Nachrichten über die Bibel
aus den Naturwissenschaften
Von Mario Seiglie, Tom Robinson und Scott Ashley
Manche Gelehrte glauben, daß das Alte Testament lediglich eine Mischung aus Folklore und schlechter Theologie ist, die lange nachdem die Ereignisse angeblich stattgefunden haben, zusammengestellt wurde. Daher gehen sie davon aus, daß die in der Bibel beschriebenen Ereignisse nur wenig mit tatsächlichen Begebenheiten zu tun haben.
Dieser Sichtweise wurde in den vergangenen Monaten ein weiterer schwerer Schlag versetzt, als Archäologen aus drei Ländern von Beweisen berichteten, die auf die Existenz des biblischen Königreiches Edom hindeuten – und zwar den Zeitraum und Ort betreffend, den die Bibel für dieses Reich nennt und im Widerspruch zu der Annahme, dieses Reich hätte erst 200 Jahre später existiert. Das Reich Edom wird als in dem Landstrich existierend, der heute Südjordanien ausmacht, beschrieben. Die Edomiter und Israeliten waren Feinde, die fast ständig im Streit miteinander lagen.
Die erste Berührung der Israeliten mit den Edomitern fand nach dem Auszug aus Ägypten im 15. Jh. v. Chr. statt. Die Edomiter waren Nachkommen von Jakobs Bruder Edom oder Esau, der einige Jahrhunderte zuvor gelebt hatte. Viele Gelehrte haben es abgelehnt, den Zeitpunkt von Edoms Auftreten als Nation früher als das 8. Jh. v. Chr. zu akzeptieren.
In den letzten Jahren hat jedoch ein Team von Archäologen unter der Leitung von Russell Adams von der kanadischen McMaster University, Thomas Levy von der University of California in San Diego und Mohammad Najjar vom jordanischen Ministerium für Altertümer Ausgrabungen in Hirbet en-Nahas in Jordanien, das in biblischen Zeiten edomitisches Territorium gewesen wäre, vorgenommen.
Als sie das Alter ihrer Funde mit Hilfe von hochpräzisen C-14-Datierungsmethoden bestimmten, waren die Ergebnisse, die sie in der britischen Fachzeitschrift Antiquities beschrieben, in ihren eigenen Worten „spektakulär“ (zitiert in Michael Valpy, „Archaeologist Unearths Biblical Controversy“ , The Globe and Mail, Toronto, 25. Januar 2005).
Die Datierung zeigte, daß die entsprechende Fundstelle mit einer Kupfermine und Schmelzanlage im 11. Jh. v. Chr. zum ersten Mal besiedelt war. Zum Schutz der Anlage war dann im 10. Jh. v. Chr. eine Festung errichtet worden. Diese Datierungen stellen wichtige Beweise dafür dar, daß das edomitische Reich genau zu der Zeit existiert hat, als David und sein Sohn Salomo über Israel regiert haben. David regierte von 1010 bis 970 v. Chr., eine Zeit, in der er die Edomiter besiegte.
David „setzte in ganz Edom Statthalter ein, und ganz Edom wurde David untertan“ (2. Samuel 8,14). Im Hinblick auf diesen Konflikt merkt Professor Adams an: „Die Schlacht zwischen den Israeliten und den Edomitern, wenn sie auch nicht dokumentiert werden kann, ist typisch für diese Art von Grenzkonflikten, wie sie von den Staaten des Eisenzeitalters ausgetragen wurden. Und die Beweise aus unseren neuen Datierungen belegen zumindest, daß es in der Tat möglich ist, die Edomiter zeitlich dem 10. Jahrhundert oder früher zuzurechnen, ein Umstand, der jetzt die Chronologie des biblischen Berichts bestätigt. Es ist faszinierend, daß unsere große Eisenzeitalterfestung bei Hirbet en-Nahas auf genau diese Zeitperiode datiert wurde, was einen Konflikt von zentralem Interesse sogar an dieser entfernt gelegenen Kupferproduktionsstätte andeutet“ (zitiert von Valpy, The Globe and Mail).
Ein späteres Aufkommen dieses Königreichs wird damit durch die archäologischen Funde widerlegt.
Eine Pflanze trotzt der genetischen Vererbung
Pflanzenwissenschaftler an der Purdue University haben eine erstaunliche Entdeckung gemacht – eine Pflanze, die eine genetische Kopierschablone oder Blaupause enthält, mit deren Hilfe defekte Gene, die von der Elterngeneration ererbt wurden, korrigiert werden können.
Die Entdeckung steht im Widerspruch zu den traditionellen Gesetzen der genetischen Vererbung, weil die Pflanze nicht nur die zufälligen Anordnungen von DNA durch die übliche Kombination von elterlichen Genen erhält, sondern auf irgendeine Weise auch eine Kopie von früheren, unkombinierten DNA-Sequenzen von ihren Vorfahren – etwas, das bislang für unmöglich gehalten wurde. Ebenso erstaunlich ist die Tatsache, daß dieser „Korrekturmechanismus“ – oder was immer es auch sein mag – aus dem Verborgenen heraus agiert und sich nicht im aktuellen DNA-Muster der Pflanze finden läßt.
„Diese Entdeckung deutet darauf hin, daß einige Organismen möglicherweise eine versteckte Sicherungskopie ihres Genoms in sich tragen, die die üblichen Vererbungsmechanismen umgeht“, sagt Nicholas Wade, Wissenschaftsreporter der New York Times. Wade fährt fort: „Dieses Forschungsergebnis stellt ein Rätsel für die Evolutionstheorie dar, denn er [dieser Mechanismus] korrigiert Mutationen, von denen die Evolution als Erzeuger von Neuheiten [neuen Eigenschaften] abhängt“ („Startling Scientists, Plant Fixes Its Flawed Genes“, 23. März 2005).
„Wenn man diesen Mutanten [mutierte Pflanze] Arabidopsis, der zwei Kopien der veränderten Gene in sich trägt, aussät“, sagt Robert Pruitt, der Entdecker dieses Phänomens, „und dann die Keimlinge pflanzt, werden 90 Prozent der Nachkommen wie die Elternpflanze aussehen, aber 10 Prozent werden wie die normalen Großeltern aussehen. Unsere genetische Ausbildung sagt uns, daß dies einfach nicht möglich ist. Das stellt alles in Frage, woran wir glauben ...
Es scheint, daß diese [die mutierten Gene enthaltenden] Pflanzen eine verborgene Kopie von allem, was in der früheren Generation vorhanden war, in sich tragen, auch wenn diese nicht in der DNA auftaucht, sich nicht im Chromosom befindet. Eine andere Art Gensequenz-Information, die wir bisher nicht wirklich verstehen, verändert die ererbten Eigenschaften“ (zitiert von Susan Steeves, „Plants Defy Mendel’s Inheritance Laws, May Prompt Textbook changes“, Purdue News Services).
Die Wissenschaftler wissen bisher noch nicht, wie viele lebende Organismen diese als Kopiervorlage dienende Sicherheitskopie in sich tragen, aber die Suche ist jetzt in vollem Gange.
Forschung bestätigt Salomos Spruch
Vor fast 3000 Jahren schrieb Israels König Salomo: „Ein fröhliches Herz tut dem Leibe wohl; aber ein betrübtes Gemüt läßt das Gebein verdorren“ (Sprüche 17,22). Salomos Spruch ist nun von der medizinischen Wissenschaft als Ergebnis von zwei kürzlich durchgeführten Studien bestätigt worden.
In einer Studie haben Dr. Michael Miller und Kollegen von der medizinischen Fakultät der University of Maryland in Baltimore die Funktionsweise der Blutgefäße bei 20 gesunden Testpersonen untersucht, während diese sich zwei Filme ansahen – einen lustigen und einen streßvollen. Die Forscher konzentrierten sich dabei vor allem auf das Endothelium, die innere Blutgefäßwand, wo die Arteriosklerose (die Verhärtung der Arterien) zuerst einsetzt.
Sie stellten fest, daß der Blutfluß bei 14 von 20 Testpersonen abnahm, wenn sie sich streßvolle Filmausschnitte ansahen. Ihr Blutfluß verringerte sich während dieser streßvollen Perioden um 35 Prozent. Zum Kontrast: 19 von 20 Testpersonen hatten erhöhten Blutfluß, wenn sie über witzige Filmausschnitte lachten, wobei der Blutfluß im Durchschnitt um 22 Prozent anstieg.
„Wir empfehlen nicht, daß Sie nur lachen und keinen Sport treiben, aber wir raten dazu, regelmäßig zu lachen“, sagt Dr. Miller in seinem Bericht über die Studie. „Lachen ist möglicherweise wichtig für den Erhalt eines gesunden Endotheliums und reduziert das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ... Die Größenordnung der Veränderungen, die wir am Endothelium feststellen konnten, glich dem Nutzen, den wir bei aerobischen Aktivitäten sehen können, jedoch ohne die Schmerzen und Muskelspannungen, die mit sportlichen Übungen einhergehen.“
In der zweiten Studie wurde der Krankheitsverlauf von 1005 Patienten mit chronischem Herzversagen von Dr. Wei Jiang und Kollegen von der Duke University in North Carolina verfolgt. Diese Patienten waren gleichzeitig einem Depressionstest unterzogen worden. Dr. Jiang berichtete, daß Patienten mit milder Depression ein 44 Prozent höheres Sterberisiko im Vergleich zu denjenigen hatten, die nicht unter Depressionen litten, und das nach Ausschluß anderer Faktoren wie Alter und Familienstand als die ursprüngliche Ursache des chronischen Herzversagens der Patienten.
Dr. Jiang merkte an, daß Patienten, die unter Depressionen leiden, dazu neigen, ihre Medikamenteinnahme zu vernachlässigen, keinen Sport zu treiben und eher ungesunde Entscheidungen über Essen und Rauchen zu treffen.
Schwere Beweise für biblische Genauigkeit
Was ist ein pim? Das war die Frage, die sich manche Übersetzer stellten, die in vergangenen Jahrhunderten den hebräischen Text der Bibel übersetzten. Sie waren diesem Begriff außerhalb der Bibel niemals begegnet und mußten seine Bedeutung erraten. In der King-James-Bibel übersetzte man pim bei 1. Samuel 13, Verse 20-21 als „Feile“. Das schien damals Sinn zu machen. Martin Luther ließ den Begriff bei seiner originalen Bibelübersetzung von 1545 ganz weg.
Erst durch archäologische Funde im letzten Jahrhundert wurde der Begriff dann endlich verstanden. An unterschiedlichen Stellen in Israel – etwa in Gezer, Timna, Ashdod und Ekron – fanden Archäologen kleine Steingewichte, auf denen das Wort pim geschrieben stand. Sie erkannten, daß sich der Begriff pim auf ein Gewicht bezog, das bei finanziellen Transaktionen benutzt wurde – es entsprach etwa acht Gramm Silber oder zwei Dritteln eines Schekels.
Auf diesen neueren Erkenntnissen basierend wird 1. Samuel 13, Vers 21 in der revidierten Fassung der Lutherbibel von 1984 folgendermaßen übersetzt: „Das Schärfen aber geschah für ein Zweidrittellot Silber bei Pflugscharen, Hacken, Gabeln, Beilen und um die Stacheln gerade zu machen.“
Diese Entdeckung bestätigte die historische Richtigkeit der Bibel, denn diese Gewichte wurden nur in Schichten vom 9. Jh. bis zum 7. Jh. v. Chr. gefunden, danach waren neue Gewichtsmaße eingeführt worden. Dies zeigt uns, daß der Bericht in 1. Samuel zeitnah zu den tatsächlichen Ereignissen verfaßt worden sein muß, denn der Begriff pim wurde wenige Jahre später nicht mehr verwendet.
Der Archäologe William Dever erwähnt die Entdeckung des Pimgewichtes als Beleg für die historische Genauigkeit der Bibel: „Die Archäologie leistet uns immer noch unschätzbare Dienste. Zahllose bisher rätselhafte Textpassagen konnten durch sie erst klar verstanden werden ... Die Übersetzung von 1. Samuel 13, Verse 19-21 beruhte auf reinen Vermutungen, bis die Archäologie kleine Steingewichte ans Tageslicht förderte, die die paleo-hebräische Inschrift pim trugen, was, wie wir heute wissen, einen Teil eines Silberschekels von etwa 7,8 Gramm (0,28 Unzen) ausmacht“ (Biblical Archaeology Review, Mai-Juni 1990, Seite 55). So haben wir, dank der Archäologie, erneut die Bestätigung der Genauigkeit der Bibel!