Von der Redaktion
Es hat nur wenige Menschen gegeben, die einen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf der Geschichte hatten. Zu ihnen gehört ganz sicherlich Dr. Martin Luther, der vor 500 Jahren mit seinen 95 Thesen einige der falschen Lehren und korrupten Praktiken der römisch-katholischen Kirche seiner Zeit anprangerte. Der mutige Mönch und Kirchenlehrer Luther konnte nicht voraussehen, wie sein Protest Europa verändern und die Dominanz der römischen Kirche schwächen würde.
Geht es hauptsächlich um die Ablehnung von Irrlehren und Praktiken nicht biblischen Ursprungs, war die Reformation im Nachhinein nur zum Teil ein Erfolg. Wenn Luther seinen Grundsatz sola scriptura – nur die Heilige Schrift ist für den Glauben maßgebend – konsequent umgesetzt hätte, wäre er zu den ursprünglichen Lehren Jesu Christi und seiner Apostel zurückgekehrt. Die Reformation wäre dann eine Revolution gewesen!
Bis zur Zeit Martin Luthers hatte nämlich die römische Kirche jahrhundertelang Lehren und Traditionen anderer Glaubenssysteme übernommen, genauso wie römische Religionen im Allgemeinen es vor der christlichen Ära getan hatten. Nur wenige Jahrhunderte nach dem Ableben der ersten Christengeneration hatte der Katholizismus als seine großen Feste Ostern und Weihnachten assimiliert, mit denen in der Antike zum einen die Auferstehung heidnischer Götter und zum anderen die Geburt des Sonnengottes gefeiert wurden.
Nicht sola scriptura – allein die Heilige Schrift –, sondern die Philosophie der Griechen lieferte der römischen Kirche den Glauben an die unsterbliche Seele und ein Weiterleben sofort nach dem Tod, entweder im Himmel oder in einem ewig brennenden Höllenfeuer. Die Kirche Roms verdankt ihre Heiligung des Sonntags als wöchentlichen Ruhetags dem römischen Kaiser Konstantin, der vor seiner angeblichen Bekehrung zum „Christentum“ ein Sonnenanbeter war. Konstantin war es auch, der gegen das Halten der wahren biblischen Festtage einschließlich des Sabbats wetterte.
Hinzu kam auch die Abkehr von der Botschaft über das Reich Gottes – das Thema, über das Jesus am häufigsten predigte. Diese Abkehr war zum Teil eine Folge der Annäherung zwischen dem römischen Staat und der Kirche des späteren Christentums. Somit galt es fortan, die Institution Kirche zu verteidigen. Der Kirchenlehrer Augustinus vertrat als erster die Auffassung, die Kirche als empirisches Gebilde sei das Reich Gottes, das bereits mit Christi erstem Erscheinen begonnen habe. Danach bestehe das Reich Gottes auf Erden, es sei also schon angebrochen. Mit dieser augustinischen Lehre wurde die Notwendigkeit einer Rückkehr Christi zur Erde, wie in der Bibel klar verheißen, quasi aufgehoben.
Deshalb hat das heutige traditionelle Christentum – auch das Christentum lutherischer Prägung – die biblische Tatsache komplett aus den Augen verloren, dass Jesus Christus zur Erde zurückkehren und Gottes Herrschaftsordnung auf Erden etablieren wird. Die Bibel prophezeit diese Zeit, „in der alles wiedergebracht wird, wovon Gott geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von Anbeginn“ (Apostelgeschichte 3,21).
Mit Jesu Rückkehr findet also eine wahre Reformation statt, eine vollständige Abkehr von dem abgewandelten Christentum unserer Zeit. Die Lehren und Praktiken der ersten Christen werden dann weltweit Schule machen. Wollen Sie sich über den Kern der Botschaft Jesu informieren? Lesen Sie dazu unsere kostenlose Broschüre Das Reich Gottes – eine gute Nachricht.