Wenn wir anfangen, über die Entstehung des Universums nachzudenken, gibt es Fragen, die wir nicht einfach ignorieren können. Alles hatte einen Anfang.
Von Martin Fekete
Es war um 20.15 Uhr am Montag, dem 19. Oktober 2009, als eine interessante Sendung mit dem Titel „Woher kommt die Welt?“ im Fernsehen ausgestrahlt wurde. In der Sendung ging es um die Frage, wie unser Universums entstanden ist. Zu diesem Thema wurden mehrere Wissenschaftler befragt. Einer von ihnen meinte, dass es vor der Entstehung des Universums nichts gab – keine Zeit und auch keine Materie. Daraus zog der Wissenschaftler den Schluss, es gäbe keine andere mögliche Erklärung, als dass das Universum (also auch die Materie) aus dem „Nichts“ entstanden ist.
Vielen Menschen, die die Bibel regelmäßig lesen, würde dazu die Schriftstelle in Hebräer 11, Vers 3 einfallen. Dort heißt es: „Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, sodass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.“
Wenn man einmal beginnt, über die Entstehung des Universums nachzudenken, kommen Fragen auf, die man nicht einfach ignorieren kann.
Der Mensch ist physisch begrenzt
Wir sind in eine Welt hineingeboren, in der gewisse Grenzen gesetzt sind. In unserem Umfeld hat alles einen Anfang und ein Ende. Wir beobachten den Lebensanfang von Tieren, Pflanzen und Insekten. Wir sprechen vom Anfang und Ende einer Nation, eines Gewitters oder eines Erdbebens. Wir erleben, wie Kinder geboren werden, wie Eltern und Großeltern sterben.
Wir sind es gewohnt, Dinge alt werden zu sehen. Kleidung und Möbelstücke nützen sich ab. Häuser werden baufällig. Unser eigener Körper bekommt Falten, wir werden langsamer und gebrechlich.
Für den sterblichen Menschen hat alles einen Anfang, eine Periode der Nutzbarkeit und ein Ende. Mit Uhren und Kalendern halten wir das Fortschreiten der Zeit fest. Nur was durch zeitliche Abläufe – Stunden, Tage, Jahre – gemessen werden kann, ist für uns Wirklichkeit und daher bedeutsam.
Wenn wir dann hören, dass Gott ewig ist – dass es ihn immer gegeben hat und auch immer geben wird –, „streikt“ unser Verstand. Solche Worte gehen buchstäblich über unseren Horizont, weil wir nichts Vertrautes haben, auf das wir uns beziehen können. Das ist das Problem – alle physischen Erkenntnisse versagen an dieser Stelle.
Die Grenzenlosigkeit der geistlichen Ebene, auf der Gott lebt, versuchen wir mit dem Maß der begrenzten physischen Existenz zu messen, die wir kennen und mit der wir vertraut sind. Doch da gibt es keine Vergleichsmöglichkeit, kein Messen und kein Berechnen. Eine Stunde, ein Jahrhundert, ein Jahrtausend, das sind für uns noch vorstellbare Zeiträume, die Ewigkeit hingegen nicht mehr. Unser Verstand vermag geistliches Existieren nicht voll zu erfassen.
Nicht einmal unser physisches Universum können wir voll erfassen. Zur Veranschaulichung sei nur kurz betrachtet, was Gott geschaffen hat. Niemand weiß, wie viele Planeten und Monde es gibt. Nach Schätzung der Astronomen gibt es mehr als 100 000 Galaxien mit je ca. 100 000 Sternen. Gott sagt, er zählt und benennt sie alle. „Er zählt die Sterne und nennt sie alle mit Namen“, lesen wir in Psalm 147, Vers 4.
Wenn wir nun nach unserer Zeitrechnung Gott eine Sekunde für das Zählen und Benennen jedes Sterns am Himmel geben, wie lange würde er für alle brauchen? Nach unseren Uhren und Kalendern mehr als 300 000 Millionen Jahre! Wie lange muss dann erst die Erschaffung all dieser Gestirne gedauert haben? Für uns sind das Zahlen, die wir nicht mehr fassen können. Nicht aber für Gott, denn Gott ist ewig.
Gott ist Geist
„Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten“ (Johannes 4,24). Diese Aussage hat Jesus Christus selbst zu einer Frau am Brunnen Jakobs gesprochen. Einer seiner Namen lautet auf hebräisch „Jahwe – der ewig Seiende“. Als unser Schöpfer ist Gott nicht an die Gesetze von Raum und Zeit gebunden, wie wir es sind.
Menschen können über die ungeheure Energie im Weltall und über Lichtgeschwindigkeit nur theoretisieren, aber Gott hat sie geschaffen, und er beherrscht sie. Für Gott ist, wenn er will, „ein Tag . . . wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag“ (2. Petrus 3,8).
Gott „wohnt ewig“, wie wir in Jesaja 57, Vers 15 erfahren: „So spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt, dessen Name heilig ist.“ Gott wohnt in einer – in menschlichen Begriffen gesagt – anfang- und endlosen Zeit.
Es gibt zwei, den meisten Menschen bekannte Schriftstellen, die etwas über den „Anfang“ sagen: 1. Mose 1,1 und Johannes 1,1. Aber was immer wir als Uranfang betrachten, wie weit wir auch „zurückdenken“ in die Zeit, Gott war immer schon da. Vor jedem Anfang steht schon seine Existenz.
Die Frage „Wie ist Gott entstanden?“ stellen wir aufgrund unserer begrenzten Sichtweise. Gott ist nicht entstanden! Es hat ihn schon immer gegeben.
Die Ewigkeit
Ewig ist ein geistlicher Ausdruck, der auf einen Gott ohne Anfang und Ende zutrifft. Dieser Ausdruck, der außerhalb zeitlicher oder räumlicher Reichweiten liegt, hat nichts mit Zeit zu tun. Ewig zu leben ist eine andere Ebene des Existierens. Gott ist weder alt noch jung – er ist ewig. Gott hat durch die Erschaffung des physischen Weltalls mit all seinen Himmelskörpern Zeit geschaffen bzw. sie zu einer Dimension dieser Schöpfung gemacht.
Wodurch gibt es „Zeit“ überhaupt? Wenn es keinen sich drehenden Planeten Erde gäbe, gäbe es dann Tage? Die Antwort lautet: Nein. Gäbe es Monate ohne den um die Erde kreisenden Mond? Die Antwort lautet wieder: Nein. Wenn sich Erde und Mond nicht um die Sonne drehen würden, dann gäbe es auch keine Jahre.
Die Bibel zeigt uns, dass die Zeit begrenzt ist. Sie hatte einen Anfang und wird ein Ende haben. Wir lesen in Hebräer 1, Verse 10-12 (ein Zitat aus Psalm 102): „Du Herr hast am Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. Sie werden vergehen, du aber bleibst. Sie werden alle veralten wie ein Gewand; und wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen, wie ein Gewand werden sie gewechselt werden. Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nicht aufhören.“
Zeit ist vom Physischen abhängig, das vergänglich ist. Zeit ist durch die Schöpfung entstanden. Die Ewigkeit dagegen hat mit Zeit überhaupt nichts zu tun. Die Frage „Wie ist Gott entstanden?“ kann letztendlich nur Gott selbst beantworten, denn vor der Entstehung des Universums gab es ja niemanden außer Gott.
Unser Anteil an der Ewigkeit
Wichtiger für uns ist die zukünftige Ewigkeit und die Frage, welchen Anteil wir daran haben können.
Der ewige Gott will uns, die wir jetzt vergängliche, begrenzte, physische Wesen sind, zu einem ewig lebenden Mitglied seiner Familie verwandeln. So werden wir von den Fesseln dieser physischen Begrenztheit bzw. von Raum und Zeit befreit. Durch den Empfang des heiligen Geistes wird uns die Möglichkeit zuteil, ewig zu leben.
Über den qualitativen Unterschied zwischen denen, die Gottes heiligen Geist haben, und denen, die ihn nicht haben, sagt der Apostel Paulus: „Wenn auch unser äußerer [physischer] Mensch verfällt [alt wird, sich verbraucht], so wird doch der innere [die geistliche Gesinnung derer, die den heiligen Geist empfangen haben] von Tag zu Tag erneuert“ (2. Korinther 4,16).
Im Gegensatz zu unserer Zukunft sind die Prüfungen dieses Lebens zeitlich begrenzt: „Denn unsre Trübsal, die zeitlich [begrenzt] und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich [vergänglich]; was aber unsichtbar ist, das ist ewig“ (2. Korinther 4,17-18).
Dem Menschen, so „klein“ er heute zu sein scheint, ist eine Bestimmung für die Ewigkeit gegeben, wie sie größer und herrlicher nicht sein könnte. Wenn Sie mehr über dieses Thema erfahren möchten, können Sie unsere kostenlosen Broschüren Das Reich Gottes – eine gute Nachricht und Das Geheimnis Ihrer Existenz bestellen oder im Internet als PDF-Datei herunterladen.