Viele Christen gehen davon aus, dass unsere Welt Gottes Welt ist. Wie können wir das aber mit der Gewalt, den Kriegen, der Unterdrückung, dem Hunger usw. in unserer Welt vereinbaren? Die überraschende Wahrheit ist, dass unsere moderne Gesellschaft nicht in Gottes Welt lebt. Stattdessen ist diese Welt von einem unsichtbaren Feind entführt worden. Doch eines Tages wird sie befreit!
Von Jerold Aust
Geiseldramen erregen unsere Aufmerksamkeit, wahrscheinlich deshalb, weil diese Verbrechen so abscheulich und die Opfer so hilflos sind. Aber sie faszinieren und verwundern uns auch wegen der ungewöhnlichen Beziehungen, die sich manchmal zwischen den Opfern und den Entführern entwickeln.
Natascha Kampusch wurde als zehnjähriges Mädchen auf dem Weg zur Schule entführt und die nächsten acht Jahre in einem Keller gefangen gehalten. Wie berichtet wurde, hat sie geweint, als ihr Entführer Selbstmord beging, indem er sich vor einen Zug warf. „Ich kann nur sagen, dass er mir nach und nach mehr leid tut“, sagte sie. Sie nannte ihren Entführer später eine „arme Seele – verloren und irregeführt“ (Laura Fitzpatrick, „A Brief History of Stockholm Syndrome“, Time, 31. August 2009).
Jaycee Lee Dugard, die 1991 im Alter von elf Jahren an einer Bushaltestelle entführt worden war und danach 18 Jahre lang gefangen gehalten wurde, hat offenbar nicht versucht zu fliehen und hat im Laufe der Zeit eine enge Beziehung zu ihrem Entführer entwickelt. Ihr Stiefvater sagte im Hinblick auf ihren Entführer, dass sie „starke Gefühle für diesen Kerl hat“ und „dass es den Anschein hat, als sei sie fast mit ihm verheiratet“ (ebenda).
Shawn Hornbeck hat nach einer zehnjährigen Gefangenschaft durch seinen Entführer die Polizei angerufen, um zu melden, dass sein Fahrrad gestohlen worden war. Er gab seinen Vornamen als Shawn und seinen Nachnamen als Devlin an, den Familiennamen seines Entführers. Er verbrachte weitere drei Jahre mit seinem Entführer und versuchte nie zu fliehen, selbst als der Mann außer Haus war und an zwei verschiedenen Arbeitsstellen tätig war.
Dann gibt es da noch die berüchtigte Geschichte über Patty Hearst, die Tochter des Großverlegers William Randolph Hearst, die sich nicht nur dem kriminellen Anführer der Symbionesischen Befreiungsarmee nach ihrer Entführung fügte, sondern auch einen neuen Namen annahm und sich an einem Bankraub seiner Gruppe beteiligte.
Das Stockholm-Syndrom
All diese Geiseln identifizierten sich selbst eine Zeit lang, nachdem sie ihre Freiheit wiedererlangt hatten, mit ihren Geiselnehmern. Psychologen nennen diese irrationale emotionale Bindung zwischen einem Entführer und seinem Opfer das Stockholm-Syndrom. Es bezieht sich darauf, dass Opfer eine emotionale Bindung zu ihren Kidnappern eingehen und sogar Mitgefühl und Gefühle der Loyalität für sie entwickeln können.
Der Begriff Stockholm-Syndrom stammt von einem Bankraub im schwedischen Stockholm im Jahr 1973, bei dem zwei Räuber vier Bankangestellte sechs Tage lang im Banktresor mit Waffengewalt festgehalten hatten. „Als die Geiseln freigelassen wurden, haben sie mit ihrer Reaktion die Welt schockiert: Sie umarmten und küssten ihre Kidnapper, erklärten ihnen sogar noch die Treue, als die Geiselnehmer ins Gefängnis abgeführt wurden“ (ebenda).
Für die Psychologen ist es immer noch ein Rätsel, wie eine solch seltsame emotionale Bindung zustande kommt. Die Opfer scheinen die Täter allmählich als diejenigen zu empfinden, die ihr Überleben und das Leben selbst in der Hand haben. Deshalb verbündet sich das Opfer aus reinem Selbstinteresse mit dem Geiselnehmer.
Paradox? Ja. Ungewöhnlich weit entfernt vom alltäglichen Erleben? Erstaunlicherweise nicht – zumindest nicht im weiteren Sinne, was den meisten Psychologen bedauerlicherweise unbekannt ist. Der Grund dafür ist, dass unsere gesamte Welt seit Tausenden von Jahren gefangen gehalten wird. Die Menschheit ist erkannterweise Opfer des Stockholm-Syndroms geworden und identifiziert sich mehr mit unserem heimtückischen Geiselnehmer als mit unserem liebevollen Schöpfer!
Das ist eine seltsame, aber wahre Geschichte, die man in der Bibel nachlesen kann.
Was ist Ihr Weltbild?
Jeder hat ein Weltbild. Damit ist gemeint, wie wir die Welt sehen. Im Ganzen kann unser Weltbild überwiegend gut oder schlecht sein, je nachdem, wie es unser Denken beeinflusst.
Wie entsteht unser Weltbild? Menschen werden nicht mit einem Weltbild geboren. Es entwickelt sich im Laufe der Zeit. Von der Kindheit an sammeln wir durch unsere fünf Sinne Erkenntnisse an. Wir sind alle in die uns umgebende Welt eingebunden und nehmen einiges von dem, was wir erleben, ohne viel Nachdenken auf und beurteilen dann andere Eindrücke aufgrund unserer früheren Erlebnisse oder Schlussfolgerungen.
Eltern bzw. Familie, Erziehung, berufliche Tätigkeit, Medien und andere Lebenserfahrungen tragen alle zu unserem erworbenen Weltbild bei. Die meisten Menschen stellen ihr Weltbild nicht in Frage und gehen davon aus, dass das, was sie denken und tun, einfach so ist, wie es ist.
Wenn das in Frage gestellt wird, verteidigen sie sich oft. Die Kernwerte im Bereich von Religion und Politik gehören zu denjenigen, die uns besonders „heilig“ sind. Wir verteidigen unsere Werte mit unserem Leben – sie sind unser Leben. Nationen ziehen in den Krieg wegen echter oder eingebildeter Bedrohungen und manchmal wegen der Unantastbarkeit ihrer Kernwerte. Jemandes Kernwerte in Frage zu stellen ist, als würde man sein Leben bedrohen.
Unsere im Laufe der Zeit erworbenen Werte stellen unser Weltbild dar, das ein reiches Saatbeet für gute und schlechte Ideen darstellt. Diese entwickeln sich durch äußere Einflüsse zu Unkraut oder Weizen und halten unser Denken gefangen, das oft ernsthaft irregeleitet ist, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.
Ein falsches Weltbild kann zu einer ganzen Reihe von gesellschaftlichen Problemen wie Kriminalität, Gewalt, Krieg, Unterdrückung, Korruption, Diebstahl, schlechte Regierung, sexuelle Sünden und Perversion, Drogen- und Alkoholmissbrauch, gescheiterte Ehen und zerrüttete Familien, weitverbreitete religiöse Verführung, Armut und vielen anderen sozialen Übeln führen.
Verfinsterte Herzen durch einen unsichtbaren Kidnapper
Sind die Menschen in dieser Welt für Gottes Denken aufgeschlossen? Jesu Antwort finden wir in Matthäus 13, Vers 15: „Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt: Ihre Ohren hören schwer und ihre Augen sind geschlossen“ (alle Hervorhebungen durch uns). Die Menschen haben ihre Augen und Ohren leichtgläubig gegenüber Gottes Wahrheit verschlossen, was sie dem Einfluss unerkannter geistlicher Mächte aussetzt.
Der Apostel Paulus fügt hinzu: „Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, sodass sie keine Entschuldigung haben. Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert“ (Römer 1,20-21).
Was ist diese unsichtbare Macht, die die törichten Herzen der Menschen verfinstert hat und die Menschheit in nichtigem Denken gefangen hält? Satan der Teufel, ein großer gefallener Engel, ist der Schuldige! Paulus schrieb auch davon, dass die Menschen Gottes Wahrheit erlernen müssten, damit sie „wieder nüchtern werden aus der Verstrickung des Teufels, von dem sie gefangen sind, zu tun seinen Willen“ (2. Timotheus 2,26).
Hier sehen wir, dass die Menschen in der Tat vom Teufel „gefangen sind, zu tun seinen Willen“. Und wie diejenigen, die dem Stockholm-Syndrom zum Opfer fallen, haben sie damit begonnen, sich mit ihrem Kidnapper mehr zu identifizieren als mit ihrem Schöpfer!
Der Apostel Petrus warnt uns, nüchtern und wachsam zu sein, „denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge“ (1. Petrus 5,8).
Er verschlingt Menschen durch das Werkzeug der Verführung. Satan nützt die Schwächen der menschlichen Natur voll aus und hat die Menschen durch die größte jemals stattgefundene Verführung ausgebeutet. Er hält in Wahrheit die Reiche dieser Welt unter seiner Kontrolle gefangen und ist in der Lage, sie jedem, den er dafür wählt, zu geben (Matthäus 4,8-9).
Wie gerieten wir unter Satans Einfluss?
Wodurch sind wir in diesen Zustand geraten? Wie ist es dazu gekommen, dass die Menschheit unter die Kontrolle dieses bösen und betrügerischen Kidnappers geraten ist? Die Geschichte nimmt mit Adam und Eva, unseren ersten menschlichen Eltern, im Garten Eden ihren Anfang.
Am sechsten Tag der Schöpfungswoche schuf Gott das erste Menschenpaar. „Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.
Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht . . . Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut“ (1. Mose 1,26-28. 31).
Gottes Schöpfung war in der Tat sehr gut. Aber es dauerte nicht lange, bis Satan in Form einer Schlange auf der Bühne erschien. Er näherte sich Eva, um sie dazu zu verführen, Gottes Anweisungen, nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen, zu missachten. Er log sie an, widersprach Gott und sagte ihr, dass sie nicht sterben würde, wenn sie von dem Baum essen würde. Adam entschloss sich ebenfalls dazu, ungehorsam zu sein und aß von der Frucht (1. Mose 3,1-6).
Diese ersten Menschen entschieden sich dafür, Gott nicht zu glauben, sondern Satan. Sie entschieden sich dafür, Gott gegenüber ungehorsam zu sein und Satan zu gehorchen. Sie entschieden sich dafür, Gottes Anweisungen zu missachten und stattdessen Satan zu folgen. Sie entschieden sich aus freien Stücken dafür, nicht Gott zu folgen, sondern dem Teufel – hinein in seine Verführung und Gefangenschaft. Sie ließen es bereitwillig zu, dass sie von ihrem Entführer gefangen genommen wurden!
Die Richtung war vorgegeben; die Würfel waren gefallen. Die gesamte menschliche Rasse stammt von Adam und Eva, diesen ersten beiden Menschen, ab. Und jeder Mann und jede Frau ist seither ihren Fußstapfen gefolgt und hat sich dazu entschieden, den Weg der Sünde – des Ungehorsams gegenüber Gott – zu wählen (Römer 5,12. 19). Nur ein Mensch, Jesus Christus, unser Erlöser, hat nie gesündigt (Hebräer 4,15).
Satans Werkzeuge der Verführung
Das größte Kunststück, das der Teufel jemals zuwege gebracht hat, ist die Welt davon zu überzeugen, dass er gar nicht existiert. Satan hat in der Tat viele davon überzeugt, dass es ihn nicht gibt. Und ein solcher Ansatz erleichtert ihm die Arbeit sehr! (Lesen Sie auch den Beitrag „Wie der Naturalismus – die Ablehnung von Gott – uns gefangen hält“ zum Schluss dieses Artikels.)
Satan wirkt aber auch auf andere Weise, die Religion eingeschlossen. Wenn Sie der Teufel wären, wie würden Sie dann die Menschheit zu der Überzeugung verführen, dass Ihr Weg die Wahrheit sei? Wie wäre es damit, den wahren Gott zu verfälschen und seine Wahrheit durch eine große Lüge zu ersetzen? Können Sie sich vielleicht vorstellen, die Schwächen der Menschheit auszunutzen, indem Sie ihnen eine religiöse Philosophie anbieten, die Gut als böse und Böse als gut bezeichnet?
Vielleicht kommt Ihnen die Idee, Gott als übertrieben streng, unduldsam und nicht vertrauenswürdig darzustellen oder als das genaue Gegenteil, als extrem nachsichtig und nie ein Urteil abgebend darzustellen. Sie könnten auf diese Art versuchen, wohlgesinnte Menschen dazu zu bringen, zu glauben, sie brauchten Gott nicht zu gehorchen.
All das ist genau das, was Satan mit den Menschen getan hat. So hat er die Menschheit in die Gefangenschaft der Sünde geführt. Jesus hat klar gesagt: „Wer die Sünde tut, ist Sklave der Sünde“ (Johannes 8,34; Einheitsübersetzung). Paulus hat gesagt, dass wir alle Sklaven der Sünde sind, bis Gott uns befreit und wir zu „Sklaven der Gerechtigkeit“ werden – was Gehorsam gegenüber Gottes Gesetz bedeutet (Römer 6,16-23; Psalm 119,172).
Eine der Hauptstrategien Satans bei der Verführung von Menschen in der christlichen Welt ist, sie davon zu überzeugen, dass sie Gottes Gebote nicht zu halten brauchen, dass diese Gebote abgeschafft oder sogar schädlich seien. Er lässt Christen glauben, er hätte das Gesetz für uns gehalten, damit wir es nicht länger tun müssen.
Jesus hat aber gesagt: „Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote“ (Matthäus 19,17). Der Apostel Johannes sagt uns: „Wer sagt: Ich kenne ihn [Gott], und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in dem ist die Wahrheit nicht“ (1. Johannes 2,4).
Das Hauptziel Satans ist die Auslöschung der Menschheit auf dieser Erde. Deshalb manipuliert er uns so, dass wir uns gegenseitig Schaden zufügen und uns am Schluss selbst zerstören (Matthäus 24,21-22).
Eine Welt unter Satans Herrschaft
Bevor Gott Adam schuf, überredete Satan ein Drittel der Engel dazu, mit ihm gegen Gott zu rebellieren, in dem Versuch, Gott zu stürzen (siehe Jesaja 14,13-14; Offenbarung 12,4. 9). Jesus sagte, dass er, lange bevor er ein Mensch wurde, die Folgen von Satans Rebellion miterlebt hat: „Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz“ (Lukas 10,18).
Gott warf Satan auf seinen ihm ursprünglich zugeteilten Bereich zurück: Und „Engel, die ihren Herrschaftsbereich [die Erde, auf der sie stationiert waren] nicht bewahrt, sondern ihre eigene Behausung [wiederum die Erde] verlassen haben, hat er zum Gericht des großen Tages mit ewigen Fesseln unter Finsternis verwahrt“ (Judas 1,6; Elberfelder Bibel).
Weil die Erde mit allen, die darauf wohnen, rechtmäßig Gott gehört (Psalm 24,1), hat er wegen der Wahl, die der Mensch traf, zugelassen, dass sie für die gegenwärtige Zeit zum Herrschaftsbereich Satans wurde.
Die Bibel nennt Satan den „Gott dieser Welt“ (2. Korinther 4,3-4), den „Mächtigen, der in der Luft herrscht“ (Epheser 2,2) und denjenigen, „der die ganze Welt verführt“ (Offenbarung 12,9). Paulus macht deutlich, dass Christen nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen haben, sondern „mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel“ (Epheser 6,12).
Satan ist auch der Verursacher der großen religiösen Verführung, die einen „andern Jesus“ mit einem „anderen Evangelium“ präsentiert (2. Korinther 11,4). Er gibt sich als Engel des Lichts aus, ebenso wie seine unwissenden Repräsentanten, die in Wahrheit „betrügerische Arbeiter“ sind (2. Korinther 11,13-15).
Wegen dieser weitverbreiteten Verführung warnt uns die Bibel: „Die ganze Welt ist in der Gewalt des Teufels“ (1. Johannes 5,19; Gute Nachricht Bibel).
Im Anfang waren Adam und Eva frei, die Wahrheit zu kennen, sie waren frei von Satan und der Sünde. Aber Sünde oder das Brechen des Gesetzes trennt Menschen von Gott (Jesaja 59,2). Satan verführte Eva zur Sünde und dann, durch sie, auch Adam (1. Mose 3,1-24). Die Menschheit hat dort weitergemacht, wo unsere ersten Eltern aufgehört haben, und die Menschen haben weiterhin Gottes Gesetze gebrochen. Dem Weg der Sünde zu folgen verblendet uns Gottes Wahrheiten gegenüber.
Die Bewohner dieser Welt sind Satans Gefangene und sie identifizieren sich, ohne es zu wissen, mit ihrem Kidnapper. Sie ziehen es vor, seinen Lügen zu glauben und sogar seine gerissenen, unterschwelligen und betrügerischen Wege zu übernehmen.
Satans Einstellung durchdringt die Welt
Ein Leben unter Satans Herrschaft hat der Menschheit ungezählten Kummer und Leiden eingebracht. Jesus hat auf Satans verführerische Wege hingewiesen, die bei denjenigen, die ihn anklagten, offensichtlich waren: „Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er Lügen redet, so spricht er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge“ (Johannes 8,44).
Satan ist ein Mörder. Es ist daher nicht verwunderlich, dass unsere Welt voll jeder Art von Gewalt und Chaos ist. Kein Wunder, dass die menschliche Geschichte durch eine Folge von endlosen Kriegen mit Blut geschrieben ist. Krieg ist einfach Mord in großem Umfang! Satan steckt hinter den Völkermorden und der Tatsache, dass technologische Fortschritte oft zu effektiveren Methoden führen, größere Mengen unserer Mitmenschen noch schneller töten zu können.
Mord, Totschlag, Prügeleien und Überfälle plagen viele Länder. Und wir sind über die Schlagzeilen entsetzt. Sogar unsere beliebten Unterhaltungssendungen sind oft voller Gewalt! Woher stammt dieser böse Einfluss? Er stammt von demjenigen, der „ein Mörder von Anfang an“ war!
Jesus nannte Satan auch den „Vater“ der Lüge. Sollte es einen da wundern, dass wir so viel Täuschung und Betrug jeder Art in unserem sozialen Umfeld erleben? Sollte es uns überraschen, dass das Lügen so gang und gäbe ist? Wir lügen einander an. Unsere Regierungen lügen uns an. Wir lügen unsere Regierungen an. Unsere unterschiedlichen Medien lügen uns an. Länder lügen andere Länder an. Es gibt einen Grund dafür – den Vater der Lüge, der hinter all dem steckt.
Wie wir bereits gesehen haben, war Satan ein Engel, der sich gegen Gott erhob, weil er Gottes Kontrolle über sich ablehnte. Warum sehen wir so viel Rebellion und Feindseligkeit in der Welt? Hinter all dem steht ein mächtiger geistlicher Einfluss. Das Wort Satan selbst bedeutet „Gegner“ oder „Feind“. Und in der Tat hetzt er uns ständig gegeneinander und gegen Gott auf.
Warum gibt es also so viel Böses und Leiden? Es gibt einen Grund dafür. Die Welt ist von einem bösen, heimtückischen Geiselnehmer, dessen Einstellungen überall in der Gesellschaft wirksam sind, gefangen genommen worden. Er hat die Welt verführt. Und diejenigen, die verführt sind, wissen natürlich nicht, dass sie verführt sind – sonst wären sie ja nicht verführt.
Das Ende von Satans Herrschaft
Trotz der Fülle an negativen Meldungen, die unsere Schlagzeilen dominieren, gibt es durchaus gute Nachrichten am Horizont. Die Zeit der Befreiung der Menschheit von ihrem Kidnapper nähert sich! Bald werden die Verführung, die Unzufriedenheit und der Tod, die unsere Welt durchdringen, durch Frieden, Wohlstand und Lebenssinn ersetzt werden!
Warum scheint es, als würden die Weltprobleme jeden Tag zunehmen und schlimmer werden? Ein Grund dafür ist, dass Satan weiß, dass seine Zeit abläuft (vgl. dazu Offenbarung 12,12) und dass Gott bald eingreifen wird, um die Welt zu retten und die Menschheit aus der Gefangenschaft durch Satan zu befreien (Hebräer 8,10-12).
Nur wenige Menschen erkennen, dass der Hauptgrund dafür, dass Jesus Christus zurückkehren muss, darin besteht, dass er uns vor uns selbst retten muss! Jesus selbst beschrieb die Zustände direkt vor seinem Kommen folgendermaßen: „Denn es wird eine Schreckenszeit sein, wie die Welt sie noch nie erlebt hat und auch nie wieder erleben wird. Wenn diese Zeit der Not nicht abgekürzt würde, würde die gesamte Menschheit umkommen“ (Matthäus 24,21-22; „Neues Leben“-Übersetzung).
Christi Rückkehr wird buchstäblich eine Frage von Leben und Tod sein! Wir mögen auch bedenken, dass es erst innerhalb der letzten Jahrzehnte – mit der Schaffung von modernen Massenvernichtungswaffen – möglich ist, alles menschliche Leben auf Erden auszulöschen. Und jede Waffe, die der Mensch entwickelt hat, hat er irgendwann eingesetzt – sogar solch schreckliche Erfindungen wie Atomwaffen, Nervengas und biologische Waffen. Wenn die Menschheit am Rande des Abgrunds stehen wird, muss und wird Jesus Christus eingreifen.
Offenbarung 11, Verse 15-17 beschreibt diese Szene: „Und der siebente Engel blies seine Posaune; und es erhoben sich große Stimmen im Himmel, die sprachen: Es sind die Reiche der Welt [gegenwärtig Satans Reiche] unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen saßen, fielen nieder auf ihr Angesicht und beteten Gott an und sprachen: Wir danken dir, Herr, allmächtiger Gott, der du bist und der du warst, dass du an dich genommen hast deine große Macht und herrschest!“
Offenbarung 20, Verse 1-3 sagt uns, was mit dem Wesen geschehen wird, das die Welt so lange in so grausamer Gefangenschaft und Verführung gehalten hat: „Und ich sah einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund und verschloss ihn und setzte ein Siegel oben darauf, damit er die Völker nicht mehr verführen sollte.“
Endlich wird die Welt befreit!
Diese Ereignisse markieren den Beginn einer tausendjährigen Periode, die als das Millennium bekannt ist, eine Zeit, zu der Satan „die Völker nicht mehr verführen“ wird.
Nachdem Satan endlich entfernt worden ist, wird die Welt die Verheißung hinter Christi Aussage in Johannes 8, Vers 32 umsetzen: Wir werden „die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“. Gottes Wahrheit schließt die Zehn Gebote mit ein, die die Art und Weise zusammenfassen, wie die Menschheit nach Gottes Willen leben soll.
Gott sagt über diese neue Welt: „Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist“ (Jesaja 11,9; Einheitsübersetzung).
Satans täuschender Einfluss wird entfernt worden sein. Und es wird keine Einstellung des Mordens, Lügens und der Rebellion mehr geben. Statt Krieg wird überall Frieden herrschen! „Und er [Jesus Christus] wird richten unter den Heiden und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen“ (Jesaja 2,4).
Das ist die herrliche Zukunft, die Gott vorgesehen hat. Ja, unsere Welt ist heute voller Verführung und Blindheit. Aber dieser Zustand wird bald ein Ende finden!
Wenn Gott Ihren Verstand öffnet, dann brauchen Sie jedoch nicht bis zu jener Zeit zu warten, um die Freiheit zu erleben, die seine Wahrheit mit sich bringt. Es ist sein inniger Wunsch, diese Botschaft der Hoffnung mit Ihnen zu teilen und Sie bereits jetzt aus Satans Verführung und Gefangenschaft zu befreien.
Der Prophet Jesaja drängt uns zum Handeln: „Suchet den Herrn, solange er zu finden ist; ruft ihn an, solange er nahe ist. Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum Herrn, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung“ (Jesaja 55,6-7).
Sie können mit Gottes Hilfe schon jetzt Ihre Freiheit erlangen. Wie lange wollen Sie noch auf Ihre Befreiung warten?
Wie der Naturalismus – die Ablehnung von Gott – uns gefangen hält
Dr. Phillip Johnson, emeritierter Juraprofessor der University of California, schrieb ein aufschlussreiches Buch mit dem Titel Reason in the Balance: The Case Against Naturalism in Science, Law and Education (1995).
Das Buch hilft uns zu verstehen, wie leicht wir von Agnostikern und Atheisten, die unsere Schulbücher verfassen und viele Lehrpläne dominieren, beeinflusst werden können. Dadurch kann eine christliche Gesellschaft korrumpiert werden.
Dr. Johnson beschreibt, wie eine ganze gesellschaftliche Kultur von Darwinisten geprägt ist: „Die darwinistische Evolution ist nicht in erster Linie wichtig als eine wissenschaftliche Theorie, sondern als eine kulturell dominante Schöpfungsgeschichte. Jede Kultur braucht eine Schöpfungsgeschichte als Grundlage für Dinge wie Philosophie, Erziehung und Gesetz. Wollen wir wissen, wie wir leben und welche Beziehung wir zu unseren Mitgeschöpfen haben sollen, dann ist der richtige Ansatzpunkt dafür das Wissen darüber, warum und wie wir unsere Existenz erlangt haben.
Wenn es in einem Gemeinwesen radikale Unstimmigkeiten über die Schöpfungsgeschichte gibt, dann sind die Voraussetzungen für einen intensiven Konflikt gegeben, für die Art von Konflikt, der als ,Kulturkampf‘ bezeichnet wird.“
Dr. Johnson zeigt, dass der Naturalismus die westlichen Gesellschaften korrumpiert hat: „Im 19. und 20. Jahrhundert ist eine sehr andersartige Schöpfungsgeschichte an die Stelle der alten getreten, zuerst unter den am besten ausgebildeten Eliten und allmählich auch in der Gesellschaft als Ganzes.
Die neue Schöpfungsgeschichte leugnet die Schöpfung durch Gott. Im Gegenteil: Unsere Vorfahren schufen Gott aus ihren vorwissenschaftlichen Vorstellungen heraus. Laut der neuen Geschichte haben sich alle Lebewesen durch einen ungesteuerten materiellen Prozess aus zufälligen genetischen Veränderungen und natürlicher Selektion entwickelt“ (Seite 12-13). Daraus wird gefolgert, dass Gott nicht existiert und keine Notwendigkeit besteht, ihn in unserem Denken zu beachten.
Satan der Teufel will uns glauben machen, dass wir durch zufällige Veränderungen aus einem Urschlamm entstanden sind und es keinen allmächtigen Schöpfer bzw. keine verbindlichen Moralgesetze gibt. So gelangen wir zu dem Schluss, dass wir ohne moralische Einschränkungen tun können, was immer wir wollen.
Der Naturalismus – der Glaube, dass es nichts als unsere natürliche Umwelt gibt – ist ein geschickter Weg, die Menschen umzuerziehen, sie von Schuldgefühlen über begangene Sünden zu befreien und Unmoral an die Stelle von göttlicher Moralität zu setzen. Ohne wirkliche Normen für Richtig und Falsch befinden wir uns wirklich in der Situation des Überlebens des Stärksten und des „Jeder für sich selbst“.
Die Bibel verurteilt den Naturalismus: „Gott ist wahrhaftig und alle Menschen sind Lügner“ (Römer 3,4). Doch Satan hat die Menschheit auf listige Weise durch „Philosophie und leeren Trug“ (Kolosser 2,8) zur Geisel genommen.