Es gibt die Dinge im Leben, für die wir uns entscheiden müssen, und andere Dinge, bei denen wir uns dagegen entscheiden müssen. Gelingt uns das immer?

Von Martin Fekete

Nach Schätzungen der Experten auf dem Gebiet des menschlichen Verhaltens trifft jeder von uns täglich Hunderte von Entscheidungen. Die Skala reicht von einfachen Entscheidungen, wie z. B. ob man Gemüse zum Abendessen kocht, bis hin zu schwerwiegenden Entscheidungen, wie z. B. ob man nach einer kaputten ehelichen Beziehung wieder heiraten soll.

Unser Leben ist voll von Entscheidungen. Warum ist das so? Weil wir nicht programmiert sind wie Roboter! Gott, unser Schöpfer, hat uns Entscheidungsfreiheit geschenkt und dazu den nötigen Verstand gegeben. Doch das würde nicht reichen, um richtige Entscheidungen zu treffen.

Was wir Menschen dringend brauchen, besonders in der heutigen Zeit, ist eine Art „Gebrauchsanweisung“ für unser Leben, um richtig entscheiden zu können. Gott offenbart uns durch den Propheten Hesekiel: „Als ich sie aus Ägyptenland geführt und in die Wüste gebracht hatte, gab ich ihnen meine Gebote und Ordnungen, durch die der Mensch, wenn er sie befolgt, sein Leben bewahrt“ (Hesekiel 20,11; Gute Nachricht Bibel; alle Hervorhebungen durch uns).

Unser Schöpfer wusste, dass wir eine Grundlage, eine Art Fundament brauchen, damit wir richtig entscheiden können. Darum gab er uns sein Wort, die Bibel, mit auf unseren Lebensweg.

Schon am Anfang der Menschheitsgeschichte erwartete Gott von dem Menschen, dass er Entscheidungen traf: „Und Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte; denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde, so sollte es heißen“ (1. Mose 2,19).

Später ermahnte Gott die Israeliten und gebot ihnen, seine Gebote zu halten und in seinen Satzungen zu wandeln. Die Israeliten mussten sich entscheiden zwischen Segen und Fluch. Wir lesen darüber im 3. Buch Mose und im 5. Buch Mose werden die Israeliten nochmals von Gott daran erinnert: „Ich stelle euch heute vor die Wahl: Wollt ihr Segen oder Fluch? Der Segen wird euch zuteil, wenn ihr die Weisungen des Herrn, eures Gottes, die ich euch heute verkünde, befolgt. Der Fluch trifft euch, wenn ihr sie missachtet, wenn ihr den Weg, den ich euch weise, verlasst und euch anderen Göttern zuwendet, von denen ihr bisher nichts gewusst habt“ (5. Mose 11,26-28; Gute Nachricht Bibel).

Kurz vor seinem Tode wiederholte Mose dieselbe Aufforderung Gottes an diese Menschen, sich richtig zu entscheiden: „Ich stelle euch heute vor die Wahl zwischen Glück und Unglück, zwischen Leben und Tod“ (5. Mose 30,15; ebenda).

Auch heute stehen die Menschen vor der Entscheidung zwischen Segen und Fluch, Glück und Unglück. Der bekannte Arzt Albert Schweitzer, der ein Krankenhaus in Lambaréné im zentralafrikanischen Gabun gründete, war ein lebenserfahrener Mann. Er war evangelischer Theologe und auch Philosoph. Albert Schweitzer sagte einmal: „Die Menschheit steht endgültig am Scheideweg, und man schaudert unwillkürlich bei dem Gedanken, dass sie die falsche Richtung einschlagen könnte.“

Entscheidungen im persönlichen Leben

Unser Leben besteht aus einer Reihe von Entscheidungen, die wir laufend treffen müssen. Schon am Morgen geht es los: Was soll ich anziehen? Möchte ich heute Spiegeleier oder Rühreier zum Frühstück? Soll ich mit dem Auto oder mit dem Bus zur Arbeit fahren? Soll ich mich am Abend mit Freunden treffen?

Für derartige Entscheidungen brauchen wir nicht besonders nachzudenken. Wenn es um solche Entscheidungen geht, die nicht gleich unser ganzes Leben auf den Kopf stellen, dann fällt es uns mehr oder weniger leicht, uns zu entscheiden.

Beim Kauf eines Hauses dagegen ist es erforderlich, sich eingehend mit der Materie vertraut zu machen und guten Rat einzuholen. Wie sind die sozialen Verhältnisse in dieser Wohngegend? Wie steht es mit der Erreichbarkeit von Geschäften und Schulen? Wie gut ist das Haus isoliert?

Bei allen Entscheidungen, ob klein oder groß, sind gewisse Dinge und Prioritäten zu beachten. Jeder weiß aus seinem eigenen Leben, dass es nicht immer so einfach ist, richtige Entscheidungen zu treffen.

Anhand einer kleinen Geschichte möchte ich Ihnen helfen, die richtigen Prioritäten zu erkennen und dadurch leichter zu einer richtigen Entscheidung zu kommen. Wenn Ihnen die Dinge im Leben einmal zu viel werden, wenn Ihnen 24 Stunden am Tag nicht mehr genug Zeit sind, dann denken Sie einmal über diese Geschichte nach.

Ein Professor stand vor seiner Klasse, um eine Stunde Philosophie zu lehren. Er hatte eine Anzahl Dinge vor sich liegen. Als Erstes nahm er ein großes leeres Glas in die Hand. Ohne etwas zu sagen, begann er dieses leere Glas mit Golfbällen zu füllen.

Als das Glas ganz voll war, fragte der Professor seine Studenten, ob das Glas jetzt ganz voll sei. Sie antworteten ja.

Dann nahm der Professor eine Dose mit Perlen und kippte diese ins Glas. Er schüttelte das Glas leicht und die Perlen rollten in die offenen Stellen zwischen den Golfbällen. Wieder fragte der Professor seine Studenten, ob das Glas nun voll sei. Sie gaben wieder die gleiche Antwort: ja, das Glas ist voll.

Der Professor nahm als Nächstes eine Dose mit Sand und kippte den Sand ins Glas, zusammen mit den Golfbällen und Perlen. Der Sand füllte alle Zwischenräume von den Golfbällen und den Perlen. Wieder fragte der Professor seine Studenten ob das Glas nun voll sei. Die Studenten antworteten nochmals ja.

Dann nahm der Professor zwei Tassen Kaffee und kippte den ganzen Inhalt ins Glas mit den Golfbällen, Perlen und Sand. Der ganze Inhalt verschwand im Glas. Der Kaffee versickerte zwischen dem Sand, den Perlen und den Golfbällen. Die Studenten begannen zu lachen. Jetzt sagte der Professor: „Nun möchte ich, dass ihr dieses Glas als euer eigenes Leben seht. Dieses Glas, gefüllt mit Golfbällen, Perlen, Sand und Kaffee, versinnbildlicht das Leben eines Menschen.

Die Golfbälle sind die wichtigen Dinge im Leben: Gott und seine Gebote, die Familie, die Kinder und die Gesundheit. Dinge die dafür sorgen, dass unser Leben, wenn es nichts mehr auf der Welt gäbe als diese Dinge, immer noch erfüllend und wertvoll wäre.

Die Perlen sind Dinge, die uns auch wichtig sind: Die Arbeit, das Haus, das Auto und unsere Freunde.

Der Sand, das sind die kleinen Dinge, die wir oft zu wichtig nehmen in unserem Leben, z. B. unsere Hobbys und andere Dinge.“

Das Gleiche gilt auch für unser eigenes Leben! Wenn wir den Sand als Erstes ins Glas kippen und es damit füllen, ist kein Platz mehr für die Golfbälle oder die Perlen. Achten wir darum auf die richtigen Prioritäten!

Achten wir mehr auf Dinge, die wirklich wichtig für uns sind. Fragen wir uns selbst: Stellen wir Gottes Lebensweg an die erste Stelle in unserem Leben? Welchen Stellenwert nimmt unsere Familie ein?

Sorgen wir zuerst für die „Golfbälle“, die Dinge, die das Allerwichtigste für unser Leben sind, danach die Perlen – der Rest ist nur Sand. Wenn wir all unsere Zeit und Energie mit den kleinen Dingen verbringen, dann haben wir keinen Raum mehr für Dinge, die wirklich wichtig sind in unserem Leben.

Aber jetzt weiter mit der Geschichte. Ein Student meldete sich und fragte den Professor, welche Bedeutung die zwei Tassen Kaffee im Glas hatten.

Der Professor lachte und sagte dem Studenten, dass er damit eine sehr gute Frage gestellt hatte. „Ich will damit zeigen, dass, wie schwierig das Leben auch sein mag, immer noch genug Zeit bleibt, um zusammen mit einem Freund eine Tasse Kaffee zu trinken.“

Diese Geschichte kann uns bei unseren Entscheidungen helfen, die richtigen Prioritäten zu setzen. Welche Dinge wir als das Wichtigste für unser Leben einstufen und danach entscheiden, hat Auswirkungen in unserem Leben: „Macht euch nichts vor! Gott lässt keinen Spott mit sich treiben. Jeder Mensch wird ernten, was er gesät hat. Wer auf den Boden der menschlichen Selbstsucht sät, wird von ihr den Tod ernten. Wer auf den Boden von Gottes Geist sät, wird von ihm unvergängliches Leben ernten“ (Galater 6,7-8; ebenda).

Es gibt die Dinge, für die wir uns entscheiden müssen, und andere Dinge, gegen die wir uns entscheiden müssen. Unsere Entscheidungen prägen unser Leben!

Gott in unsere Entscheidungen einbeziehen

Der Apostel Paulus schrieb an Timotheus und gab ihm einige Ratschläge, wie er sich entscheiden soll, um ein gottwohlgefälliges Leben zu führen: „Die, die unbedingt reich werden wollen, geraten in Versuchung. Sie verfangen sich in unsinnigen und schädlichen Wünschen, die sie zugrunde richten und ins ewige Verderben stürzen. Denn Geldgier ist die Wurzel alles Bösen. Manche sind ihr so verfallen, dass sie vom Glauben abgeirrt sind und sich selbst viele Qualen bereiteten.

Du aber gehörst Gott, deshalb fliehe vor alldem! Jage dagegen der Gerechtigkeit nach, der Gottesfurcht, dem Glauben, der Liebe, der Geduld und der Freundlichkeit! Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, damit du das ewige Leben gewinnst, zu dem Gott dich berufen hat. Zu diesem Kampf hast du dich in besonderer Weise verpflichtet, als du vor vielen Zeugen das gute Bekenntnis abgelegt hast“ (1. Timotheus 6,9-12; ebenda).

Der amerikanische Schauspieler Charlie Chaplin sagte einmal: „Am Kreuzweg der Entscheidungen steht kein Wegweiser.“ Sein Spruch mag für jene Menschen gelten, für die das Wort Gottes keine „Gebrauchsanleitung“ ist. Aber für Menschen, die Gott gehorchen, ist die Bibel das Fundament für ihre Entscheidungen: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege“ (Psalm 119,105; ebenda). Das Wort Gottes ist unser Wegweiser!

So wie die Gesinnung der Menschen dieser Welt zunehmend „gott-los“ wird, so müssen wahre Christen immer mehr und mehr „gött-lich“ werden. Jesus sagte seinen Jüngern: „Ihr seid das Licht für die Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben“ (Matthäus 5,14; ebenda). Je mehr das Licht in der heutigen Gesellschaft schwindet, umso mehr muss das Licht der Nachfolger Jesu stärker leuchten.

Ganz gleich welche Entscheidungen wir täglich treffen, wir sollten uns immer zuerst an Gott wenden. In der Bibel sehen wir ein Beispiel eines Mannes, dem eine große Verantwortung übertragen wurde. Er wusste, dass seine Entscheidungen für ihn selbst und viele seiner Mitmenschen weitreichende Auswirkungen haben würden. Was tat er zuerst? „Salomo liebte den Herrn und befolgte seine Gebote“ (1. Könige 3,3; ebenda). Salomo wusste, dass er nur mit Gottes Hilfe die richtigen Entscheidungen treffen konnte. Darum bat er Gott: „Du hast mich, deinen Diener, anstelle meines Vaters David zum König gemacht. Ich bin noch viel zu jung und unerfahren und fühle mich dieser Aufgabe nicht gewachsen . . . Darum schenke mir ein Herz, das auf deine Weisung hört, damit ich dein Volk leiten und gerechtes Urteil sprechen kann“ (1. Könige 3,7. 9; ebenda).

Es ist Ihre Entscheidung

Wir haben keine so große Verantwortung wie Salomo. Aber das Leben ist Verantwortung genug, um sich ernsthaft um richtige Entscheidungen zu bemühen. Gott trifft nicht unsere Entscheidungen, aber er hilft uns dabei durch seinen heiligen Geist, wenn wir ihn darum bitten!

Denken Sie an die Geschichte mit dem leeren Glas, das der Professor mit Golfbällen, Perlen und Sand füllte. Mit welchen Dingen füllen Sie Ihr Leben? Welche Prioritäten werden Sie setzen? Sie entscheiden für Ihr Leben!