Europas Erfahrungen mit dem Christentum – die dunkle Seite von Missbrauch und Ausschweifungen eingeschlossen – erzählen eine erstaunliche und manchmal sogar gewalttätige Geschichte. Die Prophezeiungen der Bibel sagen ein bevorstehendes Kapitel dieser Geschichte voraus, das sich erneut als dunkel und gewalttätig erweisen wird.
Von Howard Davis
„Gott ist tot!“, schrieb Friedrich Nietzsche 1886 und warf damit eine geistliche Bombe, deren negative Auswirkungen bis weit ins Europa des 20. Jahrhunderts hineinreichten. „Gott bleibt tot!“, fuhr der deutsche Philosoph fort, „und wir haben ihn getötet.“
Als Meister der schockierenden Worte – so wie es auch sein Schüler Adolf Hitler eine Generation später war – erforschte Nietzsche die Natur der psychologischen Krise, die entsteht, wenn Menschen sich weigern zu glauben, dass Gott existiert.
Nietzsche trug dazu bei, die Bühne für den Niedergang des Glaubens an Gott im Europa des 20. Jahrhunderts vorzubereiten. Er war der Vertreter einer Philosophie, die als Existenzialismus bekannt wurde. Gemäß dieser Sicht existiert der Mensch in einer Welt, die einfach da ist. Der Mensch kann nicht wissen, warum er existiert, weil Gott nicht existiert. Da er allein im Universum ist, liegt es laut Nietzsche an dem Menschen selbst, sich seine eigenen Lebensregeln zu schaffen, den Sinn des Universums zu bestimmen und die Vorstellung von einem lebendigen Gott, der die Geschichte auf göttliche und gezielte Weise beeinflusst, aufzugeben.
Sie und ich leben in einer solchen konfusen Welt. Es wird zwar über Gott geredet, aber nur im Rahmen einer verwirrenden Vielfalt von Traditionen, Theologien und Konfessionen. Wir können einen großen Teil dieser Verwirrung auf eine zweitausendjährige Geschichte des Missbrauchs und der Manipulation des Namens und der Autorität Gottes und Christi ohne Gehorsam gegenüber den Lehren und der Lebensweise Jesu zurückführen.
Obwohl das Christentum aus dem Nahen Osten stammt, ist Europa seit zweitausend Jahren seine hauptsächliche Heimat. Die erstaunliche Wahrheit über Europas Sicht von Christus ist jedoch, dass diese wenig mit den Lehren und Praktiken Jesu, von denen wir im Neuen Testament lesen, zu tun hat. Eine Geschichte von fast zweitausend Jahren an Zwangsbekehrungen, Bündnissen zwischen Kirche und Staat, williger Akzeptanz und Anpassung an das Heidentum, Pogrome und Verfolgungen haben Millionen von Opfern in Verfolgungen und heiligen Kriegen gefordert.
Es gibt viele individuelle Ausnahmen, aber der typische Europäer glaubt nicht an den Gott, wie er in der Bibel beschrieben wird. Warum nicht? Was nimmt im europäischen Denken den Platz Gottes ein?
Die stille Supermacht
Um Europas Zukunft zu verstehen, müssen wir das europäische Denken verstehen.
Europa ist die Heimat einer Vielfalt von geistreichen Menschen, atemberaubend schöner Landschaften, überwältigender Architektur und herrlicher Musik. Seine kulturelle Leistung im Hinblick auf Vielfalt und Ausmaß ist unübertroffen, die Geburtsstätte vieler der größten Errungenschaften der Menschheit. Trotzdem verkörpert seine Geschichte in den letzten 1500 Jahren eine Liste von Horrortaten gegen die Menschlichkeit. Davon wurden manche im Namen des Christentums begangen.
Wir müssen verstehen lernen, warum die Ideen und Sichtweisen Europas weiterhin von wichtiger Bedeutung für die Zukunft der Welt sind. Wenn einige seiner Nationen sich dazu entschließen, erneut eine dominierende Kraft in der Welt zu werden und direkt auf Konfrontationskurs mit den Vereinigten Staaten zu gehen, könnte die Zivilisation, so wie wir sie kennen, enden.
Die Europäische Union mit ihrer gemeinsamen Bevölkerung von ca. 500 Millionen Menschen ist im Prinzip eine Supermacht, zurzeit allerdings eine weitgehend stille. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs tolerieren Amerikas europäische Verbündete die US-amerikanischen wirtschaftlichen und militärischen Strategien. Doch es wäre naiv davon auszugehen, dass das auch in Zukunft immer der Fall sein wird. Die unausgesprochene Furcht der amerikanischen Experten für Außenpolitik ist, dass die Tage der freiwilligen europäischen Unterwerfung unter die amerikanische Führung gezählt sind.
Tief im Herzen des Christentums
Eine Analyse der Geschichte hilft uns zu verstehen, weshalb es möglich und wahrscheinlich ist, dass die größten Kriege der Zukunft von Europa ausgehen werden.
„Wie kann das sein?“, fragen Sie sich vielleicht. Haben der europäische und der nordamerikanische Kontinent nicht die gleichen Werte hinsichtlich der Menschenwürde und ein gemeinsames christliches Erbe?
Das war genau die Meinung der Amerikaner und Europäer zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Sehen wir uns aber die Fakten an. Von Europa, dem historisch gesehen christlichsten Kontinent, sind die größten Kriege der Geschichte ausgegangen.
Fast alle der großen Kriege Europas haben eines gemeinsam. Messiasse der einen oder anderen Art bildeten fast immer den Kern von Europas Kriegen. Gelegentlich kommen Führer auf, die von sich behaupten, eine besondere Berufung von Gott oder den Göttern zu haben, eine weltweite Regentschaft zu errichten und auszuüben.
Während der Kaiserherrschaft des Römischen Reiches hat Rom für sich das Recht in Anspruch genommen, die Pax Romana in der Welt zu verwirklichen. Mittelalterliche Kreuzzüge wurden von einem Papsttum ausgerufen, das bis heute für die Kirche weiterhin eine universelle Macht über das Heil aller beansprucht. Monarchen sind in benachbarte europäische Länder eingefallen, um das Heilige Römische Reich zu konsolidieren und einen universellen Glauben zu bewahren. Die messianische Vision Napoleons hat seinen Ehrgeiz angetrieben, nicht nur Frankreich, Afrika und den Nahen Osten zu beherrschen, sondern den gesamten europäischen Kontinent bis nach Moskau hin. Zuletzt gab es dann natürlich die Tyrannenherrschaft Hitlers und Mussolinis.
Europas turbulente Geschichte zeugt wiederholt von politisch mächtigen messianischen Visionären.
Ein christlicher Kontinent?
Europa ist der Kontinent, auf dem das Christentum in den letzten zweitausend Jahren den größten Einfluss hatte. Jesu eigentliche Lehre und Lebensweise haben sich aber in Europa (wie auch überall sonst) nicht lange gehalten. Jesus selbst sagte voraus, dass ein großer Konflikt, der gigantischste aller heiligen Kriege, erneut von Europa ausgehen und den Rest der Welt erfassen wird.
Auch Nietzsche sah einen kommenden religiösen Krieg voraus. Als Vertreter des paneuropäischen Gedankens glaubte er, dass Europa sich um eine Vereinigung bemühen sollte. Sein Europa würde keines sein, in dem man an Christus als funktionales Oberhaupt glauben würde. In Nietzsches Europa würde der Mensch die Stelle Gottes einnehmen, nachdem der Glauben an Gott abgeschafft worden war.
Er sagte eine Zukunft voller Gefahren voraus. „Was ich erzähle“, schreibt er, „ist die Geschichte der nächsten zwei Jahrhunderte . . . Unsre ganze europäische Kultur bewegt sich seit Langem schon mit einer Tortur der Spannung, die von Jahrzehnt zu Jahrzehnt wächst, wie auf eine Katastrophe los: unruhig, gewaltsam, überstürzt: einem Strom ähnlich, der ans Ende will . . . wo wir noch gehen, da wird bald niemand mehr gehen können!“
Nietzsches Abgrund
Nietzsche sagte voraus, dass seine nihilistische Denkweise Europa in einen Abgrund der Gewalt führen würde. „Es wird Kriege geben, wie es noch keine auf Erden gegeben hat.“ Und erneut: „Ich sehe etwas Furchtbares voraus. Chaos am nächsten, alles im Fluss. Nichts, was an sich Wert hat.“
Nietzsche hat Worte benutzt, die bewusst so gestaltet waren, dass sie an die prophetischen Worte Jesu erinnerten. Nur Tage vor seiner Kreuzigung haben Jesu Jünger ihn gefragt, was die Zeichen für sein Kommen sein würden, die Zeit, wo er das Reich Gottes errichten würde: „Denn es werden viele kommen unter meinem Namen“, antwortete er ihnen, „und sagen: Ich bin der Christus, und sie werden viele verführen. Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei . . . Denn es wird sich ein Volk gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere“ (Matthäus 24,5-7).
Nietzsche war ein Meister der Begriffsmanipulation. Er benutzte Begriffe aus der Bibel, aber er verdrehte sie geschickt und passte ihre Bedeutung so an, dass sie seinen eigenen Zwecken dienten.
Er und seine Protegés des 20. Jahrhunderts hatten die Absicht, die biblischen Lehren umzukehren. Er bezeichnete sich sogar selbst als einen Antichrist. In seinem letzten Buch, „Der Antichrist“, das er sechs Monate vor dem Verlust seines Verstands verfasste, gab er folgenden Rat: „Dass man gut tut, Handschuhe anzuziehen, wenn man das Neue Testament liest. Die Nähe von so viel Unreinlichkeit zwingt beinahe dazu.“
Ironischerweise war Nietzsche in seiner Jugend ein hervorragender Bibelschüler gewesen und hatte die Absicht gehegt, in die Fußtapfen seines Vaters, der ein lutherischer Pastor war, zu treten. Seine halbwüchsigen Mitschüler verspotteten ihn sogar als den „kleinen Pastor“.
In der berühmten „Gott ist tot“-Passage seines Buches Also sprach Zarathustra entwickelte Nietzsche den Entwurf einer europäischen Zukunft, die von einer Führung geformt wird, die die biblischen Propheten und Jesus verachten würde. Diese Führer würden Übermenschen sein, die zu Göttern werden würden, Schöpfer einer Lebensweise und einer weltweiten Machtstruktur ohne Gott.
Damit dies stattfinden könnte, müsste die europäische Elite ihres Glaubens an einen wahren Gott beraubt werden.
Die Nachwirkungen von Nietzsche
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Europa reif für einen Zusammenbruch des Glaubens. Europas Hauptreligionen waren, außer dass sie von dem Namen Gottes und der theologischen Terminologie der Bibel Besitz ergriffen hatten, niemals auf den echten Lehren und dem Beispiel Christi gegründet. Wenn sie es gewesen wären, dann hätten zwei Weltkriege niemals stattgefunden.
Das Vertrauen in Gott wird zerbrochen, wenn die Menschen an Führer glauben, die von sich behaupten, Christus zu repräsentieren, sich aber nicht an das halten, was er gesagt hat, und nicht das tun, was er praktiziert hat. Der Glaube an Gott wird zerstört, wenn Menschen unglaublich schreckliche Ereignisse und persönliche Traumen durchleben und dann dazu ermutigt werden, diese als Taten Gottes statt als die Folgen ihres eigenen Versagens und ihrer Sünden anzusehen. Auf den Sand abwegiger Traditionen und religiöser Institutionen gebaut, zerfällt der Glaube. Und Gott wird oft die Schuld dafür gegeben.
Die Europäer glaubten zu Beginn des 20. Jahrhunderts an ihre Könige und ihre religiösen Hierarchien, Konfessionen und Traditionen. Sie vertrauten auf die Politik und die angebliche Rechtschaffenheit nationaler Überlegenheit. Sie waren stolz auf ihre militärische Genialität, ihre fortschrittlichen Waffen und die Wirtschaftskraft ihrer Nationen.
Beim Kriegsausbruch im Jahr 1914 „konnten sich nur wenige Menschen vorstellen, wie lange und wie katastrophal ein Konflikt zwischen den Großmächten dauern würde. Der Krieg wurde als ein Verteidigungskrieg aus nationaler Notwendigkeit patriotisch begrüßt und idealistisch als ein Krieg für Recht gegen Macht angesehen, für die Unantastbarkeit von Verträgen und für die internationale Moral“, schreibt die Encyclopaedia Britannica (Ausgabe 1971, Band 23, Seite 692).
Die europäischen Christen waren sich sicher, dass Gott bei diesem Konflikt auf ihrer Seite war. Er war es nicht. Christus hat den Abzug nicht betätigt. Fehlgeleitete Menschen haben das getan.
Zur Zeit des Ersten Weltkriegs war Nietzsches Einfluss schon umfassend spürbar. Der deutsche Kaiser schickte mit jedem deutschen Soldaten neben einer Ausgabe des Neuen Testaments auch ein Exemplar von Nietzsches Zarathustra mit an die Front. Die Deutschen sollten Christus mit Europas Übermenschen vermischen.
Die Kirchen waren voller Menschen, die dafür beteten, dass Gott ihre Soldaten vor Bösem bewahren und ihnen dabei helfen würde, ihre Feinde zu besiegen. Christen in ganz Europa beteten zum gleichen Gott und baten ihn um seine Hilfe, sich gegenseitig umzubringen. Deutsche und österreichische Katholiken beteten im Namen Christi für den Erfolg ihrer Soldaten gegen französische Katholiken und Mitglieder der russisch-orthodoxen Kirche. Britische anglikanische und baptistische Protestanten beteten zusammen mit schottischen Presbyterianern gegen deutsche Lutheraner.
Auf wessen Seite war Gott wirklich?
Alle meinten es ernst. Das Problem war, dass sie die falsche Auslegung des christlichen Glaubens hatten. Christus hat ihr Töten nicht gutgeheißen. Ihr Glaube war auf beklagenswerte Weise fehlgeleitet.
Innerhalb von vier Jahren starben zehn Millionen deutsche, französische, russische, österreichische und britische Soldaten, und viele weitere außerhalb von Europa in einem unglaublichen Gemetzel, das sich von der Türkei und Russland bis zu den Vororten von Paris erstreckte.
Der Krieg zerstörte nach heutigen Werten 25 Billionen Euro an Besitz, Infrastruktur und anderem Vermögen. Die Blüte der europäischen Jugend und ein Großteil seiner Elite waren entweder tot oder kriegsversehrt. Gott war nicht tot. Das alte Europa war es. Dieses Blutbad verherrlichte niemanden – weder Gott noch das eigene Land noch den Menschen. Am Ende waren Millionen in einem sinnlosen Kampf gestorben.
Die Europäer fragten sich: Wenn Gott existiert und allliebend ist, wie kann er dann Schrecken und Leiden zulassen? Hatte Gott nicht die deutschen Kaiser und russischen Zaren geweiht?
Aber als Folge des Krieges verlor Deutschland einige seiner Gebiete (eine Vorausschau auf weitere Verluste nach dem Zweiten Weltkrieg). In Russland übernahmen die bolschewistischen Atheisten die Macht und ermordeten systematisch die adlige Elite der Nation. So etwas hatte es in diesem Ausmaß innerhalb von Jahrhunderten europäischen Blutvergießens nicht gegeben.
Diese Ereignisse führten dazu, dass bis 1920 der Glaube vieler Europäer an Gott erschüttert war. Dann führte die Nazibewegung zum Aufkommen der grausamen Diktatur Adolf Hitlers und beseitigte die letzten Reste des sentimentalen Glaubens vieler Europäer, dass sich der Kontinent des Segens Gottes erfreuen würde.
Hitlers Aufstieg zur Macht war für viele Deutsche ein fast religiöses Erlebnis. Er stellte sich als der Führer dar, als ein Messias, der eine tausendjährige Weltherrschaft Deutschlands verhieß. Deutschlands begeisterte Annahme von Hitler führte zum größten Krieg in der Geschichte und wurde für sein Volk zum Alptraum. Europas Glaube an Gott als eine übernatürliche Eindämmung des Bösen wurde noch schlimmer beschädigt. Die europäische Theologie lag danieder.
Ein Jahrhundert später
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts sahen sich die meisten Europäer immer noch als Katholiken oder Protestanten. Umfragen zeigen aber, dass nur wenige an einen übernatürlichen Gott glauben. Nur eine kleine Minderheit akzeptiert die Vorstellung von einem persönlichen Gott, so wie er in der Bibel beschrieben wird.
Die überwältigende Mehrheit der Europäer glaubt an die Evolutionstheorie. Nur eine kleine Minderheit erkennt die übernatürlichen Wunder der Bibel an. Noch weniger glauben an ein buchstäbliches zweites Kommen Christi. Eine Minderheit glaubt an das Reich Gottes, wie Jesus und die Apostel es im Neuen Testament gelehrt und beschrieben haben.
Insgesamt ist der Geist Europas ein Geist des Unglaubens, was die Bedeutung der biblischen Gesetze, Prophezeiungen und Lehren für das menschliche Leben betrifft. Leider hat das Wirken amerikanischer Fernsehprediger mit seinem Glitter, seiner Oberflächlichkeit und seinem biblischen Analphabetentum, das per Satellit in die europäischen Kabelsysteme eingespeist wird, den europäischen Zynismus gegenüber der Bibel nur noch verstärkt.
Wir müssen aber bedenken, dass Christus und andere Propheten der Bibel diesen Zusammenbruch des Glaubens vorhersagten. Wir brauchen uns nur an die Frage Jesu zu erinnern: „Wenn der Menschensohn kommen wird, meinst du, er werde Glauben finden auf Erden?“ (Lukas 18,8).
Während des 20. Jahrhunderts erschienen Tausende von Berichten über bewaffnete Konflikte in den Tageszeitungen, die sich wie die biblischen Prophezeiungen über „Kriege und Kriegsgeschrei“ anhörten (Markus 13,7).
Das 21. Jahrhundert wird da nicht anders sein.
Die geheimnisvolle Frau
Viel in der Prophetie ist in Symbole gehüllt. Wenn wir verstehen, was sie bedeuten, dann stellen sie für uns eine Verbindung zwischen Gottes Wort und Weltereignissen, Regierungen und vorherrschenden Glaubensüberzeugungen her. Lutheraner und Anhänger der Kirche von England haben vor fast 500 Jahren eine erstaunliche Metapher, ein erstaunliches Symbol erkannt. Sie sahen es als eine Beschreibung des Wesens der Verbindung zwischen Staat und Religion an, die die europäische Geschichte seit der Zeit dominierte, als Konstantin vor über 1000 Jahren den römischen Katholizismus zur offiziellen Religion des Römischen Reiches erklärt hat.
Die Bibel spricht unverblümt. In ihren Prophezeiungen wird eine Kirche oft als eine Frau personifiziert, in diesem Fall eine gefallene Frau, „die an vielen Wassern sitzt, mit der die Könige auf Erden Hurerei getrieben haben“ (Offenbarung 17,1-2).
Gottes Wort beschreibt den Missbrauch, der von einem solchen Verbund aus Kirche und Staat ausgeht. Europa versucht zu seiner zweifelhaften Ehre nicht, seine Geschichte voller Unmoral, Machtmissbrauch und Millionen im Namen Christi Getöteter zu verleugnen.
Im 16. Jahrhundert zitierte Martin Luther eine Bibelstelle, um die Unterschiede zwischen den biblischen Lehren Christi und dem Katholizismus zu verdeutlichen und seine Entscheidung zu rechtfertigen, sich von Rom loszusagen: „Und ich sah die Frau, betrunken von dem Blut der Heiligen und von dem Blut der Zeugen Jesu“ (Vers 6).
Aber Europa kehrte nie zu den Lehren und Praktiken Jesu zurück. Die Protestanten verübten weiterhin viele der missbräuchlichen Taten des Christentums in anderer Gestalt. Das soll nicht heißen, dass Europa keine bedeutende religiöse Zukunft hat. Diese und andere Prophezeiungen verdeutlichen, dass es diese haben wird.
Ein neuer Führer
Beschreibt die Bibel, was als Nächstes in Europa geschehen wird?
Auf faszinierende Weise machen die Bibel und Friedrich Nietzsche die gleichen Vorhersagen über bestimmte Aspekte von Europas Zukunft. Es sind Vorhersagen voller Gewalt, die sich um den Aufstieg einer neuen Generation von mächtigen Führern drehen.
„Tot sind alle Götter: nun wollen wir, dass der Übermensch lebe“, schrieb Nietzsche in Zarathustra. Er beschrieb die Folgen des Aufstiegs eines Übermenschen während eines großen Augenblicks in der europäischen Geschichte. Der „große Mittag“, sagte er, würde ein Tag des Feuers sein.
Der Apostel Paulus sprach von einem großen religiösen Führer, der kurz vor Jesu Wiederkehr in Erscheinung treten wird. Auch er wird sein Ende durch Feuer finden. Er wird nicht an den biblischen Gott glauben und wird sich so verhalten, als sei Gott in der Tat tot. Er wird von sich behaupten, Gott selbst auf Erden zu sein.
„Denn es muss unbedingt zuerst“, schrieb Paulus, „der Mensch der Sünde geoffenbart werden, der Sohn des Verderbens, der sich widersetzt und sich über alles erhebt, was Gott oder Gegenstand der Verehrung heißt, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt als ein Gott und sich selbst für Gott ausgibt.“ Paulus sagt über diesen Verführer, dass ihn „der Herr verzehren wird durch den Hauch seines Mundes, und . . . durch die Erscheinung seiner Wiederkunft beseitigen wird“ (2. Thessalonicher 2,3-4. 8; Schlachter-Bibel).
Die Frau reitet auf einem Tier
Das Buch der Offenbarung beschreibt, dass Kriege und der Missbrauch des Christentums ein Ende finden werden. Nachdem die Offenbarung ein religiöses System beschrieben hat, das durch eine gefallene Frau versinnbildlicht wird, folgt folgende Beschreibung: „Ich will dir sagen das Geheimnis der Frau und des Tieres, das sie trägt und sieben Häupter und zehn Hörner hat“ (Offenbarung 17,7).
In Europa gab es oft eine Verbindung zwischen der Religion und den Regierungen. Manchmal ist die christliche Religion politisch als ein Staat aufgetreten. Sie war Teil einer Beziehung zwischen Kirche und Staat, in der religiöse und politische Macht verbunden waren. Dieses versinnbildlicht die Bibel durch eine Frau auf einem Tier, das sie beeinflusst, während sie es „reitet“. Regierungssysteme sind hier symbolisch „das Tier“.
Ein Regierungssystem, das zehn politische Führer umfasst, ist im Kommen. Das werden „zehn Könige [sein], die ihr Reich noch nicht empfangen haben; aber wie Könige werden sie für eine Stunde Macht empfangen zusammen mit dem Tier. Diese sind eines Sinnes und geben ihre Kraft und Macht dem Tier“ (Verse 12-13).
Am Ende werden sie ihren Zorn aber gegen das System richten, das einmal mit ihnen verbündet war: „Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, und das Tier, die werden die Hure hassen und werden sie ausplündern und entblößen und werden ihr Fleisch essen und werden sie mit Feuer verbrennen“ (Vers 16).
Europa und der Welt steht eine gewalttätige Zukunft bevor, wenn sie weiterhin so handeln, als wäre Gott irrelevant und nicht an den Angelegenheiten des Menschen beteiligt – so, als wäre er tot. Die Bibel sagt deutlich, was geschehen wird, wenn wir damit fortfahren, Religion und Regierungssysteme nach unserem eigenen Bild zu formen, statt Gottes Wort zu glauben. Der Gott und der Christus der Bibel sind lebendig, was die ganze Menschheit erfahren wird. Die Bibel ist keine psychologisch geschickt verfasste Dichtung. Ihre Prophezeiungen sind im Voraus verfasste Nachrichten über unsere Zukunft!
Wie Vers 14 über diese prophezeiten Führer sagt: „Die werden gegen das Lamm kämpfen und das Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige.“ Jenseits dieser Zeit gewalttätigen Aufruhrs, so zeigt die Bibel, hat die Menschheit eine auf spektakuläre Weise positive Zukunft.
Sie wird durch die Wiederkehr Jesu Christi eingeleitet, womit alle menschlichen Herrschaftssysteme ein für allemal abgesetzt werden: „Und der siebente Engel blies seine Posaune; und es erhoben sich große Stimmen im Himmel, die sprachen: Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (Offenbarung 11,15).
Im Gegensatz zu Nietzsches deprimierender Fiktion beschreibt die Bibel die Geschichte der Menschheit als strahlend und erbauend. Wie die Welt bald erkennen wird, hat sich Nietzsche schwer geirrt. Gott war nicht derjenige, der gestorben ist. Ich muss da an ein T-Shirt denken, das mir jemand einmal schenkte und das die Aufschrift trug: „Nietzsche ist tot. Unterschrift: Gott.“
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Eine religiöse Wiedererweckung mit katastrophalen Folgen
Europa, die Heimat von so viel christlicher Geschichte und Tradition, ist im letzten Jahrhundert zunehmend agnostisch und atheistisch geworden. In ganz Europa stehen Kathedralen und Kirchen leer, die einmal voller Betriebsamkeit waren. Sie sind verschlossen und verriegelt. Mehrere wurden in Restaurants, Wohnhäuser, Geschäfte oder sogar Diskotheken umgewandelt. Die Prophezeiungen der Bibel zeigen aber, dass Europa eine gewaltige religiöse Wiedererweckung erleben wird.
So überraschend das klingen mag, ist dennoch der Katalysator, der wahrscheinlich dabei helfen wird, das alles zu bewirken, noch überraschender. Sowohl Jesus Christus, der Sohn Gottes, als auch der Apostel Paulus offenbaren, was dieser Katalysator sein wird: machtvolle, dramatische Wunder. Millionen werden Zeugen davon und sie als das Wirken Gottes akzeptieren. Sie werden die Nachrichten beherrschen. Religiöser Eifer wird über den Kontinent hinwegfegen.
Dabei wird es aber nur ein Problem geben. Es wird alles eine große Lüge sein.
Sehen Sie hier, was Paulus über eine religiöse Gestalt sagt, die die Welt schockieren wird. In Bezug auf „das Kommen unseres Herrn Jesus Christus“ schreibt Paulus, dass zu jener Zeit ein neuer Führer auftreten wird, „der sich erhebt über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, sodass er sich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott“ (2. Thessalonicher 2,1. 4).
Wie könnte eine solche Person von sich behaupten, Gott zu sein, und andere davon überzeugen, ihr zu glauben? Paulus fügt hinzu: „Der Böse aber wird in der Macht des Satans auftreten mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern und mit jeglicher Verführung zur Ungerechtigkeit bei denen, die verloren werden“ (2. Thessalonicher 2,9-10).
Auch wenn diese machtvollen Wunder viele überzeugen werden, werden sie in Wahrheit das Werk Satans sein. Leider wird die Verführung durch diesen Mann Millionen von Menschen erfassen. Während der großen Katastrophe, die das Ende dieses Zeitalters markieren wird, werden viele dieser „Verführung zur Ungerechtigkeit“ zum Opfer fallen.
In der Endzeit werden viele Menschen von ihrer biblischen Ignoranz eingeholt werden. Es wird ein charismatischer, christusähnlicher Führer in Erscheinung treten und die meisten Menschen werden ihn als fleischgewordenen Gott akzeptieren. Weil sie „die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben“, werden sie verführt werden. Sie werden bei dieser großen, falschen, religiösen Wiedererweckung der Endzeit auf diesen Hochstapler hereinfallen.
Wie steht es mit Ihnen? Werden Sie zu denjenigen gehören, die die Wahrheit lieben, oder zu den Verführten?