Nur zwei Tage vor seinem Tod bestätigte ein kranker Mann mit seiner saloppen Feststellung eine unumstößliche Wahrheit. Doch was passiert nach dem Tod?

Von Paul Kieffer

Karlheinz sah sehr schlecht aus, als ich sein Zimmer im Krankenhaus betrat. Er war in den letzten Monaten mehrmals krank gewesen. Dies war nicht sein erster Aufenthalt im Krankenhaus in diesen Monaten, aber es sollte sein letzter sein.

Wer öfter im Krankenhaus ist, um die Menschen zu besuchen, die dort behandelt werden, gewöhnt sich mit der Zeit an den Anblick von Schläuchen und Verbänden. Dennoch bleibt man nicht davon unberührt, wenn man einen großen alten Mann sieht, der wie ein Haufen Elend auf seinem Krankenbett liegt.

Karlheinz hatte viele Jahre lang im großen Werk eines Automobilherstellers gearbeitet. Seinen Erzählungen zufolge gefiel ihm die Arbeit sehr gut und an den Kontakten, die er mit früheren Kollegen noch Jahre nach seinem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben hatte, war offentsichtlich, dass er ein gern gesehener Arbeitskollege war. Das lag bestimmt zum Teil an seinem Humor, den ich in meinen Gesprächen mit ihm über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren erlebt hatte.

Und bei diesem letzten Besuch – diesmal in seinem Krankenzimmer – hatte ihn sein Humor nicht verlassen. Er hatte den Ernst seines Gesundheitszustands erkannt und wusste, dass er nicht mehr lange leben würde. Deshalb gab es einen ungewöhnlichen Gruß, als ich vor seinem Krankenbett stand: „Wir müssen alle mal in die Kiste.“

Seine Wortwahl war nicht biblisch, der Sinn seiner Worte hingegen schon: „Es [ist] den Menschen bestimmt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht“ (Hebräer 9,27; Schlachter-Bibel). Zwei Tage später starb Karlheinz, und wenige Tage danach hatte ich mich anlässlich seiner Trauerfeier von ihm verabschiedet.

Ja, „wir müssen alle einmal in die Kiste“, wie Karlheinz sich ausdrückte. Aber was kommt danach? Darum geht es in diesem Beitrag.

Leben die Toten gleich nach ihrem Tod weiter?

Wenn ich im Kreise der Familie fragen würde, wo Karlheinz unmittelbar nach seinem Tod war, hätten einige Verwandte geantwortet, dass er bereits im Himmel war. Diese Verwandten glauben nämlich an die traditionellen Lehren des abgewandelten Christentums unserer Zeit. Sie wissen aber, dass meine Frau und ich anders denken, und deshalb gibt es manchmal interessante Diskussionen über Themen wie Leben, Tod und die unsterbliche Seele. In diesen Gesprächen kommt es ab und zu vor, dass die Verwandten Bibelstellen zitieren, die ihre Sichtweise zu bestätigen scheinen, wonach die gerechten Toten bereits im Himmel sind.

Was hat es mit diesen Bibelstellen auf sich, aus denen scheinbar hervorgeht, dass der Mensch eine unsterbliche Seele hat bzw. dass gerechte Menschen gleich nach dem Tod im Himmel sind? Wir befassen uns in diesem Beitrag mit diesem Thema, weil wir – wie der Apostel Petrus uns ermahnt – allzeit bereit zur Verantwortung vor jedermann sein sollen, der von uns Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in uns ist (1. Petrus 3,15).

Für manche dürfte dieses Thema eine Wiederholung sein. Eine Wiederholung schadet jedoch nicht. Im Gegenteil, es ist Petrus, der uns sagt: „Ich will es nicht lassen, euch allezeit daran zu erinnern, obwohl ihr’s wisst und gestärkt seid in der Wahrheit, die unter euch ist“ (2. Petrus 1,12).

Die Toten sind entschlafen

Als Erstes gilt es, ein klares biblisches Fundament zu diesem Thema zu schaffen. Wussten Sie, dass die Toten nach der Bibel nicht nach dem Tod weiterleben, sondern „schlafen“? Das ist die klare Aussage der Bibel an mehreren Stellen. Beispielsweise schrieb der Apostel Paulus an die Christen in der griechischen Stadt Thessalonich:

„Wir wollen euch aber, liebe Brüder, nicht im Ungewissen lassen über die, die entschlafen sind, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die entschlafen sind, durch Jesus mit ihm einherführen.

Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind. Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen“ (1. Thessalonicher 4,13-16; alle Hervorhebungen durch uns).

Das griechische Wort, das in diesen Versen mit „entschlafen“ übersetzt wurde, kommt auch an anderen Stellen des Neuen Testaments vor, in denen es um den Schlaf geht. Beispiele sind die Jünger Christi, die bei der Agonie Jesu im Garten Gethsemane einschliefen (Lukas 22,45), die römischen Wachposten am Grab Jesu (Matthäus 28,13) und Petrus im Gefängnis (Apostelgeschichte 12,6).

Und Paulus benutzt dieses griechische Wort nochmals in seinem ersten Brief an die Gemeinde in Korinth, um den Zustand der gerechten Toten zu beschreiben: „Denn wenn die Toten nicht auferstehen, so ist Christus auch nicht auferstanden. Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; so sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren“ (1. Korinther 15,16-18).

Auch im Alten Testament wird der Tod dem Schlaf gleichgesetzt. In einer inspirierten Prophezeiung bezog sich der Prophet Daniel auf den Zustand der Toten und ihre bevorstehende Auferstehung: „Und viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande“ (Daniel 12,2).

In welchem Zustand befinden sich die Toten nach der Bibel? Sie schlafen.

Mensch, Tier, nephesch und Bewusstsein

Im zweiten Kapitel von 1. Mose lesen wir: „Da bildete Gott, der Herr, den Menschen, aus Staub vom Erdboden und hauchte in seine Nase Atem des Lebens; so wurde der Mensch eine lebende Seele“ (1. Mose 2,7; Elberfelder Bibel). Das in diesem Vers mit „Seele“ übersetzte Wort ist das hebräische Wort nephesch.

In anderen Bibelübersetzungen wird an dieser Stelle das Wort „Wesen“ bzw. „Person“ benutzt. Es heißt auf jeden Fall nicht, dass Adam eine unsterbliche Seele hatte, sondern dass Gott Adam den „Odem des Lebens“ einblies und dass Adam zu einer lebendigen Seele wurde.

Es überrascht viele zu erfahren, dass nephesch sowohl menschliches als auch tierisches Leben bedeutet. Zum Beispiel heißt es in der Beschreibung der Erschaffung des Lebens im Meer: „Und Gott schuf große Walfische und alles Getier, das da lebt und webt, davon das Wasser wimmelt, ein jedes nach seiner Art, und alle gefiederten Vögel, einen jeden nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war“ (1. Mose 1,21). Das in diesem Vers mit „Getier“ übersetzte Wort ist nephesch. Nach der Bibel wurden diese „Seelen“ – Tiere – vor dem Menschen erschaffen.

Die Seele (nephesch) ist nicht unsterblich, denn sie stirbt. Durch den Propheten Hesekiel offenbart Gott: „Siehe, alle Seelen gehören mir; wie die Seele des Vaters, so auch die Seele des Sohnes. Sie gehören mir. Die Seele, die sündigt, sie allein soll sterben“ (Hesekiel 18,4; siehe auch Vers 20; Elberfelder Bibel). Wieder ist das Wort für „Seele“ in diesem Vers nephesch. Hesekiel stellt fest, dass die Seele sterben kann. Sie ist sterblich und in keiner Weise unsterblich, denn sie ist dem Tod unterworfen.

Israels König Salomo stellte fest, dass Menschen und Tiere im Tod das gleiche Schicksal erleben: „Denn es geht dem Menschen wie dem Vieh: wie dies stirbt, so stirbt auch er . . . Es fährt alles an einen Ort. Es ist alles aus Staub geworden und wird wieder zu Staub“ (Prediger 3,19-20). Dasselbe sagte Gott dem Adam: „Du bist Erde und sollst zu Erde werden“ (1. Mose 3,19). Und in den Psalmen lesen wir: „Haucht der Mensch sein Leben aus und kehrt er zurück zur Erde, dann ist es aus mit all seinen Plänen“ (Psalm 146,4; Einheitsübersetzung).

In den Psalmen und im Buch Prediger wird uns mitgeteilt, dass das menschliche Bewusstsein mit dem Tod endet:

„Im Tode gedenkt man deiner nicht; wer wird dir bei den Toten danken?“ (Psalm 6,6).

„Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, die Toten aber wissen nichts“ (Prediger 9,5).

„Die Toten können den Herrn nicht mehr loben“ (Psalm 115,17; „Hoffnung für alle“-Übersetzung).

Wie sieht es nun mit Bibelstellen aus, die diesen klaren Aussagen scheinbar widersprechen? Vergessen wir nicht: Die Bibel ist eine perfekte Einheit. Sie ist durchweg, von 1. Mose 1 bis Offenbarung 22, beständig und schlüssig. Wenn auch beim oberflächlichen Durchlesen interne Widersprüche zutage zu treten scheinen, so zeigt ein tieferes Studium ihre vollständige Harmonie. Jesus Christus selbst brachte es auf den Punkt: „Die Schrift kann . . . nicht gebrochen werden“ (Johannes 10,35). Im Klartext heißt das: Die Bibel widerspricht sich nicht!

Wenn es Bibelstellen gibt, die anzudeuten scheinen, dass der Mensch nach dem Tode weiterlebt, lassen sie sich entweder erklären bzw. mit den klaren Aussagen vereinbaren, die wir gelesen haben, oder die Bibel widerspricht sich doch – sie ist gebrochen – und wir können sie ignorieren.

Untersuchen wir nun vor diesem Hintergrund einige Bibelstellen, die manche als Beweis für ein Weiterleben unmittelbar nach dem Tod sehen.

Was passierte mit Henoch?

Unser erstes Beispiel ist der Patriarch Henoch, der vor der Sintflut lebte. Kam er nach seinem Tod gleich in den Himmel, wie einige behaupten?

In 1. Mose 5, Vers 24 heißt es über ihn: „Und weil er [Henoch] mit Gott wandelte, nahm ihn Gott hinweg, und er ward nicht mehr gesehen.“

Hebräer 11, Vers 5 fügt hinzu: „Durch den Glauben wurde Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sehe, und wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung ist ihm bezeugt worden, dass er Gott gefallen habe.“

In diesen Versen wird uns nicht gesagt, wohin Gott Henoch entrückte, sondern nur, dass er ihn entrückte. Ist Henoch in den Himmel gefahren?

Ganz gewiss nicht, denn im Johannesevangelium lesen wir: „Und niemand ist gen Himmel aufgefahren außer dem, der vom Himmel herab gekommen ist, nämlich der Menschensohn“ (Johannes 3,13). Der Apostel Johannes schrieb sein Evangelium gegen Ende des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung und bis zu diesem Zeitpunkt war Jesus Christus der einzige, der in den Himmel zu Gott aufgefahren war (vgl. dazu Apostelgeschichte 1,9).

Außerdem sagt uns Hebräer 11, dass die verstorbenen Helden des Glaubens – dazu gehört Henoch – nicht im Himmel sind, sondern noch auf ihre Belohnung warten: „Diese alle [auch Henoch] haben durch den Glauben Gottes Zeugnis empfangen und doch nicht erlangt, was verheißen war, weil Gott etwas Besseres für uns vorgesehen hat; denn sie sollten nicht ohne uns vollendet werden“ (Hebräer 11,39-40).

Nach diesen beiden Bibelstellen ist Henoch weder in den Himmel gefahren, noch hat er das verheißene ewige Leben bereits empfangen.

Was passierte denn wirklich mit Henoch? 1. Mose 5, Vers 23 macht deutlich, dass Henoch doch gestorben ist: „Und alle Tage Henochs betrugen 365 Jahre“ (Elberfelder Bibel). Der Ausdruck „alle Tage“ wird in 1. Mose, Kapitel 5 in Bezug auf acht weitere Personen benutzt, von denen alle offensichtlich gestorben sind. Das heißt, Henoch lebte 365 Jahre und nicht länger.

Die Heilige Schrift offenbart nicht im Detail, was mit Henoch passiert ist. Wir wissen aber anhand der bereits angeführten Bibelstellen über den Zustand der Toten und der Tatsache, dass nur Jesus in den Himmel aufgefahren ist, dass Henoch nicht in den Himmel aufgefahren sein kann. Er ist gestorben und wartet auf die Auferstehung von den Toten (Hebräer 11,39-40).

Wo war der Prophet Samuel nach seinem Tod?

Unser nächstes Beispiel handelt von der Wahrsagerin in En-Dor, die Israels König Saul besuchte. Ihre Geschichte finden wir in 1. Samuel 28. Dort erfahren wir, dass sich eine Schlacht mit den Philistern anbahnte, und Saul erkundigte sich deshalb bei Gott, aber Gott gab ihm keine Antwort (Vers 6). Wie reagierte Saul darauf?

„Da sprach Saul zu seinen Getreuen: Sucht mir eine Frau, die Tote beschwören kann, dass ich zu ihr gehe und sie befrage. Seine Männer sprachen zu ihm: Siehe, in En-Dor ist eine Frau, die kann Tote beschwören. Und Saul machte sich unkenntlich und zog andere Kleider an und ging hin und zwei Männer mit ihm und sie kamen bei Nacht zu der Frau“ (1. Samuel 28,7-8).

Saul wollte, dass die Wahrsagerin den verstorbenen Propheten Samuel „kontaktiert“: „Da sprach die Frau: Wen soll ich dir denn heraufholen? Er sprach: Hol mir Samuel herauf!“ (1. Samuel 28, 11).

Da Tote laut Bibel ohne Bewusstsein sind (vgl. dazu nochmals Psalm 6,6 und Prediger 9,5), kann es sich bei Totenbeschwörungen nur um Dämonen handeln, die sich als Tote ausgeben und damit dazu beitragen, dass die Glaubwürdigkeit der Heiligen Schrift in Frage gestellt wird – was auch ihrem Ziel entspricht!

Der weitere Verlauf des Geschehens macht klar, dass nur die Wahrsagerin den Dämon sah und hörte, der sich als Samuel ausgab: „Und der König sprach zu ihr . . . Was siehst du? Die Frau sprach zu Saul: Ich sehe einen Geist heraufsteigen aus der Erde. Er sprach: Wie ist er gestaltet? Sie sprach: Es kommt ein alter Mann herauf und ist bekleidet mit einem Priesterrock.

Da erkannte Saul, dass es Samuel war, und neigte sich mit seinem Antlitz zur Erde und fiel nieder. Samuel [d. h. der Geist bzw. der Dämon] aber sprach zu Saul: Warum hast du meine Ruhe gestört, dass du mich heraufsteigen lässt?“ (1. Samuel 28,13-15).

Es folgte ein Quasigespräch, bei dem der Geist – der Dämon – durch das Medium – die Wahrsagerin – spricht. Saul hat Samuel weder gesehen noch gehört, nur die Geisterbeschwörerin sah und hörte ihn.

Der Dämon hat Saul kundgetan, was ihm, seinen Söhnen und dem Heer Israels bevorstand: Saul und seine Söhne sollten in der bevorstehenden Schlacht sterben und die Israeliten von den Philistern geschlagen werden. Manche wundern sich darüber, dass der Dämon, der sich als Samuel ausgab, dies voraussagen konnte. Aber wie man in Matthäus 8, Vers 29 nachlesen kann, können Dämonen wissen, was Gott vorhat bzw. erlauben wird!

Im Übrigen sah die Wahrsagerin den Geist „heraufsteigen aus der Erde“. Wenn es sich wirklich um Samuel gehandelt hat, wo muss er nach der falschen Sichtweise des abgewandelten Christentums unserer Zeit gewesen sein? Da er heraufgestiegen ist, kann er zuvor nur in der Hölle gewesen sein! Hier müsste die Frage gestellt werden, warum Samuel, ein gerechter Prophet Gottes, überhaupt in der Hölle gewesen wäre. Das kann aber nicht sein, weil die Toten „entschlafen“ und ohne Bewusstsein sind und weil es die Hölle als Ort der ewigen Qual gar nicht gibt.

Was passierte mit dem Propheten Elia?

Der Prophet Elia wird von manchen als Beweis für die Richtigkeit der Lehre angeführt, wonach die Gerechten bei ihrem Tod in den Himmel fahren. Was ist Elia passiert? Den Hintergrund des Geschehens erfahren wir in 2. Könige 2, Verse 1-2:

„Und es geschah, als der Herr den Elia im Sturmwind zum Himmel auffahren lassen wollte, da gingen Elia und Elisa von Gilgal fort. Und Elia sagte zu Elisa: Bleib doch hier! Denn der Herr hat mich nach Bethel gesandt. Elisa aber sagte: So wahr der Herr lebt und deine Seele lebt, wenn ich dich verlasse! Und sie gingen nach Bethel hinab“ (Elberfelder Bibel).

Elisa sollte Elias Nachfolger sein, und die Zeit war gekommen, dass Elia sich von seinem Jünger Elisa trennen sollte. Zwei weitere Male wiederholte Elisa seinen Vorsatz, Elia nicht zu verlassen. Dann führte Gott die von ihm gewollte Trennung der beiden Männer durch ein Wunder herbei:

„Und als sie miteinander gingen und redeten, siehe, da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen, die schieden die beiden voneinander. Und Elia fuhr im Wetter gen Himmel“ (2. Könige 2,11).

Als die anderen Jünger Elias sahen, wie er gegen Himmel fuhr, wollten sie ihn suchen. Elisa war zunächst dagegen, gab aber dann nach:

„Siehe, es sind unter deinen Knechten fünfzig starke Männer, die lass gehen und deinen Herrn suchen. Vielleicht hat ihn der Geist des Herrn genommen und auf irgendeinen Berg oder in irgendein Tal geworfen. Er aber sprach: Lasst sie nicht gehen! Aber sie nötigten ihn, bis er nachgab und sprach: Lasst sie hingehen! Und sie sandten hin fünfzig Männer und diese suchten Elia drei Tage; aber sie fanden ihn nicht“ (2. Könige 2,16-17).

Was war nun mit Elia passiert? Wo war er? War er im Himmel bei Gott? Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass seine Jünger ihn offensichtlich auf der Erde gesucht haben! Wenn sie durch das, was sie gesehen hatten, der Meinung gewesen wären, dass er in den Himmel aufgefahren wäre, hätten sie überhaupt nicht nach ihm gesucht!

Im Johannesevangelium hatten wir gelesen, dass Jesus der einzige war bzw. ist, der jemals in den Himmel (zu Gott) aufgefahren ist (Johannes 3,13). Johannes schrieb sein Evangelium ca. 800 Jahre nach Elias Tod.

Nein, Elia ist nicht „entrückt“ worden, sondern ca. dreizehn Jahre später schrieb er einen Brief an Joram, den König von Juda:

„Es kam aber ein Brief zu ihm [Joram]von dem Propheten Elia, der lautete: So spricht der Herr, der Gott deines Vaters David: Weil du nicht gewandelt bist in den Wegen deines Vaters Joschafat und nicht in den Wegen Asas, des Königs von Juda, sondern wandelst in dem Wege der Könige von Israel und verleitest Juda und die Bewohner von Jerusalem zur Abgötterei nach der Abgötterei des Hauses Ahab ...

Siehe, so wird dich der Herr mit einer großen Plage schlagen an deinem Volk, an deinen Kindern, an deinen Frauen und an aller deiner Habe“ (2. Chronik 21,12-14).

War Elia im Himmel? Nein, er war noch am Leben. Gott hatte ihn räumlich von seinem Nachfolger Elisa entfernt, damit Elisas Prophetenamt beginnen konnte.

Beispiele aus dem Neuen Testament

Befassen wir uns nun mit einigen Beispielen im Neuen Testament. Wir beginnen mit Jesu Freund Lazarus, der Bruder von Maria und Marta, der gestorben war. Marta und Maria hatten Jesus gebeten, ihren todkranken Bruder baldmöglichst zu besuchen, aber Jesus kam nicht gleich. Er kam erst, als Lazarus schon drei Tage tot war. Interessant ist Jesu Formulierung des Todes gegenüber seinen Jüngern:

„Lazarus, unser Freund, schläft, aber ich gehe hin, ihn aufzuwecken. Da sprachen seine Jünger: Herr, wenn er schläft, wird’s besser mit ihm. Jesus aber sprach von seinem Tode; sie meinten aber, er rede vom leiblichen Schlaf. Da sagte es ihnen Jesus frei heraus: Lazarus ist gestorben“ (Johannes 11,11-14).

Damit haben wir eigentlich die höchstmögliche Bestätigung – von Jesus selbst, Gott in Menschengestalt (Matthäus 1,23) –, dass der Tod ein Schlaf ist!

Was passierte als Nächstes? Jesus stand vor Lazarus’ Grab und rief „mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Gesicht war verhüllt mit einem Schweißtuch. Jesus spricht zu ihnen: Löst die Binden und lasst ihn gehen!“ (Johannes 11,43-44).

Wenn es die unsterbliche Seele gibt und die gerechten Toten gleich nach ihrem Tod in den Himmel fahren, warum hat Jesus seinen Freund Lazarus nicht in Ruhe gelassen? Wenn es die unsterbliche Seele gibt, wäre Lazarus bereits im Himmel gewesen und Jesus hätte ihn „zurückgeholt“. Unter diesen Umständen könnte man sich vorstellen, dass Lazarus sich bei Jesus beschwert hätte: „Herr, es war so schön da oben! Warum konnte ich nicht dort bleiben?“

Aber es gibt Menschen, die an die unsterbliche Seele glauben und meinen, eine Erklärung für Lazarus’ Auferweckung zu haben. Jesus war noch nicht von den Toten auferstanden, sodass Lazarus noch nicht in den Himmel fahren konnte. Demnach wäre seine Seele irgendwo in der Nähe des Grabs gewesen und hätte auf Jesu Auferstehung gewartet, um in den Himmel auffahren zu können!

Die Heilige Schrift widerspricht dieser Sichtweise. Was war z. B. mit König David? Petrus sagt uns, dass David nach Jesu Auferstehung nicht im Himmel, sondern tot in seinem Grab war: „Ihr Männer, liebe Brüder, lasst mich freimütig zu euch reden von dem Erzvater David. Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf diesen Tag“ (Apostelgeschichte 2,29).

Und es war Johannes selbst, der uns ca. 60 Jahre nach seinem Bericht über die Auferweckung des Lazarus mitteilt, dass nur Jesus in den Himmel aufgefahren ist (Johannes 3,13).

Wollte Paulus in den Himmel fahren?

Trotz der eindeutigen Aussage des Johannes meinen einige, dass Paulus sich danach sehnte, nach seinem Tod in den Himmel zu fahren. Als Beleg dafür führen sie die Bibelstelle in Philipper 1, Verse 21-24 an:

„Denn Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn. Wenn ich aber weiterleben soll im Fleisch, so dient mir das dazu, mehr Frucht zu schaffen; und so weiß ich nicht, was ich wählen soll. Denn es setzt mir beides hart zu: Ich habe Lust, aus der Welt zu scheiden und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre; aber es ist nötiger, im Fleisch zu bleiben um euretwillen.“

Dachte Paulus wirklich, er würde gleich nach dem Tod bei Christus sein? Dies ist der Mann, der uns erzählt, dass die Toten schlafen und erst bei Jesu Wiederkehr wieder zum Leben erweckt werden! Lassen wir Paulus selbst erklären, wann er erwartete bei Christus zu sein. Was schrieb er nur wenige Monate vor seinem Tod?

„Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Hinscheidens ist gekommen. Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb haben“ (2. Timotheus 4,6-8).

Paulus wusste, dass er erst „an jenem Tag“ wieder leben wird, und nicht nur er allein, sondern auch alle anderen, die als Gerechte gestorben sind (vgl. dazu nochmals 1. Thessalonicher 4,13-17). Und seine Erwartung ist auch die Antwort auf eine andere Bibelstelle, die für manche ein Hinweis auf den Himmel als Belohnung der Gerechten ist.

„Denn wir wissen: wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel. Denn darum seufzen wir auch und sehnen uns danach, dass wir mit unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet werden, weil wir dann bekleidet und nicht nackt befunden werden. Denn solange wir in dieser Hütte sind, seufzen wir und sind beschwert, weil wir lieber nicht entkleidet, sondern überkleidet werden wollen, damit das Sterbliche verschlungen werde von dem Leben“ (2. Korinther 5,1-4).

Wer diese Verse genau liest, der erkennt, dass hier nicht die Rede davon ist, dass wir nach dem Tod in den Himmel fahren. Stattdessen geht es um den „Aufbewahrungsort“ unserer zukünftigen Belohnung, die mit dem ewigen Leben verknüpft ist. In einer Fußnote der Einheitsübersetzung heißt es treffend dazu:

„Paulus vergleicht den Leib mit einem Zelt, einer Wohnung, einem Haus oder einem Kleid; er erwartet eine Verwandlung (ein Überkleidet-Werden) des irdischen Leibes in den Auferstehungsleib, den Gott im Himmel bereithält (vgl. 1. Korinther 15,44).“

Wenn Paulus in diesen Versen gemeint hätte, dass wir gleich nach dem Tod in den Himmel fahren, um dort ewig zu leben – mit einem Geistleib gekleidet, der dort für uns aufbewahrt wird –, dann hätte er damit seiner Erklärung der Auferstehung im ersten Brief an die Korinther widersprochen. Das kann aber nicht sein, weil die Heilige Schrift nicht gebrochen werden kann (Johannes 10,35). In dem ersten Brief hatte er nämlich geschrieben:

„So auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Armseligkeit und wird auferstehen in Kraft. Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib . . . Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden“ (1. Korinther 15,42-44. 51-52).

Die Krone des Lebens erhalten wir erst bei der Auferstehung von den Toten, bei der wir dann mit einem Geistleib gekleidet sind, der derzeit im Himmel für uns aufbewahrt wird.

Der Schächer am Kreuz

In einer Leserzuschrift meinte ein Abonnent unserer Zeitschrift, uns auf den wichtigsten Beweis für ein Weiterleben nach dem Tod hinzuweisen: „Einer der wichtigsten Hinweise Gottes auf die unsterbliche Seele ist doch der Ausspruch unseres geliebten Herrn Jesus: ‚Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein‘ (Lukas 23,43).“

Zunächst gilt es zu klären, wo das Paradies ist, von dem Christus sprach. Jesus Christus erwähnte einen „Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist“ (Offenbarung 2,7). In Offenbarung 22, Vers 2 erfahren wir, dass es diesen Baum des Lebens erst im neuen Jerusalem geben wird.

Gott kommt aus dem Himmel zur Erde herab, um in diesem neuen Jerusalem zu wohnen (Offenbarung 21,1-3), nachdem die in Offenbarung 20 beschriebenen Auferstehungen stattgefunden haben. Erst dann wird der Mensch mit Gott in diesem Paradies zusammenwohnen.

Diese Bibelstellen zeigen uns, dass das Paradies, das Jesus am Kreuz erwähnte und in dem der Schächer am Kreuz mit Gott sein wird, erst in der Zukunft existieren wird. Wie können wir wissen, dass dies die Bedeutung der Worte Jesu ist?

Zum einen sagt uns die Bibel deutlich, dass Jesus am Tag seines Todes nicht ins Paradies gefahren ist. Stattdessen wurde er ins Grab gelegt: „Denn als Erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift“ (1. Korinther 15,3-4).

Kurz nach seiner Auferstehung von den Toten sagte Jesus zu Maria: „Rühre mich nicht an! denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater“ (Johannes 20,17). Ganze drei Tage und Nächte nach seinem Tode sagte Jesus selbst, dass er noch nicht in den Himmel gefahren war!

Jesus lag drei Tage und Nächte im Grab (Matthäus 12,40). Nirgends sagt die Bibel, dass der Leichnam Jesu ins Grab gelegt wurde, während seine Seele gleichzeitig woanders hinging. Jesus wurde begraben; am Tag seines Todes kann Jesus unmöglich mit dem gekreuzigten Verbrecher im Paradies gewesen sein.

Wenn Jesus dem Verbrecher nicht sagte, er würde mit ihm an jenem Tag im Paradies sein, was meinte er dann? Der reumütige Verbrecher kam während der Kreuzigung mit Jesus zur Besinnung (Lukas 23,39-41). Er sagte Jesus: „Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst!“ (Vers 42). Wie jeder andere Mensch, der dem Tod ins Angesicht starrt, suchte er Trost und Ermutigung. Jesus enttäuschte ihn nicht.

Jesu Antwort wird oft missverstanden, weil die Interpunktion in Lukas 23, Vers 43, die im Urtext ursprünglich nicht existierte, die Bedeutung einer gewöhnlichen hebräischen Redewendung, die zu Jesu Lebzeiten bekannt war, entstellt. (Die Interpunktion, wie sie in der heutigen deutschen Bibel erscheint, ist erst viele Jahrhunderte nach dem Abfassen der biblischen Bücher hinzugefügt worden.)

Vers 43 sollte daher lauten: „Wahrlich, ich sage dir heute: Du wirst mit mir im Paradies sein.“ Die Bekräftigung mit dem Wort „heute“ war „ein gewöhnliches hebräisches Idiom, das häufig im Sinne einer ernsthaften Betonung benutzt wurde“ (The Companion Bible, 1990, Anhang Nr. 173, Seite 192).

Jesus meinte gar nicht, dass der sterbende Mann an jenem Tag ins Paradies fahren würde. Jesus ermutigte ihn mit der ernsthaften Bekräftigung, dass eine Zeit kommen wird, in der Gottes Reich auf Erden errichtet sein und der Verbrecher durch seine Auferstehung wieder leben und Jesus wiedersehen wird. Christus konnte dies voraussagen, weil er die reumütige Geisteshaltung des Mannes wahrnahm, der ihn als Messias anerkannte.

Es gibt aber eine weitere Bibelstelle, die wir uns in diesem Zusammenhang ansehen sollen: „Denn auch Christus hat einmal für die Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er euch zu Gott führte, und ist getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist. In ihm ist er auch hingegangen und hat gepredigt den Geistern im Gefängnis, die einst ungehorsam waren, als Gott harrte und Geduld hatte zur Zeit Noahs, als man die Arche baute, in der wenige, nämlich acht Seelen, gerettet wurden durchs Wasser hindurch“ (1. Petrus 3,18-20).

Predigte Jesus „den Geistern im Gefängnis“ nach seinem Tod am Kreuz, wie einige meinen? Wäre das der Fall gewesen, würde sich die Bibel in Bezug auf den Zustand der Toten widersprechen! Wie sollen wir diese Verse verstehen?

Verse 18-19 zeigen, dass Jesus „in ihm“ – der Bezug ist zu „dem Geist“ – predigte. Das heißt, Jesus war ein Geistwesen, als er den „Geistern im Gefängnis“ predigte. Wann tat er dies? Nochmals: Es kann unmöglich die Zeit zwischen Jesu Tod und Auferstehung sein, denn Jesus sagte, er würde im Schoß der Erde sein.

Jesus predigte, „als Gott harrte und Geduld hatte zur Zeit Noahs“ (Vers 20). Das heißt, Jesus predigte im Geist zu der Zeit, als die Arche vorbereitet wurde. Er predigte „Geistern . . . die einst ungehorsam waren“. Die einzigen „Geister“ – „Geistwesen“ –, die jemals ungehorsam waren, sind die Dämonen. Für sie ist die Erde wie ein Gefängnis (vgl. dazu 2. Petrus 2,4), auf das sich ihr Wirken beschränkt. Durch ihren verderblichen Einfluss waren diese Dämonen für den Zustand auf der Erde verantwortlich, der in 1. Mose 6, Vers 5 beschrieben wird und die Sintflut zur Folge hatte.

Als Jesus als Mensch auf der Erde lebte, wurde er von einem Dämon gefragt: „Wirst du uns vor der Zeit quälen?“ Die Dämonen wissen, was ihnen bevorsteht, da Jesus ihnen ihr Schicksal in der Zeit vor der Sintflut gepredigt hat.

Fazit: Der Schächer am Kreuz wartet im Grab auf die Auferstehung. Erst dann wird er mit Jesus im Paradies sein.

Erwachen aus dem Schlaf des Todes

Wir konnten in diesem kurzen Beitrag nicht alle Bibelstellen behandeln, die einige als Beweis für die unsterbliche Seele sehen. Ein Weiterleben gleich nach dem Tod würde jedoch der Heiligen Schrift widersprechen, und Jesus stellte fest, dass die Schrift nicht gebrochen werden kann.

Karlheiz hatte recht mit seiner Feststellung: „Wir müssen alle mal in die Kiste.“ Und die Bibel fügt hinzu: „Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden“ (1. Korinther 15,22).

Worte der Ermutigung

Gott gab uns physisches Leben, das vorübergehend ist. Da wir physisch sind, werden wir alle eines Tages sterben. Dieser Zustand ist kein Zufall der Evolution, sondern ist das Resultat von Umständen, die aus den Entscheidungen unserer Ureltern im Garten Eden hervorgehen und die nur durch die Bibel zu verstehen sind.

Paulus hielt fest, dass Gott die Erkenntnis über das Schicksal des Menschen nach dem Tode offenbarte, um uns zu ermutigen und zu trösten und um uns Hoffnung zu geben in Zeiten eines persönlichen Verlustes, damit wir nicht traurig sind „wie die andern, die keine Hoffnung haben“ (1. Thessalonicher 4,13). Gottes Verheißung des ewigen Lebens ist gewiss. In seinem Brief an den Ältesten Titus beschrieb Paulus seine „Hoffnung auf das ewige Leben, das Gott, der nicht lügt, verheißen hat vor den Zeiten der Welt“ (Titus 1,2).

Wenn ein Familienangehöriger oder Freund stirbt, kann man Gefühle der Einsamkeit, der Leere und der versäumten Gelegenheiten nicht leugnen – dass wir mehr hätten sagen oder tun sollen. Ein vollständigeres Verständnis von Leben und Tod kann uns helfen, mit unserer eigenen Sterblichkeit fertig zu werden. Durch ein Verständnis der größeren Zusammenhänge unseres Lebens können wir Mut schöpfen und Trost und Hoffnung finden. Wir erkennen, dass auch der Tod nur vorübergehend ist. Die Zeit kommt, wenn wir mit den Verstorbenen wieder vereint sein werden.

Die Verarbeitung eines Todesfalls und die daraus resultierende notwendige Anpassung an die Einsamkeit brauchen Zeit. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass selbst diese belastende Erfahrung uns oder unsere Lieben nicht von Gottes Plan oder seiner Liebe trennen:

„Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von er Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn“ (Römer 8,38-39).