Von der Redaktion
Stellen Sie sich vor, der biblische König David würde heute wieder leben und Sie hätten die Aufgabe, ihm die heutige Lage im Nahen Osten, speziell im Heiligen Land zu erklären. Ihre Aufgabe wäre keine einfache, besonders in Bezug auf Davids antike Hauptstadt, Jerusalem – die Stadt des Friedens, wenigstens dem Namen nach.
Der Dichter des alten Israels wäre vielleicht überrascht zu erfahren, dass ein Loblied, das er vor ca. 3000 Jahren verfasste, noch heute bekannt ist. Noch größer wäre aber seine Überraschung, dass ein Gebet, zu dem er seine Landsleute in seinem Loblied aufforderte, bis heute unerhört geblieben ist: „Erbittet für Jerusalem Frieden!“ (Psalm 122,6; Einheitsübersetzung).
Als Erstes müssten Sie David wohl die leidvolle Geschichte Jerusalems in den Jahren nach seinem Tod erklären. Schließlich meinen manche Historiker, dass mehr Schlachten um Jerusalem als um irgendeine andere Stadt geführt worden sind. Für den ersten Teil Ihres „Unterrichts“ könnten Sie die biblische Geschichte Israels heranziehen. Für die Zeit danach hätten Sie die weltliche Geschichtsschreibung als Quelle. Wie sollten Sie aber David klarmachen, dass die heutige Lage Jerusalems zum Teil auf drei Weltreligionen zurückzuführen ist, für die Jerusalem eine heilige Stadt ist und die alle in Davids Vorfahren Abraham einen Patriarchen sehen?
Für Ihren hypothetischen Versuch, König David die heutige Lage zu erklären, gäbe es jedoch eine andere Möglichkeit. Sie könnten mit dem Wirken Jesu Christi beginnen und David zeigen, dass die Prophezeiungen der Bibel ein zweites Auftreten Jesu voraussagen. Die Wiederkehr Jesu wird in Jerusalem stattfinden und die Menschheit vor der Selbstvernichtung bewahren.
David würde sich über die vielen Vorhersagen der Bibel über Jerusalem und das Heilige Land freuen, die Israels Propheten erst lange nach seinem Tod niederschrieben. Diese Prophezeiungen zeugen von Gottes ununterbrochener Liebe für Zion und die Menschen, die in der kommenden Welt dort leben werden: „Die Erlösten des Herrn werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen“ (Jesaja 35,10). Sie könnten David mit dem Wissen trösten, dass sein Gebet doch noch erhört wird, wenn Jerusalem zur Hauptstadt der Weltregierung Gottes wird (Jesaja 2,1-4).
In den Tagen vor der Druckfreigabe für diese Ausgabe besuchte US-Außenministerin Condolezza Rice den Nahen Osten zum achten Mal seit der Annapolis-Konferenz Ende November 2007. In Annapolis rang George W. Bush Israelis und Palästinensern die Zusage ab, bis Ende 2008 einen Friedensvertrag auszuhandeln und damit die Gründung eines palästinensischen Staats zu ermöglichen. Die Zeit für Präsident Bush und seine Außenministerin läuft bald ab, und kein Friedensvertrag ist in Sicht.
Trotz bester Absichten und anstrengender Pendeldiplomatie ist die Suche nach Frieden für Jerusalem durch komplizierte Hindernisse erschwert. Eine dauerhafte Lösung durch Menschenhand erscheint daher utopisch. Damit verknüpft ist auch die Frage nach der Zukunft des Staates Israel,der im vergangenen Mai seinen 60. Gründungstag feierte.
Als Ergänzung zu unserem Leitartikel auf Seite 4 empfehlen wir Ihnen unsere kostenlose Broschüre Biblische Prophezeiung: Ein Blick in Ihre Zukunft?. Auf Anfrage senden wir sie Ihnen gern zu.