In den letzten zwanzig Jahrhunderten hat das Christentum anscheinend mehr „Seelen“ verloren, als es gewonnen hat.

Am 20. April 1999 betraten zwei Schüler, Erich Harris und Dylan Klebold, schwer bewaffnet und mit langen schwarzen Trenchcoats bekleidet, die Columbine High-School in Littleton, Colorado. Dort richteten sie ein Massaker an, indem sie zwölf Mitschüler, einen Lehrer und zum Schluß sich selbst töteten. 23 weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt.

In den US-amerikanischen Medien wurde ausführlich über die Vorgehensweise der jungen Schützen berichtet. Ihre Opfer scheinen sie gezielt ausgewählt zu haben. Ihr erstes Opfer war Cassie Bernall, ein 17jähriges Mädchen, das dafür bekannt war, daß sie öfters eine Bibel in die Schule mitnahm.

An diesem verhängnisvollen Tag saß sie in einer Pause in der Schulbibliothek und las in ihrer Bibel. Als Harris und Dylan in die Bibliothek kamen, richteten sie eine halbautomatische Waffe auf die bibellesende Cassie und fragten: „Glaubst du an Gott?“ Als Cassie die Frage bejahte, wurde sie von einem der beiden bekennenden Satanisten erschossen. Das Böse siegte über das Gute.

Warum? Eine berechtigte Frage, die sich viele angesichts der Greueltat gestellt haben. Schließlich halten die meisten Christen ihren Gott für allmächtig. Viele Christen haben keine Antwort auf diese schwierige Frage, noch auf eine weitere Frage mit ähnlichem Schwerpunkt: Warum verliert das Christentum den Kampf um die Seelen der Menschheit? Warum ist das Christentum nicht „erfolgreicher“?

Die meisten Menschen werden in ihre Religionen „hineingeboren“ und hinterfragen selten, was die Wurzeln ihres Glaubens sind. Tun sie es doch, ergeben sich oft schwierige Fragen an den Glauben, was dazu führt, daß man zugeben muß, daß der eigene Glaube keine Antworten hat oder daß die Antworten unklar und unbefriedigend sind.

Ist das Christentum eine Religion, die in ihrer Aufgabe versagt hat? Dies ist eine ziemlich direkte Frage – eine Frage bzw. Feststellung, die häufig von denen gestellt wird, die das Christentum von außen betrachten, und von den Angehörigen christlicher Gemeinschaften, die die traditionellen Antworten unbefriedigend finden.

Wenn sich ihre Beurteilung nur auf die offensichtlichen Beweise in unserer Gesellschaft gründet, ist die Antwort ja, das Christentum hat in seiner Aufgabe versagt!

Das Christentum gilt als missionarisch/aktiver Glaube. Doch Aktivität kann mit Erfolg verwechselt werden. Dank erdumkreisender Satelliten können christliche Evangelisten ihre Botschaften über die ganze Welt ausstrahlen. Jede Ecke der Welt wird heute durch ihr Predigen erreicht.

In den letzten Jahren fanden christliche Missionare fruchtbaren Boden zur Bekehrung in Asien und Osteuropa. Es gab in Korea eine beträchtliche Zahl von Bekehrungen zum Christentum, und in Europa ermöglichte der Fall des Eisernen Vorhangs, daß durch das Verbreiten von Botschaften verschiedener Religionsgemeinschaften die Menschen in den ehemals kommunistischen Ländern wieder erreicht werden können.

All dieses scheint auf einen beachtlichen Erfolg der „christlichen Sache“ hinzuweisen, wenn man nicht zwei Dinge bedenkt: die tatsächlichen Zahlen und die Doktrin bzw. Philosophie, die den christlichen Eifer antreiben.

Sehen Sie sich zuerst die groben Zahlen an. Die 1997er Ausgabe des dtv-Lexikons beinhaltet eine Aufzählung der Weltreligionen. Ihre Verfasser geben zu, daß eine solche Zählung uns bestenfalls eine ungefähre Schätzung geben kann, doch selbst eine Schätzung sagt viel aus. Die Zahlen sind:

Weltbevölkerung – 5.800.000.000

davon Christen – 1.784.000.000

Die wahre Geschichte steckt nicht nur in diesen Zahlen, sondern auch in der Tatsache, daß diese Zahlen 2000 Jahre Christentum darstellen. Kein glaubwürdiger Historiker behauptet, daß sich die Zahl der Christen in irgendeinem Jahrhundert an die Hälfte der Weltbevölkerung annäherte. In jedem der letzten zwanzig Jahrhunderte hat das Christentum anscheinend mehr Seelen verloren, als es gewonnen hat.

Diese Tatsachen weisen auf ein abgrundtiefes Versagen hin!

Zuvor haben wir die Philosophie erwähnt, die das Christentum motiviert –eine Philosophie, die von der Mehrheit der christlichen Kirchen geteilt wird. Der missionarische Eifer wird durch eine Überzeugung angetrieben, die meint, daß man den Glauben an Jesus Christus oder die Gefolgschaft in einer bestimmten Art und Weise bekennen müsse, um gerettet zu werden – und es müsse einem diese Gelegenheit jetzt, noch vor dem Tod, gegeben werden, oder man sei verloren. „Jetzt oder nie!“ lautet dieses Motto. Es ist ein interessanter Nebengedanke, daß viele Kirchen in der letzten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts ihre traditionelle Position auf diesem Gebiet abgeschwächt haben, doch grundsätzlich bleibt nur diese Möglichkeit – sich in diesem Leben nicht zu Christus zu bekennen bedeutet, auf immer verloren zu sein. Wenn dies das Kriterium ist, dann hat das Christentum tatsächlich viel mehr Menschen verloren, als es gerettet hat.

Die Frage wird noch schwieriger, wenn man eine doktrinäre Grundlage betrachtet, die von Judentum und Christentum geteilt wird, ein Glaube, der als so fundamental gesehen wird, daß man auch gleichzeitig Gott verleugnet, wenn man ihn verleugnet. Es ist der Glaube, daß der Gott der Juden und der Christen nicht nur der einzig lebende Gott ist, sondern daß er auch allmächtig ist.

Satan mächtiger als Gott?

Für einfache, nichtchristliche und auch für den Glauben hinterfragende Menschen in der christlichen Welt ergibt dies erhebliche Widersprüche. Wie kann der einzig lebende Gott, der in seiner Liebe seinen Sohn Jesus gesandt hat, damit die ganze Menschheit gerettet werden kann, allmächtig sein und doch scheinbar ständig den Kampf der Errettung verlieren? Einige Konfessionen haben die menschliche Geschichte als einen Kampf zwischen Gott und Satan um die Herzen der Menschen beschrieben, was die Frage noch verworrener macht. Ist Satan denn mächtiger als Gott? Die Verfechter des Christentums haben diese Frage über die Jahrhunderte zu beantworten versucht, doch wie lauwarmes Wasser an einem heißen Tag haben ihre Antworten den Durst nach Verständnis leider nicht gestillt.

Einem sachlich denkenden Menschen erscheint aus diesen Gründen das Christentum als eine Religion von ewig träumerischen, optimistischen Nachfolgern, die aber ständig den Kampf um die Herzen und den Verstand der Menschheit verlieren. Warum hat das Christentum offensichtlich den Kampf verloren, die gesamte Menschheit zur Errettung zu bringen? Dies ist eine schwierige Frage!

Der Apostel Paulus beginnt mit der Antwort in Römer 11, Verse 25-26, als er mit Gewißheit sagte, daß ganz Israel gerettet würde. Er sprach von ihrer vorläufigen Blindheit, der ihre Errettung folgen würde. Die Botschaft des Neuen Bundes sprach von einer Zeit, wenn man nicht länger zu seinem Nachbarn sagen würde: „Erkenne den Herrn“, denn das Wissen über den Herrn würde die Erde füllen, wie Wasser die Meere füllt (Hebräer 8,10-11). Dies ist in keinem Jahrhundert seit dem Tode Jesu Christi geschehen.

In seiner Vision von Tälern mit trockenen Knochen sprach Hesekiel von einer Zeit, wenn alle Toten Israels zu physischem Leben auferstehen und alle Gottes heiligen Geist in sich haben würden, den Geist, der die Bekehrung und die Errettung möglich macht (Hesekiel 37,11-14). Es gab bisher in der Geschichte weder eine fleischliche Auferstehung von „ganz Israel“, noch hat die christliche Theologie einen Weg aufgezeigt, die alten Israeliten, die den Geist Gottes nie hatten, wieder leben zu lassen und ihnen eine Heilsgelegenheit zu geben.

Das Heil als „Chefsache“

Die Errettung der Menschheit ist nach biblischer Lehre „Chefsache“ – wir als Menschen können nicht retten, auch mit den besten Absichten nicht. Jesus sagte: „Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage“ (Johannes 6,44). Angesichts dieser klaren Aussage der Bibel ist das Versagen des Christentums verständlich, denn es hat versucht, etwas zur eigenen „Chefsache“ zu machen, was es eigentlich gar nicht erfüllen kann!

Es gibt konkrete, verständliche biblische Antworten auf die schwierige Frage nach dem Versagen des Christentums. Der Fehler liegt nicht in der Schrift; der Fehler liegt in der mangelhaften Theologie der christlichen Welt. Die vielleicht schönste Lehre, die es in der Bibel gibt, ist, daß diejenigen, die „im Unglauben gestorben sind“, aus allen vergangenen Epochen und auch aus der Gegenwart, für Gott nicht verloren sind.

Diese begeisternde Wahrheit der Bibel ist die Antwort auf das offensichtliche theologische Versagen des traditionellen Christentums. Kein Mensch muß verloren sein, weil er den Namen Jesus Christus nie gehört hat. Keiner irgendwo auf dieser Welt, der mit der Botschaft der Errettung nicht erreicht worden ist, muß deshalb auf ewig verderben, und zwar aufgrund eines Umstands, den er selbst nicht zu verantworten hat.

Die ganze Dimension dieser herrlichen, guten Nachricht wird in unserer kostenlosen Broschüre Nach dem Tode – was dann? ausführlich erläutert – bitte bestellen Sie noch heute Ihr eigenes Exemplar.

Die wirkliche Botschaft der Bibel zeigt, daß das wahre Christentum doch nicht versagen wird. Die Menschheit wird ihre Bestimmung erfüllen können, auf eine Weise, wie die meisten Christen es bisher nicht gehört und gelesen haben. Alle Menschen – auch diejenigen, die vor dem Erscheinen Jesu Christi bereits gestorben waren – werden ihre Heilsgelegenheit erhalten. Das ist die wirklich ermutigende Antwort der Bibel auf diese schwierige Frage!