Kann die Sehnsucht nach dem Reich Gottes, das Jesus Christus zur Erde bringen wird, unserem Leben heute nützen? Ja, das kann sie, und zwar auf unterschiedliche Weise.
Von Mario Seiglie
In Matthäus 6, Verse 9-15 finden wir das Mustergebet, das Jesus seine Jünger lehrte. Als Erstes sollten sie Gott, den Vater, im Himmel anrufen. Haben Sie sich jemals gefragt, warum die erste Bitte danach „Dein Reich komme!“ lautete? Warum ist die Sehnsucht nach dem Reich Gottes so wichtig, dass es als erste Bitte im sogenannten Vaterunser erscheint?
Die allermeisten bekennenden Christen glauben an die Irrlehre, dass der Himmel der Ort ist, an dem sich alles abspielen wird. Doch Christus sagte, dass es unser vorrangiges Ziel sein sollte, sein Reich auf die Erde zu bringen.
In demselben Kapitel, in dem Jesus sein Mustergebet spricht, erläutert er diesen Grundsatz: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles [unsere täglichen Bedürfnisse] zufallen“ (Matthäus 6,33; alle Hervorhebungen durch uns). Jesus sagte also, dass diese beiden miteinander verbundenen Ziele unsere obersten Prioritäten sein sollten.
Und die Bibel enthält viele Beispiele treuer Männer und Frauen, die nach diesen Prioritäten lebten. Sie orientierten sich an dem kommenden Reich Gottes und sahen es als etwas Reales, ohne daran zu zweifeln, dass es sicher kommen wird. Sie bereiteten sich dann geistlich darauf vor.
Der Hebräerbrief sagt uns Folgendes über sie:
„Diese alle sind gestorben im Glauben und haben das Verheißene nicht erlangt, sondern es nur von ferne gesehen und gegrüßt und haben bekannt, dass sie Gäste und Fremdlinge auf Erden sind [die gegenwärtige Welt ist nicht ihre wahre Heimat] ... Diese alle haben durch den Glauben Gottes Zeugnis empfangen und doch nicht erlangt, was verheißen war, weil Gott etwas Besseres für uns vorgesehen hat; denn sie sollten nicht ohne uns vollendet werden“ (Hebräer 11,13. 39-40).
Alle, die Gott bis zu ihrem Lebensende treu sind, werden also in der Zukunft gemeinsam vollendet werden. Das geschieht nicht im Augenblick ihres Todes, sondern erst wenn Christus wiederkommt, um auf Erden zu herrschen. Und sie werden dann mit ihm regieren – auf der Erde (Offenbarung 5,10)!
Die Zusammenfassung dieser Hoffnung finden wir dann im nächsten Kapitel des Hebräerbriefs: „Auf uns wartet also ein neues Reich, das niemals erschüttert wird. Dafür wollen wir Gott von Herzen danken und ihm voller Ehrfurcht dienen, damit er Freude an uns hat“ (Hebräer 12,28; „Hoffnung für alle“-Bibel).
Dieses Reich wird wundersame Veränderungen für die ganze Erde und alle Menschen bringen. Aber alle seine Vorteile liegen nicht nur in der Zukunft. Die große Sehnsucht nach dem kommenden Reich wird dazu führen, dass wir uns schon jetzt zum Besseren verändern!
Wie sieht nun der Segen aus, der sich aus der sehnsüchtigen Erwartung der Errichtung dieses herrlichen Reiches ergibt? So wie die Facetten eines schönen Diamanten vielfarbige Strahlen aussenden, gibt es sieben wunderbare Wirkungen, die wir durch die Sehnsucht nach Gottes Herrschaft auf Erden erfahren. Wenn wir dies verstehen und wissen, was das Reich Gottes bringen wird, werden wir noch inbrünstiger beten: „Dein Reich komme!“
1. Das Reich Gottes setzt uns die Prioritäten
Das Reich Gottes ist das höchste Ziel im Leben. Jesus machte es sehr deutlich: Ganz gleich, wie erfolgreich wir in den materiellen Aspekten dieses Lebens sein mögen, selbst wenn wir Ruhm und Reichtum erlangen, wenn wir letztendlich nicht ins Reich Gottes eingehen, werden wir im Leben vor Gott versagt haben.
Hierzu sagte Jesus: „Was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber zuletzt sein Leben [sein Wesen oder seine persönliche Existenz] verliert? Womit will er es dann zurückkaufen? Denn der Menschensohn wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln kommen. Dann wird er allen vergelten nach ihrem Tun“ (Matthäus 16,26-27; Gute Nachricht Bibel).
Es gibt natürlich viele schöne physische Ziele, die man in diesem Leben anstreben kann. In diesem Sinn schrieb der Apostel Johannes an Gaius: „Geliebter Freund, ich wünsche dir, dass es dir in jeder Hinsicht so gut gehen möge, wie es deiner Seele geht [d. h. sein ganzes Wesen, sowohl Körper als auch Geist]“ (3. Johannes 2; Zürcher Bibel).
Das vorrangige geistliche Ziel in unserem Leben ist es, Teil des kommenden Reiches Gottes zu sein. Deshalb sollte die Vorfreude auf sein Erscheinen die höchste Priorität in unserem Leben sein. In unserem täglichen Gebet sollen wir dieses zukünftige Reich herbeisehnen – eine Perspektive, die uns ermutigen und inspirieren soll.
2. Das Reich Gottes ist eine Quelle der Hoffnung im Leben
Vielen ist nicht klar, dass die Hoffnung, die uns die Bibel vermittelt, auf der Ankunft des Reiches Gottes beruht.
Zu dieser Hoffnung erklärt der Apostel Paulus: „Denn wir sind zwar gerettet, doch auf Hoffnung. Die Hoffnung aber, die man sieht, ist nicht Hoffnung; denn wie kann man auf das hoffen, was man sieht? Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir darauf in Geduld“ (Römer 8,24-25).
Paulus nannte dies „die selige Hoffnung“. So schrieb er an Titus: „Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen und nimmt uns in Zucht, dass wir absagen dem ungöttlichen Wesen und den weltlichen Begierden und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilands Jesus Christus, der sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken“ (Titus 2,11-14).
Paulus vergleicht diese Hoffnung mit dem Helm eines Soldaten, der ihn vor einer tödlichen Wunde am Kopf schützt. Er schrieb, dass wir auf dem Weg zum Reich Gottes für den geistlichen Kampf gerüstet sein müssen – „angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil“ (1. Thessalonicher 5,8).
3. Das Reich Gottes erfüllt uns mit Glauben
Die große Hoffnung, eines Tages in das Reich Gottes einzugehen, sollte uns mit lebendigem Glauben erfüllen! Mit dieser Hoffnung orientieren wir uns an dieser endgültigen Bestimmung unseres Lebens. Auf unserem Weg zu diesem Ziel ist es der lebendige Glaube, der uns täglich zu treuem Gehorsam motiviert.
Der Autor des Hebräerbriefs verbindet die Sehnsucht nach dem Reich Gottes mit dem täglichen Weg des Glaubens: „Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt ... Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben. Wenn er aber zurückweicht, hat meine Seele kein Gefallen an ihm“ (Hebräer 10,35-36. 38).
Durch den Glauben ist es uns möglich, Gottes Verheißungen als gewiss zu sehen und trotz der Prüfungen, Leiden und Versuchungen des Lebens daran festzuhalten. Mose ist ein großartiges Beispiel des Wandelns im Glauben und nicht im Schauen (Hebräer 11,27): „Durch Glauben verließ er Ägypten und fürchtete sich nicht vor dem Zorn des Königs; denn er ertrug, als sähe er den, der unsichtbar ist.“ Mit anderen Worten, er hatte „geistliche Augen“, die Gottes Gegenwart in seinem Leben erkannten und ihn dann danach handeln ließen.
4. Das Reich Gottes ist sinngebend für unser Leben
Einer der größten Segnungen im Leben ist zu wissen, warum wir leben. Die allermeisten Menschen kennen den Sinn ihrer Existenz nicht und sind deshalb oft frustriert, verzweifelt und hoffnungslos. Unser himmlischer Vater ist der große Schöpfer. Deshalb ist nur er in der Lage, die Frage zu beantworten, warum er uns geschaffen hat. Den Grund für unsere Existenz finden wir allein in Gottes Wort, der Heiligen Schrift.
Die Bibel offenbart, dass Gott uns „zu seinem Bild“ geschaffen hat, denn wir sollen ihm in seiner göttlichen Familie bzw. in seinem Reich ewig „gleich sein“. Gott gleich zu sein beginnt damit, dass er uns jetzt hilft, seinen gerechten Charakter nachzuahmen, damit wir eines Tages an seiner Herrlichkeit teilhaben können.
In Hebräer 2, Vers 10 heißt es: „Weil Gott wollte, dass viele Kinder Gottes in sein herrliches Reich aufgenommen werden, hat er den, der sie zur Rettung führen sollte, durch Leiden zur Vollendung gebracht“ (Gute Nachricht Bibel).
Paulus fügt hinzu: „Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus, der unsern nichtigen Leib verwandeln wird, dass er gleich werde seinem verherrlichten Leibe nach der Kraft, mit der er sich alle Dinge untertan machen kann“ (Philipper 3,20-21).
Diese Erkenntnis ist das Wertvollste, was wir über unser Leben wissen können. Wenn wir wissen, warum wir hier auf der Erde sind, dann können wir verstehen, warum dieses physische Leben mit verschiedenen Prüfungen und Tests wie ein Hindernislauf ist, den wir durchlaufen müssen. Wir sind dazu da, unseren Charakter zu erkennen und zu verbessern und uns auf das kommende Reich Gottes vorzubereiten.
Der Apostel Petrus betonte: „Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, damit euer Glaube als echt und viel kostbarer befunden werde als das vergängliche Gold, das durchs Feuer geläutert wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn offenbart wird Jesus Christus“ (1. Petrus 1,6-7).
5. Es lehrt uns Geduld in einer ungerechten Welt
Täglich gibt es so viele Ungerechtigkeiten auf der Welt! Und wenn man persönlich unter einer Ungerechtigkeit leidet, tut das wirklich weh.
Man hat manchmal den Eindruck, dass böse Menschen mit schrecklichen Verbrechen davonzukommen scheinen und dann im Alter friedlich im Schlaf sterben, ohne sich jemals für all den Schaden zu verantworten, den sie in diesem Leben angerichtet haben. Außerdem haben diejenigen, denen dabei das größte Leid zugefügt wird, oft den geringsten Einfluss und deshalb keine Regressmöglichkeit. Und das ist seit jeher so gewesen.
König Salomo beklagte die Ungerechtigkeit in seiner Zeit. Obwohl er König war, war es ihm nicht immer möglich, die Dinge richtig zu stellen. Er beklagte sich diesbezüglich wie folgt: „Wiederum sah ich alles Unrecht an, das unter der Sonne geschieht, und siehe, da waren Tränen derer, die Unrecht litten und keinen Tröster hatten. Und die ihnen Gewalt antaten, waren zu mächtig, sodass sie keinen Tröster hatten“ (Prediger 4,1).
Aber die Dinge werden nicht ewig so bleiben. Die bösen Taten der Menschen werden nicht ewig unerkannt bleiben: „Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch ans Licht bringen wird, was im Finstern verborgen ist, und wird das Trachten der Herzen offenbar machen“ (1. Korinther 4,5).
Wenn man das Wissen um das kommende Reich Gottes hat und darum, dass seine Gerechtigkeit letztlich überwiegt, weiß man, dass eine Abrechnung kommt. Kein Mensch wird mehr mit grausamen Verbrechen und Sünden davonkommen. Dann werden die Unschuldigen nie mehr unter der Hand der Bösen leiden.
Eines Tages werden alle Menschen zur Rechenschaft gezogen: „Denn wir alle müssen einmal vor Christus und seinem Richterstuhl erscheinen, wo alles ans Licht kommen wird. Dann wird jeder von uns das bekommen, was er für das Gute oder das Schlechte, das er in seinem Leben getan hat, verdient“ (2. Korinther 5,10; „Neues Leben“-Bibel).
Bei seiner Wiederkunft wird Jesus also der gerechte Richter sein. In der Bibel wird uns gesagt, wie er seine Gerechtigkeit ausüben wird, und zwar auf eine Weise, die sich von dem, was heute in der Welt geschieht, weit unterscheidet.
Der Prophet Jesaja beschreibt die vollkommene Herrschaft Christi:
„Und auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rats und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn. Und er wird sein Wohlgefallen haben an der Furcht des Herrn. Er wird nicht nach dem Augenschein richten, noch nach dem Hörensagen Recht sprechen, sondern er wird die Armen mit Gerechtigkeit richten und den Elenden im Land ein unparteiisches Urteil sprechen. Er wird die Erde mit dem Stab seines Mundes schlagen und den Gesetzlosen mit dem Hauch seiner Lippen töten. Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und Wahrheit der Gurt seiner Hüften“ (Jesaja 11,2-5; Schlachter-Bibel).
Wir sehnen uns nach dem Tag, an dem alles, was schief gegangen ist, endlich in Ordnung gebracht wird!
6. Das Reich Gottes hilft uns, täglich positiv aufzuwachen
Erkennen wir, wie viel Gott, der Vater, und Jesus Christus für uns getan haben, heute tun und in Zukunft tun werden, wenn sie ihr Reich auf die Erde bringen? Wenn ja, dann können wir so dankbar sein, dass wir leben!
Auch wenn wir früher oder später durch schwierige Zeiten gehen, gibt uns das Wissen um das, was uns erwartet, wenn Christus hier auf Erden regiert, Trost für unsere gegenwärtige Lage. Wie Jesus sagte:
„Er wird euch jeden Tag alles Nötige geben, wenn das Reich Gottes für euch das Wichtigste ist. Hab also keine Angst, kleine Herde. Denn es macht eurem Vater große Freude, euch das Reich Gottes zu schenken“ (Lukas 12,31-32; „Neues Leben“-Bibel).
Paulus motiviert uns auch, indem er hinzufügt: „Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. Wer will verdammen? Christus Jesus [der höher ist als alle außer dem Vater] ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt“ (Römer 8,31-34; ebenda).
Wenn wir Gott beständig treu folgen, verhilft er uns zum Sieg im Leben! Es spielt keine Rolle, was uns widerfährt, denn wir wissen, dass Gott das Sagen hat und die Umstände irgendwie zu unserem endgültigen Vorteil nutzen kann.
Auch Paulus, der wegen seines Glaubens viele Male inhaftiert und geschlagen wurde, konnte in enormen Prüfungen positiv bleiben. Er erklärte: „Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden ... Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind“ (Römer 8,18-19.28).
7. Das Reich Gottes flößt uns Beharrlichkeit ein
Wer beharrlich ist, gibt weder auf noch nach, sondern hält durch, bis das gewünschte Ziel erreicht ist. Wir sollen ausharren, damit Gottes gerechter Charakter in uns entsteht. Paulus sagt: „Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung“ (Römer 5,3-4).
Paulus vergleicht das geistliche Leben eines Christen mit dem eines Langstreckenläufers, der durch Disziplin, Geduld und Ausdauer den Lauf vollendet:
„Wettkämpfer aber verzichten auf alles, jene, um einen vergänglichen Kranz zu erlangen, wir dagegen einen unvergänglichen. Ich laufe also, aber nicht wie einer, der ziellos läuft, ich boxe, aber nicht wie einer, der ins Leere schlägt; vielmehr traktiere ich meinen Körper und mache ihn mir gefügig, denn ich will nicht einer werden, der anderen predigt, sich selber aber nicht bewährt“ (1. Korinther 9,25-27; Zürcher Bibel).
Paulus wusste, dass er scheitern könnte, wenn er den Wettlauf des Glaubens nicht zu Ende führte. Deshalb richtete er seine Augen fest auf das Ziel und blieb beharrlich.
Das Ziel, in das Reich Gottes bzw. das ewige Leben einzugehen, ist so groß, dass es sich nicht mit irgendetwas anderem vergleichen lässt. Dennoch haben wir mächtige Feinde, die nicht wollen, dass wir dieses Ziel erreichen.
Unsere größten Widersacher in diesem Leben sind: 1) wir selbst, aufgrund unserer schwachen menschlichen Natur; 2) die Welt mit ihren Begierden und Verlockungen und 3) Satan der Teufel. Petrus ermahnt uns:
„Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Dem widersteht, fest im Glauben, und wisst, dass ebendieselben Leiden über eure Brüder in der Welt gehen. Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen“ (1. Petrus 5,8-10).
Christus warnt uns: „Und weil die Ungerechtigkeit überhand nehmen wird, wird die Liebe in vielen erkalten“ (Matthäus 24,12). Deshalb ermahnt er uns: „Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig werden“ (Matthäus 24,13).
Und es ist unsere Sehnsucht nach dem Reich Gottes – unser Wunsch, die Erfüllung der großen Verheißungen Gottes zu erleben –, die uns die Kraft zum Durchhalten verleihen wird. Unser Beispiel hierfür ist unser Erlöser Jesus, „der im Blick auf die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldet, die Schande gering geachtet und sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat“ (Hebräer 12,2; Zürcher Bibel).
Jetzt können wir sehen, warum es so wichtig ist, täglich im Gebet unseren Blick auf das kommende Reich Gottes zu richten und uns immer wieder von dieser Perspektive ermutigen zu lassen. Es ist ein mächtiger Schlüssel zum Durchhalten und zur erforderlichen Geisteshaltung, um die vielen Herausforderungen des Lebens zu meistern und letztendlich in das wunderbare Reich Gottes einzugehen!
Die Aufnahme in die ewige Familie Gottes
Was wird das Heil – ewiges Leben im Reich Gottes – denen bedeuten, die es erhalten? Wir haben gesehen, dass das Heil die Verwandlung des sterblichen Menschen in einen unsterblichen Sohn Gottes beinhaltet. Dazu lesen wir im Hebräerbrief: „Denn es geziemte ihm, um dessen willen alles ist und durch den alles ist, nachdem er viele Söhne zur Herrlichkeit geführt hatte, den Urheber ihrer Rettung (ihres Heils) durch Leiden hindurch zur Vollendung zu bringen. Denn beide, sowohl der Heiligende als auch die, welche (von ihm) geheiligt werden, (kommen) alle von dem gleichen Vater her“ (Hebräer 2,10-11; Menge-Bibel).
Haben Sie das je zuvor verstanden? Alle, die in das Reich Gottes eingehen, haben Gott zum Vater und gehören deshalb alle zur selben Familie – Gottes Familie! Sie sind alle Gottes Kinder, von Gott zur Herrlichkeit geführt – ein verherrlichter Zustand unsterblichen Geistes (1. Korinther 15,42-44). Diejenigen, die in Gottes Reich eintreten, wird Gott wie den auferstandenen, verherrlichten Jesus Christus gestalten.
Der Apostel Johannes sagt dazu etwas genauer: „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch! ... Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1. Johannes 3,1-2).
Ja, die Menschen, die in das Reich Gottes eintreten, werden die unbeschreibliche Ehre haben, dem wiederauferstandenen, verherrlichten Jesus Christus gleich zu sein. „Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden“ (Römer 8,16-17).
Die treuen Nachfolger Jesu Christi, die nun ewiges Leben erhalten haben und unsterbliche Geistwesen sind, werden ihm als Könige und Priester im Reich Gottes dienen (Offenbarung 1,6; Offenbarung 20,4-6). Das wahre Evangelium offenbart, dass die Heiligen Jesus Christus helfend zur Seite stehen werden, wenn dieses aufgerichtet wird (Offenbarung 5,10). Prophezeiungen im Buch Jesaja zeigen uns, dass Jesus Christus die Menschen, die bei seiner Rückkehr auf dieser Welt noch leben, seinen Lebensweg lehren wird. Seine von den Toten auferstandenen Brüder und Schwestern werden mit ihm gemeinsam den Nationen geistliche und körperliche Heilung bringen (Jesaja 30,20-21; 35,1. 5-6).
Hebräer 2, Verse 6-8 weist darauf hin, dass es unsere letztendliche Bestimmung ist, an der Herrschaft über das gesamte Universum als verherrlichte, unsterbliche Kinder Gottes teilzuhaben! Ist das nicht eine sensationelle Botschaft? Wer das erfasst, wird das Reich Gottes herbeisehnen und täglich motiviert sein, Jesu Mustergebet „Dein Reich komme!“ umzusetzen.