Von der Redaktion
In der vorliegenden Ausgabe widmen wir uns erneut einem unserer Lieblingsthemen: Schöpfung kontra Evolution. Obwohl Schöpfung und Evolution für viele Menschen einen Gegensatz darstellen, haben sie etwas Wichtiges gemeinsam – etwas, das Verteidiger der Evolution lieber ignorieren möchten.
Dass der biblische Schöpfungsbericht für gläubige Menschen eine Glaubenssache ist, würden diese selbst nicht verneinen. Schließlich war kein heute lebender Mensch Zeuge der Ereignisse, die uns am Anfang der Bibel geschildert werden. (Dass diese Ereignisse nicht stattgefunden haben, kann auch kein heute lebender Mensch nachweisen.) Die Bibel nennt die Gewissheit, dass Dinge, die man nicht sehen kann, echt oder real existierend sind, Glauben (vgl. dazu Hebräer 11,1).
Dass die Evolution ebenfalls Glaubenssache ist, erkennen die wenigsten. Die Naturwissenschaften befassen sich mit allem, was wir mit unseren fünf Sinnen erfassen können. Wo die naturwissenschaftliche Methode der Beobachtung aufhört, fängt der Glaube an. Durch Glauben ist man auch ohne naturwissenschaftliche Beweise überzeugt, dass eine Sache so ist, wie man sie sieht bzw. versteht.
Für den Nachweis, dass die Evolution Elemente des Glaubens aufweist, braucht man vor dem Hintergrund naturwissenschaftlicher Gesetze nur die zwei Fragen zu stellen, die wir letztes Mal in dieser Rubrik behandelten: Ist die Materie von selbst entstanden und entsteht Leben von nicht lebender Materie? Nach naturwissenschaftlichen Erkenntnissen kann die Antwort auf die beiden Fragen nur „nein“ heißen. Trotzdem gehen die Anhänger der Evolution davon aus, dass die Antwort einmal in der Vergangenheit „ja“ geheißen hat. Für diese Antwort haben sie jedoch keine Beweise. Sie glauben einfach, dass das Leben irgendwie von selbst entstanden ist. Obwohl sie wissen, dass die Materie nicht ewig existiert haben kann, glauben sie, dass sie, als der sogenannte Urknall stattfand, „bereits da“ gewesen ist.
Es gibt aber Naturwissenschaftler, die die Evolution als Glaubensauffassung sehen. So meinte der Physiker Paul Davies einst, dass der Urknall „die augenblickliche Einstellung naturwissenschaftlicher Gesetze darstellt – den plötzlichen, abrupten Blitz der Gesetzlosigkeit –, der etwas aus dem Nichts entstehen ließ. Es ist ein wahrhaftiges Wunder, das naturwissenschaftliche Prinzipien übersteigt“ (The Edge of Infinity, New York, Verlag Simon und Schuster, 1981, Seite 161; Hervorhebung durch uns).
In seinem Vorwort zu einem Nachdruck der englischen Ausgabe von Charles Darwins Die Entstehung der Arten schrieb der verstorbene britische Biologe L. Harrison Matthews Folgendes: „Der Glaube an die Evolutionstheorie ist . . . dem Glauben an eine besondere Schöpfung genau parallel – beides sind Konzepte, die ihre Anhänger für wahr halten, aber keines von beiden konnte bis heute bewiesen werden“ (J. M. Dent & Sons Ltd, London, 1971, Seite xi).
Schöpfung und Evolution kann man also als zwei verschiedene Glaubensauffassungen sehen. Interessant ist, dass Schöpfungsgläubige eine Erklärung für die Existenz der Materie und des Lebens haben, die dem naturwissenschaftlichen Prinzip Ursache und Wirkung entspricht. Im Gegensatz dazu müssen Anhänger der Evolution an dieser Stelle passen.