Chefredakteur Paul Kieffer schreibt an die
Abonnenten der Zeitschrift Gute Nachrichten.
September-Oktober 2007
„Umsonst gibt es nichts!“ lautete die Warnung, die meine Mutter meinen sieben Geschwistern und mir wiederholt einschärfte. Damit wollte sie uns einen Hinweis für unser Leben als Erwachsene geben, dass man bei der Annahme von kostenlosen Angeboten vorsichtig sein muss. Sonst begibt man sich leicht in eine ungewollte bzw. ungeahnte Abhängigkeit. Seit meiner Kindheit bin ich zu dem Schluss gekommen, dass viele Menschen eine ähnliche Mutter hatten wie ich. Wir sind vorsichtig, wenn etwas kostenlos und unverbindlich angeboten wird, nicht wahr?
Die Tagesreise mit dem Bus ins Grüne oder sogar ein Flug mit Übernachtung auf einer Mittelmeerinsel – so sehen manche „kostenlose“ Angebote aus. „Kein Kaufzwang“, so heißt es in dem farbigen Werbeprospekt oder der Anzeige für die Reise. In der Tat muss man dann nichts kaufen, sondern nur eine Verkaufsvorstellung über sich ergehen lassen. Der Veranstalter weiß, dass einige seiner „Gäste“ – zum Abschluss der Reise bzw. des Aufenthalts gut gelaunt – doch eine innere Verpflichtung verspüren werden, das Angebot wohlwollend zu prüfen. Zeigt sich aber niemand von den angeblich nicht unter Kaufzwang stehenden Gästen interessiert, kann man die Ungeduld oder sogar den Unmut des Reiseveranstalters erleben.
„Umsonst gibt es nichts!“ gilt auch bei bestimmten „Angeboten“ per E-Mail. Ich scheine nicht das Talent zu haben, meinen Spamfilter so einzurichten, dass ich von den erfundenen rührseligen Geschichten über verstorbene Ehepartner, Onkel oder sonstige Verwandte in exotischen Ländern verschont werde. Bekommen Sie auch solche E-Mails? Sie brauchen nur bereit zu sein, dem Absender bei der Überweisung seiner geerbten Millionen zu helfen, dann fällt eine satte Provision für Sie ab. „Danke, nein“ ist meine spontane Reaktion, wenn ich diese E-Mails ungelesen lösche – die Warnung meiner Mutter noch im Sinn.
Wie paradox das Leben sein kann! 45 Jahre nachdem ich diese Warnung in meinem Leben zu beherzigen begann, stehe ich nun vor der Herausforderung, unsere kostenlose Zeitschrift Gute Nachrichten an den Mann zu bringen. Da wundert es mich nicht, dass mancher staunend, ja fast ablehnend sagt: „Ihre Zeitschrift kann doch nicht kostenlos sein!“ Selbstverständlich gibt es sie nicht umsonst. Sie finanziert sich durch Spenden. Für den Leser ist sie jedoch in der Tat kostenlos und unverbindlich erhältlich, und zwar solange, wie man sie beziehen möchte.
Darf ich Sie um Ihre Mitarbeit bei meiner Aufgabe bitten? Bestimmt kennen Sie jemanden, der sich über die Zeitschrift Gute Nachrichten freuen würde. Gerne senden wir in Ihrem Auftrag ein kostenloses und unverbindliches Geschenkabonnement an Ihre Verwandten, Freunde oder Bekannten. Für eine Freundschaftswerbung gelten die gleichen Bedingungen wie für alle anderen Abonnements: Sie sind auf Dauer kostenlos, können jederzeit abbestellt werden und sind ohne jegliche Verpflichtung. Sie wissen mittlerweile selbst, es gibt bei uns keinen unerwünschten Vertreterbesuch und auch keine Aufforderung, einer Organisation beizutreten.
Sie können uns Ihren Wunsch für ein Geschenkabonnement mitteilen, indem Sie die entsprechende Bestellkarte in dieser Ausgabe benutzen. Für Ihre Mitarbeit danke ich Ihnen herzlich!