Wieviel Gedanken sollte man sich über seine eigene Karriere machen und wann sollte man damit anfangen?
Von Ken Treybig
Hast du eine Idee, was du im nächsten Jahr machen wirst? Was in zwei Jahren? Wo wirst du sein? Auf einem Gymnasium, auf einer Universität oder vielleicht in einer Berufsausbildung?
Was wird in fünf Jahren sein? Hast du je darüber nachgedacht, was du in zehn Jahren erleben möchtest? Welchen Beruf möchtest du dann ausüben?
Hast du dir je Gedanken gemacht, wie du deine Wünsche und Träume verwirklichen könntest? Auf welche Art möchtest du dein Geld verdienen? Welche Art der Arbeit möchtest du gerne in ein paar Jahren ausüben? Kannst du dir vorstellen, für einen Mindestlohn irgendwo am Fließband zu arbeiten? Oder möchtest du etwas tun, was dir mehr bedeutet, größere Herausforderungen an dich stellt und mehr Erfüllung bietet?
Es ist ganz normal, davon auszugehen, daß einem selbst immer nur das Beste passieren wird. Wenn es Zeit ist, eine Arbeitsstelle zu finden, möchte jeder gerne etwas Interessantes und Produktives tun. Es soll etwas sein, was einem das befriedigende Gefühl gibt, etwas zu schaffen.
Jeder hofft auf einen verständnisvollen Chef und nette Kollegen. Oder vielleicht träumst du sogar davon, eines Tages dein eigener Chef zu sein und deinen Arbeitsplatz und die Arbeitszeit selbst festlegen zu können.
Wer bestimmt?
Oft kommt es dann aber doch ganz anders. Viel zu viele lassen sich von Jahr zu Jahr einfach treiben. Einige haben Ziele und arbeiten daran, sie zu erreichen.
Viel zu oft aber schwimmen Menschen einfach mit dem Strom und lassen die Richtung, die ihr Leben nimmt, vom Zufall bestimmen. Wie ein Blatt, das von einem reißenden Fluß hin und her geschleudert wird, setzen sich viele dem Einfluß äußerer Kräfte aus.
Es stimmt, daß das Leben manche Wendung mit sich bringt. Manchmal wirken Kräfte, die wir nicht beeinflussen können, auf uns ein und drängen uns in die eine oder andere Richtung.
Manchmal verlangt das Leben von uns, Entscheidungen bezüglich unserer Zukunft zu treffen. Und gelegentlich scheint es, als ob wir nur eine sehr begrenzte Wahl hätten. Trotzdem haben wir eine Wahl.
Ein Blatt, das vom Fluß fortgetragen wird, hat keine Wahl. Es wird dorthin gespült, wo die Strömung es hintreibt. Es bestimmt seinen Kurs nicht selbst.
Der Schöpfer des Universums und aller Menschen hat uns aber einen Verstand gegeben, damit wir ihn benutzen. Er hat uns die Fähigkeit gegeben, Entscheidungen zu treffen. Er weist uns sogar an, daß wir Entscheidungen treffen müssen (5. Mose 30,19).
Vor ein paar Jahren habe ich ein Buch gelesen mit dem Titel If You Don’t Know Where You’re Going, You’ll Probably End Up Somewhere Else [„Wenn Sie nicht wissen, wo Sie hingehen, werden Sie bestimmt irgendwo anders ankommen“]. Der Titel enthält eine so einfache aber doch wichtige Aussage.
Bis heute denke ich sehr oft an diesen Titel, ganz besonders, wenn ich in dem Handbuch für die Menschen, der Bibel, Worte wie z. B. in Sprüche 22, Vers 3 lese, welche die Wichtigkeit der Vorausschau beschreiben:
„Der Kluge sieht das Unglück kommen und verbirgt sich; die Unverständigen laufen weiter und leiden Schaden.“
Nur wenn man über seinen nächsten Schritt hinausschaut, kann man verhindern, von den Ereignissen des Lebens hin und her gespült zu werden. Man braucht nicht blind auf eine Falle zu laufen. Durch Weitsicht werden die eigenen Chancen viel größer, von den Schwierigkeiten wegzusteuern, die auf einen warten könnten.
Um deine Fähigkeit der Weitsicht zu verbessern und um dich besser auf die Zukunft vorbereiten zu können, mußt du dir Gedanken darüber machen, wie du dein Leben gerne gestalten würdest. Es ist nicht falsch, von der Zukunft zu träumen und diesen Traum dann konsequent in die Tat umzusetzen.
Die Tore deiner Zukunft aufstoßen
Allerdings ist es unvermeidlich, daß wir irgendwann in unserem Leben an eine Stelle geraten, wo sich der Weg gabelt und wir eine Entscheidung treffen müssen.
Diese Gabelung ist wie eine Tür. Wenn man nicht die nötigen Fähigkeiten und die notwendige Ausbildung besitzt, die Tür zu öffnen, wird man in die weniger wünschenswerte Richtung gezwungen. Selbst wenn man wirklich gerne wissen möchte, was hinter einer bestimmten Tür liegt, bleibt die Tür doch verschlossen. Deshalb ist es sehr wichtig, daß jeder auf seine persönlichen Stärken achtet und sie ausbaut.
Sie befähigen uns, durch eine bestimmte Tür zu gehen, wenn man davor steht. Diese Stärken bestehen aus Talent, Bildung und Erfahrung.
Das Mindeste, was du kennen solltest, sind deine Fähigkeiten: Was kannst du am besten oder mit welchen deiner Talente kannst du am ehesten erfolgreich sein? Eine Bestandsaufnahme dieser Art lohnt sich auf jeden Fall!
Ob du dann bestimmte Wege einschlagen kannst, wird zum größten Teil von dir selbst und deinen Entscheidungen abhängen. Es kommt darauf an, ob du die nötigen Fähigkeiten besitzt. Das wiederum bedeutet, daß du die Initiative ergreifen mußt, sie zu entdecken und zu entwickeln.
Das Buch Wenn Sie nicht wissen, wo Sie hingehen, werden Sie bestimmt irgendwo anders ankommen kommt zu folgendem Schluß: „Leute, die sich ein Glas Milch wünschen, sollten sich nicht auf einen Stuhl inmitten eines Feldes setzen, in der Hoffnung, daß die Kuh zu ihnen kommen wird.“
Jeder muß Eigeninitiative ergreifen, um seine Chancen zum Erfolg im Leben zu verbessern. Darum ist Planung so wichtig.
Planen oder nur träumen?
Eine Planung dieser Art geht über das einfache Träumen hinaus. Vom Erfolg zu träumen ist ein Anfang, trägt aber wenig dazu bei, daß der Traum in Erfüllung geht. Einfach nur zu träumen entwickelt keine Fähigkeiten, die dir helfen werden, Türen zu öffnen, wenn du vor Entscheidungen stehst.
Der entscheidende Unterschied zwischen träumen und planen besteht darin, daß das Planen dich über den Traum hinaus bringt. Zu planen bedeutet, für die Mittel zu arbeiten, die den Traum Wirklichkeit werden lassen.
Beispielsweise kann eine junge Person, die an der Fliegerei interessiert ist, vom Fliegen träumen. Sie kann sich vorstellen, wie es wohl sein würde, wie ein Vogel über den Wolken zu schweben. Sie kann von der Freiheit träumen, sich in jede mögliche Richtung bewegen zu können.
Dieser Traum wird allerdings nie in Erfüllung gehen, wenn nicht die nötigen Schritte unternommen werden. Es braucht nämlich eine gewisse Anstrengung, um einen Traum in die Kategorie eines Planes zu verwandeln. Solch ein Plan erfordert Nachforschungen, gefolgt von überlegten Handlungen. Man muß z. B. herausfinden, welche Schritte notwendig sind, um das Geld für den Flugunterricht oder für die Flugschule bekommen zu können.
Es ist Arbeit, aber sie ist es wert
Man darf sich nicht täuschen! Es bedeutet eine Menge Arbeit, sich richtig vorzubereiten. Das ist einer der Gründe, warum so viele Menschen es einfacher finden, zu träumen statt einen Plan fürs Leben zu schaffen und zu entwickeln.
Der Mann, den die Bibel den weisesten Mann aller Zeiten nennt, Israels König Salomo, faßte es so zusammen: „Hastig errafftes Gut zerrinnt; wer aber ruhig sammelt, bekommt immer mehr“ (Sprüche 13,11). Über einen Traum zu reden, ohne daran zu arbeiten, hilft nicht.
Einen Plan fürs Leben zu entwickeln ist die Mühe wert. Er wird dir dabei helfen, die nötige Bildung zu bekommen und Fertigkeiten zu entwickeln, die dir erlauben werden, mehr Kontrolle über deine Zukunft zu gewinnen. Mit dem Erwerb von Bildung und Fertigkeiten können bestimmt einige der Einschränkungen bezüglich deiner zukünftigen Entscheidungen aus dem Weg geräumt werden.
Es ist leicht, sich treiben zu lassen. Aber jeder, der diesen Weg wählt, ist wie ein Blatt, das den Strömungen eines Flusses ausgesetzt ist.
Diejenigen, die feste Pläne schmieden und sich darauf vorbereiten, werden sehen, daß sie eher einer Person gleichen, die ein Kanu mit einem Paddel auf dem Fluß steuert. Sie sind nicht auf die Gnade der Strömung angewiesen. Sie haben die Möglichkeit, die Richtung, in die sie gehen wollen, selbst zu bestimmen. Ja, es bedeutet Mühe, aber am Ende ist sie es wert.
Wo wirst du in ein paar Jahren sein? Die Antwort auf diese Frage hängt wesentlich von dir selbst ab. Es gibt ein altes Sprichwort, das besagt: „Du mußt das Leben nehmen, wie es kommt; aber du solltest versuchen, es so eintreten zu lassen, wie du es nehmen willst.“
Laß dich nicht treiben. Plane dein Leben, damit deine Träume und Wünsche Wirklichkeit werden. In der Fortsetzung dieser Reihe gehen wir näher darauf ein.