Was geschieht mit den Menschen, die sich gegenüber Gott und seinem Lebensweg als unverbesserlich erweisen? Haben sie doch noch Hoffnung auf das ewige Leben?
Von Paul Kieffer
Wird Gott in seiner großen Liebe und Barmherzigkeit die ganze Menschheit ausnahmslos erretten? Das ist die Überzeugung der sogenannten Allversöhner, die noch dazu meinen, daß sich alle „gefallenen“ Engel – die Dämonen – und sogar Satan selbst letztendlich zu Gott bekehren.
Die Sichtweise der Allversöhner widerspricht eindeutig zahlreichen Aussagen der Heiligen Schrift. In einer deutlichen Warnung hat Jesus Christus gesagt, daß diejenigen, die ihn ablehnen, die Worte hören werden: „Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige [aionion] Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!“ (Matthäus 25,41).
Wie der Prophet Maleachi zeigt, werden Menschen aus Fleisch und Blut dieses Feuer nicht überleben können. Stattdessen werden sie von den Flammen vollständig verzehrt werden: „Denn siehe, es kommt ein Tag, der brennen soll wie ein Ofen. Da werden alle Verächter und Gottlosen Stroh sein, und der kommende Tag wird sie anzünden, spricht der Herr Zebaoth, und er wird ihnen weder Wurzel noch Zweig lassen ... Ihr werdet die Gottlosen zertreten; denn sie sollen Staub unter euren Füßen werden an dem Tage, den ich machen will, spricht der Herr Zebaoth“ (Maleachi 3,19. 21; alle Hervorhebungen durch uns).
In dem letzten Buch der Bibel, der Offenbarung, wird dieses Ereignis der „zweite Tod“ genannt, und das Feuer, das alle unverbesserlichen Sünder verzehrt, ist der „feurige Pfuhl“: „Und der Tod und sein Reich wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. Das ist der zweite Tod: der feurige Pfuhl. Und wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben in dem Buch des Lebens, der wurde geworfen in den feurigen Pfuhl“ (Offenbarung 20,14-15).
Was hat es aber mit diesem „zweiten Tod“ auf sich, den die eingefleischten Übeltäter im Feuersee erleiden werden? Ist er in seiner Wirkung endgültig oder nur von vorübergehender Dauer?
Für die Menschen, die im Feuersee landen, gibt es in der Bibel absolut keinen Hinweis auf ein anderes Schicksal bzw. eine weitere Auferstehung zum Leben. Was den Bericht der Heiligen Schrift angeht, ist mit dem zweiten Tod im Feuersee die Existenz menschlicher Wesen aus Fleisch und Blut endgültig beendet. Danach gibt es ausschließlich von Fleisch und Blut in Geistwesen verwandelte Angehörige der Familie Gottes, die zusammen mit ihrem himmlischen Vater und seinem Sohn Jesus Christus ewig leben werden, und zwar auf der Erde (Offenbarung 21).
Da die Anhänger der Allversöhnung überzeugt sind, daß alle Menschen gerettet werden, sind sie gezwungen, an wenigstens ein weiteres Zeitalter des Menschen zu glauben – das die Bibel jedoch überhaupt nicht erwähnt –, das ihrer Meinung nach doch noch nach dem Feuersee und dem zweiten Tod kommen soll.
Um ihre Sichtweise zu begründen, führen sie die Bibelstelle in Offenbarung 21, Vers 4 an: „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ Der Allversöhner deutet diese Stelle so, daß keiner, der jemals lebte und starb, im Zustand des Todes verbleiben kann, denn „der Tod wird nicht mehr sein“. Daraus zieht er den Schluß, daß diejenigen, die im Feuersee gestorben sind, irgendwie auferweckt werden müssen.
Die Interpretation der Allversöhner ist jedoch äußerst fragwürdig. Zum einen erwähnt die Bibel, wie bereits gesagt, keinen weiteren Zeitabschnitt, in dem Menschen aus Fleisch und Blut leben werden. Alle sterblichen Menschen – das sind gleichzeitig alle unverbesserlichen Sünder – sterben im Feuersee ein für allemal (der „zweite Tod“). Deshalb wird der Tod nicht mehr sein, weil es danach keine sterblichen Menschen mehr gibt!
Was wäre der Fall, wenn diejenigen, die nach der Sichtweise der Allversöhner nach ihrem (zweiten) Tod im feurigen Pfuhl doch wieder leben dürften, unverbesserlich bleiben? Sie wären zu einem Leben in der Sünde verurteilt, da sie dann nicht mehr sterben dürften! Das wiederum widerspricht einer klaren Aussage der Heiligen Schrift: „Denn der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn“ (Römer 6,23).
Wenn der Tod nicht mehr sein wird, was ist mit all den anderen Lebewesen, die gestorben sind? Bedeutet die Vernichtung des Todes, daß alles, was jemals gestorben ist, wieder zum Leben erweckt wird? In diesem Fall müßten auch sämtliche Dinosaurier, Fliegen und Mücken, die je gelebt haben, wieder auferstehen. Sie alle sind auch gestorben. Die Interpretation der Allversöhner zum Tod widerspricht der Bibel und ist daher nicht haltbar.
Der erste und der zweite Tod
Gottes Heilsplan für die Menschen sieht zwei Tode vor, die wir erleiden können. Es gibt den „ersten“ Tod, der für alle Menschen vorgesehen ist: „Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht“ (Hebräer 9,27). Diesen Tod setzt die Bibel dem Schlaf gleich; er stellt einen Zustand dar, aus dem wir sozusagen erweckt werden können.
Es gibt auch den „zweiten Tod“, der mit dem feurigen Pfuhl im Zusammenhang steht: „Und der Tod und sein Reich wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. Das ist der zweite Tod: der feurige Pfuhl“ (Offenbarung 20,14). Die Bibel offenbart keine Auferstehung für diejenigen, die diesen zweiten Tod erleiden müssen – er ist endgültig.
Nun haben alle Menschen gesündigt (Römer 3,23), und „der Sünde Sold ist der Tod“ (Römer 6,23). Hier geht es um das allgemeingültige Prinzip, wonach die Sünde den Tod nach sich zieht. Dieser Zyklus begann mit Adam: „Deshalb, wie durch einen Menschen [Adam] die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben“ (Römer 5,12).
Aus Römer 6, Vers 23 geht jedoch nicht klar hervor, welcher der beiden Tode gemeint ist – der erste oder der zweite. Hebräer 9, Vers 27 zeigt uns jedoch, daß nach dem „ersten“ Tod ein Gericht vorgesehen ist. Die Zeit dieses Gerichts ist offensichtlich erst nach der tausendjährigen Herrschaft Jesu Christi: „Und ich sah Throne und sie setzten sich darauf, und ihnen wurde das Gericht übergeben. Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet waren um des Zeugnisses von Jesus und um des Wortes Gottes willen und die nicht angebetet hatten das Tier und sein Bild und die sein Zeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und auf ihre Hand; diese wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre. Die andern Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre vollendet wurden“ (Offenbarung 20,4-5).
Der Apostel Johannes berichtet uns, daß die Auferweckung derjenigen, die mit Jesus eintausend Jahre regieren werden, die „erste Auferstehung“ ist (Vers 5). Diejenigen, die an dieser „ersten Auferstehung“ teilhaben, kommen mit dem „zweiten Tod“ nie in Berührung: „Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre“ (Offenbarung 20,6). In seinem Sendschreiben an die Gemeinde zu Smyrna sagte Jesus: „Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem zweiten Tode“ (Offenbarung 2,11).
Was geschieht mit all denen, die erst dann wieder leben, wenn „die tausend Jahre vollendet“ sind? Es wird dann eine Zeit geben, in der diejenigen, die vor Jesu Wiederkehr den wahren Gott nie gekannt haben und deshalb nicht berufen waren, ihre Gelegenheit bekommen werden, den wahren Gott kennenzulernen und seine Lebensweise anzunehmen. In einer Auferstehung zu einer zeitlich befristeten materiellen Existenz – sie sind dann wieder Lebewesen aus Fleisch und Blut – können die Menschen frei entscheiden, ob sie Gottes Angebot des ewigen Lebens annehmen werden oder nicht. Dieses Gericht wird in Offenbarung 20, Verse 11-13 beschrieben.
Was geschieht aber dann mit denen, die, nachdem sie ihre Berufung erfahren haben, auf dem Weg der Sünde bleiben wollen? In Offenbarung 21, Vers 8 lesen wir: „Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.“
In das neue Jerusalem, das für die Angehörigen der Familie Gottes vorgesehen ist, dürfen die eingefleischten Sünder nicht kommen. Sie büßen ihre Existenz durch den zweiten Tod im Feuersee ein. Der Feuersee wird anscheinend nicht nur den Tod, sondern auch alles Materielle verzehren: „Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden ihr Urteil finden. Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müßt ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen, die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und erstrebt, an dem die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden“ (2. Petrus 3,10-12).
Keine weitere Auferstehung
Die Allversöhnung hat ihren Ursprung wohl in der verständlichen, nachvollziehbaren Sorge eines Menschen, der Gottes Heilsplan nicht richtig versteht, um all diejenigen, die Gott nicht kennen. Sie fragen: „Was wird aus all denen, die von Jesus Christus nie etwas gehört haben?“
Gott wird jedem Menschen die Gelegenheit geben, seinen Sohn Jesus Christus kennenzulernen und die Entscheidung für oder gegen ihn zu treffen. Mit ihrer Symbolik offenbaren die jährlichen Feste Gottes die einzelnen Phasen bzw. Stufen dieses Plans. Gott fügt seiner Familie weitere Angehörige hinzu. Er wünscht sich gerechte, vollkommene Kinder, mit denen er die Ewigkeit teilen kann. Zu diesem Zweck stellt er uns mit der Heiligen Schrift und seinem heiligen Geist alles zur Verfügung, was wir brauchen, um das Ziel zu erreichen.
In seiner unermeßlichen Liebe hat Gott auch ein gnädiges Ende für diejenigen vorgesehen, die sich mit ihrer Entscheidung gegen ihn und für den Weg der Sünde nur Leid zufügen wollen. Solche Menschen sollen nach dem Willen Gottes nicht ewig leiden, indem sie weiter leben. Stattdessen wird Gott ihre selbstauferlegte leidvolle Existenz durch den zweiten Tod im feurigen Pfuhl auslöschen. Die Bibel offenbart keine weitere Auferstehung für diese Menschen.
Was wären die Folgen, wenn Gott – wie die Allversöhner meinen – die unverbesserlichen Sünder immer wieder zum Leben erwecken würde, um sie dann ggf. wieder in dem feurigen Pfuhl sterben zu lassen, sofern sie ihre Sünden noch nicht bereut hätten? Solche Menschen würden sich in ihrem sündhaften Verhalten nur verhärten.
Für denjenigen, der Gottes Liebe und das Opfer seines Sohnes Jesus Christus erfahren und dann abgelehnt hat, wäre ein weiteres Leben nach dem feurigen Pfuhl zuviel. Jesus Christus sprach von einer Sünde, die „weder in dieser noch in jener Welt“ vergeben wird (Matthäus 12,32). Für solche Sünden gibt es nur die Gewißheit des zweiten Todes: „Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, haben wir hinfort kein andres Opfer mehr für die Sünden, sondern nichts als ein schreckliches Warten auf das Gericht und das gierige Feuer, das die Widersacher verzehren wird“ (Hebräer 10,26-27).
Der Feuersee ist also nicht dazu bestimmt, der Läuterung der Menschen zu dienen, die ihn erleiden werden. Wer sich den Feuersee als Ort der Reinigung für verhärtete Sünder vorstellt, soll sich einige Fragen über den Gott stellen, dem er zu dienen meint. Warum hat Gott den Menschen überhaupt sterblich geschaffen? Warum ist der Mensch Habgier, Tyrannei, Unterdrückung, Mord, Selbstmord, Raub und all den anderen Verirrungen der menschlichen Gesellschaft ausgesetzt?
Wenn Gott doch von vornherein weiß, daß wir alle erlöst werden, warum hat er uns nicht gleich unsterblich geschaffen? Warum müssen wir als Lebewesen aus Fleisch und Blut überhaupt leiden, wenn jeder sowieso erlöst wird bzw. wenn wir uns der Berufung Gottes letztendlich nicht entziehen können? Ist Gott dann nicht auf eine Art unnötig grausam, wenn er doch ohnehin beide, Gerechte und Unverbesserliche, retten wird?
Der freie Wille und das Heil
Es gibt eine Antwort auf die Frage, warum Gott uns nicht von Anfang an als seine vollwertigen Kinder geschaffen hat. Nach Gottes Plan ist unsere eigenverantwortliche Entscheidungsfreiheit die unerläßliche Voraussetzung dafür, daß uns der geistliche Charakter zuteil wird, den Gott von seinen Kindern erwartet. Diese Entscheidungsfreiheit bedeutet aber, daß man sich auch gegen Gott entscheiden kann. Genau das hat Satan der Teufel getan.
Wer lehrt, daß unsere Bestimmung schon im voraus festgelegt sei, ganz gleich was wir tun, der hat die Möglichkeit eines wirklich „freien Willens“ verneint. Wenn wir unsere endgültige Bestimmung nicht im geringsten beeinflussen können, sind wir auf eine Art nur ein „gehobenes Tier“, das eben in einem bestimmten vorprogrammierten Rahmen existiert, wie die Tiere mit den ihnen einprogrammierten Bahnen leben. So beschreibt die Bibel den Weg ins Reich Gottes nicht.
Zu unserer eigenverantwortlichen Entscheidungsfreiheit gehört auch die Entscheidung, im Glauben an Jesus Christus zu wandeln. Wenn Gott aber sowieso entschlossen ist, uns auf jeden Fall zu retten, wozu brauchen wir dann Glauben an Christus? Das würde in dem Fall eigentlich gar keine Rolle spielen. In der Bibel wird der Glaube jedoch als etwas hingestellt, an dem der Gläubige in direkter Weise beteiligt ist. Der Gläubige handelt aus dem Glauben heraus. Glaube bleibt nicht passiv, sondern geht Hand in Hand mit Werken, die Ausdruck unseres freien Willens bzw. unserer Entscheidungsfreiheit sind.
Ein Thema, das in der Bibel immer wieder vorkommt, hat mit der Wahl zu tun, die jeder Mensch treffen muß. Wir können uns in moralisch-ethischer Hinsicht nicht drücken, sondern jeder muß sich entscheiden. Von Adam an hat Gott dem Menschen das Recht, die Pflicht bzw. die Notwendigkeit auferlegt, eine Wahl zu treffen. Wie sieht die Entscheidung in unserem Leben aus? Sind wir für oder gegen Gott? Die Antwort auf diese Frage hängt nicht von der Allversöhnung, sondern allein von uns ab.
Sind Gottes Mahnungen und Drohungen nur ein gemeiner Aprilscherz?
In der Bibel finden wir viele Mahnungen und Warnungen, den Weg ins Reich Gottes nicht zu verlassen bzw. zu verfehlen. Wer diese Warnungen nicht beachtet, wird nach der Bibel in die ewige Verdammnis eingehen und damit den zweiten Tod erleiden. Nach Meinung der Allversöhner werden alle Menschen letztendlich doch gerettet, und Gott wußte das von Anfang an.
Demnach sind alle Drohungen Gottes eigentlich nur leere Worte. Ist Gott etwa ein Freund von Aprilscherzen? So müßte man das Vorgehen Gottes werten, wenn er uns durch seine Propheten und Prediger aufruft, sogar mit „Furcht und Zittern“ auf dem Weg zu bleiben, den wir dann zum Schluß sowieso gehen werden.
Auch in den Worten Jesu Christi, der die Liebe predigte, finden wir deutliche Warnungen. Jesus wurde z. B. einmal gefragt: „Herr, werden nur wenige gerettet?“ Seine Antwort war eindeutig: „Die Tür zu Gottes neuer Welt ist eng; kämpft darum, daß ihr Einlaß findet! Denn viele, sage ich euch, werden sich am Ende darum bemühen, aber es nicht mehr schaffen“ (Lukas 13,23-24; Gute Nachricht Bibel). Mit der neuen Welt meinte Jesus das Reich Gottes (Vers 20, Lutherbibel). Wie kann bei Jesus von Liebe die Rede sein, wenn er von einem Ausschluß aus dem Reich Gottes spricht, obwohl er nach Meinung der Allversöhner gewußt hätte, daß alle Menschen gerettet werden? Seine Drohungen sind dann bloße Angstmacherei, und „die Liebe kennt keine Angst“ (1. Johannes 4,18; Gute Nachricht Bibel).
Der Autor des Hebräerbriefs weist uns mehrmals auf die Möglichkeit hin, daß wir nicht ins Reich Gottes gelangen: „Darum sollen wir desto mehr achten auf das Wort, das wir hören, damit wir nicht am Ziel vorbeitreiben ... Wie wollen wir entrinnen, wenn wir ein so großes Heil nicht achten, das seinen Anfang nahm mit der Predigt des Herrn und bei uns bekräftigt wurde durch die, die es gehört haben?“ (Hebräer 2,1. 3).
In Hebräer 10, Verse 35-36 gibt es folgende Ermahnung: „Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.“ Wie sieht Gott denjenigen, der sein Vertrauen doch wegwirft? „Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben. Wenn er aber zurückweicht, hat meine Seele kein Gefallen an ihm“ (Vers 38).
Der Hebräerbrief lehrt uns, daß wir Gottes Gnade ausschlagen können: „Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird, und seht darauf, daß nicht jemand Gottes Gnade versäume“ (Hebräer 12,14-15). Für die Menschen, die Gottes Gnade versäumen, gibt es zum Schluß keine Möglichkeit der Sündenvergebung mehr: „Es ist unmöglich, die, die einmal erleuchtet worden sind und geschmeckt haben die himmlische Gabe und Anteil bekommen haben am Heiligen Geist und geschmeckt haben das gute Wort Gottes und die Kräfte der zukünftigen Welt und dann doch abgefallen sind, wieder zu erneuern zur Buße, da sie für sich selbst den Sohn Gottes abermals kreuzigen und zum Spott machen“ (Hebräer 6,4-6).
Solche Bibelstellen zeigen uns deutlich, daß Jesus und seine Apostel die Gefahr erkannten und auch davor warnten, sich vom Weg Gottes abzuwenden. Würde die Allversöhnung stimmen, wären das lediglich nur vorgetäuschte Warnungen! Jeder soll für sich die Frage beantworten, ob er einem Gott dienen will, der, obwohl er es anders weiß, Gläubigen Angst einjagt mit Drohungen über einen vermeintlichen ewigen Tod.
Das Trügerische an der Allversöhnung ist, daß man dadurch dazu verleitet werden kann, die Beziehung zu Gott zu vernachlässigen. Man weiß ja, daß man sowieso gerettet wird. Gerade das ist die Haltung, die sich Satan für seine Verführungs- und Ablenkungstaktik wünscht. Wer beim Autofahren meint, ihm passiert dabei nie etwas, weil das Glück auf seiner Seite ist, fährt wahrscheinlich nicht so aufmerksam wie andere Fahrer. In ähnlicher Weise vermittelt die Lehre der Allversöhnung eine vermeintliche Sicherheit, die aber eine echte Gefahr ist.
Lesen Sie auch den ersten Teil dieses Artikels, Lehrt die Heilige Schrift die Allversöhnung?.