Menschliche Herrschaftssysteme haben stets darin versagt, dauerhaften Frieden, Wohlstand, Menschenwürde, Glück und Lebenserfüllung für alle zu bringen.

Von Paul Kieffer

Bei informellen Umfragen werden die Wünsche der Menschen in westlichen Ländern offenbar. Auf die Frage „Was könnten Sie jetzt am meisten gebrauchen?“ erhält man manchmal Antworten wie „einen Urlaub auf Mallorca“, „ein neues Auto“, „eine neue Küche“ oder etwas Ähnliches. Wir leben in einem Teil der Welt, in der die Erfüllung materieller Wünsche häufig im Vordergrund steht.

Stellt man jedoch den Menschen in armen Ländern unserer Welt dieselbe Frage, dann lauten die Antworten anders: „drei Mahlzeiten am Tag“, „ein verlässliches Dach über dem Kopf“, „dass meine Kinder nicht an einer Kinderkrankheit sterben“ usw. Dinge, die für uns im Westen heute selbstverständlich sind, gehören zu den sehnlichsten Wünschen der Menschen anderswo auf unserem Planeten.

Wir sind einfach nicht in der Lage, eine gerechte Welt für alle Menschen zu schaffen. Nehmen wir das Beispiel Nahrung. Laut Berichten der diversen Hilfsorganisationen reicht die Lebensmittelproduktion auf der Erde aus, um alle Menschen ausreichend mit Nahrung zu versorgen. Doch uns gelingt nicht die gerechte Verteilung der vorhandenen Lebensmittel!

Seien wir ehrlich: So angenehm das Leben für uns im Westen sein kann, unsere Welt befindet sich in Unordnung und Disharmonie. Wenn wir vom Frieden reden, so können wir das nur vergleichsweise tun, nicht absolut. Wenn wir an die Menschenwürde denken, müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass nur eine winzige Minderheit sie besitzt. Die überwältigende Mehrheit lebt im Elend und unter demütigenden Umständen.

Bei näherer Betrachtung erkennt man auch, dass die westliche Welt, der es in materieller Hinsicht verhältnismäßig gut geht, in Wirklichkeit ein Hexenkessel der Gewalt, des Verbrechens, der Korruption in höchsten Stellen und der Unmoral ist. Politische Machtkämpfe und parteiinterner Flügelstreit verhindern oft die Implementierung von Lösungen.

Wann und wie wird die Menschheit je von solchen Umständen befreit werden? Nicht in diesem Zeitalter und nicht durch menschliche Regierungen! Eine Macht, größer als die von Menschen, wird nötig sein, um die Leiden der Menschheit zu beenden.

Ordnung und Harmonie für alle Menschen weltweit können nur durch eine Weltregierung herbeigeführt werden, und zwar eine göttliche. Sämtliche menschlichen Regierungen werden auch weiterhin versagen, bis Gott sie durch sein eigenes Regierungssystem ersetzt!

Wussten Sie, dass diese göttliche Weltregierung der Mittelpunkt der Botschaft Jesu Christi war? Die meisten Christen heute wissen das nicht.

Der Kern der Botschaft Jesu

Was ist der Kern der Botschaft Jesu Christi gewesen? Die Antwort vieler Christen auf diese Frage wäre wohl „Liebe“. Es stimmt: Jesus sprach oft über die Liebe: die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten. In den vier Evangelien des Neuen Testamentes – Matthäus, Markus, Lukas und Johannes – fordert Jesus seine Nachfolger mehr als 30-mal auf, Gott und ihre Mitmenschen zu lieben. Es ist daher kein Wunder, wenn die Menschen meinen, Liebe sei das Hauptthema der Botschaft Jesu gewesen.

Doch die Antwort ist in Wirklichkeit falsch! Liebe ist nicht das Hauptthema in den Reden Jesu Christi gewesen. Wir pflegen den Kern seiner Botschaft „Die vergessene Botschaft Jesu Christi“ zu nennen. Jesus predigte am häufigsten über das, was die Welt eigentlich am dringendsten braucht.

Was war das Hauptthema der Botschaft Jesu Christi? Lassen wir Jesus selbst die Frage beantworten. Was sagte er nämlich, als er anfing, öffentlich zu predigen?

„Nachdem aber Johannes gefangen gesetzt war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“ (Markus 1,14-15; alle Hervorhebungen durch uns).

Das Reich Gottes als Motiv zieht sich wie ein roter Faden durch die Reden und Gespräche Jesu Christi. Das Bibellexikon Zondervan Pictorial Encyclopedia of the Bible stellt dazu Folgendes fest: „Das Wort ,Reich‘ kommt 55-mal bei Matthäus, 20-mal bei Markus, 46-mal bei Lukas und 5-mal bei Johannes vor.

Berücksichtigt man dabei die Benutzung dieses Wortes für weltliche Königtümer und für die Parallelstellen mit gleichem Inhalt, wird der Ausdruck ,Reich Gottes‘ mit verwandten Ausdrücken wie ,Himmelreich‘, ,sein Reich‘ ca. 80-mal benutzt“ (Band III, Zondervan Verlag, 1976, Seite 804).

Mit anderen Worten: Jesus Christus sprach fast dreimal so oft über das Reich Gottes wie über die Liebe! „Diese Statistiken zeugen von der großen Wichtigkeit des Konzepts in der Lehre Jesu . . . Es kann daher kaum angezweifelt werden, dass der Ausdruck ,Reich Gottes‘ das Hauptthema seiner Lehre darstellt“ (ebenda, Seite 804).

In Matthäus 19, Vers 16 wurde Jesus gefragt, was man tun muss, um das ewige Leben zu erlangen: „Und siehe, einer trat zu ihm und fragte: Meister, was soll ich Gutes tun, damit ich das ewige Leben habe?“ Der Fragesteller, ein reicher Mann, war mit Jesu Antwort nicht zufrieden; er war anscheinend nicht willens, das zu tun, was Jesus ihm sagte. Daraufhin sagte Jesus: „Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme“ (Vers 24).

Ewiges Leben zu haben bedeutet also, in das Reich Gottes zu kommen. Jesus setzte das Erlangen des ewigen Lebens dem Eintreten in das Reich Gottes gleich. Wer nicht in das Reich Gottes kommt, erlangt folglich auch nicht das ewige Leben.

(Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, die Lehre der Bibel über das ewige Leben zu behandeln. Wir weisen jedoch darauf hin, dass das Konzept der unsterblichen Seele nicht biblisch ist. Mehr Informationen dazu finden Sie in unseren kostenlosen Broschüren Nach dem Tode – was dann? und Himmel oder Hölle: Was lehrt die Bibel wirklich?.)

Das Reich Gottes war für Jesus so wichtig, dass er in der Bergpredigt seine Nachfolger ermahnt hat, das Reich Gottes als oberstes Lebensziel zu setzen: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen“ (Matthäus 6,33).

Was ist das Reich Gottes?

Was meinte Jesus, als er vom Reich Gottes predigte? Ist das Christentum der heutigen Zeit das Reich Gottes auf Erden? Oder ist das Reich Gottes nur in einer großen Kirche vertreten? Oder ist das Reich Gottes, wie einige meinen, im Herzen gläubiger Menschen zu finden?

Diese verschiedenen Auslegungen über das Reich Gottes sind weitverbreitet. Im Wörterbuch wird das Wort Reich als Imperium oder Staat definiert. Ein Reich umfasst bekanntlich verschiedene Elemente:

ein Staats- oder Regierungsoberhaupt;

Untertanen;

ein Hoheitsgebiet.

Wer ist das Staats- bzw. Regierungsoberhaupt des Reiches Gottes? Jesus wurde geboren, um ein König zu sein: „Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben“ (Lukas 1,31-33).

Am Tag seines Todes bestätigte Jesus diese Bestimmung seines Lebens: „Da fragte ihn Pilatus: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König . . .“ (Johannes 18,37).

Ca. 60 Jahre nach Jesu Tod bestätigte der Apostel Johannes, dass Jesus als König ein zweites Mal kommen wird: „Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hieß: Treu und Wahrhaftig, und er richtet und kämpft mit Gerechtigkeit . . . und trägt einen Namen geschrieben auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte: König aller Könige und Herr aller Herren“ (Offenbarung 19,11. 16).

Wer sind die Untertanen im Reich Gottes? Dazu lesen wir in Offenbarung 11, Verse 15-17: „Und der siebente Engel blies seine Posaune; und es erhoben sich große Stimmen im Himmel, die sprachen: Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen saßen, fielen nieder auf ihr Angesicht und beteten Gott an und sprachen: Wir danken dir, Herr, allmächtiger Gott, der du bist und der du warst, dass du an dich genommen hast deine große Macht und herrschest!“

Jesus wird herrschen. Worüber wird er herrschen? In einer Vision durfte der alttestamentliche Prophet Daniel die Antwort auf diese Frage erfahren: „Ich sah in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn und gelangte zu dem, der uralt war, und wurde vor ihn gebracht. Der gab ihm Macht, Ehre und Reich, dass ihm alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollten. Seine Macht ist ewig und vergeht nicht, und sein Reich hat kein Ende“ (Daniel 7,13-14). Das Reich Gottes ist also für alle Menschen bestimmt, ganz gleich welcher Nationalität sie sind oder welche Hautfarbe sie haben.

Am überraschendsten für alle, die nur das abgewandelte Christentum unserer Zeit kennen, dürfte die biblische Definition des Hoheitsgebietes vom Reich Gottes sein. Wo wird Jesus über alle Völker herrschen? Die meisten Christen meinen, sie würden nach dem Tode in den Himmel fahren. Die Bibel sagt aber nirgends, dass wir in den Himmel fahren. Stattdessen lehrt sie eindeutig, dass Jesus zur Erde zurückkehren wird:

„Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen“ (Apostelgeschichte 1,9-11).

Das Reich Gottes wird hier, auf der Erde, etabliert werden. Jerusalem wird die Hauptstadt dieses Reiches sein: „Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des Herrn Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen, und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns auf den Berg des Herrn gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem“ (Jesaja 2,2-3).

Jesus Christus wird der König, der oberste Herrscher im Reich Gottes sein; er wird über alle Nationen und Völker hier auf dieser Erde herrschen. Wie wird das Leben unter der Regierung des allmächtigen Gottes aussehen?

Ein Ende des Krieges

Wird Gott durch Jesus Christus das Kriegsgeschehen für alle Zeiten beenden? Absolut! Der Krieg wird von der Erde verbannt und die Schäden des Krieges, die man der Erde zugefügt hat, beseitigt werden. Die Welt wird blühen in neuer herrlicher Blüte, und weltweit wird es Frieden geben.

Die Menschheit wird zum ersten Mal in ihrer Geschichte erfahren, warum sie existiert. Sie wird wissen, was das große transzendente Ziel des Lebens ist, und die neue Weltregierung wird sie ermutigen, das Ziel zu erreichen. So werden alle Menschen unterrichtet werden, „zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit“ zu trachten (Matthäus 6,33). Geistliche Werte werden den Vorrang vor materialistischen Errungenschaften haben. Der Mensch wird in eine völlig neue Richtung gelenkt werden.

Bevor jedoch diese neue Ära herbeigeführt werden kann, wird es eine Zeit apokalyptischer Geschehnisse geben, die so grauenvoll sein werden, wie der Mensch sie nie vorher erlebt hat. Bei seiner Wiederkehr wird Jesus Christus nicht mit offenen Armen empfangen! Im zweiten Psalm wurde darüber prophezeit: „Die Könige der Erde lehnen sich auf, und die Herren halten Rat miteinander wider den Herrn und seinen Gesalbten: Lasset uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Stricke“ (Verse 2-3).

Diese Prophezeiung bezieht sich auf die Wiederkehr Jesu Christi zur Errichtung des Reiches Gottes auf Erden. Die Völker werden dieses wunderbare Ereignis nicht begrüßen. Stattdessen werden sie sich gegen ihren Schöpfer wenden und die Hand zu schlagen versuchen, die sie ernährt hat, seitdem das Wort Adam aus dem Staub der Erde erschuf.

Die letzten 6000 Jahre belegen zur Genüge, dass der Mensch eigentlich nicht von Gott regiert werden will. Aus Auflehnung gegen Gott bauten die Menschen in den Tagen Nimrods einen Turm in Babel (1. Mose 11). Zur Zeit des Moses wollte das Volk die Stimme Gottes nicht hören und verlangte stattdessen einen menschlichen Sprecher (2. Mose 20,18-20). Ca. 400 Jahre später wiesen die Kinder Israel den Propheten Samuel und damit auch die Regierung Gottes zurück, weil sie einen menschlichen König haben wollten (1. Samuel 8,7).

Gott hat den Israeliten gegeben, wonach sie verlangten – eine menschliche Regierung. Damit erhielten sie auch eine enorme Steuerlast, Militärdienst, Ungerechtigkeit und all die anderen Übel, die das menschliche Regierungssystem begleiten. Samuel hatte sie davor gewarnt, aber seine Warnung wurde nicht beachtet (siehe 1. Samuel 8,4-19).

Seit dem Garten Eden ist es offensichtlich, dass der Mensch frei von Gott und lieber unter solchen Missständen versklavt sein will. Aber Freiheit von göttlicher Autorität ist überhaupt keine Freiheit. Es ist Knechtschaft und hat Leiden, Schmerzen, Sorgen und Unterdrückung zur Folge. Wie der Apostel Paulus schrieb: „Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und sich ängstet“ (Römer 8,22). Der Mensch ist so lange dieser schmerzhaften Existenz ausgeliefert, bis er die die Regierung Gottes anerkennt und sich ihr unterordnet.

In der Welt von morgen überlässt Gott die Bestimmung der Regierungsform nicht dem Menschen, ebenso wenig die Wahl der für die Regierung Verantwortlichen. Das Reich Gottes wird mit wahrer Macht ausgestattet sein, und Jesus Christus wird an der Spitze der göttlichen Regierung stehen (Markus 9,1). Gesetz und Gerechtigkeit werden herrschen.

Unter Gottes Regierung wird für die Kranken, Blinden und Verkrüppelten liebevoll gesorgt werden. Der Prophet Jesaja sagte dieses herrliche messianische Zeitalter voraus: „Zu der Zeit werden die Tauben hören die Worte des Buches, und die Augen der Blinden werden aus Dunkel und Finsternis sehen; und die Elenden werden wieder Freude haben am Herrn, und die Ärmsten unter den Menschen werden fröhlich sein in dem Heiligen Israels. Denn es wird ein Ende haben mit den Tyrannen und mit den Spöttern aus sein, und es werden vertilgt werden alle, die darauf aus sind, Unheil anzurichten“ (Jesaja 29,18-20).

Eine Prophezeiung über Jesus

Jesaja prophezeite auch über Jesu Wirken auf Erden: „Der Geist Gottes des Herrn ist auf mir, weil der Herr mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft [das Evangelium] zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass sie frei und ledig sein sollen; zu verkündigen ein gnädiges Jahr des Herrn und einen Tag der Vergeltung unsres Gottes, zu trösten alle Trauernden“ (Jesaja 61,1-2).

Diese Prophezeiung spiegelt die Fürsorge Gottes für die „Geringen“ in dieser Welt wider. Der Messias wird die Sünder bedrängen und die Bedrängten rächen. Er wird für die Sache der Hilflosen kämpfen und die Kranken heilen. Er wird den Hilflosen helfen und die Ungerechten strafen.

Jesus, der Messias, zitierte diese Prophezeiung in Anspielung auf sein Wirken vor 2000 Jahren in Galiläa (Lukas 4,16-20). Doch er hörte mit dem Zitat mitten in Jesaja 61, Vers 2 auf. Warum?

Die Fortsetzung der Prophezeiung in Vers 2 bezieht sich auf sein zweites Kommen und das messianische Zeitalter. Christi Herrschaft auf dem Thron Davids geht „der Tag der Vergeltung unsres Gottes“ voraus. Rückblickend auf die bereits zitierte Prophezeiung im zweiten Psalm sehen wir, dass Jesus seine Herrschaft damit beginnen muss, die feindlichen Heere, die von Satan dem Teufel angeführt werden, zu vernichten (Offenbarung 19,11).

Wenn Jesus und seine Armeen von verwandelten Heiligen auf den Ölberg östlich von Jerusalem herniederkommen, werden sich die Völker dieser Welt zum Kampf gegen die Stadt versammelt haben (Sacharja 14,1). Begleitet von Plünderungen und Verwüstung wird die Stadt eingenommen (Vers 2). Doch dann greift der wiederkehrende Jesus Christus ein:

„Und der Herr [der wiederkehrende Jesus Christus] wird ausziehen und kämpfen gegen diese Heiden, wie er zu kämpfen pflegt am Tage der Schlacht. Und seine Füße werden stehen zu der Zeit auf dem Ölberg, der vor Jerusalem liegt nach Osten hin. Und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten, vom Osten bis zum Westen, sehr weit auseinander . . . Da wird dann kommen der Herr, mein Gott, und alle Heiligen mit ihm . . . Und der Herr wird König sein über alle Lande“ (Sacharja 14,3-9).

Von dem Zeitpunkt an, in alle Ewigkeit, wird die Regierung Gottes auf Erden und im ganzen Universum in Kraft sein. In der ganzen Welt werden Frieden und Harmonie einkehren. Jesaja sagte über diese utopische Zeit:

„Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit“ (Jesaja 9,5-6).

Das ist gleichermaßen eine Prophezeiung wie eine Verheißung und wird mit Sicherheit eintreten! „Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth“ (Jesaja 9,6).

Die Welt wird verwandelt

Wenn das Reich Gottes auf Erden etabliert ist, wird Jesus Christus damit beginnen, geistliches Wissen zu verbreiten. Die gerechten, heiligen Gesetze Gottes werden „von Zion ausgehen“ (Micha 4,2). Die Natur sämtlicher Lebewesen – Mensch wie Tier – wird geändert werden und die Erkenntnis Gottes überall auf Erden verbreitet sein. „Da werden die Wölfe bei den Lämmern wohnen und die Panther bei den Böcken lagern . . . Man wird nirgends Sünde tun noch freveln auf meinem ganzen heiligen Berge; denn das Land wird voll Erkenntnis des Herrn sein, wie Wasser das Meer bedeckt“ (Jesaja 11,6-9).

Heute leben wir in einer Welt der geistlichen Finsternis. Es ist eine böse Zeit, in der Gott durch Materialismus und ein gottloses Bildungssystem beiseite geschoben wird. In Gottes Welt wird es anders aussehen. Jesus Christus wird wie die „Sonne der Gerechtigkeit“ scheinen, und die geistliche Finsternis wird durch das helle Licht der Wahrheit vertrieben werden.

Die heutige Welt ist voller Krankheit, Seuchen und menschlicher Leiden. Die Behandlung von Krankheiten körperlicher und geistiger Art nimmt beispiellose Ausmaße an, und das Kranksein ist allgegenwärtige Realität in den meisten Familien. Unsere Welt ist krank!

Unter der Herrschaft Jesu Christi in der Welt von morgen wird die Volksgesundheit eine dramatische Wende erfahren. „Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen und ihre Flügel bringen Heilung. Ihr werdet hinausgehen und Freudensprünge machen, wie Kälber, die aus dem Stall kommen“ (Maleachi 3,20; Einheitsübersetzung).

In einer Prophezeiung Jesajas über jene Zeit heißt es: „Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden. Dann werden die Lahmen springen wie ein Hirsch, und die Zunge der Stummen wird frohlocken. Denn es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme im dürren Lande“ (Jesaja 35,5-6).

Mit anderen Worten: Jesus Christus wird die größte Gesundheitsreform aller Zeiten verwirklichen, nämlich Heilung aufgrund göttlicher, wunderwirkender Kräfte. Viele haben bereits heute Wunderheilungen erlebt, gewissermaßen als einen Vorgeschmack der Welt von morgen (Jakobus 5,14-15). Aber solche Heilungen sind eher Ausnahmen als die Regel unter den heutigen Menschen, die „den Schein der Frömmigkeit [haben], aber deren Kraft verleugnen“ (2. Timotheus 3,5). Zu echter Heilung auf breiter Basis wird es erst kommen, wenn die Regierung Gottes auf Erden etabliert ist und die Erkenntnis Gottes verbreitet sein wird.

„Neue“ religiöse Feste

Jesaja berichtet uns, dass die Jahresfeste Gottes, die dem Volk Israel einst gegeben worden waren (siehe 2. Mose 12,16. 21; 3. Mose 23), in der Welt von morgen wieder eingeführt werden. Die wahren Feste der Bibel sind freilich nicht neu, aber für eine Welt, die die biblischen Feste ignoriert hat – auch die heutige Christenheit gehört dazu –, werden sie neu sein.

Selbst die nichtisraelitischen Völker werden diese Feste halten. Man beachte Jesajas Prophezeiung darüber: „Und alles Fleisch wird einen Neumond nach dem andern [Monat für Monat] und einen Sabbat nach dem andern kommen, um vor mir anzubeten, spricht der Herr“ (Jesaja 66,23).

Sacharja äußert sich noch ausführlicher: „Und alle, die übrig geblieben sind von allen Heiden, die gegen Jerusalem zogen, werden jährlich heraufkommen, um anzubeten den König, den Herrn Zebaoth, und um das Laubhüttenfest zu halten“ (Sacharja 14,16).

Die Völker, die sich weigern, diese Feste zu halten, werden, laut Sacharja, Gottes Zorn auf sich ziehen: „Aber über das Geschlecht auf Erden, das nicht heraufziehen wird nach Jerusalem, um anzubeten den König, den Herrn Zebaoth, über das wird’s nicht regnen. Und wenn das Geschlecht der Ägypter nicht heraufzöge und käme, so wird auch über sie die Plage kommen, mit der der Herr alle Heiden schlagen wird, wenn sie nicht heraufkommen, um das Laubhüttenfest zu halten. Darin besteht die Sünde der Ägypter und aller Heiden, dass sie nicht heraufkommen, um das Laubhüttenfest zu halten“ (Sacharja 14,17-19).

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Das Ende des Rassismus

Gottes Regierung wird den Geist der Zusammenarbeit unter den Völkern fördern und den Wettbewerbsgeist nicht dulden. Wenn alle Nationen Gott und seinen Willen suchen, statt ihre eigenen nationalistischen Interessen zu verfolgen, wird sich ein Geist der Harmonie und Brüderlichkeit ausbreiten. Wie Paulus sagte: „Und er hat aus einem Menschen [Adam] das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen, damit sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns“ (Apostelgeschichte 17,26-27).

Wir haben alle einen gemeinsamen Ursprung, unabhängig von unserer Hautfarbe und Nationalität. Wir stammen alle von Adam ab und von Eva, der „Mutter aller, die da leben“ (1. Mose 3,20). Und sie waren nach dem Bilde Gottes geschaffen worden – nach seinem göttlichen Vorsatz.

In der neuen Welt wird Gott für Frieden zwischen den Völkern und internationale Zusammenarbeit sorgen, in bisher unbekanntem Ausmaß. Alle Menschen werden „geistliche Israeliten“ werden (siehe Galater 3,28-29). Keine Rasse wird sich über andere erheben, sondern das Reich Gottes wird die ganze Erde umfassen (Daniel 2,44). Der Gemeinschaft in der Kirche ähnlich, werden alle Menschen „Brüder“ sein (Matthäus 23,8). Die Völker werden zusammenarbeiten, ohne sich überlegen oder minderwertig zu fühlen. Gottes Plan für sie wird in Erfüllung gehen.

Wieder ist es Jesaja, der die internationalen Beziehungen in der Welt von morgen beleuchtet: „Zu der Zeit wird eine Straße sein von Ägypten nach Assyrien, dass die Assyrer nach Ägypten und die Ägypter nach Assyrien kommen und die Ägypter samt den Assyrern Gott dienen. Zu der Zeit wird Israel der Dritte sein mit den Ägyptern und Assyrern, ein Segen mitten auf Erden; denn der Herr Zebaoth wird sie segnen und sprechen: Gesegnet bist du, Ägypten, mein Volk, und du, Assur, meiner Hände Werk, und du, Israel, mein Erbe“ (Jesaja 19,23-25).

Gott wird die Ägypter in der Welt von morgen „mein Volk“ nennen. Er wird die Nachkommen der alten Assyrer als „meiner Hände Werk“ ansehen. Und Israel als „mein Erbe“. Der gemeinsame Nenner unter allen Völkern wird die Anbetung des einen wahren Gottes sein. Dadurch werden die Nationen in Brüderlichkeit verbunden werden. Brüderlichkeit unter den Menschen wird kein bloßer Slogan mehr sein, sondern die alltägliche Realität.

Man stelle sich vor: Alle Rassen unter der Sonne bei Gottesdienst, Arbeit, Spiel und Sport im Geiste gegenseitiger Achtung und Liebe vereint! Welch dramatischer Kontrast zu der heutigen Welt des Rassismus, Fanatismus, der Intoleranz und religiösen Zersplitterung!

Aber nur Gottes Regierung wird diese wunderbare Prophezeiung Jesajas in Erfüllung bringen können.

„Dein Reich komme“

Die Regierung Gottes wird über die ganze Erde herrschen und der Menschheit den lang ersehnten Frieden bringen. Es wird eine Regierung der Gerechtigkeit, Gleichheit und Unparteilichkeit sein. Niemand wird bevorzugt behandelt werden. Gott kennt keine Vetternwirtschaft und Ungerechtigkeit.

Es wird einen Gott und eine Religion geben. Gott wird die Gerechten heilen und segnen. Er wird die Gebete der Gläubigen erhören. Frieden und Wohlstand werden auf Erden die Norm sein, und die Erkenntnis Gottes wird sich weltweit ausbreiten. Ein neues Zeitalter wird anbrechen, das messianische Zeitalter. Jesus Christus und alle Heiligen, die „Erstlinge seiner Geschöpfe“ (Jakobus 1,18), werden tausend Jahre in Herrlichkeit regieren (Offenbarung 20,4).

Jesus hat uns wissen lassen, was wir bis zur Errichtung des Reiches tun sollten. Wir finden das in Matthäus 6, Vers 10, wo er uns auffordert zu beten: „Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.“