Es gibt logische Gründe, die für die Existenz eines Schöpfergottes sprechen, ohne dass man die Bibel heranziehen muss.
Von Mario Seiglie
Die Frage nach der Existenz eines Schöpfergottes ist die wichtigste Frage, die man überhaupt stellen kann. Sie ist mit anderen wichtigen Fragen verknüpft, wie z. B. ob es im Universum eine höhere Intelligenz als die menschliche gibt und ob unser Leben irgendeine Bestimmung hat.
Christen verweisen freilich auf die Bibel als Quelle der Erkenntnis über Gott. Kann man aber die Existenz eines Gottes ohne die Bibel beweisen? Wenn wir mit „Gott“ einen Schöpfer des Universums meinen, ist das durchaus möglich. Eine Untersuchung der Natur und deren Gesetze lässt den gesunden Menschenverstand den Schluss ziehen, dass eine mächtige „erste Ursache“ – ein Schöpfer – für die Entstehung der materiellen Welt und des Lebens verantwortlich ist.
(Diesen Schöpfer als den Gott der christlichen Bibel zu identifizieren setzt jedoch voraus, dass wir die Glaubwürdigkeit der Bibel nachweisen und akzeptieren. Als Hilfestellung dabei empfehlen wir Ihnen unsere kostenlose Broschüre Die Bibel – Wahrheit oder Legende?, die Sie bei uns bestellen oder im Internet als PDF-Datei herunterladen können.)
Untersuchen wir nun fünf grundlegende Beweise für die Existenz eines Gottes.
Genetik ohne einen Gott?
Die in den Genen enthaltene molekulare Information weist Zellen an, wie sie funktionieren und sich reproduzieren sollen. In den letzten Jahrzehnten hat die Genforschung unser Verständnis in Bezug auf die Funktionsweise lebendiger Organismen revolutioniert.
Fallbeispiel DNA: Die DNA ist mit ihrem aus drei Milliarden Buchstaben zusammengesetzten Code (ein Code aus vier sich wiederholenden Buchstaben bzw. Chemikalien, deren Namen mit diesen Buchstaben beginnen) eine virtuelle Bibliothek von Anweisungen zur Zusammensetzung und Funktionsweise aller Zellen des menschlichen Körpers.
Vor wenigen Jahren gelangte einer der bestbekannten Atheisten unserer Zeit, der britische Philosoph Sir Anthony Flew, aufgrund von DNA-Forschungsergebnissen zu der Einsicht, dass ein Gott existiert.
Flew resümierte: „Meiner Meinung nach hat das DNA-Material durch die fast unglaubliche Komplexität der Anordnungen, die notwendig sind, um Leben hervorzubringen, gezeigt, dass Intelligenz daran beteiligt gewesen sein muss, um diese außergewöhnlich vielfältigen Elemente zum Zusammenwirken zu bringen.
Es ist die enorme Komplexität hinsichtlich der Anzahl der Elemente und die enorme Feinheit des Zusammenwirkens. Die Wahrscheinlichkeit des Zusammentreffens dieser beiden Teile zum richtigen Zeitpunkt per Zufall ist ganz einfach winzig. Es geht um die enorme Komplexität des Ergebnisses, was mir als das Wirken einer Intelligenz erschien“ (There Is a God, 2007, Seite 75).
In seinem Buch The Case for a Creator schreibt der ehemalige Atheist Lee Strobel: „Die zwei Meter lange DNA-Spirale in einer jeden der einhundert Billionen Zellen unseres Körpers enthält ein aus vier Buchstaben zusammengesetztes chemisches Alphabet, das die genaue Zusammensetzung für alle Proteine unseres Körpers vorgibt. Der in Cambridge ausgebildete Biologe Stephen Meyer weist darauf hin, dass keine bis heute postulierte Hypothese auch nur annähernd eine glaubwürdige Erklärung dafür bietet, wie diese Information auf naturalistische [d. h. evolutionäre] Weise in biologische Materie gelangte“ (2004, Seite 282).
Es gibt also keine Erklärung dafür, wie dieser unglaublich umfangreiche Code in der Zelle existieren kann, ohne dass ein Wesen mit höherer Intelligenz ihn entworfen hätte. Der Microsoft-Gründer Bill Gates beschrieb ihn folgendermaßen: „DNA ist wie eine Software, nur dass sie viel komplexer ist als irgendetwas, das wir bis jetzt produziert haben“ (The Road Ahead, 1996, Seite 228).
Ist es logisch zu meinen, dass ein solch komplexer Code über Jahrmillionen durch Zufall oder Mutation von selbst entstanden sein könnte?
Eine Schöpfung ohne einen Schöpfer?
Alle Dinge, die existieren, hatten einen Ursprung. Die philosophische Frage lautet: Warum existiert etwas anstelle des Nichts? Auf diese Frage haben die Philosophen keine Antwort. Die Natur weist jedoch auf eine Antwort hin: Jede Wirkung hat eine Ursache. Für dieses Naturgesetz ist keine Ausnahme bekannt. Für alles, was existiert – die Wirkung –, muss es eine Ursache geben.
Fallbeispiel Universum: Die Physik und die Astronomie lehren uns, dass das Universum einen Anfang hatte. Es kann z. B. nachgewiesen werden, dass sich das Universum zurzeit von einem Anfangspunkt aus ausdehnt. Hatte das Universum einen Anfang, muss dieser Anfang angestoßen worden sein – die Ursache, oder in diesem Fall die sogenannte „erste Ursache“.
Darüber hinaus ist derjenige, der Dinge zum Existieren bringt, zwangsläufig dem überlegen, was er anstößt. Folglich muss etwas, das dem Universum überlegen ist, dessen Anfang angestoßen haben. Damit haben wir ein Indiz für einen Schöpfer.
Design ohne einen Designer?
Alles Existierende, das ein komplexes Design widerspiegelt, wurde entworfen bzw. geplant. Im US-amerikanischen Bundesstaat South Dakota sind die Gesichter von vier amerikanischen Präsidenten an einer massiven Felsklippe zu sehen. Wind und Erosion können zwar die Oberfläche eines Felsens im Laufe der Zeit verändern, jedoch keine genau gezeichneten Gesichter meißeln.
Wir wissen, dass der Bildhauer Gutzon Borglum die Präsidentengesichter geschaffen hat. Aber selbst wenn die Geschichte uns das nicht lehren würde, wüssten wir, dass sie nicht von selbst entstanden sein können. Sie wurden entworfen. In ähnlicher Weise weist die Natur auf Design hin.
Fallbeispiel Erde: Das Leben auf der Erde ist nur deshalb möglich, weil die Erde dafür optimale Voraussetzungen aufweist. Die Komplexität dieser Voraussetzungen wirft zwangsläufig die Frage auf, ob sie allein durch Zufall zustandegekommen sind oder ob ein großes Design dahintersteckt.
Beispielsweise hat die Erde mit ihrem Durchmesser von ca. 12.700 km genau die richtige Größe, um Leben zu ermöglichen. Wäre der Durchmesser der Erde 15.000 km, würde sich das Gewicht der Luft verdoppeln, wobei sich so viel Sauerstoff in Wasser verwandeln würde, dass die ganze Erde damit bedeckt wäre. Keiner der Kontinente wäre über Wasser, und es gäbe keine Landtiere – und auch keine Menschen.
Die Entfernung der Erde zur Sonne ist ebenfalls optimal – etwa 150 Millionen km im mittleren Abstand. Wäre die Entfernung nur fünf Prozent größer, wäre die Erde zu kalt und ihre Oberfläche größtenteils mit Eis bedeckt. Wäre die Erde aber der Sonne etwas näher, wäre die Hitze unerträglich und das Polareis würde schmelzen und sämtliche Küstenregionen überfluten.
Die Rotation der Erde ist auch genau abgestimmt. Sie dreht sich einmal alle vierundzwanzig Stunden um die eigene Achse. Die Folge ist, dass die Erdkruste wie ein Hühnchen am Spieß gleichmäßig erhitzt wird.
Die Zusammensetzung der irdischen Atmosphäre eignet sich ideal für das Leben. 78 Prozent Stickstoff und 21 Prozent Sauerstoff sind genau die richtigen Mengen, um komplexe Lebensformen aufrechtzuerhalten. Hinzu kommt die Neigung der Erde zur Sonne – 23,5 Grad –, die die vier Jahreszeiten ermöglicht. Mit diesem Winkel steht eine doppelt so große anbaufähige Fläche für die Landwirtschaft zur Verfügung, als bei einer anderen Neigung möglich wäre.
Selbst der Mond ist in seinem Abstand zur Erde präzise positioniert, um die Gezeiten zu beeinflussen, durch die die Ozeane gereinigt und mit Kohlensäure angereichert werden.
Gesetze ohne einen Gesetzgeber?
Woher stammen die Naturgesetze des Universums? Sie sind weder Materie noch Energie, aber sie bestimmen, wie Materie und Energie funktionieren. Sie müssen bereits vor dem Erscheinen von Materie und Energie existiert haben, denn sonst wäre ein totales Chaos entstanden. Das Prinzip Ursache und Wirkung bedingt, dass die Naturgesetze entworfen und in Kraft gesetzt worden sind.
Fallbeispiel Schwerkraft: Ohne diese Kraft, durch die sich physische Körper proportional zu ihrer Masse anziehen, wäre kein Leben auf der Erde möglich. Außerdem muss die Intensität der Anziehung der diversen Körper in einem präzisen Verhältnis zueinander stehen.
Der britische Physiker Stephen Hawking meint dazu: „Das Universum und die Gesetze der Physik scheinen genau auf uns abgestimmt worden zu sein. Wenn nur eine von ca. 40 verschiedenen physischen Eigenschaften geringfügig andere Werte gehabt hätten, gäbe es kein Leben, wie wir es kennen. Entweder wären die Atome instabil oder sie ließen sich nicht zu Molekülen zusammensetzen, oder die Sterne würden die schwereren Elemente nicht bilden oder das Universum würde in sich zusammenstürzen usw.“ (Austin American-Statesman, 19. Oktober 1997).
Wer veranlasste, dass sich die Masse auf ihr Umfeld so auswirkt, wie es der Fall ist? Wer bestimmte die anderen Naturgesetze, deren harmonisches Zusammenwirken eine überaus feine Abstimmung aufeinander voraussetzt? Die logische Antwort ist, dass eine großartige höhere Intelligenz sie entworfen und in Kraft gesetzt hat.
Leben ohne einen Lebensspender?
Woher kam das Leben? Entstand die Vielfalt an Lebensformen auf der Erde aus dem Nichts? Wird leblose Materie zu lebendem Gewebe?
Vor den Experimenten des französischen Forschers Louis Pasteur im 19. Jahrhundert glaubte man allgemein, dass die spontane Entstehung von Leben aus toter Materie ein alltäglicher Prozess sei. Pasteur wies nach, dass diese Vorstellung falsch war. „Die Spontanzeugung ist ein Hirngespinst“, resümierte er.
Selbst Richard Dawkins als überzeugter Evolutionist räumt ein, dass „die Essenz des Lebens statistische Unwahrscheinlichkeit in kolossalem Maßstab ist. Wie auch immer Leben erklärt wird, es kann nicht Zufall sein. Die wahre Erklärung der Existenz von Leben muss, im Gegenteil, die Antithese des Zufalls beinhalten“ (Richard Dawkins, Der blinde Uhrmacher, Seite 383, Hervorhebung durch uns).
Seit der Zeit Pasteurs konnten diverse streng kontrollierte Experimente in abgeschirmten Laboren kein Leben aus toter Materie produzieren, denn Leben kann nur von Leben kommen. Das Leben setzt einen großen Lebensspender voraus.
Gibt es einen Gott? Zur Beantwortung dieser Frage braucht man keine Bibel, sondern nur einen gesunden Menschenverstand!