Zielgerichtet verfolgt Satan sein Vorhaben, Gottes Plan für die Menschen zu vereiteln. Wie würden Sie vorgehen, wenn Sie der Widersacher Gottes wären?

Von Paul Kieffer

Stellen Sie sich vor, Sie wären Satan der Teufel. Ein unglaublicher Gedanke? Nun, der Apostel Paulus verknüpft unseren Erfolg im Kampf gegen Satan mit Kenntnis seiner Taktik: „... damit wir nicht vom Satan übervorteilt werden; denn seine Gedanken sind uns nicht unbekannt“ (2. Korinther 2,11; Elberfelder Bibel). Wie siegt man über einen Gegner, ob auf dem Schachbrett oder dem Schlachtfeld? Man versucht, sich in seine Lage zu versetzen, um so seinen nächsten „Zug“ vorauszuahnen.

Wenn Sie Satan wären, der Herrscher dieser Welt, so würden Sie alles und alle in Ihrem Herrschaftsbereich Ihnen untertan sehen wollen. Selbst dann wären Sie nicht ganz zufrieden, bis Sie den Zweck derjenigen, die Sie am meisten hassen würden, vereitelt hätten.

Wenn Sie Satan wären und wüßten – und das weiß Satan ganz genau –, daß Gott die Menschheit zu dem Zweck schuf, als Geistwesen Teil seiner Familie zu werden, dann müßten Sie einen Weg finden, damit diese Menschen durch Ihren Einfluß Sie statt Gott anbeten würden.

Wenn Sie Satan wären, würden Sie erkennen, wie schwer die Aufgabe wäre, das Vertrauen der Menschheit zu gewinnen, besonders wenn die Menschen Sie so sehen könnten, wie Sie es in Wirklichkeit sind – ein in Finsternis gehülltes, häßliches Wesen, völlig selbstbezogen und durch und durch böse.

Da die meisten Menschen ganz bestimmt das, was Sie wären, nicht werden wollen, wäre das erste, wovon Sie sie überzeugen müßten, daß es Sie gar nicht gibt! Das wäre ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für Ihren endgültigen Erfolg. Als nächstes wäre die Bibel an der Reihe. Sie müßten die Menschen davon überzeugen, daß die Bibel ein Mythos ist – eine Sammlung von alten Legenden und Märchen, vielleicht zum Lesen interessant, aber keineswegs ein verbindlicher Leitfaden für das Leben.

Aber damit wäre Ihre Arbeit nicht abgeschlossen. Durch Ihren Einfluß würden Sie die Menschen zu dem Glauben verführen, daß sie selbst Gott sind oder daß sie ihn erfunden hätten. Nach diesem Erfolg müßten Sie die Menschen lehren, daß das, was Gott böse nennt, eigentlich gut ist und daß das, was Gott richtig nennt, eigentlich falsch ist. Sie müßten Gottes Maßstäbe völlig auf den Kopf stellen.

Trotz alledem gäbe es immer noch Menschen, die den Zweck, zu dem sie geschaffen wurden, weiterhin verfolgen wollen. Die Bibel nennt diese Menschen die Berufenen, mit denen Gott in dieser Zeit vor der Wiederkehr Jesu arbeitet. Mit diesen Menschen müßten Sie noch raffinierter umgehen. Ihre Bemühungen müßten Sie zersetzen, indem Sie sie zur Schaffung falscher Götter verführen. Für die Beharrlichsten unter ihnen müßten Sie eine Verfälschung der Wahrheit konstruieren.

Mittel der Verehrung

Wenn Sie Satan wären, der Mächtige, der in der Luft herrscht (Epheser 2,2), würden Sie die Ihnen zur Verfügung stehenden Kräfte der seelischen Beeinflussung nutzen und das Kommunikations- bzw. Bildungswesen kontrollieren, um Ihre Samen der Verwirrung und Verführung zu säen.

Erzieher, Autoren, Prediger, Kommunalpolitiker und selbst Eltern wären dabei, ohne es selbst zu wissen bzw. zu erkennen, wichtige Mitspieler in Ihrem Spielplan. Die Schallwellen und die elektronischen Medien würden Sie zur Ausstrahlung von Lauten und Bildern nutzen, die das Böse verherrlichen und den Eindruck schaffen, daß das Leben ohne dieses Böse langweilig und ohne Herausforderung sei.

Dadurch wäre der Zweck des Lebens vernebelt, und die überwiegende Mehrheit der Menschen in Ihrem finsteren Herrschaftsbereich wäre durch Ihre kluge Verführung eingelullt. Für Sie wäre es überhaupt keine Herausforderung, diese Menschen zu derselben Überzeugung zu verführen, zu der Sie ihre Eltern Adam und Eva verführten, nämlich das zu tun, was immer ihnen gefällt. Selbstbezogen und ihrem eigenen Willen folgend, entwickelt sich das Leben Ihrer Opfer zu einem verkannten Streben nach Selbsterfüllung. Ohne wahre geistliche Werte würde diese Selbsterfüllung hauptsächlich mit Materialismus zu haben – mehr Urlaub, mehr Geräte, mehr Besitztümer. Den Wert eines Menschen würde man nicht, wie bei Gottes Betrachtungsweise, an seinem Charakter, sondern an seinem Eigentum erkennen.

Obwohl die überwiegende Mehrheit der Menschheit als Gefangene unter dem Einfluß Ihres finsteren Herrschaftsbereichs lebt, gibt es immer noch einige, die nicht verführt sind. Sie wurden von Gott selbst ausgewählt, um als seine Werkzeuge seinen Zweck für die Schöpfung zu verwirklichen.

Diese Menschen wissen genau Bescheid über Sie. Sie wissen, was Sie wirklich sind. Sie wollen nicht Ihnen, sondern dem wahren Gott dienen, dem Sie widerstehen. Solange diese Menschen das tun, ist Ihre Herrschaft in Ihrem Bereich unvollständig. Als Gottes Widersacher können Sie nicht ruhen, bis Sie sie und damit gleichzeitig Gottes Plan für seine Schöpfung vernichten.

Satan siebt

Wenn Sie Satan wären und gegen diese Menschen vorgehen müßten, was würden Sie tun? Sie würden das tun, was Satan mit dem Volk Gottes immer getan hat. Daher sind Jesu Worte in Lukas 22, Vers 31 so ernüchternd, als er sagte: „Simon, Simon, siehe, der Satan hat euer begehrt, euch zu sieben wie den Weizen“ (alle Hervorhebungen durch uns). Obwohl die in Vers 31 enthaltenen Worte an Petrus gerichtet waren, galten sie auch den anderen Jüngern. Jesus sprach in der Mehrzahl, und er hätte genausogut „euch alle“ sagen können. Satan hatte bereits Judas, und er wollte auch Petrus und die anderen haben. Er wollte sie alle einer großen Prüfung unterziehen.

Gott erlaubte dem Satan, Petrus zu prüfen. Achten wir auf Jesu Worte in Vers 32: „Ich aber habe für dich gebeten, daß dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dereinst dich bekehrst, so stärke deine Brüder.“ Jesus betete dafür, daß Petrus im Glauben festbleiben würde, denn er wußte, daß Satan die Erlaubnis gegeben worden war, Petrus zu sieben. Jesus betete zu seinem Vater für Petrus, daß Gott ihm die eine Waffe geben möge, die Petrus brauchen würde, um Satans Angriff zu überwinden – Glauben.

Jesus verglich die Prüfung, die den Jüngern unmittelbar bevorstand, mit dem Sieben von Weizen. Sieben ist ein Vorgang beim Ernten, bei dem die Spreu vom Weizen getrennt wird. Satan wollte Petrus und die anderen als Spreu offenbaren. Seine übergeordnete Zielsetzung war es, zu zeigen, daß nichts an der Lehre, der Lebensweise, dem Vorbild und den Versprechen Jesu diese Spreu in Weizen verwandeln konnte.

Dieses Ziel zu erreichen hätte dem Plan Gottes großen Schaden gewaltsam zugefügt. Dies war ein Angriff gegen die Kirche in ihrer frühesten Entwicklung – ein Angriff, der sich gegen ihre Führung richtete.

Überall in der heutigen Welt erleben wir die Zunahme des Einflusses Satans. Da diese Welt davon überzeugt ist, daß Satan nicht existiert, toleriert sie nicht nur ihn und seine Arbeit, sie arbeitet unwissentlich enthusiastisch mit ihm zusammen. Das Resultat ist, daß sie ihm gehört. Sie ist unter seiner Führung und Kontrolle, ob sie es weiß oder nicht!

Nun, wenn Sie Satan wären, wem würden Sie Ihre Aufmerksamkeit widmen? Würden Sie sich auf diejenigen konzentrieren, die Ihnen bereits untertan sind? Oder würden Sie Ihr Augenmerk auf diejenigen richten, die von Ihrer Herrschaft befreit worden sind?

Bei der Überlegung der Schwierigkeiten, die wir als einzelne und als Gemeinde von Zeit zu Zeit erleben, stellt sich die Frage, wem wir sie zuzuschreiben haben. Sind sie lediglich das Resultat einer verkehrten Handlungsweise von einzelnen Menschen? Sind sie das Resultat einer nicht durchdachten Führungsstruktur in einer menschlichen Organisation? Das behaupten nämlich einige immer wieder.

Oder stellen sie die gegen die Kirche gerichtete Arbeit Satans bei dem Bemühen dar, das Werk Gottes zu vernichten? Bedenken wir, daß Satan um die Erlaubnis bat, Petrus und die anderen Jünger wie Weizen zu sieben, und Gott „erteilte“ ihm die Erlaubnis. Können wir uns heute die Meinung leisten, daß Satan nicht mehr um die Erlaubnis bitten würde, in ähnlicher Weise mit uns zu verfahren, und daß Gott es ihm gestatten würde? Schließlich will Gott genau wissen, wo wir stehen!

Wie und warum wir berufen wurden

Wer ist nun der wahre Feind? Die Relevanz dieser Frage und die Tragweite der Antwort sind offenkundig, wenn wir den Zweck Gottes für seine Kirche kennen und verstehen, wie wichtig er für ihn ist. Sehen wir uns einige diesbezügliche grundlegende Schriftstellen an.

Das Wort Kirche ist die Übersetzung des griechischen Wortes ekklesia, das sich auf eine aus einer größeren Gesellschaft zu einem besonderen Zweck herausberufene Versammlung bezieht. In Johannes 6, Vers 65 sagt Jesus: „Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn vom Vater gegeben.“

In Johannes 6, Vers 44 lesen wir dieselbe Botschaft: „Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage.“

Jesu Worte enthalten zwei wesentliche Aussagen. Zunächst wurde Jesus vom Vater mit einem Auftrag gesandt. Ein Teil jenen Auftrags war es, die Kirche Gottes zu gründen (Matthäus 16,18). Die zweite bedeutende Aussage ist, daß Gott selbst die Menschen zu sich durch Jesus Christus beruft. Gott beruft, wen er will, und öffnet nur diesen Menschen den Verstand für seine Wahrheit, damit sie sein Vorhaben mit den Menschen verstehen können. Sonst können wir nicht durch Jesus Christus zu ihm kommen. Es gibt keinen anderen Weg.

Es fängt mit dem Wissen an, wer wir sind, was der Zweck unserer Berufung ist und daß die Kirche kein Gebäude ist. Die Kirche ist nicht einmal eine einzelne Gemeinde. Die Kirche ist die Versammlung der von Gott herausberufenen Menschen, denen ein besonderer Auftrag zur Verwaltung seines Heilsplans um der ganzen Menschheit willen gegeben wurde. Wir müssen verstehen, daß es nicht unsere Kirche ist. Wir sind die Kirche. Wir müssen uns immer vor Augen halten, daß wir ein Leib und untereinander einer des anderen Glied in Christus sind (Römer 12,3-6). Daher soll die brüderliche Liebe unter uns herzlich sein, und wir sollen einander in gegenseitiger Ehre zuvorkommen (Römer 12,10).

Die Versammlung (ekklesia), die wir die Kirche nennen, sind diejenigen, die Gott zu seiner Anbetung im Geist und in der Wahrheit berufen hat. Gott suchte uns aus. Er nahm sich Zeit, um uns einzeln zu berufen, genauso wie er den Apostel Petrus, die anderen Apostel und alle seine Jünger im Laufe der Zeit zu seiner Anbetung berief (Johannes 4,23). Und diejenigen, die freiwillig entscheiden, den Ruf anzunehmen, machen die Kirche Gottes aus. Deshalb sind wir die Kirche Gottes.

Der Apostel Paulus sagt uns, daß Gott uns etwas zusätzlich zu der Heilsgelegenheit gegeben hat, weil wir die Kirche Gottes sind. Gott hat uns seinen Zweck für die Schöpfung offenbart. In seinem Plan für diese Schöpfung hat er uns eine wichtige Rolle gegeben. „... die er uns reichlich hat widerfahren lassen in aller Weisheit und Klugheit. Denn Gott hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluß, den er zuvor in Christus gefaßt hatte, um ihn auszuführen, wenn die Zeit erfüllt wäre, daß alles zusammengefaßt würde in Christus, was im Himmel und auf Erden ist“ (Epheser 1,8-10).

Gottes Zweck für seine Kirche hat u. a. mit der Entwicklung einer familiären „Verwaltung“ zu tun, die fähig sein wird, die gesamte Schöpfung – ob in den Himmeln oder auf der Erde – mit ihm durch Jesus Christus zu versöhnen.

Diese Botschaft ist von so großer Wichtigkeit, daß Paulus sie in Epheser 3 wiederholt: „Mir, dem allergeringsten unter allen Heiligen, ist die Gnade gegeben worden, den Heiden zu verkündigen den unausforschlichen Reichtum Christi und für alle ans Licht zu bringen, wie Gott seinen geheimen Ratschluß ausführt, der von Ewigkeit her verborgen war in ihm, der alles geschaffen hat; damit jetzt kund werde die mannigfaltige Weisheit Gottes den Mächten und Gewalten im Himmel durch die Gemeinde“ (Verse 8-10).

Unsere Aufgabe als Kirche Gottes ist es, seinen Weg der Gerechtigkeit und der Selbstbeherrschung jetzt zu praktizieren, damit wir auf den Dienst in der Verwaltung des Heils für die Menschheit vorbereitet sind und als sein Werkzeug seine Weisheit den Geistwesen und Kräften im Himmel – seiner geistlichen Schöpfung – erzeigen können.

Eines jener erschaffenen Geistwesen, denen die Weisheit Gottes durch seine Gemeinde erzeigt wird, ist Satan. Satan hat Zugang zu Gott. In Offenbarung 12, Vers 10 erfahren wir, daß er unser Verkläger ist und daß er uns Tag und Nacht vor dem Thron Gottes anklagt. Sein Zweck dabei ist derselbe wie bei seiner Bitte um die Erlaubnis, Petrus wie Weizen zu sieben. Satan hofft zeigen zu können, daß es nichts gibt, was uns verändern kann – ob Gottes Geist, seine Versprechen, seine Lebensweise oder Glauben an ihn.

Wenn Sie Satan wären, der sich selbst als Widersacher Gottes ausgerufen hat, könnten Sie den Gedanken nicht ertragen, daß Gott irgendwelche Weisheit hätte, die er Ihnen erzeigen wollte. In der Tat wären Sie davon besessen, ihm Ihre „Weisheit“ zu zeigen. Die Vorstellung, daß Gott mit bloßen Menschen etwas Großartigeres als Sie schaffen könnte, wäre für Sie unerträglich. Der Gedanke, daß Gott die Kirche als sein Werkzeug zur ewigen Vergrößerung der Familie Gottes benutzen könnte, wäre für Sie unerträglich.

Immer noch am Leben und aktiv

Wenn Sie Satan wären, was würden Sie sonst noch tun? Sie würden der Kirche und der Wahrheit den Krieg erklären. Sie würden versuchen, die Kirche auf dieselbe Weise zu zerstören, genauso wie Sie die Grundlage, auf die die Kirche aufgebaut ist, zu zerstören suchen: die Vorfahren des Messias, die Propheten, das Gesetz Gottes und den Kalender, Jesus Christus, den Messias, und die Apostel.

Es gilt zu verstehen, daß Satan als Widersacher Gottes ebenfalls Widersacher der Kirche Gottes ist. Wie oft haben wir in den letzten Jahren ein deutliches Wort über das Wirken Satans in bezug auf die Kirche gehört? Daher mag er in der Kirche genauso unsichtbar sein wie in der Welt. Vielleicht haben wir vergessen, wer unser Widersacher ist oder daß wir überhaupt einen Widersacher haben. Wenn das der Fall ist, dann haben wir uns nicht in der richtigen Weise auf ihn und seine Rolle konzentriert. Das ist jedoch äußerst problematisch, denn er hat sich von uns nicht verabschiedet, noch wird er das tun.

Menschen sind nicht unsere Feinde; Satan ist der Feind. Satan haßt Gott, er haßt Gottes Plan für die Schöpfung, und er haßt die Kirche Gottes. Die Kirche wurde schon immer angegriffen, und das ist auch heute noch der Fall.

Satan hat die Kirche nicht vernichten können, denn Gott wird das nicht zulassen. Das bedeutet nicht, daß der Krieg schon zu Ende ist, oder daß wir uns zur Ruhe setzen können.

Die Bemühungen um die Verfälschung und die mögliche Verwerfung der Wahrheit ist keine menschliche Idee, auch wenn sich Menschen zu diesem Zweck gebrauchen lassen. Nehmen wir als Beispiel die Festtage Gottes kurz unter die Lupe. Gottes Anordnungen bezüglich der Festtage machen klar, daß es sich um gebotene Zeiten der gemeinschaftlichen Anbetung Gottes handelt, denn eine heilige Zusammenkunft ist verordnet. Deshalb waren Jesu Jünger zu Pfingsten nach seiner Auferstehung „alle an einem Ort beieinander“ – sie hielten Pfingsten (Apostelgeschichte 2,1).

Andere Stellen zeigen uns die Wichtigkeit der Gemeinschaft an den Festtagen. Über die Symbole des Neuen Bundes schrieb Paulus in 1. Korinther 10, Vers 16: „Der gesegnete Kelch, den wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi?“ Jesus wies uns an, einander die Füße zu waschen, und er gab uns dieses Beispiel am Passahabend. Wir folgen seinem Beispiel, indem wir als Teil unserer Passah-Zeremonie die Fußwaschung durchführen.

Als Gott die Festtage in 3. Mose 23 für sein Volk einsetzte, meinte er jeweils nur einen bestimmten Termin im Jahr, den ganz Israel gemeinsam halten sollte. Gott liebt die Eintracht. Dazu heißt es in Psalm 133, Vers 1: „Siehe, wie fein und lieblich ist’s, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!“ Wenn man es anders sehen möchte, müßte man mit Paulus fragen: „Ist Christus etwa zerteilt?“ (1. Korinther 1,13).

Heute gibt es bekanntlich Streit und Dissens um den jüdischen Kalender. Wer ist der wahre Urheber von Zwietracht? Wem kommt es sehr gelegen, daß die Zwietracht um den Kalender einige die Frage stellen läßt, ob man die biblischen Festtage überhaupt noch halten solle? Wenn Sie Satan wären, würden Sie sich über den Kalenderstreit freuen!

Was wir ernten werden

Das Gleichnis vom Sämann handelt von Menschen, die Gott durch Jesus Christus ruft. Der Sämann in dem Gleichnis, der den guten Samen sät, ist Jesus (Matthäus 13,37). Einiges von dem guten Samen fiel auf fruchtbares Land und erzeugte eine gute Ernte (Vers 8). Diejenigen, die viel Frucht bringen, sind mit Gott durch Jesus Christus fest verbunden (Vers 23 und Johannes 15,1-5). Sie verstehen die Geheimnisse des Himmelreichs (Matthäus 13,11); sie sind die Kirche Gottes.

In Vers 24 erweitert Jesus in einem anderen Gleichnis das in Vers 23 enthaltene Thema der Kirche. Dieses Gleichnis handelt von einem Feind, der Unkraut („Kinder des Bösen“, Vers 38) zwischen den Weizen („Kinder des Reichs“, Vers 38) säte. Das Unkraut wurde von einem Feind (Satan, Vers 39) gesät, während die Leute schliefen. Als das Unkraut entdeckt wurde, wies der Hausvater (Jesus Christus) seine Knechte (Engel, Vers 39) an, den Weizen und das Unkraut miteinander bis zur Ernte („das Ende der Welt“, Vers 39) wachsen zu lassen.

In diesen Gleichnissen macht Jesus Christus klar, daß wir diesen Kampf gegen Satan bis zum Ende dieses Zeitalters führen müssen. Zur geistlichen Stärkung gibt uns Gott einen Widersacher. Gott verlangt von uns, daß wir diesen Widersacher überwinden, damit wir Jesus Christus beim Etablieren des Reichs Gottes in der Welt von morgen zur Seite stehen können. Wir werden zu Beginn der Herrschaft Jesu mit Menschen zusammenarbeiten können, die unter der Herrschaft Satans gelebt haben. Wir werden sie aus ihrem vertrauten Lebensweg heraus- und in den göttlichen Lebensweg hineinführen können.

Es gilt zu glauben und nie daran zu zweifeln, daß wir von Gott dazu berufen wurden, Jesus Christus untertan zu sein. Zu diesem Zweck haben wir auch den heiligen Geist erhalten, damit wir untertan sein und unsere himmlische Berufung ergreifen können. Wenn wir daran glauben, werden wir im Sinne dieser Berufung handeln, mit der Gewißheit, daß Gott uns nie verlassen wird, weil wir die Kirche Gottes sind.

Ohne solchen Glauben ist unsere Perspektive verschwommen. Prüfungen, die Gott uns zur Stärkung gibt, werden als Hindernisse betrachtet. Eine Betrachtungsweise dieser Art schwächt uns. Viele Prüfungen läßt Gott absichtlich zu, wie bei dem Apostel Petrus.

Wer ist der wahre Feind?

Leider verkennen einige den wahren Feind bei unseren Prüfungen. Sie erkennen nicht, daß Satan unser wahrer Feind ist. Statt dessen ist ihr Augenmerk auf Menschen gerichtet. Das Resultat ist dann Enttäuschung, die zu einer verärgerten Feindseligkeit und zu mangelndem Vertrauen gegenüber Gott und seiner Kirche führen kann. Die wahre Perspektive dürfen wir nicht aus den Augen verlieren. Sonst kann es vorkommen, daß wir Satan erlauben, eine Prüfung, die zu unserer Stärkung und Vorbereitung dienen sollte, zur Schwächung des Leibes Christi zu gebrauchen.

Wenn wir andererseits den Zweck Gottes in unseren Prüfungen erkennen können, wird es keinen Grund geben, Ärger oder Neid gegen irgend jemanden zu hegen. Wir werden vorbereitet sein, voranzuschreiten und unsere Aufgabe als Teil des Leibes Christi zu erfüllen.

In diesem Sinne teilt uns Paulus einiges über eine erfolgreiche Kriegführung gegen Satan mit: „Denn obwohl wir im Fleisch leben, kämpfen wir doch nicht auf fleischliche Weise. Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. Wir zerstören damit Gedanken und alles Hohe, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus“ (2. Korinther 10,3-5). Unser Kampf ist also geistlicher Art und muß auf dieser Ebene geführt werden, wenn wir als Sieger hervorgehen möchten. Unser Ziel ist die Zerstörung der Festungen der Spekulation und solcher Gedanken, die sich gegen die Erkenntnis Gottes und den Gehorsam gegenüber Jesus Christus erheben.

Wenn Sie Satan wären, würden Sie nur zu gerne Mißtrauen und Konkurrenz unter den Mitgliedern der wahren Kirche Gottes auslösen. Gott beruft uns und gibt uns allen eine Aufgabe im Leib Christi. Diese unterschiedlichen Aufgaben konkurrieren nicht miteinander, sondern ergänzen sich und tragen zur Erbauung des ganzen Leibes bei. Achten wir auf die Worte des Paulus in diesem Zusammenhang:

„Der hinabgefahren ist, das ist derselbe, der aufgefahren ist über alle Himmel, damit er alles erfülle. Und er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer, damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Mann, zum vollen Maß der Fülle Christi, damit wir nicht mehr unmündig seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen durch trügerisches Spiel der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen. Laßt uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus, von dem aus der ganze Leib zusammengefügt ist und ein Glied am andern hängt durch alle Gelenke, wodurch jedes Glied das andere unterstützt nach dem Maß seiner Kraft und macht, daß der Leib wächst und sich selbst aufbaut in der Liebe“ (Epheser 4,10-16).

Wenn jedes einzelne Mitglied die ihm von Gott übertragene Aufgabe erfüllt und gemäß der ihm von Gott zuteil gewordenen Gnade den Bedürfnissen eines jeden Mitglieds im Leib entspricht, wächst der Leib! Wenn wir gesunde Gemeinden haben, fügt Gott zusätzliches Wachstum durch das Predigen des Evangeliums hinzu. Keiner von uns darf sich aufgrund seiner Rolle in der Kirche überheblich fühlen, weil keiner von uns den Zweck Gottes in unserem Leben innerhalb der Kirche erfüllen kann ohne die Unterstützung der anderen Mitglieder des Leibes. Wir wiederum, wenn wir gemäß dem Willen Gottes Christus untertan sind, tragen zum Wohlergehen anderer Mitglieder des Leibes bei.

Glaube – ein Mittel zur Überwindung

Schätzen Sie die Wichtigkeit eines jeden Mitglieds für Gott? Wenn Sie dies tun, dann werden Sie Ihren Widersacher beachten und bedenken, was er vorhat. Dementsprechend rüsten wir uns zur Schlacht, um ihm zu widerstehen. Dabei müssen wir das Wesen der Schlacht und die Aufnahme des Kampfes mit unserem Feind verstehen.

Zunächst müssen wir den Glauben Jesu Christi haben und an Jesus Christus glauben. Dieser Glaube ermöglicht uns das Wissen um die Gewißheit unseres Sieges. Angesichts seiner bevorstehenden Kreuzigung und seines Abschieds von dieser Erde versicherte Jesus seinen Jüngern: „Das habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“ (Johannes 16,33). Jesus hat die Welt und den Gott dieser Welt überwunden. Diese Worte sollen uns die Zuversicht des Glaubens geben, daß wir durch ihn dasselbe schaffen können. Der Apostel Johannes schreibt: „Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat“ (1. Johannes 5,4).

Als Jesus Petrus informierte, daß Satan die Erlaubnis erhalten hatte, Petrus wie Weizen zu sieben, stellte Jesus gegenüber Petrus auch fest, daß er zum Vater gebetet hatte, damit der Glaube des Petrus nicht aufhören sollte. Beim Überwinden ist der Glaube entscheidend. Das Mittel zur Überwindung ist der Glaube. Der Glaube ist auch das Mittel zur geistlichen Vision.

Glaube und Demut fördern die Einigkeit

Durch seine Angriffe gegen die Kirche möchte Satan uns eine Wunde beibringen, die uns spaltet. Deshalb sollen wir „den Schild des Glaubens ergreifen“, mit dem wir „alle feurigen Pfeile des Bösen“ auslöschen können (Epheser 6,16). Darüber hinaus, daß der Glaube eine Quelle der Kraft zur Überwindung und eine Linse der geistlichen Vision ist, stellt der Apostel Paulus fest, daß der Glaube zur Einheit führt (Epheser 4,13). Wenn wir Satans Bemühungen um die Spaltung und Zersplitterung der Kirche Gottes widerstehen wollen, müssen wir unseren Glauben stärken.

An die Gemeinde zu Korinth schrieb Paulus: „Denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen“ (2. Korinther 5,7). Wir dürfen eine Sache nicht danach richten, wie sie aussieht oder zu sein scheint. Wir müssen das Unsichtbare berücksichtigen, die geistliche Realität, die unserem Verstand durch den Glauben erschlossen wird. Spekulationen zu irgendeinem Thema, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erheben, dürfen wir uns nicht leisten. Spekulationen über den Zweck der Kirche und ihre Rolle, die sich von dem unterscheiden, was Gott in der Heiligen Schrift sagt, müssen aus unserem Sinn ausgemerzt werden.

Es ist wichtig, zu jeder Zeit auf der Hut zu sein bei der „Gefangennahme“ unserer Gedanken im Gehorsam gegenüber Christus. Da wir einen solch wichtigen geistlichen Kampf zu führen haben, wären wir gut beraten, die Unterweisung des Apostels Petrus zu beachten, der von Satan gesiebt wurde und dessen Glaube nicht aufhörte:

„So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit. Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Dem widersteht, fest im Glauben, und wißt, daß ebendieselben Leiden über eure Brüder in der Welt gehen. Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen [und] gründen“ (1. Petrus 5,6-10). Jesus Christus ist auch unser Fürsprecher (1. Johannes 2,1).

In Epheser 6, Verse 10-13 lesen wir die ermutigenden und ermahnenden Worte des Paulus: „Zuletzt: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt.“

Keiner von uns darf zulassen, daß Satan seine Gedanken und seinen Willen dahingehend beeinflußt, das Wirken Gottes in der Kirche zu unterwandern. Es ist wichtig, daß wir alle im Gebet um Glauben bitten und unseren Fürsprecher anflehen, damit er den Vater für uns bittet und der Wille Gottes in unseren Gedanken, Worten und Taten zum Ausdruck kommt.

Das ist besonders wichtig beim Predigen des Evangeliums vom Reich Gottes. Das ist nämlich eines der wichtigsten Ziele, die wir hätten, wären wir Satan: das Volk Gottes vom Predigen des Evangelium abzulenken bzw. abzuhalten. Satan möchte nicht, daß diese Botschaft des Trostes und der Zuversicht in einer Zeit der Umwälzungen und Unruhen verkündet wird. Beten wir, daß Gottes Wille geschehen möge, und zeigen wir ihm unsere Bereitschaft, mutig „einzutreten für das Evangelium des Friedens“ (Epheser 6,15). So werden wir „an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten“ (Vers 13).

Keiner von uns möchte Satan sein. Unser gedankliches Rollenspiel läßt uns aber erkennen, „was er im Sinn hat“.