Fällt es Ihnen ab und zu schwer, sich für etwas zu entscheiden? Erfolgsorientierte Prinzipien können Ihnen helfen, gute Entscheidungen zu treffen.

Von Paul Kieffer

Welcher Mensch möchte nicht erfolgreich sein? Ob wir im Leben Erfolg haben oder nicht, hängt in den allermeisten Fällen von den Entscheidungen ab, die wir treffen. Wurden Ihr Lebensweg, Ihr Glück oder Ihre Selbstachtung schon einmal empfindlich gestört, weil Sie eine falsche Wahl oder eine unvernünftige Entscheidung trafen?

Wenn wir auf unser vergangenes Leben blicken, können wir uns bestimmt an Gelegenheiten erinnern, die wir nicht richtig erkannt bzw. genutzt haben. Nicht selten wünschen wir uns heute, die Entscheidungen, die wir damals getroffen haben, wieder rückgängig machen zu können.

Leben heißt entscheiden

Das Leben besteht aus einer Kette von Entscheidungen. Es gibt kaum einen Tag, an dem wir nicht laufend Entscheidungen treffen müssen. Dazu gehören Entscheidungen wie: Wann sollen wir aufstehen? Was anziehen? Wie wollen wir unsere täglichen Pflichten erledigen?

Die Mehrzahl unserer Entscheidungen treffen wir routinemäßig. Sie werden durch Gewohnheiten und durch die festgelegten Anforderungen des Berufs, der Schule, des Wetters und der Umwelt bestimmt. Wenn es um diese Routine-Entscheidungen geht, kommen wir in der Regel ganz gut zurecht.

Erst bei den größeren und weniger häufigen Entscheidungen – solche vielleicht, die unser Leben betreffen – werden wir unsicher. Bei diesen Entscheidungen kommt es jedoch ungleich mehr auf die richtige Wahl an! Darunter sind Entscheidungen wie: Soll ein neuer Wagen gekauft werden und wenn ja, welche Marke? Soll ich meinen Beruf aufgeben und mich umschulen lassen? Soll ich mich selbstständig machen? Soll ich anbauen oder die Inneneinrichtung meiner Wohnung verändern? Soll ich die Universität besuchen oder soll ich vorher eine allgemeine Bildungsreise ins Ausland unternehmen?

Manche, die vor schweren Entscheidungen standen und dann eine unvernünftige Wahl trafen, sahen ihre Felle wegschwimmen. Nur mit viel Mühe und Zeitaufwand konnten sie ihr Leben wieder halbwegs normal gestalten.

Wie wäre es, wenn Sie Entscheidungen nach bestimmten Grundsätzen treffen könnten, mit deren Hilfe Sie die Wahrscheinlichkeit einer guten Entscheidung wesentlich erhöhen? Möchten Sie diese Grundsätze kennenlernen?

Gute Entscheidungen zu treffen ist keine Sache des Zufalls. Es ist nicht nur einfach „Glück“, was die einen haben, während so viele andere schlecht abschneiden. Gute Entscheidungen zu treffen beruht auf bestimmten Grundsätzen. Manche, die „Glück“ haben, haben insofern Glück, als sie ihre Entscheidungen mehr oder weniger zufällig nach diesen Grundsätzen treffen.

Wer diese Grundsätze kennt und sie richtig anzuwenden versteht, der beginnt, die meisten Elemente des Zufalls auszuschließen. Dem ist der Erfolg darum sicher, weil er die Risiken weitgehend ausschließen konnte.

Die richtige Quelle

Viele Menschen begehen den gleichen fundamentalen Fehler, wenn sie eine wichtige Entscheidung zu treffen haben. Die Fehlerquelle ist allen Menschen gemeinsam, weil der Mensch nun mal dazu neigt, sich auf den eigenen Verstand und das eigene Urteilsvermögen zu verlassen.

Die Bibel, das Wort Gottes, ist ein Buch über den Menschen und wurde vom Schöpfer des Menschen – von Gott, der den Menschen gründlich kennt – inspiriert. In der Bibel wird diese grundlegende Neigung des Menschen beschrieben: „Der Mensch hält alles, was er tut, für richtig; der Herr aber prüft die Beweggründe“ (Sprüche 16,2; Gute Nachricht Bibel, alle Hervorhebungen durch uns). Das erste, was wir voraussetzen, wann immer wir eine Entscheidung zu treffen haben, ist die Annahme, dass unsere Sicht der Dinge richtig ist.

In Wirklichkeit zeigt uns Gottes Wort, dass wir uns nicht ausschließlich auf das eigene Urteilsvermögen stützen sollten. Es stimmt schon, dass wir die Befähigungen, die Gott uns verlieh, nutzen sollen, aber unter der Anleitung Gottes: „Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand“ (Sprüche 3,5).

Echte Weisheit besitzt derjenige, der dieses Prinzip erkannt hat. Die meisten Menschen halten sich für gut, sachlich und rücksichtsvoll. Daher müssten wir uns – da jeder diese Eigenschaften zu besitzen glaubt – sicherlich darauf verlassen können, dass wir und andere unsere Entscheidungen so treffen, dass alle Faktoren in Betracht gezogen worden sind.

Diejenigen, die Gott wirklich kennen, haben erkannt, dass sie sich bei einer Entscheidung nicht allein auf den eigenen Verstand verlassen dürfen. Verlässt man sich nämlich darauf, so läuft man Gefahr, eine falsche Entscheidung zu treffen. Finden Sie diese Feststellung arrogant oder seltsam? Dann sollten Sie vielleicht Ihre Reaktion an den klaren Aussagen des Wortes Gottes messen lassen: „Manchem scheint ein Weg recht; aber zuletzt bringt er ihn zum Tode“ (Sprüche 14,12; 16,25).

Gott um Weisheit bitten

Der erste Grundsatz für gute Entscheidungen verlangt daher, dass wir uns an Gott wenden, um das notwendige Maß an Umsicht und Weisheit zu erhalten. Jede andere Ausgangsbasis wäre verfehlt, denn Gott allein kann uns den richtigen Weg weisen, den man im Leben einschlagen soll. An ihn sollte man sich deshalb zuerst wenden.

Wenn Sie in Ihrem Leben eine wichtige Entscheidung zu treffen haben, sollten Sie zu Ihrem himmlischen Vater beten. Teilen Sie ihm die Entscheidung mit, vor der Sie stehen, wie diese Ihr Leben beeinflussen wird und welche Alternativen vor Ihnen liegen. Sie können ganz offen mit Gott reden und ihm gestehen, dass Sie seine Hilfe und Weisheit brauchen.

Die Einsicht, dass man Weisheit für eine wichtige Entscheidung braucht, ist keine Schande, sondern der erste Schritt zum Erfolg! Der Apostel Jakobus ermahnt uns, in solchen Situationen Gott um Weisheit zu bitten: „Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern gibt und niemanden schilt; so wird sie ihm gegeben werden“ (Jakobus 1,5).

Das Beispiel Salomos

Als Salomo nach seinem Vater David den Thron Israels bestieg, wusste er, dass ihm viele folgenschwere Entscheidungen bevorstanden. Die Verantwortung für ein ganzes Volk und die vielen Entscheidungen eines Monarchen lasteten schwer auf ihm.

Was tat Salomo als Erstes? Die Bibel überliefert uns seine Vorgehensweise als ermutigendes Beispiel: „Und Salomo sprach zu Gott: Du hast große Barmherzigkeit an meinem Vater David getan und hast mich an seiner Statt zum König gemacht … denn du hast mich zum König gemacht über ein Volk, das so viel ist wie Staub auf Erden. So gib mir nun Weisheit und Erkenntnis, dass ich vor diesem Volk aus- und eingehe; denn wer kann dies dein großes Volk richten [für es Entscheidungen treffen]?“ (2. Chronik 1,8-10).

Salomo suchte Gott zuerst und erkannte ihn als den Ursprung rechter Führung an. Deshalb gewährte Gott ihm Wissen und Erkennen für seine Entscheidungen und Überlegungen und ließ dem Volk Israel, über das Salomo herrschte, seine Segnungen zuteil werden (Verse 11-17).

Ganz gleich wie groß oder klein die Entscheidung ist, die wir treffen, wir sollten uns immer zuerst an Gott wenden und ihn als die Quelle wahrer Weisheit und Erkenntnis anerkennen, um die richtige Wahl zu treffen. Selbst wenn die Zeit drängt, haben wir immer noch die Zeit – und wenn es nur ein Augenblick ist –, Gott in einem kurzen Gebet anzurufen: „Vater, hilf mir, dass ich Deinen Willen erkenne.“

Biblische Beispiele beachten

An dem zitierten Beispiel Salomos erkennen wir, dass die Bibel ein Lehrbuch für uns Menschen und eine Aufzeichnung menschlicher Erfolge, Fehler, Belohnungen und Bestrafungen ist. Sie umfasst die ganze Palette menschlicher Erfahrungen. Der zweite Grundsatz für gute Entscheidungen hat mit der Beachtung biblischer Beispiele zu tun.

Als die Israeliten aus Ägypten auszogen, mussten sie in rascher Folge Entschlüsse fassen. Manche davon erwiesen sich als richtig, doch viele waren keine guten Entscheidungen. Nach einer kurzen Auflistung einiger dieser Entscheidungen wies der Apostel Paulus auf ihr mahnendes Beispiel für heutige Christen hin: „Dies widerfuhr ihnen [den Israeliten] als ein Vorbild. Es ist aber geschrieben uns [Christen] zur Warnung, auf die das Ende der Zeiten gekommen ist“ (1. Korinther 10,11).

Eine gründliche Kenntnis von solchen Beispielen im Wort Gottes gibt uns eine Fülle an Erfahrung, auf die wir uns bei unseren Entscheidungen stützen können. Sind wir willens und eines aufgeschlossenen Sinnes, können wir ganz bestimmt aus den Fehlern, die andere begangen haben, Nutzen ziehen, in gleichem Maße aber auch aus ihren richtigen Entscheidungen.

Salomos Vater David beschreibt die Frucht, die sich aus einer fundierten Kenntnis der Bibel ergeben kann: „Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, wo die Spötter sitzen, sondern hat Lust am Gesetz des Herrn und sinnt über seinem Gesetz [die Bibel] Tag und Nacht! Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl“ (Psalm 1,1-3).

Steht man vor einer großen Entscheidung, so kann man nach biblischen Beispielen einer ähnlichen Situation suchen. Wenn wir kein ähnliches Beispiel finden, können wir versuchen, nach grundlegenden Prinzipien der Bibel vorzugehen, die auch bei unseren Entscheidungen angewendet werden können.

Jesus zeigte uns, wie wir das tun können. Durch die Versuchung in der Wüste wollte Satan Jesus dazu bringen, eine falsche Entscheidung zu treffen. Jesus kannte jedoch die Schrift genau und wusste, welche biblische Aussage die passende Antwort auf Satans Verlockung war.

Als der Widersacher Jesus dazu verleiten wollte, sich für die sofortige Weltherrschaft zu entscheiden, antwortete Jesus: „Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht“ (Matthäus 4,4).

Dem Teufel sagte Jesus noch zweimal „Es steht geschrieben“! Jesus kannte Gottes Wort genau. Es diente ihm als unverwechselbarer Leitfaden, auf den er sich verließ, als er seine Wahl traf. Wir sollten seinem Beispiel folgen! Sogar die Richter dieser Welt befolgen ein ähnliches Prinzip.

Bei ihren Urteilen brauchen Richter Kenntnis früherer Urteile, die bereits in ähnlichen Prozessen gefällt worden sind. Aus diesem Grund studieren Richter und Anwälte die frühere Rechtsprechung. So gesehen enthält die Bibel buchstäblich Hunderte von „Gerichtsfällen“, in denen Gott sein Urteil bekannt gibt.

Wie viele Konfessionschristen versäumen es jedoch, diesen lebensnotwendigen Wissensfundus auf die eigenen Entscheidungen anzuwenden?

Leider zeigen Umfragen immer wieder, dass zu viele bekennende Christen die Bibel nicht gut genug kennen. Deshalb treffen sie bei solchen Fragen, für die es in der Bibel direkte Beispiele gibt, schlechte Entscheidungen.

Die beste Stütze für uns in dem Bemühen, alle wichtigen Schritte im Leben richtig zu tun, besteht in der gründlichen Kenntnis von Gottes Wort: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege“ (Psalm 119,105).

Alle relevanten Faktoren berücksichtigen

Der dritte Grundsatz für gute Entscheidungen ist, alle relevanten Faktoren zu berücksichtigen. Diesen Grundsatz finden wir in den Sprüchen: „Wer antwortet, ehe er hört, dem ist’s Torheit und Schande“ (Sprüche 18,13).

Bildlich dargestellt wird, wenn eine Entscheidung getroffen werden muss, zu oft einfach gesprungen, statt erst richtig hinzusehen. Hier liegt ein entscheidender Fehler für schlechte Entscheidungen: Man nahm sich nicht genügend Zeit, um alle Fakten zu bedenken!

Nehmen wir als Beispiel einen Einkauf. Werbefachleute möchten uns zum Kauf animieren und nach Umfragen gelingt es ihnen auch, denn manche Einkäufe sind sogenannte „Impuls-Käufe“. Man „kauft“, ohne sich Dinge wie Qualität, Preis und den eigenen Bedarf überhaupt überlegt und vorher klar festgelegt zu haben.

Obwohl es uns in diesem Artikel nicht in erster Linie um Einkaufsentscheidungen geht, wäre es dennoch gut, auch daran zu denken, dass die Sache, die man gerade kaufen will, höchstwahrscheinlich auch noch morgen, übermorgen und nächste Woche zum Verkauf ausgestellt sein wird.

Lassen wir uns nicht vom momentanen Verlangen zum Sofortkauf verleiten. Viele Kopfschmerzen und Geldsorgen bleiben uns erspart, wenn wir nach der einfachen Devise verfahren, erst einmal einen Tag zu warten, wenn uns der Gedanke in den Sinn kommt, wir sollten etwas spontan kaufen.

Dieses Prinzip lässt sich ebenso bei jeder anderen Entscheidung, die wir zu treffen haben, anwenden. Wir sollten die Zeit nutzen, um alle möglichen Varianten und Folgen einer Entscheidung sorgfältig abzuwägen.

Wenn die Entscheidung für den zukünftigen Lebenslauf wichtig ist oder schwer zu sein scheint, kann es sehr hilfreich sein, eine Liste von Pro und Kontra aufzustellen. Was spricht dafür, wenn Sie die Entscheidung so treffen? Was spricht dagegen? Manche Vorteile bzw. Nachteile sollten auch gewichtet werden. Beispielsweise könnte die Anschaffung eines zweiten Familienautos die Mobilität des Ehepartners oder anderer Angehöriger erhöhen.

Überwiegt der Vorteil dieser Mobilität aber den Nachteil der daraus entstehenden Zusatzkosten? Was ist hier wichtiger: Bequemlichkeit oder geringere Kosten?

Eine solche Aufstellung dient zwei Zwecken. Erstens kann sie eine Hilfe sein, die unangenehmen Aspekte bzw. Nachteile, die wir vielleicht lieber ignoriert oder sonst auf die leichte Schulter genommen hätten, nicht zu übersehen. Zweitens zwingt sie uns, genügend Zeit zur Analyse aller Faktoren in allen Einzelheiten aufzuwenden.

Wichtig dabei ist, dass wir uns nicht mit Vermutungen und Annahmen zufrieden geben. Bei Entscheidungen geht es um Fakten, nicht Vermutungen oder Meinungen.

Bei vielen Entscheidungen wird man nicht alles Notwendige selbst wissen oder ohne fremde Hilfe in Erfahrung bringen können. Damit sind wir auch schon bei unserem vierten Grundsatz für gute Entscheidungen.

Kompetenten Rat einholen

Je größer die mögliche Tragweite einer bevorstehenden Entscheidung, um so mehr brauchen wir den Rat kompetenter Fachleute. Ein Grundprinzip im Wort Gottes lehrt uns, weisen Rat zu suchen: „Wo nicht weiser Rat ist, da geht das Volk unter; wo aber viele Ratgeber sind, findet sich Hilfe“ (Sprüche 11,14), und: „Mit Überlegung soll man Krieg führen, und wo viele Ratgeber sind, da ist der Sieg“ (Sprüche 24,6). Wir sollten jene aufsuchen, die in der Angelegenheit am besten informiert sind. Dank den Informationsmöglichkeiten per Internet gestaltet sich heute die Suche nach gutem Rat wesentlich einfacher als früher.

Manche neigen dazu, es als ein Zeichen der Schwäche zu empfinden, wenn sie um Hilfe und Auskünfte bitten. Diese Haltung ist jedoch nicht weise. In großen und kleinen Firmen sind die Chefs gut beraten, sich kompetente Ratgeber auszusuchen, um mit deren Beistand zu bestmöglichen Entscheidungen zu gelangen.

Hier kommt es darauf an, sich nicht nur mit einer Meinung zufrieden zu geben! Verlassen Sie sich nicht auf Ratschläge im Treppenhaus oder auf die Berater am Stammtisch. Stattdessen sollten wir nur bei anerkannten Sachkundigen oder bei Quellen Rat suchen, auf die aufgrund ihrer Kompetenz Verlass ist.

Für den Fall, dass man bei der Entscheidung voreingenommen ist und von vornherein in eine bestimmte Richtung tendiert, sollte man bei der Berücksichtigung aller relevanten Faktoren und der Auswahl von Ratgebern nicht der Versuchung erliegen, nur solche Fakten und Berater in Betracht zu ziehen, die die gewünschte Auswahl favorisieren werden. Man soll auch bereit sein, solche Ratgeber aufzusuchen, die mit ihrem Rat gegen die persönliche Wunschvorstellung sprechen werden. Bei solchen Entscheidungen, die – ganz gleich wie man sie trifft – unangenehme Folgen haben werden, ist dieser Aspekt besonders wichtig.

Gute Entscheidungen zu treffen setzt die Bereitschaft zur sachlichen Auseinandersetzung mit den Fakten voraus. Wir sollen uns vor der reellen Gefahr einer Selbsttäuschung hüten, um so zwar das gewünschte Ergebnis herbeizuführen, das aber – sachlich gesehen – durchaus eine schlechte Entscheidung sein kann.

Die Entscheidung treffen und dazu stehen

Für unsere Entscheidung haben wir die bisher behandelten Grundsätze beachtet. Wir haben Gott um Weisheit und Führung gebeten. Wir haben die Bibel untersucht, um passende Beispiele und Prinzipien zu finden. Wir haben alle Fakten und Varianten zusammengetragen und abgewogen. Wir haben kompetente Ratgeber hinzugezogen. Die zur Auswahl stehenden Möglichkeiten sollten jetzt klar sein.

Jetzt kommt der entscheidende Augenblick: Wir wählen unter der Auswahl der diversen Möglichkeiten aus – wir treffen die Entscheidung!

Vielleicht kommt es Ihnen merkwürdig vor, dass man diesen Schritt in dem Prozess als Grundsatz behandelt. Tatsache ist jedoch, dass unzählige Menschen Entscheidungen vor sich her schieben – besonders dann, wenn es um eine Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen geht –, obwohl sie längst wissen, wie sie sie zu treffen haben.

Beispiele dafür gibt es nicht nur im Privatleben, sondern auch in der Politik. Beispielsweise ist man sich über die Notwendigkeit von Reformen auf verschiedenen Gebieten weitgehend einig. Warum werden dann keine Entscheidungen getroffen?

Hat man die ersten Grundsätze zur Entscheidungsfindung beachtet, sollte man nicht mehr schwanken. Es gilt, die Entscheidung entschieden und endgültig zu treffen. Entschiedenheit ist wichtig, weil manche dazu neigen, ihre Entscheidungen nachträglich in Frage zu stellen. Hat man jedoch alles Notwendige getan, gibt es keinen Grund zum Zweifeln. Man hat dann eben die bestmögliche Entscheidung getroffen.

Interessanterweise sagt uns der Apostel Jakobus, dass wir, wenn wir Gott um Weisheit bitten, dies ohne Zweifel tun sollen: „Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, der gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und bewegt wird . . . Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen“ (Jakobus 1,6. 8).

Der Glaube ist eine der mächtigsten Kräfte, die wir einsetzen können, um den Umständen zu einem glücklichen Ausgang zu verhelfen. Jesus sagte: „Alle Dinge sind möglich, dem, der da glaubt“ (Markus 9,23). Jesu Worte haben vordergründig mit dem Glauben an Gottes Verheißungen zu tun, aber das gleiche Prinzip gilt auch im Alltag.

Wenn wir einmal zu einer auf Gottes Leitsätzen beruhenden Entscheidung gelangen, so können wir daran glauben, dass sie zu einem guten Ende führt. „Frisch gewagt ist halb gewonnen“ lautet eine Redewendung, die u. a. auch mit überzeugtem Handeln zu tun hat. Damit sind wir an unserem letzten Grundsatz angelangt.

Die Entscheidung umsetzen

Aus den allermeisten Entscheidungen geht eine Zielvorgabe bzw. -setzung hervor. Wir haben uns auf eine bestimmte Richtung festgelegt. Wenn wir die Entscheidung getroffen haben, gilt es, sozusagen das Zustandekommen der Entscheidung durch unseren Einsatz zu ermöglichen.

Dieses „Zustandekommen“ kommt nicht automatisch. Wir müssen alles daransetzen, das aus der Entscheidung hervorgehende Ziel zu verwirklichen und zu erreichen. Während wir die Fakten beschafften und klugen und ausgiebigen Rat erhielten, kamen wir zu der Erkenntnis, was es alles zu tun gibt! Da wir unsere Auswahl getroffen haben und davon überzeugt sind, dass es gut ausgehen wird, heißt es: Die Ärmel aufkrempeln und an die Arbeit gehen!

Ein weiteres Prinzip aus der Bibel lautet: „Alles, was deine Hand zu tun findet, das tue in deiner Kraft!“ (Prediger 9,10; Elberfelder Bibel). Der Autor dieser Worte, König Salomo, warnte ebenfalls vor Faulheit: „Wie lange liegst du, Fauler! Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf? Ja, schlafe noch ein wenig, schlummre ein wenig, schlage die Hände ineinander ein wenig, dass du schlafest, so wird dich die Armut übereilen wie ein Räuber und der Mangel wie ein gewappneter Mann“ (Sprüche 6,9-11).

Mangelnder Einsatz verhindert den Erfolg, auch wenn die Entscheidung richtig war. Hierin mögen einige versagen, denn oft tun wir nur ungern die letzten systematischen und mühevollen Schritte der Kleinarbeit bis zum Erreichen des ersehnten Ziels.

Fazit: Gute Entscheidungen zu treffen ist keine Glückssache. Wer mit Weisheit und Überlegung unter Berücksichtigung etwaiger biblischer Beispiele und Prinzipien entscheidet und auch danach handelt, wird nicht nur eine gute Wahl treffen, sondern sie auch verwirklichen. Das ist der Weg zum Erfolg!

Gott in unsere Entscheidungen einbeziehen

Der Apostel Paulus schrieb an Timotheus und gab ihm einige Ratschläge, wie er sich entscheiden soll, um ein gottwohlgefälliges Leben zu führen: „Die, die unbedingt reich werden wollen, geraten in Versuchung. Sie verfangen sich in unsinnigen und schädlichen Wünschen, die sie zugrunde richten und ins ewige Verderben stürzen. Denn Geldgier ist die Wurzel alles Bösen. Manche sind ihr so verfallen, dass sie vom Glauben abgeirrt sind und sich selbst viele Qualen bereiteten.

Du aber gehörst Gott, deshalb fliehe vor alldem! Jage dagegen der Gerechtigkeit nach, der Gottesfurcht, dem Glauben, der Liebe, der Geduld und der Freundlichkeit! Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, damit du das ewige Leben gewinnst, zu dem Gott dich berufen hat. Zu diesem Kampf hast du dich in besonderer Weise verpflichtet, als du vor vielen Zeugen das gute Bekenntnis abgelegt hast“ (1. Timotheus 6,9-12; ebenda).

Der amerikanische Schauspieler Charlie Chaplin sagte einmal: „Am Kreuzweg der Entscheidungen steht kein Wegweiser.“ Sein Spruch mag für jene Menschen gelten, für die das Wort Gottes keine „Gebrauchsanleitung“ ist. Aber für Menschen, die Gott gehorchen, ist die Bibel das Fundament für ihre Entscheidungen: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege“ (Psalm 119,105; ebenda).

Das Wort Gottes ist unser Wegweiser! So wie die Gesinnung der Menschen in dieser Welt zunehmend „gott-los“ wird, so müssen wahre Christen immer mehr und mehr „gött-lich“ werden. Jesus sagte seinen Jüngern: „Ihr seid das Licht für die Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben“ (Matthäus 5,14; ebenda). Je mehr das Licht in der heutigen Gesellschaft schwindet, umso mehr muss das Licht der Nachfolger Jesu stärker leuchten.

Ganz gleich welche Entscheidungen wir täglich treffen, wir sollten uns immer zuerst an Gott wenden. In der Bibel sehen wir ein Beispiel eines Mannes, dem eine große Verantwortung übertragen wurde. Er wusste, dass seine Entscheidungen für ihn selbst und viele seiner Mitmenschen weitreichende Auswirkungen haben würden. Was tat er zuerst? „Salomo liebte den Herrn und befolgte seine Gebote“ (1. Könige 3,3; ebenda).

Salomo wusste, dass er nur mit Gottes Hilfe die richtigen Entscheidungen treffen konnte. Darum bat er Gott: „Du hast mich, deinen Diener, anstelle meines Vaters David zum König gemacht. Ich bin noch viel zu jung und unerfahren und fühle mich dieser Aufgabe nicht gewachsen . . . Darum schenke mir ein Herz, das auf deine Weisung hört, damit ich dein Volk leiten und gerechtes Urteil sprechen kann“ (1. Könige 3,7. 9; ebenda).