Für das Auto haben wir einen Wartungsplan. Wie sieht es aber mit der eigenen Gesundheit aus? Welchen Plan haben wir, um uns fit zu halten? Wie fängt man damit an?
Von Amanda Stiver
Stell Dir vor: Draußen vor dem Haus ist Dein Traumauto geparkt. Du steigst ein, lässt den Motor an und fährst los. Dabei streifst Du erst einen Baum, lässt dann die Gangschaltung krachen und fährst die ganze Zeit mit angezogener Handbremse. Und am schlimmsten: Du füllst an der Tankstelle immer Diesel in Deinen Wagen, obwohl er eigentlich ein Benziner ist.
Das klingt verrückt, sagst Du? Wenn Du viel Geld für ein Auto ausgibst, dann wirst Du wohl tatsächlich Deine Geldanlage durch größte Vorsicht und Pflege bewahren.
Wie steht es aber mit Deinem Körper? Behandelst Du ihn mit der gleichen Sorgfalt, die Du einem neuen Wagen angedeihen lassen würdest? Oft vernachlässigen wir die Bedürfnisse unseres physischen Körpers. Wir füttern ihn mit dem falschen „Kraftstoff“ und gönnen ihm zu wenig Bewegung.
Das führt dann zu dem folgenden düsteren Bild: In den USA hatte man schon lange mit grassierendem Übergewicht zu kämpfen. Nun tritt das Problem auch in anderen Ländern auf. Auch in Deutschland haben beispielsweise bis zu fünzehn Prozent der Drei- bis 18-Jährigen Übergewicht und etwa sechs Prozent dieser Altersgruppe sind fettsüchtig, wie der Münchner Kinderarzt Detlef Kunze zu Beginn der 23. Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft feststellte (dpa-Meldung vom 18. Oktober 2007).
Wie werden wir fit?
Das Großartige ist, dass der menschliche Körper unglaublich komplex und erneuerbar ist. Er kann sich selbst wiederherstellen – wenn wir ihm die richtige Nahrung und entsprechende Werkzeuge zur Verfügung stellen. Sind wir nun also fit oder fett? Wenn wir fit sind, dann ist das großartig! Wenn aber nicht, dann wird es Zeit, einen entsprechenden Plan zu entwerfen.
Unser Körpergewicht und unser Fitnesszustand werden nicht von einer einzigen Mahlzeit oder einem halbherzigen Spurt zum Briefkasten und zurück bestimmt. Jahrelange schlechte Gewohnheiten lassen einen Menschen gesundheitlich angeschlagen und übergewichtig werden. Einen solchen Prozess umzukehren dauert dann aber auch ziemlich lange. Man muss sich da erst wieder einmal gute Gewohnheiten zulegen und sie solange beibehalten, bis sich der Körper erholt hat.
Langfristige Veränderungen werden durch eine optimistische Sichtweise gefördert. Eine tägliche Gewohnheit des positiven Denkens kann uns da auf Kurs halten, eine gesunde Ernährungsweise beizubehalten und unsere Ziele für die körperliche Bewegung einzuhalten. Unsere Gedanken sind die Grundlage unseres Handelns. Wenn wir aber von nun an optimistisch sein wollen, dann ist dazu erst einmal eine entsprechende Motivation erforderlich. Es gibt genug Gründe für das Fitwerden. Einer davon wird jedes Mal deutlich, wenn wir in den Spiegel schauen.
Gutes Aussehen kann da unser Selbstvertrauen stärken, vor allem in der Schule und am Arbeitsplatz. In unserer heutigen Gesellschaft stellt das Aussehen einen sehr wichtigen Motivationsfaktor dar, der manchmal aber ein noch wichtigeres Konzept überschatten kann: unsere Verantwortung für das zu sorgen, was Gott uns gegeben hat. Gott hat den menschlichen Körper erschaffen. Wir tragen nun die Verantwortung dafür, wie wir mit diesem Teil der Schöpfung Gottes umgehen.
Gott hat auch einige sehr bestimmte „Kraftstoffe“ entworfen, mit denen menschliche Körper genährt werden sollten. Er vermittelte geistliche und physische Richtlinien für eine richtige Lebensweise, die für uns in der Bibel aufgezeichnet sind.
Krankheit kann zu einer Kehrtwende motivieren. Je schlechter wir uns fühlen, desto weniger sind wir in der Lage, das Leben zu genießen. Manchmal beeinflussen zwar Umstände, die außerhalb unserer Kontrolle liegen, unsere Gesundheit. Dennoch gibt es vieles, was wir tun können, um einen positiven Einfluss zu bewirken.
Schlummere, kaue, bewege Dich . . .
Unsere täglichen Gewohnheiten haben einen enormen Einfluss auf unsere Gesundheit. Sie bestimmen, wie viel wir an Gewicht zu- oder abnehmen, in welchem Zustand sich unser Verdauungssystem befindet und wie es mit unserer körperlichen und geistigen Leistungskraft steht.
Eine oft nicht beachtete, aber entscheidende Gewohnheit ist unser Schlafverhalten. Schlaf ist so wichtig, dass wir ohne ihn buchstäblich den Verstand verlieren können. Er ist die Zeitspanne, in der sich unser Körper erneuert und Reinigungsprozesse ablaufen, die gute Gesundheit fördern. Das endokrine System unserer Hormondrüsen benötigt Schlaf, um sich von dem Leben in unserer schnelllebigen, hektischen Gesellschaft zu erholen. Ein Schlafmangel beeinträchtigt auch die chemischen Stoffe, die unserem Körper mitteilen, wann wir genug gegessen haben.
Die zweite wichtige Gewohnheit hat mit dem zu tun, was wir in unseren Mund einführen. Gott teilt uns genau mit, welche Ernährungsweise er für uns vorgesehen hat. Der Arzt Rex Russell beschreibt in seinem Buch What the Bible Says About Healthy Living: Three Biblical Principles That Will Change Your Diet and Improve Your Health drei hervorragende Ernährungsprinzipien:
„1. Iss nur das, was Gott als Nahrungsmittel erschaffen hat. Vermeide alles, was nicht zur Ernährung vorgesehen ist.“
„2. Nimm die Nahrungsmittel soweit wie möglich in der Form zu Dir, in der sie geschaffen wurden – und bevor sie verändert wurden und zu etwas gemacht wurden, das die Menschen für eine Verbesserung halten. [Mit anderen Worten, vermeide Nahrungsmittel, die so sehr einem Raffinierungsprozess unterzogen wurden, dass dabei vieles von ihrem Nährwert verloren ging.]“
„3. Vermeide jegliche Nahrungsmittelsucht. Lass nicht zu, dass Essen oder Trinken zu deinem Götzen wird“ (Seite 29).
Gute Nahrungsmittel sind etwa Eier und reine Fleischsorten, wie sie in der Bibel aufgelistet sind, frisches Obst und Gemüse, unraffinierte Getreidesorten und Öle, Nüsse, reine Milchprodukte mit natürlichen Kulturen und nur minimal raffinierte Süßstoffe wie Honig, Ahornsirup oder Zuckerrohrsaft. Nimm diese Nahrungsmittel in gemäßigtem Umfang zu Dir, um Deinen Hunger zu stillen, vermeide aber übermäßiges Schlemmen.
Ob Du es glaubst oder nicht, auch das Essen kann zu einem Götzen für uns werden, wenn wir es über den Gehorsam von Gottes Gebot stellen, in allen Dingen mäßig zu sein und unseren Körper, den er uns gegeben hat, mit Respekt zu behandeln. In 1. Korinther 9, Vers 25 lesen wir: „Jeder Athlet übt strenge Selbstdisziplin. Er tut das allerdings, um einen Preis zu erringen, dessen Wert verblassen wird – wir aber tun es für einen ewigen Preis“ („Neues Leben“-Übersetzung).
Die dritte entscheidende Gewohnheit ist körperliche Bewegung. Sportliche Übungen trainieren die Muskeln in unserem Körper und verbessern ihre Funktion. Sport sorgt auch dafür, dass unsere inneren Organe fit bleiben und hilft uns sogar dabei, unsere Stimmung stabil zu halten! Es gibt viele unterschiedliche Arten von Ausgleichssport, vom Schnelllauf bis zu Mannschaftssportarten. Gymnastik oder Gewichtstraining helfen uns zum Beispiel, körperlich stärker zu werden.
Das wichtigste am Sporttreiben ist aber, dass man es regelmäßig tut. Du kannst Dich zum Beispiel dazu motivieren, körperlich aktiv zu bleiben, indem Du Dich mit einem Freund oder Familienmitglied zum Wandern oder Schwimmen verabredest.
Vor allem aber ist es wichtig, eine Aktivität zu wählen, die Dir Spaß macht. Wenn Du Dich nicht unbedingt am Sumoringen erfreust, dann nimmst Du wahrscheinlich auch nicht so häufig daran teil. Lege vernünftige Ziele für Dich fest. Wenn Du diese dann erreichst, entwickelst Du entsprechendes Selbstvertrauen sowie erhöhte Fitness und ein Augenmerk bleibt auf das langfristige Ziel gerichtet.
Plan und Ausführung
Die richtige Unterstützung und Zielgerichtetheit wird Deinem Plan, fit zu werden, Erfolg verleihen. Wenn wir wirklich zu Veränderungen im Hinblick auf unsere physische Gesundheit motiviert sein wollen, dann müssen wir uns an Gott wenden. Er hat schließlich unseren Körper entworfen, er weiß deshalb auch am besten, wie er funktioniert. Wir können uns im Gebet an ihn wenden und um Anleitung bei der Suche nach den Mitteln und Wegen, die für uns richtig sind, bitten.
Bemühe Dich um die richtigen Informationen. Du kannst diese aus Büchern erhalten, von Freunden und Familienmitgliedern, dem Internet, beruflichen Ernährungsexperten, Sporttrainern oder Sportlehrern. Suche Dir so die nötigen Informationen zusammen und treffe dann weise Entscheidungen. Verwerfe die Ideen, die Dir komisch erscheinen und konzentriere Dich auf das, was gut für Dich ist. Achte vor allem auf die kleinen Veränderungen, die Du täglich vornehmen kannst. Stelle sicher, dass Du genug Schlaf bekommst, die richtigen Nahrungsmittel zu Dir nimmst und täglich ausreichend körperliche Bewegung bekommst. Fange klein an, wähle zuerst einmal drei Veränderungen aus und halte Dich daran. Bemühe Dich um die Aufrechterhaltung einer positiven Einstellung und bitte Gott, Dir beim Durchhalten zu helfen.
Und denke daran: Es mag eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, fit zu werden, aber Du kannst Deine Gesundheit langfristig entscheidend verbessern. Du kannst besser aussehen und Dich besser fühlen als jemals zuvor. Pflege und warte Dein Auto und Deinen Körper!