Mit der richtigen Perspektive erkennen wir, dass selbst in den Herausforderungen des Lebens ein großer Plan verwirklicht wird – hin zu einer wunderbaren Zukunft mit Gott.
Von Victor Kubik
Ein großes, angesehenes amerikanisches Investmentunternehmen wirbt mit dem Slogan „Gewinn aus unserer Perspektive“, um seinen Kunden zu versichern, dass es sie bei der Verfolgung ihrer finanziellen Ziele unterstützt. Die Experten des Unternehmens erkennen Dinge, die ihre Kunden vielleicht nicht sehen. Ihre Perspektive spiegelt die jahrelange Erfahrung im Bereich der Geldanlage wider. Sie wissen deshalb, welche Techniken und Praktiken für finanziellen Erfolg und Wohlstand notwendig sind. Sie bieten ihren Kunden eine Orientierungshilfe, um sie vor dem finanziellen Ruin zu bewahren.
Der Werbeslogan „Gewinn aus unserer Perspektive“ hat mich fasziniert, denn dieses Prinzip lässt sich auf ein weitaus wertvolleres und nachhaltigeres Unterfangen anwenden als die reine Vermögensbildung. Überlegen Sie: Was wäre, wenn wir eine klarere Sicht auf das Leben hätten, die uns deutlich macht, wer wir sind, woher wir kommen, was vor uns liegt und wie wir dorthin gelangen werden?
Würden Sie nicht gerne von einem „Experten“ hören, der durch alle Zeiten hindurch lebendig war, der alles, was existiert, entworfen und geschaffen hat, dessen außergewöhnliche Perspektive alles umfasst und der so viele Dinge sieht, die wir nicht sehen? Wäre es nicht wunderbar, wirklich herauszufinden, wie alles funktioniert – und dies von einem liebenden, allmächtigen Gott zu erfahren, der möchte, dass wir von allem profitieren?
Viele würden sich über eine solche Gelegenheit riesig freuen und sie schnell ergreifen! Die Frage ist aber: Gibt es diese Möglichkeit überhaupt? In der Menschheitsgeschichte haben viele nachgeforscht, Vermutungen angestellt, verschiedene Philosophien entwickelt und diverse Religionen gegründet, die behaupten, Erleuchtung zu bieten. Andere sind ahnungslos in Bezug auf diese Fragen und bleiben in Dunkelheit und Unkenntnis.
Anfangs fühlen wir uns vielleicht überfordert, darüber nachzudenken. Vielleicht fällt es uns schwer, uns für eine bestimmte Denkrichtung in Bezug auf den Sinn des Lebens zu entscheiden. Schließlich haben sich schon viele damit beschäftigt. Wer, so könnte man meinen, kann sich gegen das gesammelte Wissen einer Legion von Denkern und Klerikern behaupten? Doch wie wir sehen werden, ist die Antwort sowohl überraschend als auch befriedigend.
Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist zeitlos. Vor etwa 3000 Jahren beschrieb König David die scheinbare Bedeutungslosigkeit des Menschen im Vergleich zu den majestätischen Weiten des Nachthimmels. In seiner Jugend hatte David als Hirte viele Nächte damit verbracht, den Sternenhimmel zu bestaunen. In Psalm 8, Verse 4-5 bekommen wir einen Einblick in seine Gedanken: „Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?“
Als Teenager machte ich mir ähnliche Gedanken. Ich fragte mich: Was passiert nach dem Tod? Würde ich aufhören zu existieren? Ich habe lange und intensiv über diese Fragen nachgedacht, viele Nächte im Bett, wenn es ruhig war. Mich beunruhigten diese Fragen sehr. Aber durch den Inhalt der Bibel gab Gott mir eine wunderbare Perspektive. Ich habe diese sichere Perspektive angenommen und sie hat große Dinge in meinem Leben bewirkt. Ich möchte Ihnen nun einige Gedanken über diese Perspektive mitteilen.
Hindernisse beseitigen, die unsere Sicht versperren
Manchmal wird die Tatsache übersehen, dass unser Schöpfergott – unser göttlicher Elternteil – wollte, dass wir den Sinn unserer Existenz verstehen. Er möchte, dass wir erkennen, was er für die ganze Menschheit vorgesehen hat, auch für Sie persönlich. Aber diese Einsicht kommt nicht allein durch den Intellekt, sonst hätten die weltlichen Philosophen die Wahrheit längst gefunden und sich darauf einigen können. Doch die gebildetsten Denker der Welt können den Sinn des Lebens nicht erkennen. Er ist ihnen gegenwärtig verborgen, obwohl er direkt vor ihnen liegt. Es ist aber nicht allein ihre Schuld, dass sie ihn nicht sehen.
Das Wahrnehmungsproblem hat meist mit Hindernissen und mentalen Barrieren zu tun. Das bedeutet, dass sobald die Hindernisse beseitigt sind, die Welt als Resultat der bewussten Gestaltung, eine Beziehung zu Gott und der transzendente Sinn des Lebens klar erkennbar werden können.
Jesu Wirken liefert den Hintergrund: Er kam und predigte das Evangelium vom Reich Gottes. Dieses Evangelium (das griechische Wort bedeutet hier wörtlich „frohe Botschaft“ oder „gute Nachricht“) antwortet auf die großen Fragen des Lebens – in Bezug auf Gott, den Menschen, die Beziehung zwischen Gott und Mensch und unsere ewige Zukunft.
Jesus predigte in den alten Städten Chorazin und Bethsaida in Nordgaliläa und stieß auf Verschlossenheit und Widerstand. Als Jesus zu seinem himmlischen Vater betete, machte er eine bemerkenswerte Aussage: „Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies den Weisen und Klugen verborgen hast und hast es den Unmündigen offenbart“ (Matthäus 11,25; alle Hervorhebungen durch uns).
Gelehrig wie kleine Kinder
Jesus gibt uns hier einen wichtigen Schlüssel, wenn wir diese kostbaren Wahrheiten über unsere Zukunft begreifen wollen. Das Verständnis für das Reich Gottes kommt zuerst zu denen, die wie Säuglinge sind – wie kleine Kinder. Jesus hob dies hervor, als Kinder zu ihm gebracht wurden, um gesegnet zu werden: „Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen“ (Markus 10,14-15).
Er sagt uns damit, dass wir bereit sein müssen, diese Wahrheit in einer vertrauensvollen und demütigen Haltung zu empfangen. Wir sollen also zugänglich und belehrbar sein.
Wir sehen also, dass die Botschaft vom Reich Gottes für die großen Denker der Welt weitgehend verborgen bleiben wird, sogar für viele, die man für große Theologen hält. Aber diejenigen können sie erkennen und verstehen, die eine Eltern-Kind-Beziehung zu ihrem Schöpfer haben. Diese Beziehung ist auf Liebe, Gehorsam, Respekt und Demut aufgebaut.
Bis zu einem gewissen Grad ist jeder Mensch zu diesen Eigenschaften fähig. In diesem mentalen Umfeld sind Verständnis und Perspektive möglich. Die gute Nachricht von Jesus Christus und dem Reich Gottes sollte schließlich von allen verstanden werden – von den Armen, Reichen, Gebildeten und sogar den Analphabeten.
Der Apostel Paulus erinnert die Christen in Korinth daran, welche Menschen Gott normalerweise zum Verständnis seiner heiligen Wahrheit beruft:
„Seht doch, liebe Brüder, auf eure Berufung. Nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Angesehene sind berufen. Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist; und das Geringe vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, das, was nichts ist, damit er zunichte mache, was etwas ist, damit sich kein Mensch vor Gott rühme.
Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht ist zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung, damit, wie geschrieben steht: Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn“ (1. Korinther 1,26-31).
Sobald die durch die Berufung zugänglich gewordene Perspektive klar ist, entfaltet sich ein fantastisches Panoramabild, das von den prähistorischen Wurzeln des Menschen bis zur ewigen Herrlichkeit reicht. Es ist sinnvoll miteinander verknüpft und zeigt Gottes sorgfältigen Plan für die Menschheit, die nach seinem Bild geschaffen wurde, also ihm ähnlich, um für immer in einer familiären Beziehung mit ihm zu leben.
Die Täuschungen des Feindes und unsere Kurzsichtigkeit
Ein weiterer Faktor führt dazu, dass die Menschen das größere Bild und den Sinn des Lebens nicht sehen. Der Herrscher dieser Welt und Gott dieses gegenwärtigen Zeitalters, Satan der Teufel, manipuliert die Wahrnehmung der Menschen und blendet ihre Augen und ihren Verstand, sodass sie die Wahrheit nicht erkennen können. Hierzu schrieb Paulus in einem Brief an die Korinther:
„Ist nun aber unser Evangelium verdeckt, so ist’s denen verdeckt, die verloren werden, den Ungläubigen, denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes.
Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, dass er der Herr ist, wir aber eure Knechte um Jesu willen. Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi“ (2. Korinther 4,3-6).
Unsere Sicht kann auch deshalb begrenzt sein, weil wir nur das sehen oder berücksichtigen, was in unserer unmittelbaren Nähe ist. Wir können natürlich nicht sehen, was Gott sieht, weil wir nicht über unser unmittelbares Umfeld hinausschauen. So wie wir in unseren ersten Lebensjahren vielleicht nicht viel mehr als unsere vertraute Umgebung kannten, nehmen wir vielleicht nicht viel mehr als das wahr, was wir insgesamt gelernt und erlebt haben.
Und wie sieht es mit unserer persönlichen Perspektive aus? Unsere frühen Erinnerungen drehen sich wahrscheinlich um unsere Eltern. Wir erinnern uns an das Zuhause, in dem wir aufgewachsen sind. Wir erinnern uns an die Menschen, die wir damals erlebten und wie wir zu ihnen standen.
Wir haben vieles von dem geglaubt, was diese Menschen uns erzählten bzw. vermittelten. Das hat unser Denken noch beeinflusst, als wir uns an unsere eigenen Ansichten heranwagten. Es ist wichtig zu erkennen, dass unsere anfängliche Vorstellung von Gott – oder das Fehlen dieser Vorstellung –, von den Menschen in unserem Umfeld abgeleitet wurde. Wir lernten auch das Böse kennen und machten unsere Erfahrungen damit.
Wenn wir älter werden, erweitert sich unser Horizont. Wir gewinnen zunehmend Verständnis für die Welt, die wir erleben. Durch Neugier und Bildung werden wir uns unserer Stadt, unseres Landes, unseres Staates und der Welt bewusst. Dieselbe Neugierde erstreckt sich auch auf das Leben schlechthin und trägt dazu bei, unser menschliches Verständnis von unserer Existenz und dem Sinn des Lebens zu formen.
Die notwendige Perspektive und die Quelle für Antworten
Dies führt zu einigen kritischen Fragen: Woher kommen wir? Ist dieses physische Leben alles, was es gibt? Warum wurden wir geboren? Gibt es eine Bestimmung für unsere menschliche Existenz? Können wir einen Sinn für unser Leben mit seinen Höhen und Tiefen, einer Mischung aus Freuden und Sorgen, erkennen? Spüren wir einen bleibenden Wert in den Mühen, Herausforderungen und Unwägbarkeiten des Lebens?
Um die Antworten auf diese wichtigen Fragen zu begreifen, braucht es mehr als nur Spekulation und Vernunft. Offenbarung ist vonnöten – ein leuchtendes, leitendes Licht, um all diese Fragen beantworten zu können, ein Licht zur „Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes“!
Wo können wir die Antworten auf unsere Fragen finden? Die einzige maßgebliche Quelle, die sich im Laufe der Zeit bewährt hat, ist die Bibel, die in erstaunlicher Weise und mit großer Genauigkeit erhalten geblieben ist. Sie wurde von mehr als 40 Autoren über einen Zeitraum von 1500 Jahren geschrieben. Die Heilige Schrift ist eine Chronik jahrhundertelanger menschlicher Erfahrungen.
Wenn wir sie mit Respekt und Demut betrachten, werden wir einen Plan, eine Bestimmung für unser Leben und Lehren erkennen, die uns eine Perspektive geben, die sich über alle Zeiten erstreckt – vor der Erschaffung des Universums bis weit in die Zukunft. Was ist also die Geschichte, die Gott uns erzählen will? Was sieht er, was wir nicht sehen?
Um etwas besser zu verstehen, kann es hilfreich sein, es aus einer anderen und umfassenderen Perspektive zu betrachten. Wenn wir die Geografie der Erde nur aus der Kenntnis unseres eigenen Umfelds erklären würden, wäre das natürlich unzureichend. Der beste Blick ist der von oben, wo man alles sehen und in seinem vollen Umfang erkennen kann.
Viele haben Google Earth genutzt, ein Computerprogramm, das Satellitenbilder, Bodenaufnahmen und computergenerierte Bilder kombiniert und es den Nutzern ermöglicht, Städte und Landschaften auf der ganzen Welt zu betrachten und virtuell zu bereisen. Dabei können wir mit unserer eigenen Straße beginnen und sogar unser eigenes Haus sehen.
Wir können dann schnell herauszoomen und mehr sehen. Langsam werden unser Landkreis, unser Bundesstaat und dann unser ganzes Land erkennbar. Wenn wir noch weiter herauszoomen, sehen wir die Krümmung der Erde, und wenn wir die Grenzen dieses Programms erreichen, sehen wir die Erde als Kugel im Raum. So können Sie sich ein Bild davon machen, wo Sie sich auf der Welt befinden.
Aber wo wir uns im Universum befinden, ist weitaus größer als das, was Google Earth uns zeigen kann. Die Erde ist einer der kleinen inneren Planeten unseres Sonnensystems. Unsere Sonne ist einer von mehreren Hundertmilliarden Sternen in der Milchstraße. Selbst unsere Galaxie ist nur eine von einer „lokalen“ Gruppe von Galaxien innerhalb eines „lokalen“ Superhaufens mit vielen weiteren.
Je weiter man den Blick ausdehnt, desto beeindruckender wird die Perspektive eines unvorstellbar großen Universums mit Hunderten von Milliarden Galaxien, die nur Gott in ihrer Gesamtheit wahrnehmen kann. Wir können ohne Weiteres zugeben, dass unsere Straßenansicht unserer galaktischen Nachbarschaft sehr begrenzt ist.
Können wir den Punkt erreichen, an dem wir auch zugeben, dass wir nicht alles über unseren Platz und unsere Aufgabe im Leben wissen? Kann es sein, dass wir es einfach nicht wissen, weil wir eben nicht diesen weiten Blick haben, der den Lauf der Zeit, die Ereignisse, die Geschichte und viele andere Faktoren umfasst?
Wie bereits erwähnt, bietet die Bibel die Perspektive vieler Autoren, die über entscheidende Aspekte der menschlichen Geschichte schreiben, die bis zu den Anfängen der Erde und der menschlichen Existenz zurückreichen. Sie sagt auch die Zukunft verbindlich voraus und katapultiert uns weit über unsere Gegenwart hinaus. Es ist eigentlich eine recht einfache Geschichte, die uns eine Perspektive bietet, aus der wir lernen und Nutzen ziehen können.
Wenn wir uns nun bemühen, Gottes Perspektive zu sehen, sollten wir sein Wort, die Bibel, als ein Buch betrachten, das uns eine viel größere und äußerst nützliche Perspektive bietet, von der wir unermesslich viel profitieren können.
Herauszoomen, um die ganze Geschichte zu sehen
Für manche ist es eine Herausforderung, den Inhalt der Bibel zu verstehen. Wenn man sich zufälligen Abschnitten zuwendet, entdeckt man biografische und historische Berichte, von denen einige gewalttätig und scheinbar bizarr sind. Sie werden von Mord, Polygamie, Krieg, Sklaverei, Götzendienst, Völkermord und anderen Übeln lesen. Wenn man diese Ereignisse als Einzelschicksale betrachtet, kann man sich fragen, welchen Sinn es hat, über einige dieser Geschehnisse zu berichten.
Aber hier ist der Schlüssel: Wenn man herauszoomt und die gesamte menschliche Erfahrung von einer höheren Warte aus betrachtet, beginnt die Gesamtgeschichte der menschlichen Erfahrung, wie sie in der Bibel erzählt wird, ein unauslöschliches Bild zu zeichnen, das voller Bedeutung ist.
Die Geschichte des Menschen beginnt im Garten Eden. Im Buch 1. Mose werden zwei bemerkenswerte Bäume in diesem Garten beschrieben – der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Gott schuf den Menschen nach seinem Bild und Gleichnis (1. Mose 1,27), um ihn für immer in seiner Familie zu haben. Er erlaubte Adam und Eva, vom Baum des Lebens zu essen, da er die Quelle des ewigen Lebens darstellte.
Und er warnte sie davor, vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen zu essen. Dieser Baum bedeutete, das Leben durch Versuch und Irrtum zu erlernen oder zu erfahren und die Autorität Gottes durch moralische Relativität zu ersetzen. Der Tod wäre das sichere Ergebnis dieses Ansatzes.
Die Bibel berichtet uns, wie Adam und Eva die falsche Entscheidung trafen und aus dem Garten Eden vertrieben wurden. Damit wurden sie auch vom Zugang zum Baum des Lebens, d. h. vom Zugang zum ewigen Leben, ausgeschlossen.
Als sterbliche Wesen, die von diesem Zugang abgeschnitten waren, starben Adam und Eva schließlich. Dieser Zustand wurde dann auch auf ihre Nachkommen – die gesamte Menschheit – übertragen (Römer 5,12). Die Welt als Ganzes bleibt vom Zugang zum Baum des Lebens ausgeschlossen.
Bedenken Sie diese Perspektive: Die Geschichte des Menschen, wie sie in der Bibel und in der Geschichtsschreibung erzählt wird, handelt von dem Versuch des Menschen, seinen eigenen Weg zu finden – mit katastrophalen Folgen. Vielleicht haben Sie bisher noch nicht so darüber nachgedacht, aber etwas mehr als 1500 Jahre nach der Erschaffung des Menschen war die Gesellschaft so korrumpiert und vom Bösen durchdrungen, dass sie nicht mehr zu retten war.
Daraufhin führte Gott eine weltweite Sintflut herbei und ließ die menschliche Zivilisation mit nur wenigen Überlebenden gewissermaßen neu entstehen. Aber auch nach der Sintflut verfiel die Menschheit wieder in eine schädliche Lebensweise. Die grundlegende Natur des Menschen blieb unverändert. Imperialistische Zivilisationen stiegen auf und fielen, angefangen mit dem Stadtstaat Babylon. Nach vielen Jahrhunderten wird eine Zivilisation, die Gott abgelehnt haben wird, ein schreckliches endzeitliches Babylon hervorbringen, das auch als das Tier bekannt ist, wie in der Offenbarung vorausgesagt wird.
Der Mensch hat sich seine eigenen Gesetze ausgedacht. Indem er sich den moralischen Relativismus zu eigen machte, hat der Mensch seine eigenen Götter, Religionen und Philosophien geschaffen. Er hat mit jeder erdenklichen Regierungsform experimentiert. Jede hatte ihre Schwächen, manche endeten in einer Katastrophe.
Konflikte wurden durch zerstörerische Kriege beigelegt, immer und immer wieder. Danach musste sich die Gesellschaft wieder aufbauen und versuchen, ihren eigenen Weg zu finden. Rund 65 Millionen Menschen (3 Prozent der damaligen Weltbevölkerung) kamen im Zweiten Weltkrieg ums Leben. Dieser globale Konflikt hinterließ eine verkohlte Welt.
Letztendlich ist der Zustand der heutigen Welt das, was der Mensch vorzuweisen hat. Doch so schlimm es in den 1940er Jahren war, ein kommender globaler Konflikt wird noch schrecklicher sein! Jesus sagte sogar voraus, dass die Ereignisse so turbulent und gefährlich werden, dass ein Überleben nur durch das direkte Eingreifen Gottes selbst möglich sein wird:
„Denn es wird eine Schreckenszeit sein, wie die Welt sie noch nie erlebt hat und auch nie wieder erleben wird. Wenn diese Zeit der Not nicht abgekürzt würde, würde die gesamte Menschheit umkommen. Doch wegen der Auserwählten Gottes wird sie abgekürzt werden“ (Matthäus 24,21-22; „Neues Leben“-Übersetzung).
Während die fehlgeleitete Saga des Menschen weitergeht, hat Gott einen wunderbaren Plan, der seinen Höhepunkt noch vor sich hat. Seine lange, durchdachte und liebevolle Geschichte entfaltet sich direkt neben dem Schmerz des menschlichen Dramas.
Gottes Plan verstehen
Gott hatte von Anfang an einen Plan, um die Menschheit zu erlösen. Zunächst wirkte er zwischen der Schöpfung und der Sintflut durch bestimmte Personen, später durch die Familie Abrahams und dann durch ein von ihm abstammendes Volk. Wie die Bibel berichtet, sollte das Volk des alten Israel das Mittel sein, durch das die Erlösung – der Rückkauf des Menschen von Sünde und Tod – schließlich erfolgen sollte.
Gott hat Israel durch den Auszug aus Ägypten aus der nationalen Sklaverei befreit. Er schloss mit dem Volk einen Bund, durch den es den umliegenden Völkern und der ganzen Welt seine Gerechtigkeit und Güte zeigen sollte. Aber die Israeliten versagten. Eine Generation nach der anderen verwarf Gott und seine Wege. Israels Ungehorsam führte das Volk letztendlich wieder in die Sklaverei.
Aber Gott ließ sich nicht beirren, denn sein Plan sah dies voraus. Gott hat eine Lösung für das Kernproblem des Menschen vorgesehen, das immer wieder Schmerz und Leid hervorruft. Gott weiß, dass der Mensch nicht nur seinen Segen und seine Gesetze braucht, sondern auch einen neuen Geist und ein neues Herz. Diese grundlegende und dauerhafte Veränderung im Wesen des Menschen wird eintreten, wie Jeremia prophezeite:
„Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen ... Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein und ich will ihr Gott sein“ (Jeremia 31,31. 33).
Ein entscheidender, alles verändernder Schritt in diesem Plan geschah vor etwa 2000 Jahren, als Gott in Menschengestalt auf die Erde kam – als Jesus Christus, vom Vater gesandt. Durch das Sühneopfer Jesu Christi wird der Mensch erlöst. Die Unzulänglichkeit des Menschen wird korrigiert, indem er eine neue Natur durch den heiligen Geist erhält.
Jetzt beginnen wir, den wahren Gewinn aus der Perspektive Gottes zu sehen. Durch die Gabe des heiligen Geistes werden Männer und Frauen, die mit dieser neuen Natur bekehrt wurden, Gottes Geschenk der Unsterblichkeit erhalten. Dazu gehört ein neuer geistlicher Körper, mit dem wir ewig leben werden.
Wenn Gottes heiliger Geist jetzt in Ihnen wohnt, steht Ihnen Folgendes bevor: „Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt“ (Römer 8,11).
Ganz am Ende der Bibel, im letzten Kapitel, taucht der Baum des Lebens wieder auf (Offenbarung 22,2. 14). Diesmal ist seine geistliche Frucht – der Zugang zum herrlichen ewigen Leben mit Gott, dem Vater, und Jesus Christus – für alle zugänglich!
Die Bibel offenbart, dass Gott uns zur Herrlichkeit führen will und deshalb Jesus für uns leiden ließ: „Weil Gott wollte, dass viele Kinder Gottes in sein herrliches Reich aufgenommen werden, hat er den, der sie zur Rettung führen sollte, durch Leiden zur Vollendung gebracht“ (Hebräer 2,10; Gute Nachricht Bibel).
Wenn man mit Gottes Perspektive das sieht, was wir in unserem begrenzten Blickwinkel nicht wahrnehmen können, erkennt man seine Vorgehensweise bei seinem Plan und seine Liebe für die Menschen, die er geschaffen hat. Es macht wirklich Sinn!
Wenn wir vor einigen der schwierigsten Fragen des Lebens stehen, liegen die wunderbaren Antworten direkt vor uns in Gottes Wort, der Bibel. Befassen Sie sich daher mit Gottes Wort, leben Sie danach und profitieren Sie vom Gewinn nach der göttlichen Perspektive! Mit dieser klaren Perspektive vor Augen sollten wir uns durch eine veränderte, Gott wohlgefällige Lebensweise auf die Zukunft, die Gott uns bereitet, vorbereiten.
Wenn Sie heute berufen sind, sollen Sie Teil der Regierungsmannschaft Jesu Christi in der Welt von morgen sein. Nutzen Sie die Zeit, die Gott Ihnen in Ihrem Leben schenkt, um sich auf Ihre zukünftige Funktion vorzubereiten? Das sollten Sie tun, denn deshalb existieren Sie!