Chefredakteur Paul Kieffer schreibt an die
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September-Oktober 2013
Kann es sein, dass die Ereignisse in Ägypten einen Hinweis auf die Zukunft des Nahen Ostens und den dominanten Einfluss in dieser Region geben? Wird der radikale Islam den Ton im Nahen Osten angeben? Oder wird ein pragmatisch ausgerichteter Islam, der sich aber dennoch für islamische Interessen einsetzt, die Oberhand behalten? Der Arabische Frühling in Ägypten, der vor zwei Jahren den Sturz von Präsident Hosni Mubarak zur Folge hatte und zur erstmaligen Beteiligung der Muslimbruderschaft an der dortigen Regierung führte, scheint vorerst vorbei zu sein.
Menschlich gesehen liegt es auf der Hand, dass Ägypten eine entscheidende Rolle im Nahen Osten zukommt. Es ist das größte arabische Land in der Region und unterhält das zahlenmäßig fünftgrößte Militär auf der ganzen Welt.
Uns steht für unsere Analyse der Lage in Ägypten keine Kristallkugel zur Verfügung. Stattdessen sind es die Prophezeiungen der Heiligen Schrift, an denen wir uns orientieren. Die Nachrichtenmedien lehnen diese Quelle bekanntlich ab. Deshalb ermöglicht ein Verständnis der Vorhersagen der Bibel eine Perspektive, die man in den traditionellen Medien nicht findet.
Beim Propheten Daniel finden wir eine interessante Prophezeiung über Ägypten und das Heilige Land, denn sie werden in der Zeit unmittelbar vor der Wiederkehr Jesu Christi ein gemeinsames Schicksal erleben. „Zur Zeit des Endes“ wird der „König des Nordens mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen“ in den Nahen Osten einfallen. Ägypten und „das herrliche Land“ [d. h. das Heilige Land] werden namentlich als Gebiete genannt, die der „König des Nordens“ besetzen wird (Daniel 11,40-41).
Ist diese Prophezeiung als Hinweis auf eine Zusammenarbeit zwischen Ägypten und dem Land Israel zu verstehen, die das Vorgehen vom „König des Nordens“ beeinflussen wird? Es war der ägyptische Präsident Anwar el Sadat, der 1977 als erster Führer eines muslimischen Landes dem Nachbarn Israel die Hand reichte. In den letzten 35 Jahren hat der Frieden zwischen Israelis und Ägyptern gehalten, und zwar trotz der Militärinterventionen Israels in den besetzten Gebieten und im Libanon. Das ist an sich bemerkenswert.
Wir können es selbstverständlich nicht mit Gewissheit sagen, aber überraschen würde es uns nicht, wenn gemäßigte Kräfte in Ägypten als Sieger aus der momentanen Krise hervorgehen. Die Prophezeiung in Daniel ist ein Grund für unsere Annahme. Ein weiterer Grund sind die engen Beziehungen zwischen Ägypten und den USA – oder besser gesagt: zwischen den ägyptischen Militärs und den USA. Viele ägyptische Offiziere sind in den USA ausgebildet worden und Ägypten steht auf der Empfängerliste für amerikanische Auslandshilfe auf Platz eins.
Dass die USA und das Land Israel enge Beziehungen unterhalten und das auch weiterhin tun werden, ist für uns keine Überraschung. Schließlich sind diese Völker miteinander verwandt, gehören sie doch beide zu den Nachkommen des biblischen Patriarchen Jakob (= Israel). Die Prophezeiung bei Daniel lässt uns die Entwicklungen in Ägypten, die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel und die Beziehungen zwischen den USA, Ägypten und Israel mit großem Interesse verfolgen.
Möchten Sie das Geschehen im Nahen Osten aus einer Perspektive sehen, die Sie in den Medien nicht finden werden? Dann empfehlen wir Ihnen unsere kostenlose Broschüre Krisenherd Nahost: Was sagt die Bibel über seine Zukunft?, die wir Ihnen auf Anfrage gern zusenden.