Von der Redaktion

In dem Leitartikel dieser Ausgabe auf Seite 4 geht es um die Adaption, d. h. um die Fähigkeit eines Organismus, sich veränderten Umständen anzupassen. Charles Darwin, der Vater der Evolutionstheorie, meinte, diese Fähigkeit sei ein Beweis für die natürliche Selektion, den Prozess, wodurch neue Lebensformen entstanden seien. Neueste Forschung zeigt hingegen, dass die Fähigkeit zur Adaption quasi „eingebaut“ ist und Design anstelle von Evolution widerspiegelt.

Als Charles Darwin 1859 seine These „Die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl“ veröffentlichte, kannte er die DNA nicht. Erst 1953 wurde die DNA-Struktur entdeckt. Von Darwins Theorie beeinflusst, die das Bildungswesen dominierte, hielten die Wissenschaftler die DNA zunächst für eine Art einfachen genetischen Code, der mit nutzlosen Codestücken belegt war. Diese nannten sie „Müll-DNA“. Man nahm an, dass es sich um evolutionäre Überreste von unseren angeblichen Vorfahren handele.

Doch zusammen mit anderen Entdeckungen, wie beispielsweise die Komplexität der Zelle, trägt die Entschlüsselung des menschlichen Genoms mit dazu bei, den Sarg für Darwins Theorie vorzubereiten. Am 5. September 2012 berichtete die New York Times: „Das menschliche Genom ist mit mindestens vier Millionen Gen-Schaltern vollgepackt, die sich in Abschnitten der DNA befinden, die früher einmal als ‚Müll‘ abgetan worden waren. Wie sich aber herausgestellt hat, üben sie beim Verhalten von Zellen, Organen und anderem Gewebe eine entscheidende Funktion aus ...

‚Vor dem Start des [DNA] Projekts wurde vermutet‘, sagt Thomas Gingeras, ein DNA-Forscher des Labors Cold Spring Harbor, ‚dass nur fünf bis zehn Prozent der DNA in einem Menschen tatsächlich genutzt werden. Die große Überraschung war jedoch, dass nicht nur fast die gesamte DNA genutzt wird, sondern auch, dass ein großer Teil davon sogenannte Gen-Schalter sind. Wenn Sie vor Encode [= Enzyklopädie der DNA-Elemente] gesagt hätten‘, sagte Dr. John Stamatoyannopoulos, ein Wissenschaftler an der Universität Washington, ,dass die Hälfte des Genoms – und vielleicht noch mehr als die Hälfte – Anweisungen zum Ein- und Ausschalten von Genen enthalten würde, dann hätte man Ihnen nicht geglaubt.‘ “

Hat sich diese effiziente Komplexität durch Mutation und natürliche Auslese entwickelt? Wohl kaum! Der Molekularbiologe Jonathan Wells schlussfolgert: „Wissenschaftler machen Fortschritte, indem sie Hypothesen anhand der Beweise testen. Wenn Wissenschafter die Beweise aber ignorieren und an einer Hypothese aus philosophischen und theologischen Gründen festhalten, wird die Hypothese zu einem Mythos. ‚Müll-DNA‘ ist solch ein Mythos ...

Wir stehen erst am Anfang bei der Enträtselung der Geheimnisse des Genoms. In der Tat kann das Gleiche über lebendige Organismen im Allgemeinen gesagt werden. Aber davon auszugehen, dass irgendein Merkmal eines Organismus keinerlei Funktion erfüllt, hält von weiteren Nachforschungen ab. In dieser Hinsicht war der Mythos der ‚Müll-DNA‘ nicht mehr als ein Erkenntnisgewinnungsverhinderer. Für Wissenschaftler, die den Beweisen folgen, wo immer sie auch hinführen mögen, sind dies aufregende Zeiten“ (The Myth of Junk DNA, 2011, Seite 107).

In unserem Leitartikel geht es in Bezug auf die Adaption um einen weiteren Aspekt der falschen Vorstellung von „Müll-DNA“. Die Entdeckung dieser Funktion liefert einen weiteren Nagel für den Sarg der Evolution.