Seit langem fragt der Mensch, ob es außerirdisches Leben gibt. Können Christen die Antwort mit Gewißheit erfahren?
Von David Treybig
Die Vorstellung, daß es im Weltraum Leben geben könnte, fasziniert die Menschen. Viele fragen sich, ob wir von intelligenten Wesen außerhalb der Erde beobachtet werden oder ob unsere Entwicklung außerirdisch überhaupt auf Interesse stößt. Wir wollen wissen, wer wir sind und ob es irgend etwas oder irgend jemanden in einem anderen Teil des Universums gibt, das oder der uns ähnlich ist.
Das Interesse an einer Kontaktaufnahme mit Außerirdischen ist nicht nur ein Thema von Science-Fiction-Romanen und -Filmen. Für viele, die sich der Suche nach anderen Lebensformen widmen, ist es eine Leidenschaft, die ins tägliche Leben eingreift. Als ich in die Nähe von Roswell, New Mexico (USA), versetzt wurde, erfuhr ich innerhalb kürzester Zeit davon, daß einige Jahrzehnte vorher, am 4. Juli 1947, ein außerirdisches Raumschiff etwas nordwestlich von der Stadt bruchgelandet sein soll. Am Tag nach dem angeblichen Vorfall stand in der örtlichen Zeitung, der Kommandant einer nahegelegenen Kaserne habe den Absturz einer „fliegenden Untertasse“ am vorigen Abend in der dortigen Wüste bestätigt.
Bald kursierte das Gerücht, die außerirdische Mannschaft sei bei der Landung ums Leben gekommen. Bereits einen Tag später räumte der Kasernenkommandant aber ein, bei dem abgestürzten Flugobjekt habe es sich einfach nur um einen Wetterballon gehandelt. Dennoch sollte fünfzig Jahre später, am 4. Juli 1997, ein aufwendiges Spektakel zur Erinnerung an den Vorfall in Roswell veranstaltet werden. Wenige Tage vor der Jubiläumsfeier erschien ein Zeitungsbericht, dem zufolge die „toten Außerirdischen“ von damals lediglich Versuchspuppen gewesen seien.
Die Suche nach Leben
Die Neugier des Menschen ist natürlich nicht auf Geschichten über fliegende Untertassen beschränkt. Vor einiger Zeit konnte man in einem Zeitschriftenbericht über ein Vorhaben mit einem Radioteleskop folgendes lesen: „Im Jahre 1960 wurde das Projekt Ozma in West Virginia (USA) gestartet. Ziel war die Entdeckung von Funksignalen, die von außerirdischen Wesen gesendet werden. Die NASA (Nationale Luft- und Raumfahrtbehörde der USA) investierte einhundert Millionen Dollar in das Vorhaben – das heißt in die Suche nach außerirdischer Intelligenz –, doch bis heute ist noch keine Spur davon gefunden worden“ (Victoria Pope, „Is There Life on Other Planets?“ [„Gibt es Leben auf anderen Planeten?“], U.S. News & World Report, 25. August 1997).
In demselben Artikel heißt es weiter: „Auch die Raumforschung ist bislang bei der Suche nach außerirdischem Leben erfolglos geblieben. Als vor zwei Jahrzehnten die Viking-Raumschiffe der NASA die Oberfläche des Mars untersuchten, fanden sie eine dürre, öde Landschaft vor. Auf der Venus herrschte ein flammendes Inferno. Nur die Bilder vom Raumschiff Galileo ließen die Hoffnung aufkeimen, es könnten anderswo in unserem Sonnensystem Bedingungen herrschen, unter denen Leben möglich wäre: Auf dem Jupitermond Europa schien es ein Meer aus Wasser zu geben, auf dessen Oberfläche Packeis schwamm.“
In neuerer Zeit hat das NASA-Raumschiff Pathfinder Bilder vom Mars zur Erde geschickt, auf denen eine felsige Wüste ohne Vegetation oder sonstige Hinweise auf Leben zu sehen sind. Heute wenden die Marsforscher ihre Aufmerksamkeit den Geheimnissen zu, die unter der Oberfläche des roten Planeten lauern. Sie überlegen, ob sie nicht nach Mikroorganismen wie jenen suchen sollten, die unter extremen Bedingungen wie sengender Hitze, Salz und hohem Druck auf der Erde leben.
In der Antarktis wurde ein Meteorit gefunden, der vom Mars stammen soll. Darin sind mikroskopische, wurmförmige Gebilde enthalten, die zu zahlreichen Fragen Anlaß geben. Sind das Fossilien von Bakterien, die irdischen Bakterien ähnlich waren? Oder handelt es sich lediglich um das Ergebnis mineralischer oder geologischer Prozesse, an denen Lebewesen überhaupt nicht beteiligt waren? Ist es möglich, daß primitive Lebensformen auf dem Mars entstanden, aber dann doch wieder ausgestorben sind?
Obwohl jede verworfene Vermutung gleich von neuen Fragen und Möglichkeiten abgelöst wird, bleibt eine Tatsache unverändert bestehen: Wir verfügen über keinerlei wissenschaftliche Beweise für intelligentes Leben außerhalb unseres eigenen Planeten.
Die Bibel und die Naturwissenschaften
In der Debatte zu diesem Thema werden solche Erkenntnisse, die sich grundsätzlich nicht durch Beobachtung und Versuche bestätigen lassen, nicht heranzogen. Da die Bestätigung fehlt, gelten solche Erkenntnisse als unwissenschaftlich und werden deshalb nicht ernst genommen.
Diese fehlenden Erkenntnisse sind jedoch in der Bibel zu finden. Im allgemeinen führt der wissenschaftliche Ansatz dazu, daß biblische Aussagen über andere intelligente Lebewesen verworfen werden, nur weil sie nicht mit wissenschaftlichen Methoden beweisbar sind. Gegen wissenschaftliche Methoden ist grundsätzlich nichts einzuwenden, solange man ihre Grenzen erkennt. Der Fehler liegt darin, zu meinen, nur das sei glaubwürdig, was sich mit wissenschaftlichen Methoden beweisen läßt.
Wenn die Bibel etwas Geistliches offenbart, haben wir es häufig mit etwas außerhalb der Reichweite der Naturwissenschaften zu tun. Mit wissenschaftlichen Ansätzen läßt sich die betreffende Aussage weder bestätigen noch widerlegen. Diese Informationen werden in der Bibel als offenbarte Erkenntnisse bezeichnet. Das sind Erkenntnisse, die der Mensch mit seinen eigenen empirischen und wissenschaftlichen Methoden nicht erlangen kann.
Ein interessantes Beispiel hat mit der Herkunft Jesu Christi zu tun. Jesus fragte seine Jünger danach, was andere Leute über ihn sagen würden. Darauf gaben sie ihm unterschiedliche Antworten. Dann fragte er: „Wer sagt denn ihr, daß ich sei?“ Auf Jesu Frage antwortete Petrus: „Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!“ Daraufhin meinte Jesus, diese Überzeugung von Petrus sei eine Offenbarung des himmlischen Vaters (Matthäus 16,15-17).
Man kann also mit wissenschaftlichen Methoden nicht feststellen, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Das ist eine Frage, die außerhalb des Bereiches liegt, in dem sich Fleisch und Blut bewegen. Hier helfen weder Mikro- noch Teleskop. Es handelt sich um eine Erkenntnis, die jenseits jeder Wissenschaft liegt.
Ohne diese offenbarte Erkenntnis kann der Mensch seinen Wunsch, seine Rolle im Universum zu entdecken, nicht erfüllen. Er steht vielmehr vor zahllosen offenen Fragen und unendlich vielen möglichen Antworten.
Natürlich gibt es Leute, die behaupten, über offenbarte Erkenntnisse zu verfügen, die über die Aussagen der Bibel hinausgehen oder diesen gar widersprechen. Gelegentlich erfährt man von Gruppen, die Geheimnisse zu verstehen behaupten.
Wenn ihre Irrtümer zu Tragödien führen, wie im Falle des kollektiven Selbstmords der Himmelstor-Gruppe in der Nähe von San Diego (USA), wächst die Bereitschaft der Öffentlichkeit, „offenbarte“ Erkenntnis grundsätzlich ins Reich der Märchen zu verweisen. Daß man dabei auch die Bibel verwirft, ist vielleicht auf eine Unkenntnis ihres Inhalts zurückzuführen. Die Aussagen der Bibel stehen nämlich im starken Kontrast zum Glauben solcher Gruppen: Keiner, der den kollektiven Selbstmord einer Glaubensgemeinschaft empfiehlt, kann sich dabei auf eine biblische Empfehlung oder ein biblisches Beispiel berufen.
Für Christen ist die Bibel die Richtschnur und die Quelle ihrer Überzeugung, jedoch sind Christen nicht immun gegen Vorstellungen, die sich nicht biblisch untermauern lassen. Selbst große, alteingesessene Kirchen und Glaubensgemeinschaften haben Lehren und Dogmen verkündet, die von den klaren Aussagen der Bibel abweichen.
Das Handbuch der Christen sagt aus, daß sein Inhalt von Gott selbst stammt: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben“ (Elberfelder Bibel). Die Autorität der Bibel ist für Christen maßgebend und für die wichtigen Fragen des Lebens durch nichts zu ersetzen. Die Spekulationen von Menschen hingegen sind nicht mehr als das: Spekulationen.
Die Bibel bietet Antworten
Was lehrt uns die Heilige Schrift über außerirdisches Leben und die Rolle des Menschen im Universum? Sie offenbart, daß es in der Tat intelligentes außerirdisches Leben gibt, doch nicht so, wie es sich viele vorstellen. In der Bibel ist nirgends von kleinen grünen Menschen die Rede, die auf anderen Planeten leben. Dafür aber sehr viel von einem aus Geist bestehenden Wesen, das „ewig wohnt“ (Jesaja 57,15).
Außerirdische Lebensformen, wie sie in Science-Fiction-Romanen und den Unterhaltungsmedien dargestellt werden, kommen in der Bibel nicht vor. Doch wenn es um das echte außerirdische Leben geht, hat die Bibel sehr viel zu berichten. Durch die Bibel erfahren wir, daß es Millionen von Wesen gibt, die man Engel nennt. Es handelt sich dabei um „dienstbare Geister“, die dem Menschen helfen sollen, Gottes Ratschluß zu erfüllen (Hebräer 1,13-14). Diese Wesen, die in der Bibel beschrieben werden, gibt es wirklich. Nach der Bibel sind sie Menschen erschienen und haben sogar mit ihnen persönlich gesprochen.
Gleich im ersten Vers der Bibel erfahren wir vom höchsten Geistwesen, nämlich Gott: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“ (1. Mose 1,1). Damit werden uns zwei Erkenntnisse geschenkt, die jenseits aller Wissenschaft liegen. Die erste ist, daß Gott existiert. Die zweite hat mit dem Wort „schuf“, beziehungsweise mit dem hebräischen Grundwort bara, zu tun.
„Dieses Verb ist von tiefer theologischer Bedeutung, da es nur Gott zum Subjekt haben kann. Nur Gott kann etwas im Sinne von bara schaffen. Gemeint ist eine Erschaffung aus dem Nichts, ein Begriff, der in den verschiedenen Schöpfungspassagen besonders klar zu Tage tritt“ (Vine’s Complete Expository Dictionary of Old and New Testament Words, 1985, Verlag Thomas Nelson, Nashville, USA, Stichwort „erschaffen“).
Überhaupt die Vorstellung von einer Erschaffung des Alls aus dem Nichts sprengt den Rahmen der beobachtenden und experimentierenden Naturwissenschaften. Über die Materie, die es bereits gibt, und wie sie sich umformen läßt, können uns die Wissenschaften viel berichten. Aber sie können uns unmöglich erklären, wie etwas aus dem Nichts entsteht. Über die Entstehung der Materie, aus der das Universum besteht, können sie lediglich spekulieren. Deswegen wird bei der Evolutionstheorie immer von der Annahme ausgegangen, es sei schon Materie vorhanden gewesen.
Die Bibel und die Evolution
Angesichts dieses grundlegenden Mangels haben manche Denker mit einer Theorie aufgewartet, die man theistische Evolution nennt. Diese Theorie versucht offenbarte Erkenntnis mit Naturwissenschaft zu vermengen. Kerngedanke ist, Gott habe die Materie erschaffen und dann der Evolution erlaubt, verschiedene Lebensformen hervorzubringen. Im Jahr 1996 hat die römisch-katholische Kirche die Welt mit der Erklärung überrascht, das uns bekannte Leben könne so entstanden sein.
Die theistische Evolution ist aber nicht die Brücke zwischen der geistlichen und der physischen Welt. Dafür ist sie mit zu vielen Gegensätzen behaftet. So offenbart die Bibel, daß Gott den Menschen nicht durch zufällige Evolutionsprozesse, sondern aus einem Erdenkloß machte (1. Mose 2,7).
Die Naturwissenschaften erkennen zwar an, daß wir auf dem Planeten Erde leben, doch wegen ihrer Ablehnung von offenbarter Erkenntnis können sie uns nicht sagen, wie unsere Welt entstanden ist. Im Gegensatz dazu haben wir die Aussage des Apostels Paulus, daß die wunderbare Vielfalt der Lebensformen auf diesem schönen Planeten und ihre Verhältnisse untereinander ein Zeugnis für die Existenz Gottes sind (Römer 1,20). Warum soll man biblische Erkenntnisse zurückweisen, nur weil sie empirischen Maßstäben physisch begrenzter Menschen nicht entsprechen?
Der Mensch bedarf dringend der offenbarten Erkenntnis, die es nur in der Bibel gibt. Durch dieses inspirierte Buch erfahren wir nicht nur von außerirdischem Leben (Gott und dem Engelreich), sondern auch von der Entstehung der Erde und des Menschen. Wir erfahren sogar noch von der endgültigen Bestimmung, die Gott für den Menschen vorgesehen hat.
Die letzten Worte eines großen Naturwissenschaftlers
Vor seinem Tod genoß Carl Sagan weltweit den Ruf, einer der herausragendsten Naturwissenschaftler dieses Jahrhunderts zu sein. Unter anderem war er Professor für Astronomie und Raumforschung und Leiter des Laboratory for Planetary Studies („Labor für Planetenkunde“) an der berühmten Cornell-Universität in den USA. Er war außerdem Autor von dreißig Büchern und diente der NASA als Berater bei den unbemannten Mariner-, Voyager- und Viking-Weltraumflügen.
Kurz bevor er im Dezember 1996 an einer seltenen Krankheit starb, schrieb er: „Sechsmal habe ich bisher dem Tod ins Gesicht geschaut. Sechsmal hat er sich bisher abgewandt und mich in Ruhe gelassen. Irgendwann aber wird er mich holen. Das tut er ja mit jedem. Offen bleiben nur das Wann und das Wie. Ich habe aus diesen Erlebnissen viel gelernt, vor allem über Schönheit und Tragik des Lebens, über den Wert von Freunden und Familie, über die verwandelnde Kraft der Liebe ... Ich würde gerne an ein Weiterleben nach dem Tod glauben. Ich würde gerne glauben, daß ein denkender, fühlender, sich erinnernder Teil von mir weiter bestehen wird. Aber so sehr in mir der Wunsch nach einem Leben nach dem Tode brennt und von den Behauptungen antiker und weltweit verbreiteter kultureller Traditionen unterstützt wird, ist mir nichts Handfestes bekannt, was darauf deuten würde, dieser Glaube sei mehr als reines Wunschdenken“ (Billions & Billions [„Milliarden und Milliarden“], Random House, New York, 1997, Seite 214).
Obwohl er allgemein ein sehr aufgeschlossener Mensch war, vermochte es Sagan als Naturwissenschaftler nicht, die Fesseln der wissenschaftlichen Methode zu sprengen, denen er sein Leben gewidmet hatte. Dieser bemerkenswerte Mann verschloß sich den Erkenntnissen über den Tod und den Zustand des Menschen, die in der Bibel niedergeschrieben wurden. Die Zeitschrift Gute Nachrichten verfolgt das Ziel, die in der Bibel offenbarte Erkenntnis zu verbreiten in dem Bemühen, ihren Lesern zu einer positiven Lebenshaltung zu verhelfen.
Die Bibel berichtet nichts über außerirdisches Leben von der Sorte, die heute so verbreitet in den Vorstellungen der Menschen ist, dafür aber sehr viel über außerirdische Lebewesen, von denen die meisten Menschen nichts wissen wollen. Sie ahnen deshalb auch nicht, was für eine wunderbare Zukunft Gott für sie vorgesehen hat.