Viele Kirchen verstehen und lehren, daß Jesus Christus zurückkehren wird. Aber nur wenige wissen, warum er zurückkehren und was bei seiner Rückkehr stattfinden wird.
Von Robert Dick
Zum Wirbel um das Jahr 2000 gehörten auch Spekulationen über die Rückkehr Jesu Christi. Manche Menschen waren nämlich der Meinung, das Jahr 2000 sei als Zeitpunkt seiner Rückkehr bestimmt gewesen. Freilich trafen diese Spekulationen nicht ein.
Unter den messianischen Juden ist heutzutage ein Wachstumstrend zu beobachten. In dem Judaismus, der Jesus Christus als Messias allgemein ablehnt, gibt es einige Hunderttausend Juden, die ihn doch als verheißenen Messias akzeptieren und seiner Rückkehr harren, die, wie einige meinen, im nächsten Jahrzehnt eintreffen könnte. Andere Juden, die Jesus nicht akzeptieren, freuen sich auf einen Messias als Nationalhelden, der Israel in seiner einstigen nationalen Größe wiederherstellen und Frieden schaffen wird. Sie begründen ihren Glauben auf Hunderte von Prophezeiungen in den hebräischen Schriften, dem Alten Testament.
Es gibt Theologen, die in der siebentägigen Woche, die bei der Schöpfung eingeführt wurde und in dem vierten der Zehn Geboten eingebettet ist, ein Muster für die Menschheitsgeschichte erkennen: sechs Tage menschlichen Wirkens, gefolgt von dem siebten Tag der Ruhe des Schöpfers. Die Bibel spricht von einer tausendjährigen Herrschaft Jesu Christi, einer Sabbatruhe für die ganze Menschheit (Offenbarung 20,1-6; Hebräer 4,1-11).
Solche Menschen kennen auch die biblische Chronologie, die auf ungefähr 4000 Jahre Menschheitsgeschichte vor dem Auftreten Christi und weitere 2000 Jahre seitdem hinweist. Damit sind wir bei ca. insgesamt 6000 Jahren angelangt. Sie fragen sich, ob das Muster der siebentägigen Woche auch auf die menschliche Geschichte insgesamt zu beziehen sei – ob Gott sechs millennialische Tage für die Menschen und einen millenialischen Tag der Ruhe für sich selbst und die Durchsetzung seines Vorhabens mit den Menschen vorgesehen hat. Stimmt diese Sichtweise, so nähern wir uns dem Ende der 6000 Jahre, die für uns Menschen vorgesehen sind.
Die Frage, die nicht gestellt wird
Bei dieser Mischung von Spekulation und Erwartung von Christen, die das zweite Kommen Jesu erwarten, und Juden, die auf die Erscheinung des Messias hoffen, stellt sich eine grundlegende Frage: Warum kommt Christus zurück?
Die Antwort auf diese Frage ist weder mystisch noch schwer zu finden. Eigentlich ist die Antwort ganz klar, wenn wir in die Bibel schauen. Viele Menschen glauben der Antwort jedoch nicht – oder wollen ihr nicht glauben.
Gott inspirierte den Propheten Hosea zu schreiben: „Mein Volk ist dahin, weil es ohne Erkenntnis ist. Denn du hast die Erkenntnis verworfen; darum will ich dich auch verwerfen“ (Hosea 4,6). In diesem Vers erkennen wir ein wichtiges Prinzip. Gott verwirft uns, wenn wir keine Bereitschaft mehr aufbringen, seine Wahrheit zu erkennen. Das ist die klare Lektion von Hosea 4, Vers 6. Gottes Volk, sein Volk wird wegen mangelnder Erkenntnis zerstört.
Warum fehlte es den Israeliten an Erkenntnis? Weil sie die Erkenntnis verwarfen! Das Problem hatte nicht damit zu tun, daß die Erkenntnis nicht zu entdecken oder schwer zu verstehen war. Es ging um Erkenntnis, die man verworfen hatte.
Biblische Beschreibung der Rückkehr Christi
Es gibt viele Bibelstellen, die die Rückkehr Christi beschreiben. Diese Stellen offenbaren, was geschehen wird, wenn Jesus zurückkehrt. Jesus selbst sagte, daß seine Rückkehr gewiß ist: „Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel. Und dann werden wehklagen alle Geschlechter auf Erden und werden sehen den Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und er wird seine Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis zum andern“ (Matthäus 24,30-31).
Auch der Apostel Paulus beschreibt dieses Ereignis: „Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit“ (1. Thessalonicher 4,16-17).
Paulus erklärt, daß die verstorbenen Gerechten zuerst auferstehen werden; bei dem Zusammentreffen mit Christus werden sie von denen begleitet, „die leben und übrigbleiben“. Dabei handelt es sich um die treuen Nachfolger Christi, die zur Zeit seiner Rückkehr am Leben sind. Was findet sonst bei der Auferstehung statt, und was geschieht mit diesen Nachfolgern Christi, die am Leben sind?
Paulus offenbart weitere Details in 1. Korinther 15: „Das sage ich aber, liebe Brüder, daß Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dies Verwesliche muß anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muß anziehen die Unsterblichkeit“ (Verse 50-53; alle Hervorhebungen durch uns).
Bei der Rückkehr Christi werden die Toten unverweslich auferstehen, und die lebenden Christen werden verwandelt werden. Gott wird sie von sterblich zu unsterblich verwandeln; beide, die Auferstandenen und die Verwandelten, werden einen „geistlichen Leib“ haben (Vers 44). Gott schenkt ihnen ewiges Leben erst bei der Rückkehr Christi, nicht vorher.
Das Reich Gottes auf Erden
Was schreibt Johannes über dieses Ereignis? „Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre“ (Offenbarung 20,6). Gott macht diese Menschen „zu Königen und Priestern ..., und sie werden herrschen auf Erden“ (Offenbarung 5,10).
Die Menschen, die bei der Rückkehr Christi zu ewigem Leben auferweckt werden, herrschen auf Erden, nicht im Himmel! Dafür gibt es einen guten Grund: Das Reich Gottes wird auf der Erde etabliert. Dazu heißt es in Offenbarung 11, Vers 15: „Und der siebente Engel blies seine Posaune; und es erhoben sich große Stimmen im Himmel, die sprachen: Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Johannes berichtet, daß dies bei der siebten Posaune stattfindet; es ist die gleiche Posaune, die Jesus und Paulus erwähnen, die Jesu Rückkehr ankündigt und die Auferstehung der Toten einleitet. Dieser gewaltige Posaunenstoß kündigt außerdem das Anbrechen des Reiches Gottes auf Erden an. Damit wird das Kernstück der Botschaft Christi (Markus 1,14-15) zur Realität.
Die Wahrheit gerät in Vergessenheit
Diese Bibelstellen sind seit fast 2000 Jahren Teil der Heiligen Schrift. Man braucht keinen hohen Intelligenzquotienten, um sie zu verstehen. Diverse Aspekte der in diesen Versen beschriebenen Ereignisse sind in geistlichen Liedern und auch in der weltlichen Literatur als Motive benutzt worden. Man kann nicht behaupten, daß sie völlig unbekannt seien.
Warum lehrt das heutige Christentum nicht das biblische Bild eines kommenden Reiches Gottes, das bei der Rückkehr Christi hier auf der Erde aufgerichtet wird? Warum wird diese Wahrheit nicht allgemein in den Kirchen gelehrt?
Es geht nicht darum, daß man diese Wahrheit nur schwer verstehen kann. Es geht eher darum, daß die Menschen sie nicht wahrhaben wollen!
Die Schaff-Herzog Encyclopedia of Religious Knowledge schreibt zum Reich Gottes: „Nach der Schrift gehört das Reich Gottes in seiner buchstäblichen und endgültigen Zusammensetzung nicht zu diesem Zeitalter und ist nicht das Resultat einer natürlichen kosmischen Entwicklung. Es ist ein Königreich vom Himmel, das sich in einer Welt der Sünde manifestiert – ein Springbrunnen des Lebens, der aus dem Elend des Todes hervorquillt. Sein Ziel ist, menschliches Leben nach göttlichem Bilde in Christus zu gestalten.
Es entsteht in einer Auseinandersetzung mit einem falschen Königreich und einer falschen Religion, deren Haupt der Prinz der Welt ist. Bevor das Christentum oder Christus die falschen und gegensätzlichen Elemente nicht endgültig überwunden hat, kann nicht behauptet werden, das Reich Gottes sei entstanden. Dies findet als Konsequenz einer großen Krise statt – die Vernichtung der falschen Kirche und der anti-christlichen Macht in dieser Welt. [Erst] dann wird ein Reich der Gerechtigkeit und des Friedens etabliert, alle Mächte der Finsternis verbannt und Satan gebunden ... das millennialische Reich wird anbrechen, das der Vorläufer der absoluten Erfüllung vom Reich Gottes ist, wenn Gott alles in allem sein wird“ (The Christian Literature Co., New York, 1889, Band II, Seite 1246).
Diese Ausführungen sind eine zutreffende Darlegung der biblischen Lehre über das Reich Gottes. Solche Erläuterungen sind zugänglich. Das fehlende Verständnis zu diesem Thema ist jedoch das Resultat einer falschen Motivation – ob erkannt oder unerkannt –, die den Sinn des Unwissenden verblendet. Gibt es etwas unter traditionellen Christen, das ihr Verständnis vom Reich Gottes blockiert?
In der protestantischen Theologie könnte der Glaube an die Rückkehr Christi mit einem verkümmerten Organ verglichen werden. Nach Meinung der Biologen ist ein verkümmertes Organ eines, das einst eine Funktion hatte, heute aber nicht mehr gebraucht wird. So sieht es bezüglich der Rückkehr Christi aus: In der frühen, noch nicht fest etablierten Gemeinde des ersten Jahrhunderts und der Jahrzehnte danach war der Glaube an Christi Rückkehr ein hilfreiches Mittel, um eine Zukunftsperspektive für die Gemeinschaft zu vermitteln. Mit den Thesen des Kirchenlehrers Augustinus jedoch, nach denen die Kirche selbst das Reich Gottes sein soll, erübrigte sich dieser Glaube, besonders dann, als das abgewandelte Christentum des späteren römischen Reiches mit seinen heidnischen Festen und Bräuchen zur Staatsreligion erhoben wurde und so eine Aura der scheinbaren Permanenz erhielt.
Meinungsverschiedenheiten über die Auferstehung
Das heutige Christentum hat wenig Grund, an Jesu Rückkehr und an die damit verbundene Auferstehung zu glauben. Wenn Sie und ich schließlich eine unsterbliche Seele besitzen, brauchen wir denn überhaupt eine Auferstehung? Man kann etwas, das nicht stirbt, nicht wieder zum Leben erwecken. Warum ist eine Auferstehung zum Leben notwendig, wenn es nichts Totes gibt, was auferstehen müßte?
Werden wir beim Eintreten des physischen Todes sofort gerichtet und entweder in den Himmel oder in die Hölle gesandt, so ist keine Auferstehung notwendig: Wir leben halt in einer anderen Form – der der unsterblichen Seele – weiter. Nach dieser Sichtweise wird der physische Körper begraben und verwest; die Seele hingegen lebt weiter. Welchen Zweck hätte es dann, diesen nutzlosen physischen Körper wiederzubeleben?
Diese Fragen veranschaulichen nur einige der Probleme mit der Lehre des heutigen Christentums. Offenbarung 20, Verse 11-13 zeigt, daß auferstandene Menschen erst nach Christi Rückkehr gerichtet werden, also nicht beim Eintreten des Todes in diesem Leben. Wenn uns die Unsterblichkeit innewohnt, warum findet das Gericht erst Jahrhunderte oder gar Jahrtausende nach dem Tode statt? Um die Gegensätze zwischen ihren modernen Lehren und den klaren biblischen Aussagen der ersten Christen wieder auf einen Nenner zu bringen, haben Theologen alle möglichen Lehren erfunden, für die es in der Bibel absolut keine Beweise gibt: Fegefeuer, limbus patrum, limbus infantum usw.
Wo gibt es in der modernen Theologie des heutigen Christentums Platz für das Reich Gottes? Wo gibt es die Notwendigkeit der Rückkehr Jesu Christi?
Es ist faszinierend, die Erklärungen von Theologen über den Grund für die Rückkehr Jesu Christi zu lesen, welche an die unsterbliche Seele glauben. Sie mühen sich damit ab, etwas zu erklären, das nach der Bibel nicht zu verneinen ist – Jesu Rückkehr –, das aber nicht in ihr Konzept der unsterblichen Seele hineinpaßt. Ihr bester Versuch läuft darauf hinaus, die Auferstehung als Wiedervereinigung von Körper und Seele zu sehen, daß beide zusammen als „Einheit“ entweder gesündigt oder die Gerechtigkeit praktiziert hatten und daher durch die Wiedervereinigung entweder in der Hölle leiden müssen oder im Himmel ewige Wonne erleben dürfen.
Meinungsverschiedenheiten über das Reich Gottes
Die römisch-katholische Kirche bastelte eine Theologie zusammen, nach der sie das Reich Gottes sei und damit die Erfüllung der Prophezeiungen über das Kommen des Reiches darstelle. Damit hob man die Notwendigkeit einer buchstäblichen Rückkehr Jesu auf, um das Reich Gottes zu etablieren. Dazu wieder die Schaff-Herzog Encyclopedia: „In einem früheren Zeitalter wurde dieses Reich mit der Kirche identifiziert. Die Römisch-Katholischen sahen darin die sichtbare Kirche, die von einem sichtbaren Repräsentanten Christi regiert wurde“ (Seite 1246). Die katholische Theologie machte die Kirche zum Reich Gottes, mit dem Vikar Christi (jemandem, der an der Stelle Christi wirkt) – dem Papst – als Haupt dieses angeblichen Reiches.
Die Anführer der Reformation nahmen eine gegensätzliche Haltung zur Behauptung der katholischen Kirche ein, sie sei das Reich Gottes. Sie hatten eine neue Auslegung, wie die Schaff-Herzog Encyclopedia erklärt: „Die Protestanten, mit einer idealistischen Sichtweise, sahen es [das Reich Gottes] als die christliche Errettung [das Heil].“ Auf diese Weise wurde das Reich Gottes nicht der Kirche, sondern dem Heil gleichgesetzt. Nahm man Jesus an, so war man bereits gerettet. Wer gerettet ist, ist bereits Teil des Reiches Gottes. Die Gesamtheit aller Geretteten sei also das Reich Gottes.
In diesem Nachschlagewerk heißt es dazu weiter: „Die neuere Theologie verleiht der Idee [vom Reich Gottes] eine breiter angelegte Bedeutung, daß es nämlich die erlöste Menschheit mit ihrer göttlich offenbarten Bestimmung kennzeichnet, welche sich in der Gemeinschaft der Gläubigen oder der Kirche erzeigt, eine gesellschaftliche Gemeinschaft oder der Staat, und eine ästhetische Gemeinschaft, die sich in der Bildung und in der Kunst ausdrückt.“
Dieser Kommentar wurde zum Schluß des 19. Jahrhunderts geschrieben. Bis dahin war die Theologie des Reiches Gottes als Vereinigung der Gemeinschaft, Kirche und des Staates definiert, mit der Kunst und Ästhetik, damit alle wunderbaren und gute Dinge zusammenflossen und so zusammenschmolzen, um das Reich zu „bilden“ – eine wirklich nebelhafte Definition des Reiches Gottes!
Das Offensichtliche übersehen
Biblische Gelehrte haben mehr als 300 Prophezeiungen zum ersten Kommen Christi allein in den alttestamentlichen Propheten wie Jesaja, Jeremia, Hesekiel usw. gefunden. Wie können die Kirchen über diese mehr als 300 Prophezeiungen predigen, die Hunderten von Prophezeiungen hingegen ignorieren, die Jesu zweites Kommen und seine Etablierung des Reiches Gottes auf Erden beschreiben?
Wie können diejenigen, die lehren, das Reich Gottes sei jetzt hier, diese Prophezeiung in Jesaja ignorieren: „Da werden die Wölfe bei den Lämmern wohnen und die Panther bei den Böcken lagern. Ein kleiner Knabe wird Kälber und junge Löwen und Mastvieh miteinander treiben“ (Jesaja 11,6)? In unserer Welt werden Kinder, die Löwen treiben, von den Löwen gefressen. Lämmer, die bei Wölfen wohnen, werden zu Wolfsfutter, und Kinder, die in der Nähe giftiger Schlangen spielen, werden von den Schlangen gebissen und sterben an den Folgen – im Gegensatz zu der Prophezeiung Jesajas (Vers 8).
Das Reich Gottes existiert noch nicht auf dieser Erde! Die Erkenntnis Gottes ist heute nicht so weit verbreitet, wie Wasser die Meere bedecken (Vers 9). Unsere heutige Welt ist kein friedlicher Platz, und in Jerusalem gibt es derzeit ganz bestimmt keinen Frieden (Vers 9; „auf meinem heiligen Berge“). Seit den Tagen Jesajas ist Jerusalem eine Stadt der Gewalttaten gewesen. Die Prophezeiungen über das Reich Gottes passen nicht zu der Zeit, in der wir leben.
Mit ihrer Ablehnung des Verständnisses von der Rückkehr Jesu Christi zur Erde als König der Könige und Herr der Herren (Offenbarung 19,16) lehnt das heutige Christentum auch das Kernstück seiner Botschaft ab: das Evangelium, die gute Nachricht über das kommende Reich Gottes (Lukas 4,43; 8,1; 9,11). Diese gute Nachricht finden wir immer wieder in der Heiligen Schrift.
Unsere heutige Welt ist keine schöne Welt, und sie wird es auch nicht sein, bis Christus zurückkehrt und sie umgestaltet. Trotz der besten Bemühungen der Menschheit ist das beste Resultat, das wir Menschen ohne Gott hervorbringen können, ein unruhiger und instabiler Frieden. In unserer Generation sehen wir Greueltaten unter Bosniern und Serben, Kurden und Irakis, Hutus und Tutsis. Es wird keinen dauerhaften, echten Frieden geben, solange wir Menschen die Zügel in der Hand halten.
Warum Gott eingreifen wird
Ein wesentlicher Teil der guten Nachricht ist, daß Gott die Menschen liebt und deshalb seinen Sohn wieder in die Welt senden wird, um unser Aussterben zu verhindern. Jesu Jünger wollten den Zeitpunkt seiner Rückkehr wissen: „Sage uns, wann wird das geschehen? und was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt?“ (Matthäus 24,3). Christi Antwort muß sie überrascht haben. Zu den Vorboten seiner Rückkehr gehören nämlich katastrophale Ereignisse: „Denn dann wird sein eine Not, schlimmer, als sie je gewesen ist von Anbeginn der Welt bis jetzt, und es wird nie wieder etwas Ähnliches sein! Wahrhaftig, wenn die Dauer dieser Zeit nicht begrenzt wäre, würde niemand überleben“ (Matthäus 24,21-22; Das Jüdische Neue Testament).
Kein Teil des Wortes Gottes ist frei von klaren, direkten Aussagen, nach denen Gottes Geduld beim Ertragen der Sünde eines Tages ihre Grenze erreichen wird und er eingreifen wird, um der Sünde ein Ende zu bereiten. Jesus sagte, er muß eingreifen, um uns vor uns selbst zu retten, damit unser Zorn und Haß – unsere Sünden – uns nicht ausrotten. So sieht die Welt aus, die wir Menschen mit unserer Ablehnung göttlicher Erkenntnis aufgebaut haben.
Es gibt aber Licht am Ende des Tunnels. Gott gibt uns eine optimistische Zukunftsperspektive. Ganz gleich, wie dunkel die Botschaft der Propheten sein mag, schließt sie immer auch die übergeordnete gute Nachricht einer neuen Weltordnung ein, die Jesus bei seiner Rückkehr herbeiführen wird.
Gott gibt uns die Antwort auf unsere menschlichen Probleme. Jene Antwort finden wir in den Botschaften der biblischen Propheten, in der Botschaft Jesu Christi und in den Briefen seiner Apostel an die neutestamentlichen Gemeinden. Sie läßt sich auf einen einfachen Nenner bringen: Jesu Rückkehr und die Etablierung des Reiches Gottes auf Erden.