Wenn Krieg nicht die Lösung ist, kann humanitäre Hilfe das Leiden auf Erden verringern und die menschliche Natur dauerhaft verändern? Jesus Christus sagte seinen Jüngern, daß er der Weg zum Frieden ist. Die Bibel offenbart, daß ewiger Friede und wirkliche Harmonie, von denen Jesus sprach, nicht mit den Lösungen herbeigeführt werden können, wie wir sie gegenwärtig kennen.
Christus prophezeite seinen Jüngern, daß die Probleme unserer Zivilisation erst noch schlimmer werden sollen. Welch entmutigende Aussichten! Man könnte sich fragen, welchen Sinn es überhaupt hat, sich ehrenamtlich einzusetzen, wenn die Welt doch vor dem Scheitern steht.
Hilfe für die Zukunft
Ganz gleich wieviel Hilfe geleistet wird, der Mensch steht doch ziemlich machtlos vor den riesigen, ständig anwachsenden Problemen. Auch wenn man alle Bemühungen weltweit bündeln und vereinen würde, wäre dies immer noch nicht die endgültige Lösung für Frieden, Wohlstand, Gesundheit und Glück.
Der Schöpfergott steht dieser Not aber nicht gleichgültig gegenüber. Er kennt die Sorgen und Probleme der Menschheit und ist dabei, seinen Plan für eine bessere Zukunft für alle Menschen zu verwirklichen. Seine Bemühungen basieren nicht allein darauf, für Nahrung, Kleidung, Medikamente und Bildung zu sorgen. Sein Plan ist anders. Er wird sich nicht nur um die physischen Bedürfnisse kümmern, sondern eine grundlegende Veränderung der menschlichen Natur herbeiführen.
Gott arbeitet daran, eine Zukunft zu errichten, in der Menschen in der Lage sein werden, Frieden zu halten, etwas, was bisher keine Hilfsorganisation zuwege gebracht hat. Wenn du mehr über diesen Plan erfahren möchtest, dann bestelle unsere kostenlose Broschüre Das Reich Gottes – eine gute Nachricht.
Wofür soll man sich entscheiden?
Wofür sollst du dich entscheiden? Solltest du sofort dem Peace Corps oder einer anderen Hilfsorganisation beitreten? Oder solltest du dich besser in einer Höhle verkriechen und darauf warten, daß Jesus Christus eines Tages zurückkehrt und alle Problem dieser Welt löst?
Der Schöpfergott legt uns nahe – Jugendlichen sowie Erwachsenen –, ein Licht in dieser Welt zu sein (Matthäus 5,14-16). Er möchte sehen, wie wir ein produktives Leben führen, geben lernen und Verantwortung übernehmen. Jesus Christus verdeutlichte durch sein Gleichnis von den Talenten (Matthäus 25,14-25), daß wir etwas Sinnvolles mit dem Leben, das uns gegeben wurde, tun sollen.
Unser Gemeinwesen wäre nicht denkbar, würden nicht Millionen von Menschen aus freiem Entschluß bereit sein, sich in Wohlfahrtsverbänden, Vereinen, Organisationen, Bürgerinitiativen und Selbsthilfegruppen für eine am Gemeinwohl orientierte Aufgabe zu engagieren. Von der Vielzahl und Vielfalt freiwilliger Tätigkeiten hängt die Qualität des Lebens in unserem Lande entscheidend ab.
Und trotzdem sollten wir nicht vergessen, daß der wertvollste Besitz, den wir, ganz gleich wie alt wir sind, haben können, das geistliche Wissen von Gottes Plan für die Menschheit ist – ein Plan, der der Menschheit wahren Frieden und Glück in aller Ewigkeit bringen wird.
Die größte humanitäre Hilfe hat schon begonnen. Sie begann mit dem Opfer Jesu Christi für die ganze Menschheit und setzt sich in dem Wirken seiner Nachfolger fort. Die Probleme der Menschheit werden in der Zukunft für immer gelöst werden.