Väter, es mag Ihnen nicht bewusst sein, aber Sie bedeuten Ihrer Tochter mehr als irgendein anderer Mann. Warum ist das so? Und wie wichtig nehmen Sie diese entscheidende Verantwortung?
Von Johannes Müller
Vor einiger Zeit schrieb mir meine erwachsene Tochter und bat mich, das, was sie die „Papa-Karte“ nennt, einzusetzen. Wenn Sie meine unkonventionelle und unabhängige Tochter kennen würden, dann wüssten Sie, dass das kein alltägliches Ereignis war. Sie ist zu einer selbstsicheren jungen Frau herangewachsen, die sehr wohl in der Lage ist, ihr eigenes Leben zu handhaben, ganz gleich wo sie sich gerade befindet.
Später hat sie gebeichtet, dass Ihr Selbstvertrauen gerade daher rührt, dass sie die „Papa-Karte“ im Ärmel hat und sie ausspielen kann, falls sie sie aufgrund ungewöhnlicher Umstände einmal brauchen sollte.
Was ist die „Papa-Karte“?
Die „Papa-Karte“ versinnbildlicht die starke Beziehung, die zwischen jedem Vater und seiner Tochter existieren sollte – eine Beziehung, die ihr das sichere Wissen gibt, dass sie sich auf den Namen ihres Vaters und der darin innewohnenden Autorität berufen kann, wenn sie Schutz, Trost oder Sicherheit in einer Zeit der Bedrohung oder Not braucht.
Es ist eine Beziehung, die im Laufe der Zeit aufgebaut werden muss. Es ist eine Beziehung, die während der stürmischen Teenagerjahre getestet werden wird. Ihre Stärke ist entscheidend für die Entwicklung und die Reife der Tochter, denn Studien haben wiederholt gezeigt, das Sie als Vater mehr für Ihre Tochter bedeuten als jeder andere Mann.
An jenem Tag spielte das eine Rolle und sie spielte die „Papa-Karte“ aus. Diese Erfahrung veranlasste mich, tiefergehend über die fortlaufende Bedeutung der Beziehung zwischen einem Vater und seiner Tochter nachzudenken. Wissen wir diese Beziehung zu schätzen? Für mich war diese Frage noch wichtiger: Hatte ich dieser Beziehung genug kontinuierliche Aufmerksamkeit gewidmet?
Der Prophet Maleachi betont die Bedeutung der Vater-Kind-Beziehung für unsere Zeit, wenn er prophezeit, dass „die Herzen der Väter“ sich wieder „ihren Kindern“ zuwenden müssten und „die Herzen der Kinder ihren Vätern . . . damit ich bei meinem Kommen nicht das Land vernichten muss“ (Maleachi 3,24; „Neues Leben“-Übersetzung).
Natürlich muss sich das Herz des Vaters auf all seine Kinder richten, aber dieser Artikel konzentriert sich auf die Vater-Tochter-Beziehung. Die schädliche Situation, die von Maleachi hier angesprochen wird, ist die natürliche Folge der Verletzung oder Vernachlässigung der zeitlosen Prinzipien, die in Gottes offenbarten Anweisungen niedergeschrieben sind. „Gedenkt an das Gesetz meines Knechtes Mose“, fordert Maleachi die Menschen in der Endzeit auf (Maleachi 3,22).
Für jeden Vater des 21. Jahrhunderts, der sich um eine starke Beziehung zu seiner Tochter oder seinen Töchtern bemüht, gibt es zwei Bücher, die er unbedingt lesen sollte: Die Bibel und das kürzlich erschienene, von der Kinderärztin Meg Meeker verfasste Buch Strong Fathers, Strong Daughters.
Die Bibel enthält zeitlose Prinzipien, die, wenn richtig angewandt, Ihre Tochter dazu befähigen werden, in unserer komplexen Welt erfolgreich zu sein. Dr. Meekers in klarer, direkter Sprache geschriebenes Buch bestätigt die heutige Gültigkeit dieser Prinzipien aus ärztlicher Sicht.
Die gute Nachricht ist, dass Sie trotz unserer heutigen Kultur einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung und den Erfolg Ihrer Tochter haben können. Dr. Meekers Forschungen und jahrelange klinische Erfahrungen zeigen sogar, dass Sie durchaus die Person sein könnten, die den größten Einfluss hat.
Kein liebevoller Vater kann auf seine neugeborene Tochter in ihrer Wiege blicken oder ihr in die Augen schauen, ohne ein Gefühl von Stolz zu empfinden, das tief in seinem Innern Beschützerinstinkte weckt. Es können dabei aber angesichts der gewaltigen Aufgabe, die jetzt vor ihm liegt, auch ernsthafte Gefühle von Unzulänglichkeit geweckt werden. Und dennoch, behauptet Dr. Meeker – und die Bibel bestätigt es –, ist es eine Aufgabe, die gemeistert werden kann, wenn auch vielleicht auf unvollkommene Weise, aber dennoch nicht ohne einen großen positiven Einfluss.
Das Vorbild des Vaters
Die Bibel ist ein Buch über Familienbeziehungen. Sie beschreibt sogar das Heil mit Begriffen aus der Welt der Familie: Ich will „euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Herr“ (2. Korinther 6,18).
Gottes Hingabe an seine Familie wird in dieser vielleicht meistzitierten Bibelpassage auf diese wortgewandte Weise zum Ausdruck gebracht: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“ (Johannes 3,16).
Väter, wenn Sie wollen, dass Ihre Töchter stark genug sind, die vielen Herausforderungen unserer heutigen Welt zu meistern, dann müssen Sie Ihre Tochter so lieben, wie Gott Sie liebt und bereit sein, ihr einen Teil von Ihnen selbst zu geben.
Ihre Tochter braucht beides, sowohl Ihre zärtliche als auch Ihre entschlossene Fürsorge. Mit anderen Worten, Sie müssen stark genug sein, um sie vor ihrer Umwelt zu schützen – und manchmal auch vor sich selbst – und doch auch einfühlsam genug, sie in den Armen zu halten und zu erkennen, wenn sie Ihre zärtliche Fürsorge benötigt.
Eine ganz schöne Herausforderung? Auf jeden Fall! Zu hohe Erwartungen? Vielleicht. In unserer heutigen Welt unmöglich? Der Gott, der diese Beziehung überhaupt erst erschaffen hat, sieht das anders. Die Bibel beschreibt die Familie eindeutig als eine Einheit, die von einem Vater und einer Mutter geleitet wird, wobei der Vater die primäre Führungsrolle innehat. Der Apostel Paulus gibt dazu Anleitung, die von entscheidender Bedeutung beim Aufbau einer starken Vater-Tochter-Beziehung ist: „Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn“ (Epheser 6,4).
Prinzipien ohne Provokation
Paulus ermahnt dazu, bei der Kindererziehung zu nähren und zu fördern, statt zu provozieren. Das ist besonders für den Aufbau einer starken Vater-Tochter-Beziehung wichtig. Zudem wird Gott als die Quelle der „Zucht und Ermahnung“ definiert. Damit wird eine sehr hohe Norm eingeführt, es wird aber auch kein Zweifel daran gelassen, dass die Beziehung zwischen einem Vater und seiner Tochter auf gottgefälligen Prinzipien beruhen muss.
Paulus kannte zweifellos die klassische Anweisung über die Kindererziehung, die Gott 1500 Jahre zuvor durch Mose mitgeteilt hatte: „Diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst“ (5. Mose 6,6-7).
Die „Worte“, von denen hier die Rede ist – und die in den Zehn Geboten zusammengefasst sind –, bilden die Grundlage für ein prinzipientreues Leben, das in Gegnerschaft zu unserer heutigen Kultur der Lust und Freizügigkeit steht. Nichtsdestoweniger bilden diese zeitlosen Prinzipien schützende Barrieren für die Familie und die Vater-Tochter-Beziehung.
Ein Schlüsselelement in diesen Versen ist die Anweisung an den Vater, dass er sich diese Prinzipien zuerst „zu Herzen nehmen“ sollte. Eine der Grundregeln dafür, dass sie diese Prinzipien Ihrer Tochter erfolgreich beibringen, ohne zu provozieren, ist, dass Sie selbst von diesen Prinzipien überzeugt sein müssen. Wenn Sie Ihre Prinzipien auch verkörpern, dann wird Ihre Tochter Sie als Held ansehen. Wenn Sie versuchen, Ihrer Tochter Prinzipien einzuflößen, von denen Sie selbst nicht überzeugt sind, dann werden Sie für sie zu einem Heuchler.
Die Macht eines starken Vorbilds
Dr. Meeker listet die Vermittlung der Erkenntnis darüber, wer Gott ist, als eines der zehn Geheimnisse auf, die jeder Vater beim Aufbau einer starken Beziehung zu seiner Tochter wissen sollte. Sie erzählt eine Anekdote über Heather, eine Patientin, die sich bei ihr, kurz vor Beginn ihres Studiums, einer Gesundheitsuntersuchung unterzog. Heather brachte dabei ihre Begeisterung zum Ausdruck, Spanisch zu lernen, damit sie später in einem Waisenheim arbeiten konnte. Als Dr. Meeker sie fragte, warum sie Spanisch gewählt hatte, erwiderte Heather:
„Wissen Sie, mein Vater und ich waren in unserem Haus jeden Morgen immer die ersten, die aufgestanden sind . . . Mein Vater hat einen wirklich starken Glauben. Deshalb steht er morgens immer so früh auf, damit er beten und die Bibel lesen kann. Mein Vater ist ein glücklicher Mann, aber er ist nicht jemand, der sich mit jedem unterhält. Manchmal redete er mit uns über Gott, aber meistens zog er es vor, einfach nur nach dem zu leben, was er jeden Morgen in der Bibel las. Nun, jeden Tag fühlte ich mich, als ich zur Schule ging, so besonders wohl, weil ich wusste, dass mein Vater in sein Zimmer gegangen war und, ich war mir da sicher, dass er an diesem jeweiligen Tag für mich betete.
Ich kann Ihnen nicht sagen, wie gut sich das angefühlt hat. Irgendwie wusste ich, dass es ihn sehr glücklich machen würde, wenn ich armen Menschen, vor allem armen Kindern helfen würde. Er würde so etwas tun. Und wissen Sie, Dr. Meeker, ich möchte das über Gott wissen, was mein Vater weiß. Ich denke, dass die Arbeit in einem Waisenhaus ein guter Weg dahin sein könnte“ (Strong Fathers, Strong Daughters, 2006, Seite 191-192).
Diese Geschichte zeigt, welchen mächtigen Einfluss ein Vater auf seine Tochter haben kann, wenn er sich seinen Prinzipien verpflichtet fühlt. Dieser Vater ist entweder bewusst oder unbewusst den Anweisungen von 5. Mose gefolgt: „Wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst.“
Die Beobachtungen, die Dr. Meeker im Laufe ihrer Arbeit als Ärztin gemacht hat, bestätigen die Wirksamkeit dieses Ansatzes in der Vater-Tochter-Beziehung. „Wenn sie sich in Ihrer Gesellschaft befindet, dann bemüht sich Ihre Tochter besonders, herausragende Leistungen zu erbringen. Wenn Sie sie belehren, dann lernt sie schneller. Wenn Sie sie anleiten, dann gewinnt sie an Selbstvertrauen.
Wenn Sie wirklich voll verstehen würden, wie tiefgreifend Sie das Leben Ihrer Tochter beeinflussen können, dann würde Sie das entweder in Schrecken versetzen oder Sie überwältigen oder beides zugleich. Freunde, Brüder, sogar Ehemänner können ihren Charakter nicht auf die gleiche Weise formen, wie Sie es tun können. Sie werden Ihr ganzes Leben beeinflussen, denn sie räumt Ihnen eine Autorität ein, die sie keinem anderen Mann einräumt“ (Seite 8).
Laut Dr. Meeker gehen viele Väter fälschlicherweise davon aus, dass sie nur wenig Einfluss auf ihre Töchter hätten, vor allem während der Teenagerjahre. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Wenn Ihre Beziehung stark ist – und sogar wenn das nicht der Fall ist –, sehnt sich Ihre Tochter nach Ihrer Aufmerksamkeit und Ihrem Einfluss. Geben Sie ihr beides an jedem einzelnen Tag.
Sanfte Liebe
Sie sind der erste Mann in ihrem Leben, und als solcher werden sie einen Platz einnehmen, den kein anderer einnehmen wird. Die eigene Liebe in Wort und Tat zum Ausdruck zu bringen ist vorrangig, wenn Sie eine starke Beziehung aufbauen wollen. Von der Zeit an, wo sie noch klein ist, sehnt sich Ihre Tochter nach Ihrer Zuneigung.
Dieses Bedürfnis hält auch an, während sie aufwächst: „Väter gehen oft davon aus, dass ihre Töchter im Teenageralter in Ruhe gelassen werden wollen und keine Umarmung wünschen. Das ist nicht wahr – in Wirklichkeit könnte das sogar gar nicht falscher sein. Sie braucht Ihre Berührung während dieser Jahre sogar noch mehr als sie sie brauchte, als sie fünf Jahre alt war . . . Seien Sie einfach der Papa: Seien Sie selbstsicher, verteidigen Sie sie und fördern und unterstützen Sie sie und scheuen Sie nicht davor zurück, sie zu umarmen“ (Seite 96).
Ihre Liebe muss auch in Ihren Worten und symbolischen Gesten zum Ausdruck kommen. Was mich anbelangt, so habe ich lange und intensiv darüber nachgedacht, wie ich meiner Tochter, als sie kurz vorm Teenageralter stand, meine Unterstützung und meine Gefühle vermitteln könnte.
Schließlich habe ich dann einen Plan entwickelt. Ich führte meine Tochter an ihrem dreizehnten Geburtstag in ein gutes Restaurant aus, um ihr dort ein „Erwachsenwerden-Geschenk“ zu geben, das ich nach längerem Nachdenken ausgewählt hatte. Es war ein herzförmiges goldenes Medaillon mit einer goldenen Halskette, die nun ihr gehörten.
Mit dem Medaillon kam aber auch ein passender goldener Schlüssel. Den habe ich behalten. Ihr Herz, so erklärte ich ihr, war sehr kostbar und musste geschützt werden. In den kommenden Jahren, in denen sie zu einer attraktiven jungen Frau heranreifen würde, so erklärte ich ihr, würde es Männer geben – manche gut und manche schlecht –, die um ihr Herz werben würden. Das Medaillon sollte sie an den Wert ihres Herzens und den Schlüssel erinnern, den ich zu ihrem Schutz behalten würde. Wenn der richtige Mann in ihr Leben treten würde, so versicherte ich ihr, dann hätte er genug Mut, um zu mir zu kommen und mich um den Schlüssel zu bitten.
Zu meiner Freude erzielte das Geschenk den gewünschten Effekt – sie war davon begeistert. Drei Jahre später fügte ich unserer symbolischen Vereinbarung noch einen Diamanten und ein Gedicht hinzu. Sie hatte im Laufe der Zeit auch noch anderen Schmuck, aber die Halskette mit dem herzförmigen Medaillon wurde zu einem permanenten Bestandteil ihrer täglichen Kleidung – sie trug es jeden Tag während ihrer Schulzeit und ihres Studiums.
Die Möglichkeiten, Zuneigung und Unterstützung zum Ausdruck zu bringen, stellen wertvolle Gelegenheiten dar. Ein Vater kann es sich nicht leisten, solche Gelegenheiten zu versäumen, weil durch diese eine Beziehung aufgebaut wird, die in der Lage ist, auch die stürmischen Zeiten, die sicherlich kommen werden, zu überstehen. Wenn dann schwierige Zeiten auftreten, wird die starke Beziehung ihren Wert erweisen.
Strenge Liebe
Das Schwierige am Vatersein ist zu wissen, wie und wann man sein Kind mit Strenge lieben soll. Das gehört aber auch zu Ihrer Aufgabe und Ihre Tochter erwartet es und braucht es. Sie muss wissen, dass Sie auch in schwierigen Zeiten, z. B. während der Pubertät mit ihren schwierigen Phasen, für sie da sein werden.
Es wird Zeiten geben, wenn sie Ihre Entschlossenheit einem Test unterziehen wird – Sie sind ihr Papa und müssen für ihr Wohl sorgen und sie vor sich selbst und ihren Altersgenossen schützen. Sie müssen ihr den Freiraum für Erfahrungen einräumen und sie zugleich davor schützen, einen nicht wiedergutzumachenden Schaden zu erleiden.
Dr. Meeker erzählt die Geschichte einer anderen Patientin, der 16-jährigen Chelsea, die mit ihrem 17-jährigen Freund ins Kino gehen wollte. Ihr Vater meinte, sie dürfe gehen, aber erst müsste sie ihm einige Fragen beantworten. Er fragte sie dann, was sie tun würde, wenn ihr Freund sie plötzlich bitten würde, mit ihm stattdessen zum Autokino zu fahren. Sie würde mit ihm hingehen, sagte sie. Was wäre, wenn er plötzlich eine Bierkiste aus dem Kofferraum holen würde. Würde sie mit ihm trinken? Würde sie mit ihm mitfahren, auch wenn er betrunken wäre? Nein, sagte sie, sie würde nicht trinken und würde anrufen, damit sie abgeholt werden könnte.
Wie viele Biere würde es erfordern, um ihn fahruntüchtig zu machen? „Aber, Papa“, sagte sie. „Das ist doch nicht schwierig festzustellen: vielleicht sechs oder sieben Biere.“ Ihre Anwort, gab ihr Vater zu, kam für ihn ganz unerwartet. „Sie hatte soweit all die richtigen Antworten gegeben. Dann wurde er auf einmal daran erinnert, dass sie sechzehn war und dass das bedeutete, dass er hier engere Grenzen ziehen musste. Liebe zu Chelsea bedeutete kein Autokino, kein Bier, sondern nur einen Film im Kino und dann sofort ab nach Hause“ (Seite 54-55).
Dieses Beispiel zeigt, dass Kinder Anleitung brauchen, während sie durch das Jugendalter in Richtung Erwachsensein steuern. Oft ist die richtige Vorgehensweise, wie auch hier in dem Fall mit Chelsea, dabei nicht unbedingt beliebt. Die Stärke der Beziehung, die Sie aufgebaut haben, wird Ihnen dabei helfen, wenn Strenge notwendig ist, um sie zu schützen und Ihre Prinzipien aufrechtzuerhalten. Dr. Meeker erläutert:
„Sie in einer schädlichen Kultur zu verteidigen stellt eine Herausforderung dar, wenn sie acht, neun, zehn ist. Diese Herausforderungen können sich verstärken, wenn sie älter wird. Beachten Sie hier, dass ich ,können‘ gesagt habe. Das ist deshalb so, weil ich festgestellt habe, dass Mädchen, deren Eltern sich vernünftig verhalten, feste Richtlinien haben und nicht zu streng sind, ziemlich früh schon verstehen, dass ihre Eltern auf ihrer Seite sind und ,kapieren‘, was in ihrer Welt so abläuft. Das minimiert die Schlachten im Hinblick auf Filme, Kleidung und alles andere“ (Seite 99).
Die „Papa-Karte“ weise einsetzen
Ihre Tochter braucht eine „Papa-Karte“, die Ihre bedingungslose Hingabe an sie symbolisiert. Diese wird ihr das Selbstvertrauen und den Charakter verleihen, die sie für ihren Erfolg im Leben braucht. Das ist eine gewaltige Aufgabe, die nur dadurch gemeistert werden kann, dass Sie selbst die „Papa-Karte“ ausspielen, die Ihnen zur Verfügung steht – eine starke Beziehung zu Ihrem liebevollen himmlischen Vater, dem Schöpfer des Universums.
Mit Gottes Hilfe können Sie das richtige Vorbild abgeben und seine Prinzipien weitervermitteln, ohne dadurch zu provozieren. Er kann Ihnen die Liebe, sowohl die sanfte als auch die entschlossene, geben, die die Liebe Ihrer Tochter wecken wird, damit sie sich auch dann sicher und geschützt fühlt, wenn die Schlachtlinien festgelegt worden sind. Wenden Sie sich an Gott und handeln Sie gemäß Ihrer väterlichen Instinkte. Ihre Tochter wird Ihnen an dem Tag, an dem sie ihre „Papa-Karte“ ausspielen muss, dafür dankbar sein.
Die Geheimnisse starker Väter
Dr. Meg Meekers Buch Strong Fathers, Strong Daughters ist voller praktischer Informationen darüber, wie Sie eine gute Vater-Tochter-Beziehung aufbauen können. In ihrem Buch offenbart sie zehn Geheimnisse, die jeder Vater kennen sollte:
• Sie sind der wichtigste Mann in ihrem Leben.
• Sie braucht einen Helden.
• Sie sind ihre erste Liebe.
• Lehren Sie sie Demut.
• Beschützen und verteidigen Sie sie.
• Zeigen Sie ihr, was Pragmatismus und echter Schneid sind.
• Seien Sie die Art von Mann, den Sie sich als Schwiegersohn wünschen.
• Lehren Sie sie, wer Gott ist.
• Lehren Sie sie, für das zu kämpfen, was richtig ist.
• Bleiben Sie in engem Kontakt mit ihr.
Diese Geheimnisse werden aus ihrer Erfahrung als Ärztin in Dutzenden von Anekdoten zum Leben erweckt. Dazu gehört auch die lustige Geschichte, wie ihr immer schutzbereiter Vater ein Ausgehverbot über sie verhängte, als sie die Semesterferien zu Hause verbrachte und er ihrem sehr netten neuen Freund mitteilte, er wäre als Dauergast nicht willkommen.