Weltweit suchen Millionen von Teenagern und jungen Erwachsenen ein „High“ in der Partydroge Ecstasy. Die Beweislast nimmt zu, daß diese Droge gefährliche Nebenwirkungen hat, die viel schwerwiegender sind, als man ursprünglich meinte.

Von der Redaktion

Ecstasy, auch als „E“, „Empathy“, „Adam“ oder „XTC“ bekannt, ist eine der modernen Modedrogen unter jungen Menschen. Damit soll nicht behauptet werden, daß die Droge selbst „neu“ ist. Sie wurde 1912 von der Darmstädter Pharmafirma Merck entdeckt und fand in den 1970er Jahren für kurze Zeit als psychotherapeutisches Mittel Verwendung. Ein Jahrzehnt später wurde sie als „Straßendroge“ gehandelt. Der Absatz nahm jedoch erst rasant zu, als Ecstasy in den 1990er Jahren durch zunehmenden Gebrauch unter Jugendlichen seinen Siegeszug in der Drogenszene erlebte.

„E“ wird auch als Partydroge bezeichnet, weil es häufig in Tanzlokalen und Discos verkauft und benutzt wird. Ecstasy ist bei Untergrundtanzevents – „Rave“ genannt – beliebt, die die ganze Nacht andauern und auf denen der harte Beat der Techno-Musik die Partygäste auf den Beinen hält. In Berlin steigt jedes Jahr die größte Drogenparty der Welt, die „Love Parade“. In seltener Eintracht gestalten dort Raver, DJs und Dealer ein einzigartiges Fest, bei dem Hunderttausende ein ganzes Wochenende high sind und sich auf der Doppelwoge aus den harten Beats der Techno-Musik und Ecstasy treiben lassen.

In Großbritannien schätzt die Polizei, daß diese Droge an einem durchschnittlichen Wochenende von bis zu 500 000 jungen Menschen konsumiert wird. Unter den jugendlichen Touristen, die jeden Sommer Ibiza besuchen und deren Zahl auf eine halbe Million geschätzt wird, nimmt jeder achte fast jede Nacht Ecstasy. Die US-Bundesrauschgiftbehörde (DEA) berichtet, Ecstasy sei in 21 US-Bundesstaaten und auch in Kanada leicht erhältlich und unter Studenten und jungen Berufseinsteigern („Yuppies“) besonders beliebt.

Der Absatz von Ecstasy begann Anfang der 1980er Jahre, als eine Gruppe von Unternehmern in Texas MDMA herzustellen begann und in kleinen braunen Flaschen als „Sassyfras“ verkaufte. Ecstasy war damals noch keine verbotene Substanz, und man erleichterte den Einkauf durch Bestellung per gebührenfreie Telefonnummer und Bezahlung mit Kreditkarte. Bald gab es die Droge in Nachtclubs in Dallas und Houston wie Zigaretten zu kaufen.

Daraufhin forderte ein Senator aus Texas die DEA auf, Ecstasy zu verbieten. 1988 wurde Ecstasy endgültig verboten, und die DEA regte außerdem ein internationales Verbot an. Im Laufe der vierjährigen Anhörungen war Ecstasy jedoch zum Welterfolg geworden.

In England feierte man 1988 den Sommer der Liebe. In Spanien, Australien und San Francisco gab es die ersten großen Raves. 1989 wurden bei einer ersten großen Razzia in Großbritannien 32 000 Tabletten beschlagnahmt, 1999 konfiszierte die Polizei 5,4 Millionen Pillen, ein Jahr später beschlagnahmten die Zollbehörden 9,1 Millionen Pillen.

Ähnliche Statistiken verzeichnen die USA: „Acht Prozent der Oberschüler in den USA geben zu, Ecstasy wenigstens einmal probiert zu haben, eine Steigerung gegenüber den 5,8 Prozent im Jahr 1997 ... US-Zollbeamte haben in diesem Jahr bereits mehr Ecstasy beschlagnahmt – mehr als 5,4 Millionen ,Hits‘ – als im gesamten vergangenen Jahr. 1998 waren es nur 750 000 ,Hits‘ “ (Time, „The Lure of Ecstasy“, John Cloud, 5. Juni 2000). Zum Vergleich: 2000 wurden in Deutschland mehr als 1,6 Millionen Ecstasy-Pillen sichergestellt.

Seine Liebhaber preisen Ecstasy als „Glücksdroge“ an, weil die Droge die persönliche Hemmschwelle senkt und dem Benutzer angeblich Gefühle der Genugtuung wie bei einem persönlichen Erfolg oder einer großen Leistung im Leben vermittelt. Die Droge sei nicht suchtgefährdend. Mehr als irgendeine andere Droge steigere sie das Mitgefühl, das Verständnis und die Akzeptanz für die Mitmenschen. Wahrscheinlich gilt das Hauptaugenmerk ihrer Benutzer in unserer genußsüchtigen Gesellschaft der der Droge nachgesagten Fähigkeit, die Freuden des geschlechtlichen Kontakts zu steigern.

Ihre Befürworter weisen besonders auf die Behauptung hin, die Droge sei nicht gesundheitsschädlich. Millionen von jungen Menschen schlucken diese Werbung; sie zahlen zwischen 5 € und 25 € per „Hit“ (Ecstasy-Pille), wodurch sie ein sechs- bis achtstündiges „High“ erleben. Niemand vermag zu sagen, wie viele „Hits“ die Straße erreichen und dort verkauft werden.

Eine „Industrie“ mit Milliardenumsatz

Hauptquelle der in Europa abgesetzten Ecstasy sind die Niederlanden, mit Osteuropa auf dem aufsteigenden Ast. Die US-Nachrichtensendung 60 Minutes berichtete über die Niederlanden als Hauptquelle des Ecstasys, das in Europa verkauft und in die USA eingeschleust wird. In der Sendung kam ein niederländischer Kriminalbeamte zu Wort, dessen Sondereinheit 35 Ecstasy-Produktionsstätten in den letzten fünf Jahren zerschlagen hat.

Aufgrund der unglaublichen Gewinnspannen bei der Herstellung von Ecstasy gibt es schätzungsweise zehn neue Ecstasy-„Fabriken“ für jede, die aufgedeckt und geschlossen wird. Der befragte Beamte schätzte, daß in den letzten fünf Jahren allein in seinem Zuständigkeitsbereich in Südholland 350 neue Ecstasy-Fabriken eingerichtet wurden. Das Potential für illegale Gewinne übersteigt jedes Vorstellungsvermögen. Es ist daher kein Wunder, daß das organisierte Verbrechen bei der Verteilung und dem Verkauf von Ecstasy mitmischt.

In einer von der niederländischen Polizei geschlossenen „durchschnittlichen“ Ecstasy-Fabrik konnten 300 Tabletten pro Minute produziert werden. Produktionskosten pro Tablette: ca. 0,25 €! Geht man davon aus, daß die für die Herstellung der Tabletten eingesetzten Maschine zehn Stunden täglich eingesetzt wurde, so konnten 1,2 Millionen Ecstasy-Pillen in der Woche hergestellt werden.

Bei Produktionskosten von schätzungsweise 300 000 € wurde dort jede Woche Ecstasy mit einem Straßenwert von zwischen 60 und 120 Millionen Euro hergestellt. Geht man von fünfzig Produktionswochen im Jahr aus (wieviel Urlaub bekommen eigentlich die Mitarbeiter in kriminellen Chemielabors?), produziert eine einzige Ecstasy-Fabrik Drogen im Wert zwischen anderthalb und drei Milliarden Euro jährlich.

Das Potential für illegale Gewinne übersteigt jedes Vorstellungsvermögen. Es ist daher kein Wunder, daß das organisierte Verbrechen bei der Verteilung und dem Verkauf von Ecstasy mitmischt. Beispielsweise sind US-Kriminalbeamte der Überzeugung, israelische und russische Mafia-Banden seien für den Löwenanteil des Ecstasys verantwortlich, das in die USA eingeschmuggelt wird.

Ruchlose Verkaufsleute, um es gelinde auszudrücken. Warum sind Millionen von jungen Menschen willens, die von diesen Verkaufsleuten feilgebotene Ware zu probieren? Bestimmt ist die für junge Menschen nicht ungewöhnliche Trotzhaltung gegenüber der Elterngeneration eine mögliche Erklärung: „Wenn meine Eltern es nicht mögen, tue ich es doch! Wenn meine Eltern möchten, daß ich es nicht nehme, schlucke ich es!“

Außerdem ist Ecstasy jetzt modisch geworden. Es ist der Trend, dem sich die Leute, die „in“ sind, anschließen. Darüber hinaus genießt Ecstasy, wie bereits erwähnt, einen „guten“ Ruf für seine angeblich vielen guten Auswirkungen bei scheinbar nicht nennenswerten Nachteilen.

Was macht Ecstasy so beliebt?

Was verursacht die „guten Auswirkungen“ von Ecstasy? Die chemische Bezeichnung für Ecstasy ist Methylendioxyamphetamin, unter dem Kürzel MDMA bekannt. Es ist eine „synthetische, psychoaktive [bewußtseinsverändernde] Droge mit halluzinogen- und amphetamin-ähnlichen Eigenschaften“, so die „National Institute of Drug Abuse“ in den USA („NIDA“, im Internet vertreten unter http://drugabuse.com).

Ecstasy Verbraucher kontern, die Droge sei nicht halluzinogen, sondern „ein akutes Antidepressiva“. Wie im nachfolgenden aufgezeigt, ist das eine Entstellung der Auswirkungen von Ecstasy. Die ekstatischen Gefühle, die durch Ecstasy ausgelöst werden, sind das Resultat eines Neurotransmitters, Serotonin genannt. Obwohl die Wissenschaft die von diesem Neurotransmitter ausgeübte Funktion nicht völlig entschlüsselt hat, meint man, daß Serotonin bei der Entstehung positiver Stimmungen mitwirkt. MDMA führt dem Gehirn große Mengen von Serotonin zu.

Als erstes erteilt MDMA den Neuronen, die Serotonin speichern, den Befehl, sich zu entleeren. Es dauert dann ungefähr eine Stunde, bis sich die Rezeptoren mit dem Serotonin binden und Gefühle des Mitgefühls, des Glücks, einer Steigerung der Geselligkeit und des Tastsinns und einer erhöhten Wahrnehmung des Lichts verursachen. Aufgrund der großen positiven Wirkung von Licht auf Ecstasy Konsumenten gibt es bei einem „Rave“ oft Lichteffekte – eine „Lightshow“, und Raver benutzen auch sehr häufig Laserpointer zum Tanzen. (Eltern sollten auf Teenager achten, die Laserpointer kaufen bzw. benutzen, denn dies könnte ein Anzeichnen für den Ecstasy-Konsum sein.) Die durch Ecstasy ausgelösten angenehmen Empfindungen, in der Ecstasy-Szene „rolling“ genannt, können mehrere Stunden anhalten.

Wie schafft MDMA Sinnesempfindungen, die das sonst normale übertreffen? Die Menge von Serotonin, die von MDMA chemisch freigesetzt wird, übersteigt die normale Menge in bedeutender Weise, die die Neuronen unter normalen Umständen freigeben. Das ist jedoch nur der erste künstliche Eingriff von Ecstasy auf die Funktionsweise des Gehirns.

Ein normal funktionierendes Gehirn nimmt einen Teil des freigesetzten Serotonins wieder in die Speicherneuronen, die serotoninhaltigen Neuronen, auf. Im Normalfall bindet sich nicht das ganze freigesetzte Serotonin mit den Rezeptoren. MDMA verhindert jedoch chemisch die Wiederaufnahme von Serotonin, wodurch mehr davon den Rezeptoren zugeführt wird und dadurch die positiven Empfindungen, die mit diesem wundervollen Neurotransmitter in Verbindung stehen, überdurchschnittlich gesteigert werden.

Nur in dieser Hinsicht funktioniert MDMA wie ein Antidepressiva, das ebenfalls die Wiederaufnahme von Serotonin blockiert. Antidepressiva arbeiten jedoch nur mit dem Serotonin, die das Gehirn auf natürliche Weise freisetzt – eine viel geringere Menge als die, die von MDMA „ausgestoßen“ wird. Es ist daher eine Entstellung der Tatsachen – eine falsche Darstellung –, wenn man behauptet, Ecstasy sei ein „akutes Antidepressiva“.

Was sind die Nachteile?

Was sind die Nachteile von Ecstasy? Wenn es nur die Auswirkungen gäbe, die wir bereits beschrieben haben, könnte man meinen, Ecstasy sei wenig mehr als ein ungefährlicher Adrenalinschub. Wenn dem nur so wäre! Das NIDA berichtet, die kurzfristigen Auswirkungen von „MDMA würden denen beim Konsum von Amphetaminen und Kokain ähneln“. Diese sind:

Psychologische Erscheinungen, einschließlich Verwirrung, Depression, Schlafstörungen, Angst und Verfolgungswahn, die während des MDMA-Highs, aber auch Wochen später auftreten können;

Physische Symptome wie Muskelzucken und -krämpfe, unwillkürliches Zähneknirschen, Übelkeit, Sehstörungen, Augenzittern, Schwächeanfälle, Schüttelfrost und Schwitzen; eine Erhöhung des Pulsschlags und des Blutdrucks, ein besonderes Risiko für Leute mit Kreislaufstörungen und Herzbeschwerden“ (NIDA-Infofax bzw. im Internet unter http://drugabuse.com).

Leider wurden manche dieser kurzfristigen Auswirkungen einigen jungen Menschen zum tödlichen Verhängnis. Beispielsweise schwitzen Ecstasy-Verbraucher, die bei einem „Rave“ oft stundenlang auf engem Raum tanzen, überdurchschnittlich viel. Ohne Flüssigkeitsaufnahme entsteht ein Flüssigkeitsmangel im Körper. Zusammen mit der großen körperlichen Anstrengung des Tanzens und den oft zu hohen Raumtemperaturen kommt es dann zum Wärmestau im Körper, der im schlimmsten Fall einen tödlichen Hitzschlag zur Folge haben kann.

Darüber hinaus „haben zwischen drei und zehn Prozent der weißen Bevölkerung (Statistiken für andere Gruppen liegen nicht vor) einen genetischen Defekt, der sie weniger von dem Hauptenzym produzieren läßt, das MDMA metabolisch umwandelt. Das hat zur Folge, daß es für sie, wenn sie nur eine ,normale‘ Dosis einnehmen, eine Überdosis sein kann. In Europa hat es Dutzende von Todesfällen gegeben, die auf dieses Problem zurückzuführen sind“ (www.newswatch.org, „News You Can Abuse?“, Maria Szalavitz, 8. Dezember 1999, Hervorhebung durch uns).

Der Mangel an normalen Mengen von Serotonin im Gehirn beim Ende des MDMA-Rausches kann zu einer Stimmung der Niedergeschlagenheit führen. Am nächsten Tag ist man oft vollständig ausgelaugt; die Rückkehr zur normalen Gehirnfunktion kann mehrere Tage dauern. Bei häufigem MDMA-Konsum ist mit Depressionen zu rechnen. Bei regelmäßiger Einnahme lassen die bewußtseinserweiternden und aufputschenden Effekte stark nach.

Trotz des Ernstes ihrer Auswirkungen sind diese kurzfristigen Nebenwirkungen des Ecstasy-Konsums wohl das kleinere Übel; die möglichen längerfristigen Nebenwirkungen sind bedeutend negativer.

Gehirnschäden

Es gibt manche Faktoren beim MDMA-Konsum, die auf Gehirnschäden hinauslaufen können. Um diese zu verstehen, müssen wir uns erneut mit der Wirkung von MDMA auf die Neuronen im Gehirn befassen. Wir haben bereits ausgeführt, daß MDMA die Freigabe und Verarbeitung von großen Mengen des Neurotransmitters Serotonin veranlaßt und die Wiederaufnahme von Serotonin in die serotoninhaltigen Neuronen verhindert. Darüber hinaus veranlaßt MDMA die Freisetzung eines anderen Neurotransmitters, Dopamin.

MDMA läßt die Neuronen, die vormals Serotonin speicherten, das freigewordene Dopamin speichern. Das Resultat ist katastrophal, weil Dopamin für diese Neuronen giftig ist. Ihre Fähigkeit, später Serotonin wieder aufnehmen zu können, wird stark beeinträchtigt, wenn nicht sogar vernichtet. Ohne Serotonin würde jedoch ein Mensch unter klinischer Depression leiden. Wilkie Wilson, Professor der Pharmakologie an der Duke University, warnt vor der Möglichkeit eines bleibenden Hirnschadens für Ecstasy Konsumenten: „Diese Droge breitet sich so schnell unter so vielen Menschen aus, daß ich befürchte, wir werden eine ganze Generation depressiver Leute haben“ (60 Minutes, Sendung vom 8. August 2000; Hervorhebung durch uns).

Woher kommt der Neurotransmitter Dopamin? Er wird in seinen eigenen dopaminhaltigen Neuronen gespeichert, die von MDMA in ähnlicher Weise „geöffnet“ werden, wie MDMA Serotonin freisetzt. Wenn die dopaminhaltigen Neuronen von MDMA geöffnet werden, werden sie auf eine Weise beschädigt, daß die Motorik beeinflußt wird: „Schäden an diesen Neuronen ist die grundlegende Ursache für die mangelhafte Motorik, die sich bei der Parkinsonschen Krankheit zeigt“ (NIDA Infofax).

Ecstasy scheint sich insbesondere auf die Erinnerungsfunktion auszuwirken. Konsumenten zeigen Defizite in der mittelfristigen Merkfähigkeit und Lernleistung, teilweise treten Einschränkungen im Arbeitsgedächtnis auf. Das NIDA berichtet außerdem über Forschungsergebnisse, wonach der Konsum von MDMA längerfristige Schäden an den Gehirnsektoren verursacht, die für das Denken und das Gedächtnis wichtig sind.

Bei Experimenten mit Affen, die nur vier Tage lang MDMA ausgesetzt waren, zeigten sich nämlich Gehirnschäden sechs oder sieben Jahre später. Es verdichten sich die Hinweise, daß dies auch auf den Menschen zutrifft, so die Zeitschrift Der Nervenarzt. Wegen fehlender Daten ist es ist noch zu früh, absolute Gewißheit bei der Bestimmung der längerfristigen Konsequenzen des MDMA-Konsums zu erlangen. Eines kann man jedoch mit Sicherheit sagen: Ecstasy ist nicht einfach nur eine harmlose „Glücksdroge“. Das Infragestellen der angeblich risikofreien Benutzung von MDMA „hat derart zugenommen, daß selbst diejenigen, die die Droge einst für risikolos hielten, jetzt Angst bekommen“ (Szalavitz). Frau Svalavitz zitiert John Morgan, Pharmakologe an der City University of New York, der ursprünglich der Meinung war, man müsse sich wenig Sorgen wegen der Giftigkeit von Ecstasy machen.

Dr. Morgan hat inzwischen seine Meinung revidiert: „Zu diesem Zeitpunkt gibt es nicht viel Raum für Kritik [über die Forschungsergebnisse bezüglich der menschlichen Neuronengiftigkeit von MDMA] ... jetzt ist die Zeit, sich Sorgen zu machen“ (ebenda; Hervorhebung durch uns).

Keine Macht den Drogen

Zur Beantwortung der Frage, ob man Ecstasy benutzt oder nicht, braucht der Christ nicht lange zu überlegen. Andererseits werden die Leute, deren Verhalten von persönlichen Gelüsten, dem Druck der Gruppe und Modeerscheinungen bestimmt wird, Drogen benutzen.

Zu dem Verhalten der Leute, die sich dem Gruppendruck beugen, gehört auch die „Zauberei“ (Galater 5,19-21). Das in diesem Abschnitt benutzte griechische Wort, pharmakeia, umfaßt mehrere Bedeutungen, denen auch die Benutzung von betäubenden Substanzen – Rauschgift – zuzuordnen ist.

Das Wort Pharmakologie leitet sich von diesem griechischen Wort ab. Geht man von dem Rauschgifthandel als „Industrie“ mit Milliardenumsätzen und der Neigung der menschlichen Natur aus, sich durch Betäubungsmittel in einen Rausch versetzen zu lassen, werden nur solche Jugendliche, die einer gesunden Gesinnung sind und Charakter haben, die innere Kraft haben, keine Macht den Drogen zu geben.

Christliche Jugendliche haben Respekt vor dem eigenen Körper als Tempel für den heiligen Geist, welcher Gott gehört (1. Korinther 6,19-20). Die persönliche Gesundheit ist ein kostbares Gut, das geschützt und gepflegt werden sollte.

Sieht man von den gesundheitlichen Bedenken ab, gibt es gesetzliche Überlegungen. In den westlichen Industrieländern ist die Herstellung und der Verkauf von Ecstasy untersagt. Wie bereits erwähnt, leitete die US-Bundesrauschgiftbehörde DEA die Verbotswelle ein, als sie Ecstasy auf die höchste Stufe des Index verbotener Substanzen setzte, eine Kategorie für gefährliche Drogen, die häufig mißbraucht werden und keinen medizinischen Wert haben. (Andere Drogen, die ähnlich eingestuft werden, sind Heroin und LSD.) Verstöße gegen diese Verordnung werden mit hohen Geldstrafen geahndet. Für christlich orientierte Jugendliche dürfte das genügen.

Vor dem Hintergrund der in diesem Artikel behandelten Fakten hoffen wir, daß jemand, der dem Ecstasy-Konsum ausgesetzt wird, die richtige Entscheidung treffen wird. Eltern sollen wissen, daß Ecstasy bei „Rave“-Veranstaltungen wie der Berliner „Love Parade“ erhältlich ist. Reden Sie mit Ihren Kindern über diese Droge.

Ist Ecstasy nur eine harmlose „Glücksdroge“? Keineswegs. Wer das behauptet, lügt. Und wer auf diese Lüge hereinfällt, zahlt möglicherweise einen sehr hohen Preis.